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Mangold anbauen, pflegen und ernten

bunter Mangold auf dunklem Hintergrund
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:

Er ist lecker, gesund und dazu hübsch anzusehen: Mangold. Mit dieser pflegeleichten Gemüsepflanze hast du den idealen Kandidaten für deinen Nutzgarten. Aber auch zur optischen Aufwertung von Blumenbeeten und -rabatten eignet sich die Pflanze sehr gut. Wie du Mangold anbaust und was es bei Pflege und Ernte zu beachten gilt, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.


Wissenswertes über den Anbau von Mangold

Mangold von oben

Auch wenn es die Optik vermuten lässt, ist Mangold nicht mit Spinat verwandt, sondern mit Roter Bete und Zuckerrübe. Unter dem botanischen Namen „Beta vulgaris“ ist die Rübe vor allem in Italien und auf dem Balkan verbreitet. Ihre zahlreichen Sorten sind jedoch auch hierzulande ein beliebtes Gemüse für den heimischen Garten.

Aussehen und Sortenvielfalt

Beet mit buntem Mangold

Unterteilt wird der Mangold in Stiel- bzw. Rippenmangold und Blatt- bzw. Schnittmangold. Wie die Bezeichnungen bereits vermuten lassen, liegt die jeweilige Stärke des Mangolds in Stielen oder Blättern. Je nach Sorte sind die Stiele farbig; die Blätter grün und können glatt oder kraus sein. Die Stiele entwachsen einer dicken Wurzel – der Rübe – und aus ihnen sprießen die großen, länglichen Blätter. Essbar sind sowohl die Stiele als auch die Blätter, nicht jedoch die Wurzel. Aufgrund der verschiedenen Färbungen der Stiele ist Mangold ein beliebter Blickfang im Gemüse- und Kräutergarten, aber auch in Blumenbeeten. Die Farbvielfalt reicht von Rot über Gelb bis hin zu weißen Stielen.

Standort und Boden

Wer Mangold anbauen möchte, sollte auf einen humosen, tiefgründigen und nährstoffreichen Boden achten. Lockere den Boden vor der Aussaat bzw. Pflanzung auf und verteile darauf etwas frischen Kompost und Hornspäne – das sorgt für eine gute Nährstoffversorgung. Der ideale Standort ist sonnig bis halbschattig und vor starken Witterungen geschützt. Zu dunkel mag es der Mangold nicht. Aufgrund des hellen Standortes benötigt er jedoch relativ viel Wasser – die Erde sollte deshalb immer gleichmäßig feucht sein, besonders im Sommer. Damit die Pflanze gut gedeiht, solltest du in den Jahren zuvor keinen Mangold oder andere Gänsefußgewächse wie Spinat, Rote Bete oder Zuckerrübe im Beet angebaut haben. Stattdessen eignen sich Kohlarten, Gurken, Sellerie, Lauch und Starkzehrer als Vorkultur.

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Mangold anbauen: von der Aussaat bis zur Pflanzung

Beim Anbau von Mangold steht es dir frei, ob du ihn vorziehst oder das Gemüse direkt im Beet anbaust. Die Samen solltest du jedoch nicht vor April ins Freiland säen und von Anfang bis Mitte April unbedingt mit Vlies vor Frost schützen. Es ist also durchaus ratsam, Mangold bereits im Haus vorzuziehen, damit eine frühe Ernte möglich ist. Bereits bei der Planung des Gemüsebeetes zu Beginn eines Jahres ist es sinnvoll, potenzielle Nachbarn für den Mangold auszuwählen und bei Bedarf ebenfalls vorzuziehen.

