Ratgeber

Kamelie pflanzen und pflegen

Kamelie
Lesezeit 7 Minuten
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Kamelien gelten als echte Diven unter den Gartenpflanzen. Doch sind ihre Pflanzung und Pflege wirklich so aufwendig, wie man sich erzählt? In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du alles über die Pflanzenpflege von Kamelien im eigenen Garten und erhältst wertvolle Tipps, damit die Blühpflanzen lange gedeihen. Falls Kamelien doch nichts für dich sind, findest du bei uns noch viele weitere Ratgeber über Bäume & Sträucher für den Garten.

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Über die Kamelie

Bereits in früher Literatur wird die Kamelie thematisiert und findet sich in so manchem Roman wieder. Eines der bekanntesten Werke ist „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas, das im 19. Jahrhundert erschien. Als Pflanze begegnet uns die Kamelie häufig in Parks und botanischen Gärten, doch auch im häuslichen Garten ist sie anzutreffen – und das nicht nur in japanisch gestalteten Gärten. Die meist als Zierpflanze genutzte Kamelie ist teilweise sehr kostenintensiv in der Anschaffung – und daher mehr bei Profi- als bei Hobbygärtnern verbreitet.

Name und Herkunft

Die Kamelie mit dem botanischen Namen „Camellia“ stammt ursprünglich aus Asien, auch wenn sie ein wenig mediterran wirkt. Pater Georg Joseph Kamel brachte die Kamelie im 17. Jahrhundert von Manila nach Spanien, weshalb die Pflanze nach ihm benannt wurde. Durch ihre Herkunft und das Aussehen der Blüten bezeichnet man sie auch gerne als japanische oder chinesische Rose.

Aussehen und Wuchs

Als immergrüner Strauch oder Baum ist die Kamelie das ganze Jahr über ein hübscher Blickfang im Garten. Sie wird bis zu vier Meter groß – in der Natur oft sogar über zehn Meter. Mit vielen Blüten und einer großen Farbvielfalt verzaubert die Kamelie in der Blütezeit von Februar bis Mai mit Blüten bis zu zehn Zentimeter Durchmesser. Diese können einfach, gefüllt, halbgefüllt, rosen-, päonien- oder anemonenförmig sein, wobei offene Blüten auch eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen sind.

Info: Einige Blütenformen der Kamelie erinnern vom Aussehen an die Blüten der Pfingstrose.

Artenvielfalt der Kamelie

Mit nahezu 300 verschiedenen Arten und unzähligen Sorten ist die zur Familie der Teestrauchgewächse gehörende Kamelie eine sehr umfangreiche Pflanzengattung. Wie die Pflanzenfamilie schon andeutet, gibt es unter den Kamelien sogar einige Arten, aus deren Blättern man Tee ziehen kann – schwarzen und grünen Tee. Dazu zählen der klassische Teestrauch bzw. die Teepflanze „Camellia sinensis“ sowie einige weitere Arten. Eine der bekanntesten Kamelienarten ist die Japanische Kamelie.


Kamelien im Garten pflanzen

Blätter der Kamelie

Zu Hause kannst du die Sträucher als Freilandkamelien oder im Kübel pflanzen. Als Gartenbepflanzung setzt du Kamelien am besten als Solitärpflanzen, da sie so ihre Blütenpracht am besten entfalten können. Auf Balkon und Terrasse eignet sich ein großer Blumentopf mit guter Drainage, der am besten absonnig platziert wird.

Standort und Substrat der Kamelie

Als optimaler Standort für die Kamelie eignet sich lichter Halbschatten unter Laubbäumen oder am Gehölzrand. Auch ein geschützter Innenhof ist für Kamelien eine gute Wahl. Eine hohe Lichtzufuhr fördert die Bildung vieler Blütenknospen – pralle Sonne sollte jedoch vermieden werden. Da die Kamelie ähnliche Ansprüche an den Boden stellt wie der Rhododendron eignet sich kalkarme Rhododendron-Spezialerde mit niedrigem pH-Wert als Substrat.


Kamelie pflegen

Frau hält rosane Kamelienblüte in der hand

Kamelien zu pflegen ist mit den richtigen Bedingungen gar nicht so schwer. Sie sind nämlich nicht so anspruchsvoll wie oft vermutet – doch gilt es, einige grundlegende Tipps zu beachten:

  • Standort: lichter Halbschatten, geschützt
  • Substrat: kalkarm, mit niedrigem pH-Wert
  • Temperaturschwankungen vermeiden
  • Pflegeroutine: richtig gießen, düngen, schneiden und umtopfen
  • geschützt überwintern

Gießen und Düngen

Bei der Pflegeroutine stehen das regelmäßige und richtige Gießen und Düngen von Kamelien an erster Stelle. Gieße die Sträucher nur mäßig und vermeide Staunässe. Gleichzeitig darf der Wurzelballen nicht austrocknen. Eine gute Drainage in Erde oder im Kübel sind unerlässlich, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Mit gleichmäßig feuchter Erde leben Kamelien am besten. Verwende für das Düngen der Pflanzen entweder mineralischen oder organischen Langzeitdünger für Rhododendren oder flüssigen Grünpflanzendünger. Unabhängig von der Art des Düngers solltest du die angegebene Menge bei Kamelien halbieren, um eine Überdüngung zu vermeiden. Arbeite Langzeitdünger beim neuen Austrieb in die Erde ein, Flüssigdünger kannst du bis Juni etwa alle zwei bis drei Wochen über das Gießwasser verabreichen.

