So schön das hohe Grün und die im Wind rauschenden Halme auch sind: Bambus hat als Gartenpflanze bei vielen einen zweifelhaften Ruf. Einmal gepflanzt, breiten sich die imposanten Gräser rasend schnell aus und verdrängen andere Büsche und Sträucher. Das gilt allerdings nicht für alle Arten, und das zügige Wachstum kannst du bändigen, wenn du beim Pflanzen einige Dinge beachtest. Ein Vorteil des Bambus ist seine Sortenvielfalt – so findest du für jeden Garten und Standort die richtige Sorte. Wir verraten dir, was du beachten solltest, wenn du Bambus-Pflanzen kaufen und anschließend auspflanzen möchtest. 


Bambus-Pflanzen kaufen: Achtung bei der Auswahl

Bambus kaufen

Um das Zuwuchern deines Gartens mit Bambus zu vermeiden, solltest du wissen, dass es grundsätzlich zwei Bambus-Gruppen gibt: solche mit Ausbreitungsdrang und solche ohne. Bambus-Pflanzen mit diesem Drang bilden unterirdische Wurzelausläufer, die bis zu zehn Meter lang werden und sich mit den Wurzeln der Nachbarn verflechten. Manchmal ganz schnell, manchmal erst nach einigen Jahren sprießen überall im Garten Ausläufer der Bambus-Pflanze und verdrängen alles, was in ihrem Weg steht. Um das zu verhindern, musst du bei diesen Sorten sogenannte Wurzel- oder Rhizomsperren verwenden. Wie das funktioniert, erklären wir dir in unserer Pflanzanleitung weiter unten. 

Bambus-Pflanzen ohne Ausbreitungsdrang haben keine solche ausufernden Triebe, sondern bilden Wurzeln in kompakten Ballen, auch Horste genannt. Hier brauchst du beim Einpflanzen keine Wurzelsperre.

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Bambus im Garten pflanzen: Standort und Pflanzzeit

Grundsätzlich sind Bambus-Pflanzen genügsam. Aufgrund ihrer Artenvielfalt – 47 sind es insgesamt, mit mehr als 1.000 Sorten – gibt es für nahezu jede Umgebung und jeden Standort eine passende Sorte. Insgesamt bevorzugen die Gräser durchlässige, sandig-lehmige bis humose Böden. Zu schwere und dichte Böden mögen Bambus-Pflanzen ebenso wenig wie reine Sandböden. Der eigentliche Standort darf sowohl recht trocken als auch feucht sein, sonnig oder halbschattig. Lediglich sehr exponierte Lagen mit viel Wind sind eher schwierig, gerade für junge Pflanzen – bei einer Böe können die noch zarten Halme einfach abknicken. 

Die beste Pflanzzeit für Bambus ist das Frühjahr, wobei in Töpfen verkaufter Bambus theoretisch fast ganzjährig gepflanzt werden kann. Nur Frost sollte dabei vermieden werden. Pflanzt du deinen Bambus erst im Herbst, solltest du den Wurzelbereich mit einer dicken Laubschicht gegen einsetzenden Frost schützen. Grundsätzlich sind Bambus-Pflanzen winterhart, junge Pflanzen reagieren jedoch etwas empfindlich auf Minustemperaturen. Insbesondere direkt nach dem Einpflanzen, wenn sich Wurzeln ausbilden, kann Frost die Gräser schädigen. 


Bambus im Garten pflanzen: Eine Anleitung

Wenn du dich für eine Sorte und einen Standort entschieden hast, kann das Pflanzen des Bambus losgehen:

Schritt 1: Das Pflanzloch ausheben

Bambus einpflanzen

Lockere das Erdreich in dem Beet, in das der Bambus gepflanzt werden soll, gründlich auf. Hebe anschließend ein Pflanzloch aus, das mindestens 1,5-mal so tief und breit ist, wie der Wurzelballen deiner Bambus-Pflanze. Lockere den Boden und die Wände des Lochs auf, um dem Bambus später das Anwurzeln zu erleichtern.


Schritt 2: Bambus wässern

Bambus pflanzen

Stelle die Pflanze bzw. den Wurzelballen in einen großen Eimer mit Wasser, so dass sich die Wurzeln einmal richtig vollsaugen können. Erst wenn keine Luftbläschen mehr aufsteigen, ist der Durst der Bambus-Pflanze gelöscht. 


Schritt 3: Das Erdreich vorbereiten

Während der Bambus gewässert wird, kannst du etwas Dünger in das Pflanzloch geben und bei Bedarf den Aushub ebenfalls mit Dünger anreichern. Perfekt ist abgelagerter Rindermist oder Rinderdung – da den aber nicht jeder zu Hause hat, tut es auch ein handelsüblicher Bambus-Dünger.


Schritt 4: Den Bambus einsetzen

Bambus einsetzen

Stelle die Pflanze mittig in das vorbereitete Loch und fülle Lücken mit dem angereicherten Aushub wieder auf. Wichtig ist dabei, dass der Bambus genau so tief in dem Loch sitzt, wie er vorher auch im Anzucht- bzw. Liefergefäß gesessen hat – nicht höher, aber auch nicht tiefer.


Schritt 5: Pflanzstelle wässern

Wenn du das Erdreich rund um den Bambus leicht angedrückt hast, gieße den Bambus gründlich und von allen Seiten. Das sogenannte Einschlämmen sorgt dafür, dass sich Wurzeln und umgebendes Erdreich sofort gut miteinander verbinden. 


