Kräuter duften himmlisch, sind vielseitig verwendbar und stecken voller Mineralstoffe und Vitamine. Mit frischen Kräutern wie Thymian, Oregano, Minze oder Majoran bekommt manches Gericht erst die richtige Würze. Du möchtest dir einen eigenen Kräutergarten anlegen? Hier erhältst du zahlreiche Tipps für ein ertragreiches Kräuterparadies!
Standort innerhalb des Gartens: wo am besten das Kräuterbeet anlegen?
Bevor du deinen Kräutergarten im Detail planst, solltest du dir überlegen, wo und wie groß du die Beete anlegen möchtest. Vielleicht stellst du dir eine große Fläche vor oder wünschst dir eher eine kleine Kräuterecke im Garten? Auch auf dem Balkon oder der Terrasse kannst du Kräuter anpflanzen. Wichtig ist, dass die Stelle die Bedingungen für ein gutes Pflanzenwachstum erfüllt.
Alle Kräuter haben unterschiedliche Vorlieben. Die meisten mediterranen Sorten mögen es warm und sonnig, andere Kräuter wachsen am besten im Halbschatten. Für einen vertikalen Kräutergarten bieten sich Pflanzen mit ähnlichen Bedürfnissen an. Damit sonnenliebende Kräuter gut gedeihen und viele Mineralstoffe und Vitamine bilden, ist ein warmer Standort wichtig. Da viel Sonne für die Pflanzen auch einen höheren Wasserbedarf bedeutet, solltest du die Kräuter zudem ausreichend feucht halten.
Der richtige Boden für den Kräuteranbau hängt von der Sorte ab. Thymian bevorzugt es zum Beispiel trocken und sandig, Melisse braucht es feucht. Für alle Kräuter aber gilt, dass der Boden sehr durchlässig sein sollte. Gut und sowohl für drinnen als auch draußen geeignet ist Bio-Kräutererde aus dem toom-Sortiment.
Kräutergarten planen: so gehst du vor
Eine sorgfältige Planung beim Gestalten des Kräutergartens ist hilfreich, damit später alles genau deinen Vorstellungen entspricht. Du kannst dir den Grundriss und die einzelnen Beete zum Beispiel auf einem Blatt Papier vorzeichnen. Berücksichtige dazu folgende Punkte:
- Größe und Grundriss: Überlege dir, wie groß du den Kräutergarten bauen und auf welche Weise du ihn bepflanzen möchtest: im Beet, Hochbeet, in Kübeln, Kästen, vertikal oder als Kräuterspirale? Daran orientiert sich dein weiteres Vorgehen.
- Pflanzdichte und Platzbedarf: Einige Kräuter benötigen mehr Platz als andere – zum Beispiel Minze oder Oregano –, während kleinere Kräuter wie Thymian oder Schnittlauch mit weniger Platz auskommen. Je nach Sorte kannst du zwei bis vier oder auch fünf bis neun Pflanzen pro Quadratmeter anbauen.
- Menge an Saatgut und Pflanzen: Abhängig davon, welche Kräuter du auf wie großer Fläche anbauen möchtest, planst du, wie viel Saatgut du kaufen musst. Recherchiere dazu die Anbauanforderungen der verschiedenen Kräuter und miss die Fläche deines Kräutergartens aus. Beachte, dass einige Kräuter aus Samen gezogen werden, während andere besser aus Stecklingen oder Setzlingen wachsen.
- Einjährige vs. mehrjährige Kräuter: Einjährige Kräuter müssen jedes Jahr neu gepflanzt werden, während mehrjährige Kräuter über mehrere Jahre hinweg wachsen können. Dies beeinflusst nicht nur die Anbaufläche, sondern auch den Pflegeaufwand und die langfristige Planung des Kräutergartens. Überlege dir also genau, welche ein- und mehrjährigen Pflanzen du anbaust.