Tipp: Verwende für das Gießen von Kamelien ausschließlich Regenwasser oder entmineralisiertes Leitungswasser.

Rückschnitt und Umtopfen

Einen regelmäßigen Gehölzschnitt brauchen Kamelien eigentlich nur in jungen Jahren, um für eine gute Verzweigung zu sorgen. Da Kamelien sehr schnittverträglich sind, kann der Rückschnitt auch mal etwas stärker ausfallen, wenn die Triebe zu lang werden. Der beste Zeitpunkt für das Schneiden von Kamelien ist im Frühjahr vor dem neuen Austrieb. Junge Kamelien im Kübel sollten außerdem etwa alle zwei Jahre in ein größeres Pflanzgefäß umgetopft werden – am besten nach der Blüte zwischen Mai und Juli. Bei älteren Pflanzen ist das Umtopfen nur noch notwendig, wenn der Topfballen vollständig durchwurzelt ist.

Tipp: Ist die Erde deiner Topf-Kamelie schon komplett durchwurzelt, solltest du mit dem Umtopfen nicht bis nach der Blüte warten. Auch im Herbst ist das Umtopfen noch möglich und bekommt der Pflanze besser als ein zu enger Topf.


Sind Kamelien winterhart?

Rosane Kamelie in einer Glasvase

Als bedingt winterharte Pflanze übersteht die Kamelie ohne Schutz nur leichten Frost bis etwa minus 5 Grad. Die Sträucher an sich sind mit etwas Unterstützung recht robust, doch solltest du besonders bei Spätfrost auf die jungen Knospen achten, die sehr frostempfindlich sind. Freilandkamelien kannst du in milden Regionen für die Überwinterung schützen, Kamelien im Topf kannst du bei starkem Frost drinnen überwintern.

Kamelien im Freiland überwintern

Damit deine Kamelie den Winter und auch Frost gut übersteht, ist ein geschützter Standort wichtig. Außerdem solltest du den Wurzelbereich mit einer dicken Mulchschicht schützen und darauf achten, dass die Wintersonne ihre Blätter nicht eintrocknen lässt.

  1. Wähle bereits beim Pflanzen einen geschützten Standort.
  2. Schütze den Wurzelballen mit einer 20 Zentimeter dicken Schicht aus Rindenmulch.
  3. Bedecke den Mulch zusätzlich mit Tannenreisig.
  4. Schattiere die Krone der Kamelie mit einem Vlies und fixiere dieses mit einer Gartenschnur.

Achtung: Die Überwinterung im Garten ist nur in milden Regionen möglich, in denen es keine allzu starken Fröste gibt.

Kamelien im Topf überwintern

Ist deine Kamelie im Kübel gepflanzt, kannst du diese auch im Haus überwintern. Allerdings sollte sie sehr kühl bei maximal 15 Grad stehen, da sie sonst ihre Knospen verliert. Das warme Wohnzimmer ist deshalb nicht für die Überwinterung von Kamelien geeignet. Achte in Innenräumen auch auf eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit und besprühe die Blätter und Knospen gelegentlich mit Regenwasser, um den Knospenfall zu verhindern.

  • kühl (maximal 15 Grad)
  • hell (aber nicht zu sonnig)
  • ideal: Kalthaus oder schwach beheizter Wintergarten
  • Luftfeuchtigkeit beachten

Tipp: Am besten lässt du deine Topf-Kamelie so lange wie möglich im Freien und bringst sie erst bei minus 5 Grad ins Haus.


Krankheiten und Schädlinge

Nahaufnahme einer von der Blattfleckenkrankheit befallenen Kamelie

Kamelien können unter Pilzkrankheiten wie der Kamelien-Pest oder der Phyllosticta-Blattfleckenkrankheit leiden. Die Kamelien-Pest zeigt sich durch bräunliche Verfärbungen der Blüten und ist hochansteckend – Sorten mit hellen Blüten sind hier anfälliger. Außerdem können Kamelien von Schild- oder Wollläusen befallen werden, wozu es hauptsächlich bei zu warmer Überwinterung im Haus kommt.


Kamelien vermehren

Mehrere Töpfe mit Kamelien-Setzlingen im Gewächshaus.

Vermehrt werden können Kamelien durch verschiedene Stecklinge – doch ist es recht aufwendig und daher nicht sehr weit verbreitet. Für die Vermehrung benötigst du einen Anzuchtkasten mit Bodenheizung sowie einen hellen und halbschattigen Standort. Auch unter den besten Bedingungen kann es Monate dauern, bis sich erste Wurzeln bilden. Profigärtner vermehren Kamelien daher über Veredelung.


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