Eine dichte und sattgrüne Rasenfläche ist der Traum vieler Gartenbesitzer. In Erfüllung geht er, wenn du einen Rasen richtig anlegst. Wir geben dir eine Schritt für Schritt-Anleitung und viele Tipps auf den Weg, um dir deinen Traum zu erfüllen. Erfahre hier alles, was du beim Rasen säen beachten musst.
Weitere Tipps rund um das Thema Rasen oder die pflegeleichte Alternative Kunstrasen findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
Rasen anlegen: Die richtige Planung
Damit dein Traum vom grünen Rasen wahr wird, solltest du vor der Rasenneuanlage einige wichtige Entscheidungen treffen und planen. Das erleichtert am Ende die Umsetzung.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Rasen zu säen?
Für ein gutes Resultat sind mehrere Kriterien entscheidend:
• Damit Rasensaatgut keimt, ist eine Mindesttemperatur von 10 °C erforderlich.
• Die ideale Temperatur zum Rasensäen liegt zwischen 14 und 25 °C, unter diesen Bedingungen wächst der Rasen rasch.
Längere Hitzeperioden erschweren es, das Keimbett mit Feuchtigkeit zu versorgen. Gute Voraussetzungen, um Rasen anzulegen, findest du deshalb meist im Frühjahr. Von Mitte April bis Mitte Mai sind die Temperaturen dafür meist optimal. Den Hochsommer solltest du hingegen lieber meiden, weil er mit großer Hitze und geringen Niederschlägen einhergeht. Sonst musst du schlimmstenfalls häufig bewässern und riskierst, dass das frische Gras in der Sonne regelrecht verbrennt.
Verregnete Sommer sind ebenso ungeeignet für die Rasenaussaat. Im ungünstigsten Fall spült der Regen die Grassamen einfach fort. Zeichnet sich hingegen ein kühler Sommer mit ausreichend feuchtigkeitsspendenden Niederschlägen ab, bietet die verhältnismäßig warme Bodentemperatur trotzdem eine gute Voraussetzung, um Rasen neu zu säen.
Ein milder, nicht zu feuchter Frühherbst bietet oft ähnlich günstige Bedingungen wie der Frühling. Deshalb eignet sich unter Umständen auch der Zeitraum von Anfang September bis Mitte Oktober noch fürs Rasensäen. Niederschlagshäufigkeit und Ergiebigkeit sind meist höher als im Sommer. Zudem ist der Boden oft noch ausreichend warm. In jedem Fall solltest du die Wetterprognosen aufmerksam verfolgen, bevor du deinen Rasen setzt. Denke für ein sauberes Ergebnis auch daran, eine Rasenkante zu setzen.
Das geeignete Saatgut finden
Mit der Auswahl des richtigen Saatguts entscheidest du über den Erfolg des Projekts. Überlege dir deshalb im Vorfeld gut, auf welche Eigenschaften du beim neuen Rasen besonders Wert legst.
Zentrale Faktoren sind:
- die örtlichen Voraussetzungen (Art des Bodens, Nährstoffgehalt, Lichtverhältnisse, Wasserversorgung etc.)
- die geplanten Nutzung des Rasens
Möchtest du Zierrasen säen, der vor allem gut aussieht? Benötigst du Strapazierrasen, weil du darauf Sport treiben und spielen willst? Soll es Schattenrasen oder doch lieber Blührasen sein? Hier haben wir in Kürze die wichtigsten Unterschiede der Rasensorten zusammengefasst:
- Beim Zierrasen handelt es sich um den sogenannten „englischen Rasen“. Die Grasdecke ist dicht und grün. Auf Belastung reagiert die Grasnarbe allerdings empfindlich. Der Pflegeaufwand, um den Rasen attraktiv zu halten, ist größer.
- Strapazierrasen ist trittfest und vergleichsweise belastbar. Aus diesem Grund wird er auch „Sport- und Spielrasen“ genannt.
- Schattenrasen ist vor allem dann eine Option, wenn die Rasenfläche teilweise oder dauerhaft im Schatten liegt. Auch unter dichtem Blattwerk von Bäumen und Sträuchern spielt Schattenrasen seine Stärken aus.
- Soll dein Rasen eine bunte Blumenwiese werden, ist der sogenannte Blührasen die ideale Wahl, denn die Saat enthält auch Wiesenblumensamen, die nach wenigen Wochen ihre Blütenpracht entfalten.
Zudem findest du in deinem toom Baumarkt noch unterschiedliche Saatgutmischungen, die sich z.B. besonders für trockene Böden eignen oder bereits Startdünger enthalten, wenn du deinen Rasen neu anlegst.