Kräutergarten gestalten: so gehst du vor
Möchtest du ein Kräuterbeet im heimischen Garten anlegen, achte darauf, die Kräuter artgerecht zu pflanzen. Rosmarin liebt den vollsonnigen Standort im lockeren Geröllboden. Basilikum dagegen bevorzugt einen etwas schattigeren und humosen Standort. Pfefferminze kommt sogar mit einem feuchten Fuß bestens zurecht. Mit einer selbstgebauten Kräuterspirale deckst du die Ansprüche zahlreicher Kräuter gleichzeitig ab – und kreierst zusätzlich einen tollen Blickfang im Garten!
Spätestens ab Mitte Mai solltest du anfangen, deinen Kräutergarten zu pflanzen. Zur Vorbereitung zählt zum Beispiel, eine Beetbegrenzung aus Holz oder Steinen zu bauen und die passende Erde einzufüllen. Hebe zur Pflanzung der Kräuter zunächst mit einer Handschaufel ein ausreichend tiefes Loch aus, lockere die Wurzelballen und setze die Kräuterpflanze ein. Anschließend füllst du das Loch mit Erde auf und drückst diese leicht an. Beende das Anlegen des Kräuterbeets, indem du die Pflanzen erstmalig gießt.
Welche Kräuter im Kräutergarten passen gut zusammen?
Es lohnt sich, beim Anlegen eines Kräutergartens zu beachten, welche Pflanzen einander begünstigen. Hier einige Beispiele positiv wirksamer Kombinationen:
- Basilikum reduziert den Mehltaubefall bei Salatgurken.
- Bohnenkraut zwischen Bohnen vertreibt die schwarze Bohnenblattlaus.
- Dill zwischen Gurken gepflanzt schafft ein wachstumsfreundliches Klima und bietet leichte Beschattung.
- Basilikum und Rosmarin reduzieren den Befall der Kräuter durch Motten und Blattläuse.
- Stark duftende Kräuter wie Lavendel oder Thymian halten Schädlinge fern.
- Blühende Heilpflanzen machen das Beet bunter – etwa orangefarbene Ringelblumen, blauer echter Salbei, Lavendel oder Kornblumen.
- Gut zusammen passen zudem Dill, Petersilie, Kresse, Kerbel und Majoran sowie Schnittlauch, Rosmarin, Thymian und Zitronenmelisse.
Kombinationen wie Basilikum und Melisse, Kamille und Pfefferminze, Koriander und Fenchel sind weniger empfehlenswert. Sie stellen zu unterschiedliche Wachstumsbedingungen und Nährstoffansprüche, sodass sie miteinander konkurrieren würden. Einige Kräuter solltest du lieber separat oder mit ausreichend Abstand anpflanzen, wie Melisse, Salbei oder Estragon.
Die beliebtesten Kräuterarten
Welche Kräuter du in deinem Kräutergarten pflanzen möchtest, ist ganz deinem Geschmack überlassen. Petersilie, Schnittlauch und Basilikum sind echte Klassiker unter den Kräutern. Sie wachsen einfach, schnell und verfeinern viele Speisen oder auch Getränke. Dazu kommen exotische Kräuter wie Bärlauch, Koriander, Olivenkraut, Kerbel und Knobi-Gras. Die Welt der Kräuter-, Heil-, Aroma- und Duftpflanzen ist vielfältig! Einige der beliebtesten Kräuterarten stellt toom Baumarkt dir hier vor – mit Tipps zum richtigen Anbau.
