Ob als Rohkost oder verarbeitet zu Soßen, Suppen und Co. – die Tomate ist eines der Lieblingsgemüse der Deutschen. Besonders lecker sind selbst gezogene Tomaten. Das Schöne: Es ist ganz einfach, selber Tomaten zu pflanzen. Hier erfährst du, worauf du achten musst, um schon bald Tomaten aus eigener Zucht genießen zu können.
Wo kommt die Tomate her?
Der Ursprung der Tomate liegt in Mittel- und Südamerika. Schon im 16. Jahrhundert kam das Nachtschattengewächs nach Europa. Zunächst wurde es vor allem als Zierpflanze angebaut. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts begann der Anbau der Tomate als Gemüse. Botanisch gesehen ist die Frucht übrigens eine Beere und verwandt mit Paprika, Aubergine und Kartoffel.
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Tomaten züchten: Aussehen und Wuchsform
Tomatenpflanzen werden hierzulande 30 Zentimeter bis 2,5 Meter groß. Ihre Blätter sind dunkelgrün, gefiedert und leicht behaart. Ab Mai bilden die Pflanzen gelbe Blüten, die sich selbst bestäuben. Aus ihnen entwickeln sich zunächst grüne Früchte. Je nach Tomatensorte verfärben sich diese rot, gelb oder schwärzlich. Einige Sorten bleiben aber auch grün. Möchtest du Tomaten anpflanzen, kannst du aus zwei Wuchsformen und ihren Zwischenformen wählen:
- Stabtomaten sind besonders ertragreich und wachsen am besten im Freiland oder im Gewächshaus. Möchtest du die Tomaten in den Topf pflanzen, sollte dieser mindestens 20 Liter fassen. Das Höhenwachstum ist theoretisch unbegrenzt, wird hierzulande aber durch den kurzen Sommer eingeschränkt. Die Triebe erreichen maximal 2,5 Meter. Für die nötige Stabilität fixierst du die Triebe am besten an Spiralstäben, Holzpflöcken oder einem Gestell mit Querdrähten. Damit die Früchte gut reifen können, musst du Seitentriebe der Tomaten immer wieder entfernen (ausgeizen).
- Buschtomaten sind kompakter als Stabtomaten, aber weniger ertragreich. Das Höhenwachstum ist genetisch begrenzt. Die Haupttriebe werden 30 Zentimeter bis 1,2 Meter groß. Besonders gut wachsen Buschtomaten im Hochbeet, das du auch selbst bauen kannst. Alternativ ist es möglich, die Tomaten im Topf zu pflanzen. Dieser sollte ausreichend groß sein und etwa 12 bis 20 Liter fassen. Da die Früchte tief hängen, ist es wichtig, die Tomaten nach dem Pflanzen vor Schneckenfraß zu schützen. Das Ausgeizen der Tomaten ist bei diesen Sorten nicht nötig.
Unabhängig von der Wuchsform sind Tomaten einjährige Gewächse. Sie sterben am Ende des Sommers ab. Um die leckeren Früchte auch im nächsten Jahr genießen zu können, musst du also neue Tomaten im Garten pflanzen.
Welche Tomatensorten anpflanzen?
Im nahezu unerschöpflichen Sortiment an Tomaten ist für jeden Geschmack etwas dabei. Freunde der süßen Früchte bevorzugen den aromatischen Gartenklassiker Harzfeuer-Tomate oder die besonders bei Kindern beliebte Cocktailtomate. Gern gesehen in Salaten sind die große gerippte Fleischtomate, die fruchtige Rispentomate und die Gartentomate. Die herzhafte Zwergtomate eignet sich bestens auch für eine Pflanzung in Töpfen oder Kübeln.
Übrigens: Noch etwas spricht dafür, Tomaten zu pflanzen: Schädlinge wie Erdflöhe, Möhren- und Kohlfliegen stört der Geruch des Tomatenkrautes so sehr, dass sie das Weite suchen – das ist gut für deine anderen Gartenpflanzen. Eine Erdabdeckung aus Tomatenblättern schreckt auch Ameisen ab. Erfahre mehr über biologischen Pflanzenschutz im Ratgeber zu Nützlingen und Schädlingen.
Wo sollte man Tomaten pflanzen?
Alle Tomatenpflanzen brauchen einen gut gelockerten, humus- und nährstoffreichen Boden. Um die Grundversorgung mit Nährstoffen zu sichern, kannst du drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter ausstreuen. Schwere Böden, auf denen sich schnell Staunässe bildet, sind hingegen nicht geeignet, um Tomaten einzupflanzen.
Als Standort empfiehlt sich ein warmer, sonniger Platz. Dort sollte zudem reichlich Luftbewegung herrschen – so können feuchte Blätter schnell trocknen. Nichts verträgt die Tomate schlechter als ein feuchtes und kühles Frühjahr. Abhilfe schaffen hier spezielle Tomatenreifehäuser und Tomatenhauben. Auch ein Dachüberstand erweist sich als nützlich. Wie du für deine Tomaten selbst Kompost herstellen kannst, erfährst du übrigens in einem weiteren toom Baumarkt Ratgeber.
Wann kann man Tomaten pflanzen?
Tomaten vertragen keinen Frost. Mit dem Auspflanzen der vorgezogenen Jungpflanzen solltest du deshalb bis nach den Eisheiligen warten. Diese fallen je nach Region auf drei bis fünf Tage Mitte Mai. Möchtest du schon früh ernten und die Tomaten Ende April auspflanzen, solltest du sie bei angekündigtem Nachtfrost mit einer Folienhaube schützen. Achte auf Luftlöcher in der Folie und darauf, dass die Blätter die Folie nicht berühren, damit keine Pilzinfektion entsteht. Hast du ein Gewächshaus, kannst du die Tomaten auch früher pflanzen.
