Ratgeber

Nutzgarten anlegen – Das solltest du bei Planung und Aussaat beachten

ein Nutzgarten wird angelegt
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Dauer: je nach Größe des Nutzgartens etwa 1 bis 2 Tage
Werkzeuge: Harke, Blumenkelle und Doppelharke, Stabilisatorvlies, Pinienrinde und Rindenmulch, Bambusstäbe, Kokosschnur

Du liebst gesundes, knackfrisches Gemüse? Dann ernte es doch selbst. Wir zeigen dir, wie du ganz einfach einen Nutzgarten anlegen kannst. Mit unseren Tipps ist das leichter, als du denkst!

Weitere Tipps rund um das Thema Gemüse- & Kräutergarten findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Der ideale Standort für deinen Nutzgarten

fertige Nutzgartenbeete

Köstliches Gemüse, leckere Salate oder aromatische Kräuter selber aus dem eigenen Nutzgarten ernten – für viele ein Traum. Damit ein reicher Ertrag garantiert ist, solltest du zunächst den passenden Standort wählen, bevor du deinen Nutzgarten anlegst.

Ein Platz an der Sonne ist für deine Beete ideal. Es kommt aber auch immer darauf an, welche Obst- oder Gemüsesorten du anpflanzen möchtest. Egal ob du Saatgut oder kleine Setzlinge kaufst: Auf der Verpackung findest du Infos zum richtigen Standort und zur Pflege. Die Anbaufläche von Gemüsebeeten sollte am besten rechteckig und maximal 1,20 Meter breit sein. Wenn du genug Abstand zwischen mehreren Beeten lässt, kannst du sie gut von beiden Seiten bearbeiten. Nicht vergessen: Du brauchst Zugang zu Wasser, damit im Sommer deine Nutzpflanzen nicht verdursten.

Tipp: Einen Nutzgarten solltest du nicht im direkten Wurzelbereich eines Baumes anlegen. Der Baum wird so nämlich zum Konkurrenten um Nährstoffe. Faustformel für den Abstand: Baumkrone plus 1,50 Meter.



Anbaufläche deines Nutzgartens planen

Notizzettel mit To do Liste

Für eine vierköpfige Familie genügen rund 120 bis 160 Quadratmeter für die Versorgung mit den verschiedensten Gemüsearten. Das sind rund 30 bis 40 Quadratmeter pro Person. Doch auch wenn du weniger Platz zur Verfügung hast und gar nicht zum Selbstversorger werden möchtest, lohnt es sich, einen eigenen Nutzgarten anzulegen. Das Gärtnern macht nämlich richtig Spaß – vor allem, wenn später eine gute Ernte lockt.

Du möchtest gern deinen Rücken schonen? Oder auf deinem Balkon einen kleinen Nutzgarten anlegen? Dann wäre ein Hochbeet eine super Idee für dich! Wie das geht? In unserem Ratgeber „Hochbeet anlegen" findest du die Anleitung.


Nutzgarten anlegen – so gehst du am besten vor

Arbeitsbereiche für den Nutzgarten werden angelegt

Als Boden für deinen Nutzgarten eignet sich ein sandig-lehmiger Gartenboden mit ausreichend Humus. Ist er durchlässig, so dass sich keine Staunässe durch Regenwasser bildet? Perfekt! Im Erdboden wimmelt es vor Regenwürmern? Noch besser! Denn sie sind wichtig für die Bodenqualität. Sie zersetzen organisches Material und auch ihr Kot ist ein guter Dünger für deine künftigen Pflanzen. Um den Erdboden zu verbessern, kannst du auch Kompost, Stallmist oder organischen Gemüsedünger verwenden.

Bevor du nun gleich zu Saatgut und Pflanzen greifst, geht es erstmal an die Bodenvorbereitung. Dazu solltest du den Boden umgraben und den gesamten Bewuchs samt Wurzeln sowie unangenehmen Wildkräutern wie Quecken entfernen, bevor du Pflanzen oder Setzlinge in die Erde gibst. 

Tipp: Weitere Infos zur perfekten Standortwahl und dem richtigen Anlegen eines Beetes findest du in unserem Ratgeber „Beete planen“.


Der Trick mit der Vierfelderwirtschaft

Schild mit Bezeichnung Feldsalat wird in Blumenbeet gesteckt

Um einen Nutzgarten clever anzulegen, erstellst du dir einen Anbauplan und teilst die Fläche deines Gemüsegartens in vier gleich große Beetflächen ein.

