Frischer Brokkoli gilt als wahre Vitaminbombe. Er ist sehr gesund, aber nicht sonderlich lange lagerfähig – weshalb sich das Anpflanzen von Brokkoli im eigenen Gemüse- und Käutergarten lohnt. Wie Brokkoli wächst, was man bei Aussaat und Pflanzung beachten muss und wie Brokkolipflanzen zu pflegen sind, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Brokkoli selber anbauen – eine Übersicht
Das Wichtigste zum Brokkolianbau im Überblick:
- Herkunft: Kleinasien
- botanischer Name: „Brassica oleracea var. italica“
- Familie: Kreuzblütengewächse
- Standort: sonnig, windgeschützt
- Boden: tiefgründig, nährstoff- und humusreich
- Aussaat: ab Februar im Haus, ab Mai im Freiland
- Pflanzzeitpunkt: ab April unter Vlies, ab Mitte Mai ohne Schutz
- Pflege: hoher Wasser- und Nährstoffbedarf, besonders Kalk
- Ernte: Sommersorten Juni bis Oktober, Winterbrokkoli März bis Mai
Der Brokkoli hat grüne bis blaugrüne oder sogar violette Röschen – je nach Sorte. Zu unterscheiden sind Sommer- und Herbstbrokkoli sowie Winterbrokkoli. Winterbrokkoli ist in milden Regionen winterhart und bereits im Frühjahr erntereif, wenn die meisten anderen Gemüsesorten erst ausgesät werden.
Standort- und Bodenbedingungen für Brokkoli
Der Anbau von Brokkoli erfolgt bestenfalls an einem sonnigen und geschützten Standort im Nutzgarten, denn das Kohlgemüse steht gerne warm und windstill. Der Boden sollte humos, locker, tiefgründig und sehr nährstoffreich sein. Bei Brokkoli handelt es sich um einen Starkzehrer mit erhöhtem Nährstoffbedarf – vor allem Kalk ist für das Gemüse sehr wichtig. Aber auch eine gute Wasserversorgung muss sichergestellt sein, wenn du Brokkoli im Gemüsegarten anpflanzt – der Boden sollte gleichmäßig feucht sein und Wasser gut speichern können.
Nachbarn und Fruchtfolge
Damit es nicht zu Bodenmüdigkeit kommt, sollte Brokkoli nur dort gepflanzt werden, wo zuvor vier Jahre lang keine anderen Kohlpflanzen standen – sonst besteht die Gefahr von Wurzelkrankheiten. Auch andere Starkzehrer sollten nicht unmittelbar vor dem Brokkoli im Beet gepflanzt worden sein.
- Gute Nachbarn für den Brokkoli sind Bohnen, Dill, Rote Bete und Kapuzinerkresse. Du kannst auch Endivien-Salat pflanzen.
- Schlechte Nachbarn sind andere Kohlarten sowie Starkzehrer, daher solltest du in direkter Nähe weder Kürbisse pflanzen noch Tomaten anbauen.
Brokkoli aussäen – Anzucht auf der Fensterbank
Bis er zum auspflanzbaren Setzling heranreift, braucht der Brokkoli etwa 30 Tage – das Vorziehen des Gemüses lohnt sich also auf jeden Fall. Auf der warmen und hellen Fensterbank, im Gewächshaus oder auch im selbst gebauten Frühbeet kannst du Brokkoli selber ziehen. Frühe Sorten lassen sich bereits ab Februar aussäen.
Verwende für die Anzucht von Brokkoli nährstoffarme Aussaaterde und gib ein bis zwei Samen in jedes Pflanzloch. Bedecke diese nur leicht mit Erde, halte das Ganze gleichmäßig feucht und lege eine Haube oder Folie über das Pflanzgefäß – denke auch daran, sie alle ein bis zwei Tage zu lüften, um Schimmel zu verhindern. Bei einer Temperatur von 15 bis 20 Grad entstehen nach sieben bis zehn Tagen die ersten Keimlinge. Pikiere sie, wenn die Keimblätter voll ausgebildet sind – das heißt, setze jede Brokkolipflanze in einen eigenen kleinen Pflanztopf um.
Tipp: Da Brokkoli recht schnell nach dem Ernten verarbeitet werden sollte, kannst du ihn zeitlich versetzt aussäen – unterschiedliche Wachstumsphasen bedeuten eine längere Erntephase.
Aussaat direkt im Beet
Ab Mitte oder Ende Mai – wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist – kannst du deinen Brokkoli auch direkt im Freiland aussäen. Gib jeweils drei Samen in jedes Pflanzloch und beachte dabei den Mindestabstand (siehe den Abschnitt „Brokkoli pflanzen“). Lasse nach dem Keimen nur die stärkste Pflanze stehen. So stellst du sicher, dass es ausreichend Keimlinge gibt und die schwachen Exemplare direkt aussortiert werden.
Brokkoli pflanzen
Wann du Brokkoli ins Beet pflanzen kannst, hängt vom Klima und von der Größe der Jungpflanzen ab. Für ein schnelles Anwachsen sollte der Erdballen bereits gut durchwurzelt sein, und es sollten sich mindestens drei Blätter ausgebildet haben. Unter schützendem Vlies können Brokkolipflanzen bereits ab April ins Freiland gesetzt werden – ohne Schutz erst ab Mitte Mai nach den letzten Frösten. Bis in den August kannst du Sommersorten pflanzen.
