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Kräutergarten anlegen: so gelingt’s

Mann gärtnert in seinem Kräutergarten
Lesezeit 9 Minuten
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Kräuter duften himmlisch, sind vielseitig verwendbar und stecken voller Mineralstoffe und Vitamine. Mit frischen Kräutern wie Thymian, Oregano, Minze oder Majoran bekommt manches Gericht erst die richtige Würze. Du möchtest dir einen eigenen Kräutergarten anlegen? Hier erhältst du zahlreiche Tipps für ein ertragreiches Kräuterparadies!


Standort innerhalb des Gartens: wo am besten das Kräuterbeet anlegen?

Kräutergarten anlegen

Bevor du deinen Kräutergarten im Detail planst, solltest du dir überlegen, wo und wie groß du die Beete anlegen möchtest. Vielleicht stellst du dir eine große Fläche vor oder wünschst dir eher eine kleine Kräuterecke im Garten? Auch auf dem Balkon oder der Terrasse kannst du Kräuter anpflanzen. Wichtig ist, dass die Stelle die Bedingungen für ein gutes Pflanzenwachstum erfüllt.

Alle Kräuter haben unterschiedliche Vorlieben. Die meisten mediterranen Sorten mögen es warm und sonnig, andere Kräuter wachsen am besten im Halbschatten. Für einen vertikalen Kräutergarten bieten sich Pflanzen mit ähnlichen Bedürfnissen an. Damit sonnenliebende Kräuter gut gedeihen und viele Mineralstoffe und Vitamine bilden, ist ein warmer Standort wichtig. Da viel Sonne für die Pflanzen auch einen höheren Wasserbedarf bedeutet, solltest du die Kräuter zudem ausreichend feucht halten.

Der richtige Boden für den Kräuteranbau hängt von der Sorte ab. Thymian bevorzugt es zum Beispiel trocken und sandig, Melisse braucht es feucht. Für alle Kräuter aber gilt, dass der Boden sehr durchlässig sein sollte.   Gut und sowohl für drinnen als auch draußen geeignet ist Bio-Kräutererde aus dem toom-Sortiment.


Kräutergarten planen: so gehst du vor

Kräuterspirale

Eine sorgfältige Planung beim Gestalten des Kräutergartens ist hilfreich, damit später alles genau deinen Vorstellungen entspricht. Du kannst dir den Grundriss und die einzelnen Beete zum Beispiel auf einem Blatt Papier vorzeichnen. Berücksichtige dazu folgende Punkte:

  • Größe und Grundriss: Überlege dir, wie groß du den Kräutergarten bauen und auf welche Weise du ihn bepflanzen möchtest: im Beet, Hochbeet, in Kübeln, Kästen, vertikal oder als Kräuterspirale? Daran orientiert sich dein weiteres Vorgehen.
  • Pflanzdichte und Platzbedarf: Einige Kräuter benötigen mehr Platz als andere –  zum Beispiel Minze oder Oregano –, während kleinere Kräuter wie Thymian oder Schnittlauch mit weniger Platz auskommen. Je nach Sorte kannst du zwei bis vier oder auch fünf bis neun Pflanzen pro Quadratmeter anbauen.
  • Menge an Saatgut und Pflanzen: Abhängig davon, welche Kräuter du auf wie großer Fläche anbauen möchtest, planst du, wie viel Saatgut du kaufen musst. Recherchiere dazu die Anbauanforderungen der verschiedenen Kräuter und miss die Fläche deines Kräutergartens aus. Beachte, dass einige Kräuter aus Samen gezogen werden, während andere besser aus Stecklingen oder Setzlingen wachsen.
  • Einjährige vs. mehrjährige Kräuter: Einjährige Kräuter müssen jedes Jahr neu gepflanzt werden, während mehrjährige Kräuter über mehrere Jahre hinweg wachsen können. Dies beeinflusst nicht nur die Anbaufläche, sondern auch den Pflegeaufwand und die langfristige Planung des Kräutergartens. Überlege dir also genau, welche ein- und mehrjährigen Pflanzen du anbaust.

