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Hochbeet richtig bewässern – Tipps für Alltag und Urlaub

Person gießt Pflanzen in einem Hochbeet
Lesezeit 3 Minuten
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Vor allem im Sommer ist die richtige Gartenbewässerung das A und O bei der Gartenpflege. Da Hochbeete in der Regel weniger Wasser speichern können als herkömmliche Beete, ist deren Bewässerung besonders wichtig. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du ein Hochbeet bewässern kannst – manuell oder auch vollautomatisch. Erfahre hier, welche Bewässerungssysteme es gibt und welche sich für das Hochbeet am besten eignen.


Besonderheiten bei der Bewässerung von Hochbeeten

Person bewässert ein Hochbeet

Die Erde in Hochbeeten wärmt sich durch die Seitenwände, den erhöhten Stand und die Kompostierung im Inneren schneller auf, was zu einer erhöhten Verdunstung führt. Zudem kann ein Hochbeet aufgrund des eingeschränkten Volumens nicht viel Wasser speichern und muss deshalb öfter bewässert werden.

Allgemeine Bewässerungs-Tipps, die auch für Hochbeete gelten:

  • Unabhängig vom jeweiligen Wasserbedarf der Pflanzen sollte die Erde dauerhaft weder nass noch trocken, sondern gleichmäßig feucht sein.
  • Am besten gießt du das Hochbeet morgens, wenn die Erde noch nicht aufgeheizt ist. So verdunstet weniger Feuchtigkeit und die Pflanzen können den ganzen Tag über Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Außerdem können auf den Blättern befindliche Wassertropfen diese nicht durch Erhitzen in der Sonne verbrühen. Eine zweite Gießrunde ist abends möglich, kann jedoch über Nacht Schnecken anziehen.
  • Gieße nicht von oben, sondern direkt um den Pflanzenstamm herum. So gelangt das Wasser zum Wurzelballen und die Pflanze bleibt oberirdisch trocken – das beugt Krankheiten und Schädlingen vor.
  • Beuge der Verdunstung vor, indem du die Erdoberfläche mit Gartenmulch bedeckst.
  • Durchlässige Erde, eine Drainageschicht aus Gehölzschnitt und idealerweise ein Wasserablauf helfen, Staunässe im Hochbeet zu vermeiden.
  • Verwende am besten kalkarmes Wasser, etwa Regenwasser.

Manuelles Bewässern im Hochbeet

Die Klassiker der Gartenbewässerung sind Gießkanne oder Gartenschlauch. Diese manuellen Bewässerungsmethoden sind unkompliziert, günstig und flexibel. Sie reichen völlig aus, wenn das Hochbeet eher klein ist und sich nicht weit entfernt vom Wasseranschluss befindet, denn so hält sich die beschwerliche Wasserschlepperei mit der Kanne in Grenzen und die Länge eines handelsüblichen Schlauchs reicht aus. Wer in den Urlaub fährt, braucht jedoch eine Vertretung fürs Gießen.

Bewässerung mit kleinem Wasserspeicher – ideal für Hochbeet und Kübel

Mit sogenannten Bewässerungshilfen kannst du kurze Abwesenheiten überbrücken oder Hochbeete mit hohem Wasserbedarf zusätzlich ausstatten. Dabei ist es wichtig, vor einer längeren Abwesenheit zu testen, wie die Wasserspeicher funktionieren. Die Modelle fassen unterschiedlich viel Wasser und geben es unterschiedlich schnell ab. Auch die Bauweise, die sonnige oder schattige Lage deines Hochbeets sowie die verwendete Erde, die angebauten Pflanzen und das Wetter sind Faktoren, die im Zusammenspiel variieren.

Es gibt verschiedene Modelle von Bewässerungshilfen für dein Hochbeet:

  • Sehr bekannt sind Ollas („Olla“ = spanisch für „Topf“), die dem Dürreschutz im Garten dienen. Eine Olla ist ein Tongefäß aus unglasierter Terrakotta, das oben eine verschließbare Öffnung hat. Ollas werden meist fast vollständig in die Erde eingegraben. Die Öffnung wird am besten mit einem lose aufsitzenden Deckel oder Untersetzer bedeckt, denn so verdunstet weniger Wasser und kleine Tiere können nicht aus Versehen in die Olla hineinfallen. Das Gefäß gibt das eingefüllte Wasser nach und nach durch den unglasierten Ton in die Erde ab.
  • Alternativ gibt es spezielle Aufsätze aus Ton oder Ventile aus Kunststoff für Flaschen, mit denen du dein Hochbeet kurzzeitig bewässern kannst: Die Flasche füllen, den Aufsatz aufstecken und die Flasche umgekehrt mit dem Aufsatz voran in die Erde stecken. Der Aufsatz gibt das Wasser nach und nach an die Erde ab.
  • Eine sehr einfache Bewässerungsmethode funktioniert mit PET-Flaschen, in die im unteren Drittel seitlich ein kleines Loch gebohrt wird. Du kannst die Flaschen eingraben und mit Wasser befüllen. Die Verschlusskappe dient dabei zur Regulierung der Wasserabgabemenge: Ist sie fest zugeschraubt, läuft kein Wasser aus, liegt sie nur locker auf, fließt das Wasser ungehindert durch. Sinnvoll ist es, wenn die Kappe nur ein wenig festgeschraubt ist, damit das Wasser langsam nachtropft.

Tipp: Kleinere Modelle wie Tonkegel (Ollas in klein) oder kleinere PET-Flaschen kannst du auch hervorragend zur Balkonbewässerung in Kästen und Blumentöpfen einsetzen.


Bewässerungssysteme für Hochbeete

Nahaufnahme Tropfen an Perlschlauch

Bewässerungssysteme helfen, deinen Rücken und die Muskeln zu schonen, weil du keine Gießkannen mehr tragen musst. Diese Systeme bestehen meist aus Schläuchen oder Rohren, die zwischen den Pflanzen verlegt werden und durch kleine Löcher das Wasser an die Erde abgeben. Dazu wird das Bewässerungssystem entweder an den Hauswasseranschluss oder an einen Wasserspeicher – zum Beispiel eine Regentonne, in der Regenwasser gesammelt wurde – angeschlossen. Möchtest du einen Wasserspeicher anschließen, kann es sein, dass für den notwendigen Wasserdruck der Anschluss einer Gartenpumpe nötig ist.

Bewässerungssysteme lassen sich gut in langen Serpentinen verlegen, was besonders für die Reihenpflanzung praktisch ist. Dünne Schläuche sind ideal für den begrenzten Raum im Hochbeet, da sie nicht viel Platz beanspruchen.

Folgende Bewässerungssysteme sind fürs Hochbeet geeignet:

  • Ein Tropf- oder Perlschlauch, der aufgrund seiner porösen Struktur an der ganzen Oberfläche Wasser abgibt. Er bewässert das Hochbeet gleichmäßig.
  • Eine Tropfleitung oder ein Tropfrohr ist mit Düsen versehen, aus denen Wasser austritt.
  • Eine Spinnenbewässerung besteht aus Wasserleitungen, die an festen Stellen mehrere Bewässerungsschläuche mit Spikes hat, die in die Erde gesteckt werden. Diese „Spinnenbeine“ eignen sich besonders gut für wilde Pflanzabstände, da sie individuell zu jeder Pflanze gesteckt werden können.

Hochbeet automatisch oder smart bewässern

Wassertimer

Nicht nur für einen längeren Urlaub ist es ideal, wenn du das Bewässerungssystem um eine automatische Steuerung erweiterst. Der dafür benötigte Strom kann durch ein angeschlossenes Solarpanel erzeugt werden. Schließe eine Zeitschaltuhr an Wasserhahn oder Gartenpumpe an und lege bequem fest, zu welchen Uhrzeiten das Hochbeet automatisch bewässert werden soll.

Noch mehr Funktionen bietet ein spezieller Bewässerungscomputer, der neben der Uhrzeit auch Sensoren enthalten kann, die unter anderem Regen erkennen oder die Bodenfeuchtigkeit messen. Ein solches smartes Bewässerungssystem steuert nicht nur die Wasserabgabe automatisch, sondern kann die Bewässerung des Hochbeets oder des gesamten Gartens auch per App von unterwegs aus überwachen und steuern.


Hochbeet-Bewässerung: Fazit

Bei großen Hochbeeten und besonders im Urlaub kannst du mit verschiedenen Methoden dafür sorgen, dass deine Hochbeete bestens mit Wasser versorgt werden:

  • Für kürzere Abwesenheiten genügen Bewässerungshilfen mit Wasserspeicher.
  • Bei längerer Abwesenheit eignen sich automatische Bewässerungssysteme.
  • Mit smarter Gartenbewässerung hast du auch unterwegs immer alles im Blick.

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