Standort | Boden | Aussaat | Wasser | Nachbarn | Erntezeit | Nutzung | |||||||||
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Basilikum | Standort | sonnig bis halbschattig | Boden | gut durchlässig, feucht und nährstoffreich | Aussaat | ab Mitte Mai, drinnen auch schon früher | Wasser | mäßig feucht halten | Nachbarn | Tomaten, Oregano, Thymian | Erntezeit | laufend ab dem Frühsommer bis zum Herbst | Nutzung | in Salaten, Pasta, Pesto | |
Koriander | Standort | sonnig bis halbschattig | Boden | mäßig feucht, humus- und nährstoffreich, kalkhaltig | Aussaat | ab April | Wasser | mäßig feucht halten | Nachbarn | Dill, Petersilie, Basilikum | Erntezeit | Juni bis Juli | Nutzung | in asiatischen Gerichten, Salsas, Salaten | |
Kresse | Standort | sonnig bis halbschattig | Boden | feucht, gut durchlässig, humus- und nährstoffreich | Aussaat | Ende März bis Oktober | Wasser | feucht halten | Nachbarn | Radieschen, Spinat, Rucola | Erntezeit | ein bis zwei Wochen nach Aussaat | Nutzung | frisch im Salat, auf Sandwiches | |
Majoran | Standort | sonnig und windgeschützt | Boden | gut durchlässig, nährstoffreich, trocken | Aussaat | ab März | Wasser | mäßig feucht halten | Nachbarn | Basilikum, Oregano, Thymian | Erntezeit | den ganzen Sommer über | Nutzung | für deftige Speisen, Eintöpfe, Fleischgerichte, als Pizza- und Pastagewürz | |
Minze | Standort | Sommer, vor oder während der Blüte | Boden | feucht, durchlässig, humos und nährstoffreich | Aussaat | ab März im Haus, ab Ende Mai im Beet | Wasser | feucht halten | Nachbarn | Zitronenmelisse, Basilikum, Oregano | Erntezeit | Mai bis Oktober | Nutzung | frisch in Tee, Cocktails, Desserts | |
Oregano | Standort | sonnig, warm und windgeschützt | Boden | trocken, durchlässig, nährstoffarm | Aussaat | März bis Juni | Wasser | mäßig feucht halten | Nachbarn | Basilikum, Thymian, Salbei | Erntezeit | Mai bis Oktober | Nutzung | getrocknet oder frisch, in Tomatensauce, Pizza, mediterraner Küche | |
Petersilie | Standort | den ganzen Sommer über | Boden | feucht, durchlässig, humos und nährstoffreich | Aussaat | ab März | Wasser | stetig feucht halten | Nachbarn | Basilikum, Schnittlauch, Dill | Erntezeit | laufend von Frühjahr bis Herbst | Nutzung | frisch als Garnitur für Salaten und Suppen, in Kartoffelgerichten, Quark oder Kräuterbutter | |
Rosmarin | Standort | Sonnig, trocken und warm, windgeschützt | Boden | trocken, locker und durchlässig, kalkhaltig | Aussaat | ab Mitte März | Wasser | sparsam gießen | Nachbarn | Salbei, Thymian, Lavendel | Erntezeit | Mai bis Oktober | Nutzung | frisch oder getrocknet, in Grill-, Fleisch- und Kartoffelgerichten sowie mediterraner Küche | |
Salbei | Standort | sonnig und warm | Boden | sonnig und warm | Aussaat | ab März | Wasser | sparsam gießen | Nachbarn | Rosmarin, Thymian, Lavendel | Erntezeit | Mai bis August | Nutzung | in Suppen, Fleisch- und Fischgerichten sowie als Heilkraut in Tees | |
Schnittlauch | Standort | sonnig bis halbschattig | Boden | mäßig feucht, humus- und nährstoffreich, kalkhaltig | Aussaat | Juli bis September | Wasser | Juli bis September | Nachbarn | Petersilie, Basilikum, Oregano | Erntezeit | März bis Oktober | Nutzung | frisch in Quark, Rührei oder Salaten | |
Thymian | Standort | sonnig | Boden | gut durchlässig, trocken, nährstoffarm | Aussaat | März bis Mai | Wasser | mäßig feucht halten | Nachbarn | Rosmarin, Salbei, Oregano | Erntezeit | Mai bis Oktober | Nutzung | frisch oder getrocknet in Suppen, Eintöpfen, Grill- und Fleischgerichten sowie als Hustenkraut | |
Zitronenmelisse | Standort | sonnig bis halbschattig | Boden | gut durchlässig, locker, mäßig fruchtbar | Aussaat | gut durchlässig, locker, mäßig fruchtbar | Wasser | gut durchlässig, locker, mäßig fruchtbar | Nachbarn | Minze, Lavendel, Salbei | Erntezeit | Sommer, vor oder während der Blüte | Nutzung | frisch in Mineralwasser, Tee, Cocktails, Desserts |
Kräutergarten richtig pflegen und gießen
Wie du deinen Kräutergarten pflegen solltest, hängt ganz von den jeweiligen Kräutersorten und der Anbauart ab – ob im Beet, im Topf, auf dem Balkon oder auch auf der Fensterbank. Die meisten Kräuter benötigen weniger Dünger als Gemüsepflanzen. Es gibt jedoch einige starkzehrende Exemplare, die von zusätzlichen Düngergaben profitieren. Beim Schneiden der Kräuter ist es wichtig, zwischen Ernte- und Pflegeschnitt zu unterscheiden. Eine Staude wie Schnittlauch erfordert keinen Pflegeschnitt, während Kleinsträucher wie Rosmarin im Herbst zurückgeschnitten werden sollten. Informiere dich am besten für jedes Kraut noch einmal über die empfohlene Pflege.