Diese Vierfelderwirtschaft ist jahrhundertelang erprobt. Parzelle 1 bepflanzt du mit Starkzehrern wie Gurken, Zucchini oder Kohlkopfarten. In Parzelle 2 finden Mittelzehrer wie Karotten, Mangold oder Salate ein Zuhause. Parzelle 3 ist für Schwachzehrer wie Erbsen, Bohnen oder Kräuter reserviert. Und in Parzelle 4 gedeihen bodenfördernde Pflanzen wie etwa Buchweizen, die mit ihren weit verzweigten Wurzeln wunderbar den Erdboden lockern. Wellness für den Boden!

Der Clou bei der Vierfelderwirtschaft: Jedes Jahr rücken die Pflanzen eine Parzelle weiter. Dann ziehen die Starkzehrer auf die "Kur-Fläche". Die Mittelzehrer nehmen den Platz der Starkzehrer ein. Die Schwachzehrer folgen den Mittelzehrern, und so weiter...

Beete im Nutzgarten

Es geht rund in den Beeten

Wenn du einen Nutzgarten anlegst, ist eine solche Fruchtfolge wichtig, damit dein Erntekorb immer prall gefüllt ist.

Denn: Wachsen Gemüsepflanzen wie die Starkzehrer zu lange an ein und demselben Standort, laugen sie den Erdboden nach und nach aus. Hältst du aber die Fruchtfolge ein, kann sich die Erde regenerieren und du kannst dich langfristig über einen größeren Ertrag in deinem Nutzgarten freuen! Übrigens kannst du auf die Hauptkultur auch eine Nachkultur folgen lassen, die das Beet bis zum Winter abdeckt.

Tipp: Durch die Veredelung von Gemüse kann deutlicher Mehrertrag, hohes Resistenzniveau, bessere Frucht- und Blattqualität sowie kräftigeres Wachstum erzielt werden. Hier liest du, wie man Gemüse veredeln kann.


Aussaat und Pflanzzeiten

Pflanzen für Nutzgarten werden ausgesät

Bei der Aussaat und Pflanzung ist eine Mischkultur die beste Lösung. Eine gute Nachbarschaft von Gemüsesorten sorgt dafür, dass es Schädlinge nicht so leicht haben. Sei kreativ und lass dich von verschiedenen Nutzgarten-Ideen inspirieren, welche Sorten in deinem Garten Platz finden können. Saatgut verschiedenster Sorten erhältst du das ganze Jahr über. Du kannst die Pflanzen aber auch schon in einem Gewächshaus vorziehen. Es gibt auch Mini-Gewächshäuser, die du auf das Fensterbrett stellen kannst. Oder du kaufst im Frühjahr Jungpflanzen, die bereits vorgezogen sind.

Was sind die besten Pflanzzeiten? Gemüsepflanzen kannst du von Februar bis August in die Erde bringen. Zu kalt sollte es für die Pflänzchen aber nicht sein: Viele halten die Tage nach den Eisheiligen Mitte Mai für einen guten Zeitpunkt, um einen Nutzgarten anzulegen.

Tipp: Es gibt tolle Pflanzpläne, die dir verraten, was du wann säen oder pflanzen kannst.


Arbeitsbereich aus Pinienrinde anlegen

Pinienrinde wird auf Nutzgarten verteilt

Anders als bei einem Blumenbeet wirst du an deinem Nutzgarten immer wieder gebraucht – und sei es zum Ernten. Um auch bei schlechtem Wetter rund um das Beet gut und trocken stehen und arbeiten zu können, kannst du einen Arbeitsbereich aus Pinienrinde anlegen. So geht’s:

1. Arbeitsbereich anlegen

Rund 50 cm bis 80 Zentimeter rund ums Beet sollte der Arbeitsbereich breit werden. Als Unterlage verwendest du ein Stabilisatorvlies. Es stabilisiert den Untergrund und verhindert, dass Unkraut zu stark sprießt.

2. Pinienrinde verteilen

Auf das Vlies kommt eine ca. 5 Zentimeter dicke Schicht Pinienrinde. Sie lässt das Wasser gut abfließen und verhindert das Wachstum von Unkraut. Die Pinienrinde harkst du gleichmäßig glatt.

3. Das fertige Nutzbeet

Idealerweise schließt die Pinienrinde in der Höhe mit der umliegenden Wiese ab, sodass es eine ebene Fläche ergibt. An einem Gemüsebeet, Kräuterbeet oder Hochbeet lässt sich so wunderbar arbeiten.


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