Kräutergarten gestalten: so gehst du vor

Möchtest du ein Kräuterbeet im heimischen Garten anlegen, achte darauf, die Kräuter artgerecht zu pflanzen. Rosmarin liebt den vollsonnigen Standort im lockeren Geröllboden. Basilikum dagegen bevorzugt einen etwas schattigeren und humosen Standort. Pfefferminze kommt sogar mit einem feuchten Fuß bestens zurecht. Mit einer selbstgebauten Kräuterspirale deckst du die Ansprüche zahlreicher Kräuter gleichzeitig ab – und kreierst zusätzlich einen tollen Blickfang im Garten!

Spätestens ab Mitte Mai solltest du anfangen, deinen Kräutergarten zu pflanzen. Zur Vorbereitung zählt zum Beispiel, eine Beetbegrenzung aus Holz oder Steinen zu bauen und die passende Erde einzufüllen. Hebe zur Pflanzung der Kräuter zunächst mit einer Handschaufel ein ausreichend tiefes Loch aus, lockere die Wurzelballen und setze die Kräuterpflanze ein. Anschließend füllst du das Loch mit Erde auf und drückst diese leicht an. Beende das Anlegen des Kräuterbeets, indem du die Pflanzen erstmalig gießt.


Welche Kräuter im Kräutergarten passen gut zusammen?

Kräuterbeet

Es lohnt sich, beim Anlegen eines Kräutergartens zu beachten, welche Pflanzen einander begünstigen. Hier einige Beispiele positiv wirksamer Kombinationen:

  • Basilikum reduziert den Mehltaubefall bei Salatgurken.
  • Bohnenkraut zwischen Bohnen vertreibt die schwarze Bohnenblattlaus.
  • Dill zwischen Gurken gepflanzt schafft ein wachstumsfreundliches Klima und bietet leichte Beschattung.
  • Basilikum und Rosmarin reduzieren den Befall der Kräuter durch Motten und Blattläuse.
  • Stark duftende Kräuter wie Lavendel oder Thymian halten Schädlinge fern.
  • Blühende Heilpflanzen machen das Beet bunter – etwa orangefarbene Ringelblumen, blauer echter Salbei, Lavendel oder Kornblumen.
  • Gut zusammen passen zudem Dill, Petersilie, Kresse, Kerbel und Majoran sowie Schnittlauch, Rosmarin, Thymian und Zitronenmelisse.

Kombinationen wie Basilikum und Melisse, Kamille und Pfefferminze, Koriander und Fenchel sind weniger empfehlenswert. Sie stellen zu unterschiedliche Wachstumsbedingungen und Nährstoffansprüche, sodass sie miteinander konkurrieren würden. Einige Kräuter solltest du lieber separat oder mit ausreichend Abstand anpflanzen, wie Melisse, Salbei oder Estragon.


Die beliebtesten Kräuterarten

Welche Kräuter du in deinem Kräutergarten pflanzen möchtest, ist ganz deinem Geschmack überlassen. Petersilie, Schnittlauch und Basilikum sind echte Klassiker unter den Kräutern. Sie wachsen einfach, schnell und verfeinern viele Speisen oder auch Getränke. Dazu kommen exotische Kräuter wie Bärlauch, Koriander, Olivenkraut, Kerbel und Knobi-Gras. Die Welt der Kräuter-, Heil-, Aroma- und Duftpflanzen ist vielfältig! Einige der beliebtesten Kräuterarten stellt toom Baumarkt dir hier vor – mit Tipps zum richtigen Anbau.