Was das Gießen angeht, unterscheiden sich Kräuterpflanzen ebenfalls stark. Kräuter aus mediterranen und trockenen Gegenden benötigen nur wenig Wasser. Heimische Pflanzen wie Bärlauch, Brunnenkresse oder Waldmeister möchten dagegen regelmäßiger gegossen werden. Nutze zum Gießen gerne Wasser, das schon etwas abgestanden ist. In einer Tonne gesammeltes Regenwasser eignet sich dazu hervorragend!
Kräuter nehmen Wasser übrigens nicht nur über die Wurzeln auf, sondern zum Teil auch über die Blätter. Du kannst sie also hin und wieder kalt abduschen. Morgens und abends sind geeignete Zeiten für die Wässerung der Kräuter. Werden sie in der Mittagssonne gegossen, kann es zu Brandflecken kommen und das Wasser verdunstet zu schnell. Stehen die Pflanzen im Topf, sollte dieser ein Abflussloch haben, damit es nicht zu Staunässe kommt.
Kräutergarten anlegen mit winterharten Pflanzen
Damit dein Kräutergarten auch den Winter übersteht, kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen. Wichtig zu wissen ist zunächst, welche Kräuterpflanzen winterhart sind:
winterhart | nicht winterhart | |||
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Rosmarin | nicht winterhart | Basilikum | ||
Thymian | nicht winterhart | Dill | ||
Petersilie | nicht winterhart | Koriander | ||
Salbei | nicht winterhart | Zitronenmelisse | ||
Schnittlauch | nicht winterhart | Oregano | ||
Minze | nicht winterhart | Kresse | ||
Lavendel | nicht winterhart | Bärlauch | ||
Borretsch | nicht winterhart | Melisse | ||
Kerbel | nicht winterhart | Bohnenkraut | ||
Majoran | nicht winterhart | |||
Liebstöckel | nicht winterhart | |||
Ringelblume | nicht winterhart |
Um deinen Kräutergarten im Winter zu schützen, kannst du zum Beispiel folgende Tipps anwenden:
- Mulchen: Bedecke den Boden um deine Kräuter herum mit einer Schicht Rindenmulch oder Laub, um sie vor Frost zu schützen. Das hilft auch dabei, die Feuchtigkeit zu bewahren.
- Empfindliche Pflanzen abdecken: Verwende frostbeständige Abdeckungen oder Frostschutzvliese und lege sie über die Pflanzen, bevor die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen.
- Weniger gießen: Reduziere die Bewässerung während der kalten Monate, da die Pflanzen weniger Wasser benötigen und zu viel Feuchtigkeit zu Fäulnis führen kann.
- Topfpflanzen und frostempfindliche Kräuter umplatzieren: Wenn möglich, stelle Töpfe mit Kräutern in einen geschützten Bereich, etwa eine überdachte Terrasse, oder hole sie nach drinnen. Alternativ kannst du sie eng beieinander platzieren und mit Stroh oder Mulch umwickeln, um die Wurzeln zu isolieren.
Auf diese Weise hast du auch im nächsten Frühjahr wieder Freude an deinem Kräutergarten! Weitere Tipps findest du auch in unserem Ratgeber „Kräuter überwintern“.