Schritt 6: Gießrand aufschütten

Abschließend kannst du rund um den Wurzelballen noch einen wenige Zentimeter hohen Erdwall aufschütten, der als Gießrand dient. Er verhindert, dass Gießwasser zur Seite verläuft und so eventuell nicht vom Bambus genutzt werden kann.


Bambus pflanzen mit einer Wurzelsperre

Bambus Wurzelsperre

Wenn du eine sich stark ausbreitende Bambus-Art pflanzen möchtest, lege noch vor dem eigentlichen Pflanzen die Wurzelsperre an. Je nach späterer Höhe der Pflanze musst du mehrere Quadratmeter Platz dafür einplanen. Für einen etwa vier bis sieben Meter hohen Bambus stecke mindestens vier Quadratmeter ab und grabe an der Grenze einen mindestens 60 Zentimeter tiefen Graben. Flacher sollte er nicht sein, da sich sonst kleine Wurzeln an der späteren Sperre vorbeimogeln könnten.

Setze dann eine stabile Kunststofffolie aufrecht in den Graben. Achtung: Dünne Teichfolie eignet sich nicht für eine Wurzelsperre. Stelle sicher, dass etwa fünf Zentimeter der Folie noch über die Oberfläche hinausragen, so dass auch keine Wurzel über die Barriere klettern kann. Eventuelle Nähte, also die Stellen, an denen sich zwei Folienlagen treffen, musst du mithilfe einer Aluschiene sicher verschließen. Bei der kleinsten Lücke oder einem Loch in der Folie wird die Bambus-Pflanze ihre Chance nutzen.

Sobald die Folie platziert ist, schütte den Graben zu. Nun kannst du mit dem eigentlichen Pflanzen des Bambus beginnen. 


Bambus-Pflanzen als Hecke anlegen

Bambushecke Bambus

Bambus wächst schnell und ist immergrün, weshalb er auch als Hecke und Sichtschutz beliebt ist. Um Bambus als Sichtschutz zu pflanzen, wähle am besten eine mittelhohe Sorte, die keinen Ausbreitungsdrang hat. Andernfalls hättest du eine Menge mit einer entsprechend großen Wurzelsperre zu tun. 

Um schnell eine dichte Hecke zu bekommen, pflanze mehrere der Gräser in einer Reihe – halte dabei jedoch einen gewissen Abstand ein, damit jede Bambus-Pflanze noch ausreichend Platz zum Wachsen hat. Als grobe Orientierung gilt, dass du auf einen Meter Beet etwa zwei bis drei in kleinen Zehn-Liter-Töpfen gekaufte Bambus-Pflanzen setzen kannst. 

Um dir das Pflanzen einer Bambus-Hecke zu erleichtern, hebe nicht für jede Pflanze ein einzelnes Loch aus, sondern gleich einen ganzen Graben, in den du die einzelnen Gräser nebeneinander einsetzt.


Bambus-Pflanzen pflegen

Bambus pflegen

Bambus ist relativ pflegeleicht und braucht, einmal gepflanzt, eher wenig Aufmerksamkeit. Versorge die Gräser im Frühjahr mit speziellem Bambusdünger – auch Rasen-Langzeitdünger zeigt eine entsprechende Wirkung. Um die Bambus-Pflanzen winterhart beziehungsweise -härter zu machen, kann eine zusätzliche Düngung mit Rasen-Herbstdünger gegen Frostschäden schützen. Die wichtigste Pflege ist jedoch, die Pflanzen regelmäßig zu gießen. Bei zu langer Trockenheit werfen einige Bambus-Arten ansonsten ihre Blätter ab. Doch auch hier zeigen sich die Gewächse gnädig: Gießt du dann wieder, regenerieren die Pflanzen schnell. 

Beschneiden musst du deinen Bambus zwar nicht, du kannst es aber. Wenn du eine Pflanze auslichten möchtest, trenne gezielt einzelne Halme kurz über dem Boden ab. Wenn du Bambus-Pflanzen innerhalb einer Hecke zurückschneidest beziehungsweise die Hecke auf eine einheitliche Höhe bringen möchtest, bedenke dabei, dass einmal gestutzte Bambus-Halme nicht wieder nachwachsen. Eine Besonderheit aller Bambusarten ist, dass sie meist zügig ihre volle Höhe erreichen und dann das Wachstum einstellen. Die einzige Möglichkeit, nachträglich dann doch noch eine höhere Hecke zu erhalten, ist die, komplette Bambus-Halme nachwachsen zu lassen, die du dann nicht mehr zurückschneidest.


Bambus pflanzen auf dem Balkon, im Topf oder Kübel

Bambus im Topf

Aufgrund der Sortenvielfalt gibt es auch Bambus-Pflanzen, die im Topf oder Kübel auf dem Balkon ihren Platz finden. Ideal sind hier meist schwachwüchsige Sorten, die nicht zu schnell einem einmal gewählten Pflanzgefäß entwachsen.

Als Faustregel gilt, dass ein Topf oder Kübel mindestens dreimal so groß (im Durchmesser) sein sollte wie der Wurzelballen einer Bambus-Pflanze für den Balkon. Ist (früher oder später) zu wenig Platz in einem Gefäß, signalisiert der Bambus das relativ schnell durch sich verfärbende oder abfallende Blätter. Achte außerdem darauf, dass die Bambus-Pflanzen im Kübel regelmäßig Wasser erhalten und etwa alle zwei Wochen gedüngt werden.


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