Gute Nachbarn

Schlechte Nachbarn

Buschbohnen

Schlechte Nachbarn

Spinat

Erbsen

Schlechte Nachbarn

Tomaten

Hülsenfrüchte im Allgemeinen

Schlechte Nachbarn

Gurken

Kohl

Schlechte Nachbarn

Starkzehrer im Allgemeinen

Möhren

Schlechte Nachbarn

Radieschen

Schlechte Nachbarn

Rettich

Schlechte Nachbarn


Saatgut ausbringen

Da es sich bei Mangold um eine Sammelsaat handelt, können aus einem Samen mehrere Keimlinge entstehen. Diese sollten dann pikiert werden, wenn sie stark genug sind, oder ausgedünnt, sodass pro Pflanzloch nur noch eine Mangoldpflanze wächst. Andernfalls würde der Mangold sich nicht voll entfalten können und zu klein werden.

Das Vorziehen ist bereits ab Februar möglich, die Direktsaat sollte erst ab Mitte April erfolgen und ist bis in den Juni möglich. Dabei kannst du Blattmangold getrost zwei bis vier Wochen später aussäen als Stielmangold, da dieser bereits früher erntereif ist. Die Saattiefe für Mangold beträgt zwei bis drei Zentimeter – sowohl bei der Vorzucht als auch bei der Aussaat im Freiland. Bei der Direktsaat solltest du bereits beim Ausbringen der Samen den nötigen Pflanzabstand von 30 bis 40 Zentimetern einhalten, damit die Jungpflanzen nicht erneut umgesetzt werden müssen.

Vorzucht auf der Fensterbank:

  • Ab Februar möglich
  • Nährstoffarme Anzuchterde verwenden
  • Warmer, sonniger Standort
  • Gleichmäßig feucht halten
  • Keimung nach etwa 14 Tagen
  • Auspflanzen, wenn der Ballen gut durchwurzelt und der Keimling stark genug ist
  • Pikieren bietet sich bei einer Größe von etwa 10 Zentimetern an

Mangold pflanzen

roter Mangold wächst in einem Beet

Sind aus den Keimlingen kräftige Jungpflanzen herangewachsen, können diese in die Erde gesetzt werden. Mangold kannst du im Garten anpflanzen, aber auch im Gemüsebeet auf dem Balkon oder einem ganzjährig bepflanzten Hochbeet. Bei der Pflanzung im Freiland ist ein ausreichender Pflanzabstand einzuhalten:

  • Blattmangold: ca. 30 Zentimeter
  • Stielmangold: ca. 40 Zentimeter

Für den Anbau von Mangold auf dem Balkon solltest du einen ausreichend großen Pflanzkübel mit etwa 25 Zentimeter Durchmesser verwenden sowie spezielle Gemüseerde oder mit Kompost und Hornspänen angereicherte Pflanzerde. Achte auch darauf, dass überschüssiges Wasser abfließen kann und fülle am besten unten in den Topf eine Drainageschicht. Beim Anpflanzen im Kübel bevorzugt der Mangold einen sonnigen und geschützten Standort. Wann du Mangold am besten pflanzt, hängt von der jeweiligen Sorte und der gewünschten Erntezeit ab. Möglich ist es ab Mitte April und für eine späte Ernte noch bis Mitte August. Der richtige Zeitpunkt, um Mangold zu pflanzen, reicht also von Frühling bis Sommer.


Nach dem Pflanzen: Mangold richtig pflegen

Als Mittelzehrer macht der Mangold bei der Gartenpflege nur wenig Aufwand. Er ist sehr pflegeleicht und braucht lediglich ausreichend Wasser, damit der Boden immer gleichmäßig feucht ist. Aber Achtung: Staunässe solltest du unbedingt vermeiden! Auch beim Düngen ist der Mangold genügsam: Es reicht bereits aus, wenn der Boden vor dem Anbauen mit Kompost und Hornspänen angereichert wird und bestenfalls die richtige Vorkultur im Beet war.

Da der Mangold lange steht, freut er sich jedoch besonders in den kalten Monaten über eine Mulchschicht aus Rindenmulch, Laub, Stroh oder Grasschnitt. Diese schützt vor Frost und verhindert ganzjährig das Ausbreiten von Pilzen und Unkraut sowie übermäßige Verdunstung im Sommer.