Standort Boden Aussaat WasserNachbarn Erntezeit Nutzung
Basilikum Standort sonnig bis halbschattig Boden gut durchlässig, feucht und nährstoffreich Aussaat ab Mitte Mai, drinnen auch schon früher Wassermäßig feucht halten Nachbarn Tomaten, Oregano, Thymian Erntezeit laufend ab dem Frühsommer bis zum Herbst Nutzungin Salaten, Pasta, Pesto
Koriander Standort sonnig bis halbschattig Boden mäßig feucht, humus- und nährstoffreich, kalkhaltig Aussaat ab April Wassermäßig feucht halten Nachbarn Dill, Petersilie, Basilikum Erntezeit Juni bis Juli Nutzungin asiatischen Gerichten, Salsas, Salaten
Kresse Standort sonnig bis halbschattig Boden feucht, gut durchlässig, humus- und nährstoffreich Aussaat Ende März bis Oktober Wasserfeucht halten Nachbarn Radieschen, Spinat, Rucola Erntezeit ein bis zwei Wochen nach Aussaat Nutzungfrisch im Salat, auf Sandwiches
Majoran Standort sonnig und windgeschützt Boden gut durchlässig, nährstoffreich, trocken Aussaat ab März Wassermäßig feucht halten Nachbarn Basilikum, Oregano, Thymian Erntezeit den ganzen Sommer über Nutzungfür deftige Speisen, Eintöpfe, Fleischgerichte, als Pizza- und Pastagewürz
Minze Standort Sommer, vor oder während der Blüte Boden feucht, durchlässig, humos und nährstoffreich Aussaat ab März im Haus, ab Ende Mai im Beet Wasserfeucht halten Nachbarn Zitronenmelisse, Basilikum, Oregano Erntezeit Mai bis Oktober Nutzungfrisch in Tee, Cocktails, Desserts
Oregano Standort sonnig, warm und windgeschützt Boden trocken, durchlässig, nährstoffarm Aussaat März bis Juni Wassermäßig feucht halten Nachbarn Basilikum, Thymian, Salbei Erntezeit Mai bis Oktober Nutzunggetrocknet oder frisch, in Tomatensauce, Pizza, mediterraner Küche
Petersilie Standort den ganzen Sommer über Boden feucht, durchlässig, humos und nährstoffreich Aussaat ab März Wasserstetig feucht halten Nachbarn Basilikum, Schnittlauch, Dill Erntezeit laufend von Frühjahr bis Herbst Nutzungfrisch als Garnitur für Salaten und Suppen, in Kartoffelgerichten, Quark oder Kräuterbutter
Rosmarin Standort Sonnig, trocken und warm, windgeschützt Boden trocken, locker und durchlässig, kalkhaltig Aussaat ab Mitte März Wassersparsam gießen Nachbarn Salbei, Thymian, Lavendel Erntezeit Mai bis Oktober Nutzungfrisch oder getrocknet, in Grill-, Fleisch- und Kartoffelgerichten sowie mediterraner Küche
Salbei Standort sonnig und warm Boden sonnig und warm Aussaat ab März Wassersparsam gießen Nachbarn Rosmarin, Thymian, Lavendel Erntezeit Mai bis August Nutzungin Suppen, Fleisch- und Fischgerichten sowie als Heilkraut in Tees
Schnittlauch Standort sonnig bis halbschattig Boden mäßig feucht, humus- und nährstoffreich, kalkhaltig Aussaat Juli bis September WasserJuli bis September Nachbarn Petersilie, Basilikum, Oregano Erntezeit März bis Oktober Nutzungfrisch in Quark, Rührei oder Salaten
Thymian Standort sonnig Boden gut durchlässig, trocken, nährstoffarm Aussaat März bis Mai Wassermäßig feucht halten Nachbarn Rosmarin, Salbei, Oregano Erntezeit Mai bis Oktober Nutzungfrisch oder getrocknet in Suppen, Eintöpfen, Grill- und Fleischgerichten sowie als Hustenkraut
Zitronenmelisse Standort sonnig bis halbschattig Boden gut durchlässig, locker, mäßig fruchtbar Aussaat gut durchlässig, locker, mäßig fruchtbar Wassergut durchlässig, locker, mäßig fruchtbar Nachbarn Minze, Lavendel, Salbei Erntezeit Sommer, vor oder während der Blüte Nutzungfrisch in Mineralwasser, Tee, Cocktails, Desserts