Wie pflanzt man Tomaten? – Anleitung
Ob du Tomaten selbst aus Samen ziehen oder Jungpflanzen in den Garten pflanzen solltest, ist stark sortenabhängig. Die einfache Frucht- oder Salattomate eignet sich zur Anzucht aus Samen ganz hervorragend. Der ideale Zeitpunkt dafür ist Mitte bis Ende März. So geht’s:
- Gib zunächst ausreichend Anzuchterde in kleine Töpfe oder Anzuchtschalen.
- Lege zwei bis drei Samen pro Topf etwa einen halben Zentimeter tief in die Erde.
- Bedecke die Samen mit noch etwas Erde und drücke sie fest.
- Gieße die Samen direkt nach dem Säen ausgiebig und halte sie danach weiterhin feucht.
- Stelle die Töpfe auf die Fensterbank und achte darauf, dass sie viel Licht bekommen bei Temperaturen um die 24 Grad Celsius.
Sind aus den Samen Setzlinge geworden, ist ab Mitte Mai der passende Zeitpunkt, die jungen Tomaten in den Garten zu pflanzen. Alternativ kannst du auch gleich gärtnerisch gezogene Jungpflanzen nehmen. Aus veredelten Tomatensorten entsteht so manche Besonderheit. So gehst du dabei vor:
- Wähle einen passenden Standort und lockere den Boden dort mit einer Grabegabel oder einer Gartenhacke auf.
- Entferne Unkraut, lose Steine und andere Fremdkörper aus der Erde.
- Grabe ein Loch, das groß genug für den Wurzelballen der Pflanze ist.
- Bewässere die Tomate vor dem Einpflanzen noch einmal ausgiebig.
- Setze die Tomatenpflanze in das Loch und achte darauf, dass sie gerade steht.
- Drücke die Erde um den Wurzelballen vorsichtig fest; der Wurzelansatz sollte zu 5 bis 10 Zentimeter mit Erde bedeckt sein.
- Wiederhole die Schritte für alle Tomatenpflanzen, die du einpflanzen möchtest – und achte auf einen Abstand von 50 bis 60 Zentimeter.
- Gieße die Tomaten direkt nach dem Einpflanzen noch einmal großzügig.
Nach dem ersten Bewässern solltest du für einige Tage eine Gießpause einlegen, um das Wurzelwachstum anzuregen.
Tomaten richtig pflanzen: so klappt’s auf dem Balkon
Hast du einen Balkon und möchtest Tomaten im Topf pflanzen, solltest du nicht nur auf ein ausreichend großes Fassungsvermögen achten – wähle zudem einen Topf, der Abzugslöcher hat. Lege Tonscheiben auf die Löcher, bevor du die Pflanzerde hineingibst, damit das Gießwasser abfließen kann. Bedecke die Erde nach dem Pflanzen mit etwas Stroh. So verdunstet das Wasser nach dem Angießen nicht so schnell.
Die größten Fehler beim Pflanzen von Tomaten
Fällt die Tomatenernte mager aus? Mögliche Ursachen sind:
- Standort zu schattig
- kein Regenschutz
- Abdeckungen zu dicht an der Pflanze
- Tomaten von oben gegossen
- keine Rankhilfe
- zu kleine Abstände zwischen den Pflanzen
Tomatenpflanzen pflegen
Tomaten richtig anzubauen, ist nicht schwer. Doch wie pflegt man Tomatenpflanzen? Mit den folgenden Tipps erzeugen die Pflanzen zahlreiche schöne Tomaten zur Erntezeit.
Tomaten gießen
Sind die Wurzeln der Tomaten nach dem Pflanzen angewachsen, reicht eine sparsame Wässerung. Durch die stark verzweigten Wurzeln können sie sich gut mit Wasser versorgen. Warte aber nicht, bis der Boden ganz ausgetrocknet ist: Die Früchte von Sorten mit dünner Schale neigen sonst dazu, aufzuplatzen. Gieße die Tomaten morgens, wenn sie ihre Blätter hängen lassen. Wässere dabei nur den Wurzelbereich und achte darauf, dass die Blätter nicht nass werden, damit keine Pilzkrankheiten entstehen.
Tomaten düngen
Tomatenpflanzen brauchen nach dem Pflanzen viele Nährstoffe. Um eine gute Versorgung zu gewährleisten, solltest du sie mit Beginn der Blütezeit düngen. Verwende alle zwei Wochen ein kaliumreiches Düngemittel. Im Fachhandel findest du Flüssigdünger, Stäbchen- und Langzeitdünger, die speziell auf die Nährstoffbedürfnisse von Tomaten abgestimmt sind.
Tomaten ausgeizen
Möchtest du Tomaten richtig pflanzen und pflegen, kommst du um das Ausgeizen nicht herum. Gemeint ist das Entfernen der Nebentriebe an den Blattachsen, am besten durch Abknipsen mit den Fingern. Das ist nötig, weil das Wachstum der zahlreichen Seitentriebe sehr kräftezehrend für die Pflanze ist. Die Früchte bleiben dann meist klein und reifen schlecht aus. Außerdem bricht die Pflanze schnell auseinander. Zum Schutz und für schöne Früchte solltest du alle Triebe aus den Blattachsen der Tomaten regelmäßig ausgeizen. Übrigens: Je enger du die Tomaten gepflanzt hast, desto stärker musst du sie ausgeizen.