Schädlingen und Krankheiten vorbeugen

Grundsätzlich ist Mangold eine sehr robuste Pflanze. Lediglich bei zu enger Pflanzung kann er anfällig für Mehltau oder Pilzbefall sein – mit einem ausreichenden Pflanzabstand und dem regelmäßigen Entfernen von Unkraut kannst du diesem jedoch vorbeugen. Bei Jungpflanzen kann es außerdem passieren, dass du Blattläuse bekämpfen musst – meist genügt hier aber schon das Abernten der äußeren Blätter.


Mangold ernten: diese Varianten gibt es

Bei der Ernte hat Mangold einen großen Vorteil: Einmal ausgepflanzt, kannst du mehrere Monate lang von derselben Pflanze ernten. Zumindest dann, wenn du das Herz des Mangolds stehen lässt und ihm Gelegenheit gibst, wieder nachzuwachsen. Bei Stielmangold kannst du sowohl Stiel als auch Blätter ernten, bei Blattmangold nur die spinatähnlichen Blätter.

Drei Möglichkeiten, wie man Mangold ernten kann:

  1. Brich immer nur die äußeren, großen Blätter ab und ernte somit den Mangold von außen ab. Achte darauf, dass das Herz nicht verletzt wird, damit die Blätter nachtreiben können.
  2. Der Mangold kann auch am Strunk abgeschnitten werden. Wird hierbei das Herz nicht verletzt, können ebenfalls wieder neue Stiele und Blätter nachwachsen. Das dauert allerdings etwas länger als beim Abernten von außen.
  3. Erntest du den Mangold komplett mitsamt der Knolle, ist er ein paar Tage länger haltbar – so wird er auch meist im Supermarkt angeboten. Allerdings kannst du den Mangold auf diese Weise nur einmal ernten.

Ab wann kann man Mangold ernten?

Mangold Pflanzen in einem Beet

Auch der richtige Erntezeitpunkt hängt wieder von den Sorten ab. Blattmangold ist bereits nach zwei Monaten so weit, dass du ihn von außen abernten kannst. Stielmangold wird hingegen erst nach drei Monaten geerntet – etwa ab Juni. Die beste Tageszeit, um Mangold zu ernten, ist in den Morgenstunden. Dann sind die Blätter am stärksten und die Mittagshitze konnte der Pflanze noch nicht zusetzen. Alternativ kannst du Mangold aber auch abends ernten.


Lagerung und Verwendung von selbst angebautem Mangold

Salat mit Mangold

Besonders lange lagern kannst du Mangold nach dem Ernten zwar nicht, aber mit diesen Tipps bleibt er ein paar Tage frisch:

  • Nach der Ernte abwaschen, damit die Schnittflächen Wasser aufnehmen können
  • Mangold im unteren Bereich in ein feuchtes Tuch einwickeln
  • Immer im Gemüsefach im Kühlschrank aufbewahren
  • Mangold kann auch eingefroren werden – vorher jedoch unbedingt blanchieren

Besonders kleine, junge Blätter eignen sich als Salat und können wie Spinat verwendet werden. Reifere Blätter und Stiele werden meist gegart zubereitet.


Mangold überwintern – ist er winterhart?

Zwar ist er kein klassisches Wintergemüse, jedoch kann der Mangold problemlos im Garten überwintern – zumindest in wintermilden Regionen. Leichte bis mittlere Fröste verträgt die Pflanze ganz gut. Neben einer schützenden Mulchschicht musst du hierbei nichts weiter beachten. Über den Winter ziehen sich die Blätter zurück und im Frühjahr treibt die Pflanze neu aus. Das geschieht dann etwas früher als bei der Anzucht, sodass Mangold im zweiten Jahr recht früh in die Blüte geht.

So reagieren die unterschiedlichen Sorten auf Frost:

  • gelbe Sorten sind am empfindlichsten
  • rote Sorten sind mäßig winterhart
  • weiße Sorten haben die größte Frosttoleranz

Tipp: Hast du ein Gewächshaus, kannst du die Pflanzen im Herbst dahin umpflanzen und bis in den Winter hinein frischen Mangold ernten.


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