Boden vorbereiten und Jungpflanzen einsetzen
Damit sich der Brokkoli im Garten wohlfühlt, solltest du rechtzeitig Kompost anlegen und die Erde fürs Gemüse damit anreichern – die Pflanzen werden sich über den organischen Dünger freuen. Außerdem empfiehlt es sich, bereits im Herbst vor der Pflanzung etwas Algenkalk in den Boden einzuarbeiten.
Brokkoli gedeiht in einem herkömmlichen flachen Gemüsebeet gut. Du kannst aber auch ein Hügelbeet anlegen oder den Brokkoli in ein Hochbeet pflanzen. Beim Anbau von Brokkoli im Garten ist wichtig, dass der Wurzelansatz zu etwa einem Zentimeter mit Erde bedeckt ist – setze die Jungpflanze also etwas tiefer in das Pflanzloch als sie vorher im Topf stand. Der Abstand zu anderen Brokkolipflanzen sollte dabei etwa einen halben Meter betragen, da das Kohlgemüse sehr ausladend wächst.
Nach dem Einpflanzen solltest du den Brokkoli gut angießen und zudem mit einer Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Brennnesseln versehen – sie hält die Feuchtigkeit im Boden, verhindert das Wuchern von Unkraut und sorgt außerdem für wachstumsfördernden Stickstoff. Die ersten zwei Wochen nach der Pflanzung sollte die Gießmenge reduziert werden, danach wieder erhöht.
Besonderheiten beim Pflanzen von Winterbrokkoli:
- Winterbrokkoli wird erst im September gepflanzt.
- Er wächst über die kalten Monate.
- Ein schützendes Vlies erleichtert die Überwinterung.
Brokkoli im Topf anbauen
Auch ohne Garten kannst du deinen eigenen Brokkoli ziehen. In einem ausreichend großen Pflanzkasten oder Topf ist es möglich, Brokkoli auf Balkon oder Terrasse anzupflanzen. Wichtig ist, dass du die Erde mit ausreichend Dünger versorgst und die benötigte Wasserzufuhr sicherstellst – ohne Staunässe zu verursachen. Pflanzt du Brokkoli im Kübel, sollte das Gefäß – eines pro Pflanze – einen Durchmesser von 40 Zentimetern haben, damit sie sich ausbreiten kann.
Pflege von Brokkolipflanzen
Mit organischem Dünger in Form von flüssigem Gemüsedünger oder verdünnter Brennnesseljauche unterstützt du den Brokkoli bei der Knospenbildung. Gib den Dünger etwa sechs Wochen nach der Pflanzung in die Erde. Generell solltest du die Erde immer gleichmäßig feucht halten, was mithilfe einer Mulchschicht erleichtert wird. Regelmäßiges Anhäufeln und Auflockern der Erde um die Pflanze herum sorgt zusätzlich für gutes Wachstum.
Besonderheiten bei der Pflege von Winterbrokkoli:
- Er soll langsam wachsen und feste Blätter ausbilden, die winterhart sind.
- Deshalb sollte er nur sparsam gedüngt werden – zum Beispiel mit Hornspänen.
- Da Dünger die Frosthärte beeinträchtigt, sollte die zweite Düngung erst im Frühjahr erfolgen.
Krankheiten und Schädlinge
Besonders anfällig ist Brokkoli für die Pilzkrankheit Kohlhernie. Ihr kannst du durch die nötige Anbaupause sowie durch die Gabe von Algenkalk jedoch gut vorbeugen. Außerdem treten gelegentlich Schädlinge wie die Kohldrehherzmücke oder die Kohlfliege auf, die du mit einem Gemüsenetz fernhalten kannst. Gegen den Kohlweißling hilft ferner eine Mischkultur mit nicht rankender Kapuzinerkresse. Wie du Blattläuse entfernen kannst, erfährst du in einem anderen Ratgeberartikel
So wird Brokkoli geerntet
Selbst angebauter Sommer- und Herbstbrokkoli kann je nach Sorte nach sieben bis zehn Wochen geerntet werden – im Zeitraum von Juni bis Ende Oktober. Winterbrokkoli hingegen wächst langsamer und ist erst nach knapp sechs Monaten erntereif – dafür kannst du ihn von März bis Mai fast laufend ernten. Reif ist Brokkoli, wenn die Blütenknospen deutlich ausgeprägt, aber noch fest verschlossen sind. Sobald sie sich öffnen, lässt der Geschmack des Brokkoli schnell nach, weshalb zeitig geerntet werden sollte.
Brokkoli richtig ernten:
- Schneide mit einem scharfen Messer zuerst die große Mittelknospe sowie reife Seitentriebe ab.
- Um mehrmals ernten zu können, lässt du einige Seitentriebe stehen – daran bilden sich weitere Nebenrosen, die du später ernten kannst.
Lagerung und Verwendung von Brokkoli
Frischer Brokkoli ist nicht sehr lange lagerfähig und hält sich im Gemüsefach des Kühlschranks nur etwa zwei bis drei Tage. Danach verliert er schnell Vitamine, Nährstoffe und Geschmack, ist aber noch essbar. Um ihn länger haltbar zu machen, kannst du ihn kurz blanchieren und dann einfrieren.
Verzehrt wird er meist gegart, aber auch roh kann Brokkoli sehr schmackhaft sein – in rohem Zustand ist er sogar noch um einiges gesünder, da beim Kochen schnell Nährstoffe verloren gehen. Am Brokkoli sind übrigens nicht nur die Röschen essbar, auch Strunk und Blätter lassen sich verarbeiten. Außerdem können die Keimlinge als Sprossen gezogen und verzehrt werden.