Ob Beet-, Strauch- oder Kletterrosen – alle Rosen solltest du zurückschneiden, und zwar regelmäßig. Der Rosenschnitt fördert die Gesundheit der Pflanzen und unterstützt ihre Wuchsform. Zudem blühen die Rosen dann umso stärker. Allerdings gibt es dabei ein paar Dinge zu beachten. Nachfolgend findest du eine Anleitung und Tipps, die dir helfen, deine Rosen richtig zu schneiden.
Anleitung: Richtig Rosen schneiden
In nur drei Schritten verhilfst du deinen Rosen zu einem gesunden Wachstum. So gehst du vor:
Schritt 1: Kranke und abgestorbene Triebe entfernen
- Gartenhandschuhe anziehen
- unbrauchbare Triebe mit der Rosenschere abschneiden
Bevor du eine Rose schneidest, entfernst du zunächst kranke, abgestorbene und nach innen wachsende Triebe. Schütze dich mit langärmeliger Kleidung und Handschuhen vor den Dornen. Auch Triebe mit Frostschaden solltest du abschneiden. Du erkennst sie an dem braunen Mark im Inneren; außerdem fühlen sie sich weich an. Schneide sie bis auf das weiße Mark zurück. Komplett eingetrocknete Triebe kürzt du bis ins gesunde Holz ein.
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Schritt 2: Rose zurückschneiden
- Rosenschere knapp über der Knospe ansetzen
- Triebe schräg abschneiden
- gewünschte Wuchsform beim Schnitt berücksichtigen
Setze den Schnitt etwa einen halben Zentimeter über dem Auge an – so werden die Knospen der Rose genannt. Nur hier kann sie Seitentriebe bilden. Da der Trieb in genau die Richtung wächst, in die das Auge zeigt, beeinflusst du mit deinen Schnitten die Wuchsform. Daran solltest du denken, wenn du einem Rosenstrauch oder Rosenbäumchen eine bestimmte Form verleihen willst.
Generell sollten die Triebe natürlich nach außen wachsen, damit sie sich nicht ungünstig überkreuzen. Deshalb wird grundsätzlich auf ein nach außen zeigendes Auge zu geschnitten. Setze die Rosenschere schräg an, damit Regentropfen an der Schnittfläche ablaufen können – sonst beginnt die Pflanze möglicherweise zu faulen.
Benutze zum Rosenschneiden immer eine scharfe Rosenschere. Stumpfe Scheren können die Triebe verletzen und einen Befall mit Schädlingen begünstigen. Wie du die richtige Schere für verschiedene Projekte findest, erfährst du im Ratgeber zur Gartenschere.
Schritt 3: Wildtriebe entfernen
- Wildtriebe identifizieren und freilegen
- Triebe dicht am Ansatz abschneiden
Wildtriebe sind Triebe, die unterhalb der Veredelungsstelle austreiben. Du erkennst sie an der hellgrünen Farbe, den vielen Stacheln und daran, dass sie direkt aus der Erde sprießen. Da die Wildtriebe der Rose wichtige Nährstoffe nehmen und so Konkurrenz machen, müssen sie entfernt werden. Lege die Wildtriebe frei und schneide sie so dicht wie möglich am Ansatz ab.
Wie schneidet man Rosen zurück? Allgemeine Regeln
Je stärker du eine Rose zurückschneidest, desto kräftiger ist der Neuaustrieb. Deshalb gilt grundsätzlich: stark wachsende Rosen weniger runterschneiden, eher schwach wachsende stärker zurückschneiden. Bei einem starken Rosenrückschnitt bilden sich weniger Triebe, die länger und stärker ausfallen. Bei einem leichten Rückschnitt wachsen mehr Triebe. Sie sind aber dünner und kürzer, die Rose wird also buschiger. Auf diese Weise kannst du die Wuchsform der Rosen durch das Schneiden beeinflussen.
Rosen schneiden im Frühjahr
Wenn du dir nach dem Winter deine Rosen anschaust, siehst du sofort, welche Triebe die Kälte überlebt haben. Deshalb ist bei der Pflege deiner Rosen der Frühjahrsschnitt von zentraler Bedeutung. Indem du die Pflanzen zurückschneidest, befreist du sie von abgestorbenen oder verkümmerten Zweigen, die ihnen Energie rauben und dadurch das Wachstum der gesunden Triebe hemmen.
Wann genau es Zeit für den Rosenschnitt im Frühjahr ist, kann je nach Region und Wetterlage variieren. Am besten orientierst du dich am Rhythmus der Natur: Wenn die Forsythien blühen, ist es Zeit, deine Rosen mit einem Rückschnitt auf die kommende Gartensaison vorzubereiten. Das ist meist Ende März bis Anfang April.
Ist es nötig, Rosen auch im Sommer zu schneiden?
Um die Blütenpracht mehrfach blühender Rosen zu erhalten, empfiehlt es sich, auch über die Gartensaison hinweg zur Rosenschere zu greifen. Im Sommer solltest du jede Rose schneiden, die schon verblüht ist, um den Fruchtansatz zu verhindern. So erzielst du die beste Grundlage für einen zweiten Blütenflor.