Kräutergarten richtig pflegen und gießen

verschiedene Kräuter werden gegossen

Wie du deinen Kräutergarten pflegen solltest, hängt ganz von den jeweiligen Kräutersorten und der Anbauart ab – ob im Beet, im Topf, auf dem Balkon oder auch auf der Fensterbank. Die meisten Kräuter benötigen weniger Dünger als Gemüsepflanzen. Es gibt jedoch einige starkzehrende Exemplare, die von zusätzlichen Düngergaben profitieren. Beim Schneiden der Kräuter ist es wichtig, zwischen Ernte- und Pflegeschnitt zu unterscheiden. Eine Staude wie Schnittlauch erfordert keinen Pflegeschnitt, während Kleinsträucher wie Rosmarin im Herbst zurückgeschnitten werden sollten. Informiere dich am besten für jedes Kraut noch einmal über die empfohlene Pflege.

Was das Gießen angeht, unterscheiden sich Kräuterpflanzen ebenfalls stark. Kräuter aus mediterranen und trockenen Gegenden benötigen nur wenig Wasser. Heimische Pflanzen wie Bärlauch, Brunnenkresse oder Waldmeister möchten dagegen regelmäßiger gegossen werden. Nutze zum Gießen gerne Wasser, das schon etwas abgestanden ist. In einer Tonne gesammeltes Regenwasser eignet sich dazu hervorragend!

Kräuter nehmen Wasser übrigens nicht nur über die Wurzeln auf, sondern zum Teil auch über die Blätter. Du kannst sie also hin und wieder kalt abduschen. Morgens und abends sind geeignete Zeiten für die Wässerung der Kräuter. Werden sie in der Mittagssonne gegossen, kann es zu Brandflecken kommen und das Wasser verdunstet zu schnell. Stehen die Pflanzen im Topf, sollte dieser ein Abflussloch haben, damit es nicht zu Staunässe kommt.


Kräutergarten anlegen mit winterharten Pflanzen

Damit dein Kräutergarten auch den Winter übersteht, kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen. Wichtig zu wissen ist zunächst, welche Kräuterpflanzen winterhart sind:

winterhart

nicht winterhart

Rosmarin

nicht winterhart

Basilikum

Thymian

nicht winterhart

Dill

Petersilie

nicht winterhart

Koriander

Salbei

nicht winterhart

Zitronenmelisse

Schnittlauch

nicht winterhart

Oregano

Minze

nicht winterhart

Kresse

Lavendel

nicht winterhart

Bärlauch

Borretsch

nicht winterhart

Melisse

Kerbel

nicht winterhart

Bohnenkraut

Majoran

nicht winterhart

Liebstöckel

nicht winterhart

Ringelblume

nicht winterhart

Um deinen Kräutergarten im Winter zu schützen, kannst du zum Beispiel folgende Tipps anwenden:

  • Mulchen: Bedecke den Boden um deine Kräuter herum mit einer Schicht Rindenmulch oder Laub, um sie vor Frost zu schützen. Das hilft auch dabei, die Feuchtigkeit zu bewahren.
  • Empfindliche Pflanzen abdecken: Verwende frostbeständige Abdeckungen oder Frostschutzvliese und lege sie über die Pflanzen, bevor die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen.
  • Weniger gießen: Reduziere die Bewässerung während der kalten Monate, da die Pflanzen weniger Wasser benötigen und zu viel Feuchtigkeit zu Fäulnis führen kann.
  • Topfpflanzen und frostempfindliche Kräuter umplatzieren: Wenn möglich, stelle Töpfe mit Kräutern in einen geschützten Bereich, etwa eine überdachte Terrasse, oder hole sie nach drinnen. Alternativ kannst du sie eng beieinander platzieren und mit Stroh oder Mulch umwickeln, um die Wurzeln zu isolieren.

Auf diese Weise hast du auch im nächsten Frühjahr wieder Freude an deinem Kräutergarten! Weitere Tipps findest du auch in unserem Ratgeber „Kräuter überwintern“.


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