Tipp: Sieh beim Rosenschnitt im Sommer lieber davon ab, nur verblühte Blüten abzuschneiden. Dann entsteht in der Regel eine bis zu sechswöchige Blühpause, da alle Knospen auf einmal blühen. Möchtest du die Pause verkürzen, kannst du rund drei Wochen vor der ersten Blüte der Rose etwa jeden vierten knospentragenden Trieb beschneiden. Kürze den Rosentrieb drei bis vier Blätter unterhalb der Knospe. Die zurückgeschnittenen Triebe beginnen während der ersten Blüte der Pflanze wieder zu wachsen und bilden wenige Wochen danach eigene Blüten aus.
Wann Rosen schneiden – im Herbst oder im Frühjahr?
Der Frühjahrsschnitt ist so wichtig für die Rosen, dass du darauf keinesfalls verzichten solltest. Lange Zeit war es außerdem üblich, Rosen auch im Herbst noch einmal zu schneiden, da die empfindlichen Jahrestriebe bei den meisten Sorten bis dahin ihr Wachstum nicht komplett abschließen. Die Spitzen der Triebe bleiben unverholzt. Da sie sehr frostempfindlich sind, erfrieren sie schon bei geringen Minusgraden bis zu den verholzten Abschnitten hin. Man nahm an, dass die Frostschäden einen negativen Einfluss auf die Vitalität der Rosen haben.
Die Rosen vor dem Winter zu schneiden, war also mehr eine Vorsichtsmaßnahme, auf die heute oft verzichtet wird. Denn die Rosentriebe können unter Umständen sogar den Haupttrieb vor dem Einfluss kalter Ostwinde und winterlicher Sonneneinstrahlung schützen.
Es gibt aber Ausnahmen. Manchmal ist es auch im Herbst sinnvoll, Rosen zurückzuschneiden. Hast du ein reines, sehr dicht bepflanztes Rosenbeet? Dann kennst du sicher die Problematik des Winterschutzes. Da die Triebe der Rosen oft ein dichtes Gestrüpp bilden, ist der Schutz der Strauchbasis kaum möglich. Kürze einfach kreuz und quer wachsende Triebe etwas ein und häufe die Basis der Rosen etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch mit einem Gemisch aus Mutterboden und Kompost an.
Unterschiedliche Sorten von Rosen schneiden
Möchtest du durch den Schnitt die Blütenbildung anregen, ist es wichtig, die Klasse und Wuchsform der jeweiligen Rosensorte zu kennen. Sie geben die Richtlinien für den perfekten Schnitt vor.
Beetrose
Sie soll viele Triebe ausbilden, die wiederum zahlreiche Blüten tragen. Die Triebe dürfen jedoch nicht zu lang werden, damit die Beetrose nicht ihre buschige Optik verliert. In diesem Fall ist es in Ordnung, die Rosen zu schneiden – trotz Austrieb. Kürze die schwach wachsenden Pflanzen bis auf drei gesunde Triebe mit je drei Augen zurück. Bei stark wachsenden Beetrosen schneidest du bis auf fünf gesunde Triebe mit je fünf Augen zurück. Kürze außerdem jedes Jahr einen mehrjährigen Trieb bis zum Ansatz, um das Neuwachstum anzuregen.
Edelrosen
Die Edelrose soll möglichst lange, gerade Triebe bilden. Eine starke Verzweigung ist nicht erwünscht. Um das zu erreichen, schneidest du stärkere Triebe auf fünf Augen zurück, schwächere auf drei Augen. Möchtest du schwach wachsende Rosen zurückschneiden, lässt du drei bis vier gesunde Triebe stehen; bei einer stark wachsenden Sorte fünf bis sechs Rosentriebe. Um das Neuwachstum anzuregen, kannst du wie bei Beetrosen vorgehen.
Mehrfach blühende Strauchrosen
Sie werden bis zu drei Meter hoch und bilden zunächst ein starkes Gerüst aus Trieben, an dem dann die Jahrestriebe mit den Blüten wachsen. Kürze die vom Haupttrieb ausgehenden Triebe des Vorjahres um ein Drittel ihrer Höhe und die davon ausgehenden Rosentriebe auf drei bis fünf Augen zurück.
Einmal blühende Strauchrosen
Da sie nicht an den neuen, sondern an den mehrjährigen Trieben blühen, musst du diese Rosen im Frühjahr nicht stark schneiden. Entferne nur abgestorbene Triebe. Ist die Rose älter als fünf Jahre, solltest du jedoch im Frühjahr den dicksten Trieb herausschneiden.
Mehrfach blühende Kletterrosen
Schneide zunächst alle Rosentriebe zurück, die in eine „falsche Richtung“ wachsen. Kürze anschließend mit dem sogenannten Zapfenschnitt die jüngeren Triebe entlang der Haupttriebe bis auf drei bis fünf Augen zurück. Hat die Kletterrose im vergangenen Jahr aus der Basis einen sehr starken Trieb entwickelt, kannst du zur Verjüngung der Pflanze einen älteren Trieb vom Ansatz an zurückschneiden.
Einmal blühende Kletterrose
Entferne zunächst alle schwachen Triebe und kürze im Anschluss die Triebe auf drei Augen zurück, die bereits im vergangenen Sommer Blüten getragen haben. Gehen von dem Haupttrieb viele starke Triebe aus, kannst du ab dem dritten Jahr jeweils einen dieser Triebe der Rose zurückschneiden.
Weitere Rosensorten
In den Ratgebern über Buschrosen und Alpenrosen erfährst du auch etwas zum Schneiden dieser Rosensorten.