Tipp: Du möchtest nicht erst lange auf den neuen Rasen warten? Dann eignet sich Rollrasen als schnelle Lösung für deinen Garten. Hier verraten wir dir alles zu den Vor- und Nachteilen, wie du Rollrasen selber verlegst und was du dabei beachten solltest. Erhalte hier Tipps für die Saisondüngung.
Die Rasengröße bestimmen
Überlege dir auch, in welcher Größe du eine Rasenfläche anlegen möchtest. Soll sie den ganzen Garten bedecken, oder planst du auch Blumeninseln, Rabatten, Beet, eine Terrasse oder gar einen Teich? Wünschst du dir einen Weg, der durch Rasenabschnitte hindurchgeht, beispielsweise zu einem Gartenpavillon? Oder träumst du davon, auf Steinplatten zwischen dem Gras zu gehen wie in einem japanischen Garten?
Dann misst du deinen Garten aus und steckst die gewünschten Grasflächen zum Beispiel mit Pflöcken oder Maurerschnur ab. Oder du zeichnest auf, was du dir an welchem Platz vorstellst, bevor du dir das nötige Material besorgst.
Auf den Boden kommt es an
Damit der Rasen auch im Sommer seine frische, grüne Farbe behält und nicht ausgedorrt und gelb wirkt, sind eine gute Saatauswahl und eine gute Bodenvorbereitung notwendig. Immer wichtiger wird dabei eine gute Wasserspeicherfähigkeit, allerdings ohne dass es zu der so schädlichen Staunässe kommt. Für die richtigen Maßnahmen ist es hilfreich, die unterschiedlichen Bodentypen zu kennen.
Sandiger Boden:
Sandige Lehmböden haben die beste Wasseraufnahme und trotzdem eine gute Drainagewirkung. In der Regel sind sie locker, gut belüftet und wasserdurchlässig. Hier kommt es selten zu Bodenverfestigungen. In sandigen Böden wurzeln die Gräser tief ein, was ihnen Stabilität gibt, auch die Wasserversorgung aus tieferen Schichten ist leichter. Allerdings sollten solche Böden mit wasserspeichernden Zusatzstoffen versetzt.
Schwere Böden:
Schwere Böden können durch den Zusatz von Rasensand dauerhaft aufgelockert werden. Rasensand lockert verdichteten Boden gründlich auf und fördert so gesundes Rasenwachstum. Bei der Saat sollten die oberen 10 - 15 cm besonders berücksichtigt werden. Es ist empfehlenswert, 10 - 15 Liter pro m2 auszubringen, tiefgründig mit Hilfe der Grabegabel einzuarbeiten und anschließend mit dem Rechen einzuebnen. Auch Steine, Wurzelreste und verklumpte Erde solltest du entfernen, damit beim anschließenden Walzen die Fläche gleichmäßig glattgezogen werden kann.
Wenn du vor dem Rasen anlegen einen Bodentest machst, können viele Probleme erst gar nicht entstehen. Manche Pflanzen zeigen dir schon beim Hinsehen, wenn die Zusammensetzung des Nährstoffgehalts suboptimal für Rasen ist: Löwenzahn zum Beispiel weist auf einen mageren Boden mit viel Kalk hin, Brennnesseln auf zu viel Stickstoff. Wenn du herausfinden willst, ob der Boden zu sauer ist, kannst du einfach einen pH-Bodenprobe-Test machen. Ein pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5 ist ideal, um einen schönen Rasen anzulegen.
Starke Rasenhelfer: Regenwürmer - anders als Wühlmaushügel sind Wurmhäufchen ein gutes Zeichen. Meistens sind sie nach dem Regen auf glatter Erde zu sehen. Würmer sorgen dafür, dass dein Boden schön locker bleibt. Außerdem ziehen sie organische Abfälle ins Erdreich und verarbeiten sie zu wertvollem Humus. Wenn du also beim Graben Regenwürmer findest, behandle sie gut und entferne sie nicht – zumindest nur, um die wertvollen Helfer vor deinen scharfen Geräten zu schützen und sie später wieder in die Erde zu setzen.
Rasen düngen
Zu einer umfassenden und kontinuierlichen Rasenpflege gehört natürlich auch das Düngen. Schließlich soll der Rasen lange dicht und grün bleiben. Wann du die Grasnarbe am besten düngst, wie du den richtigen Dünger auswählst und wie du ihn am besten ausbringst, beschreiben wir in diesem Ratgeber: Richtig düngen für einen gesunden Rasen.
Rasen säen: 5 Schritte für eine dichte Rasenfläche
Mach Schluss mit kahlen Flächen und fördere ein dichtes und gesundes Rasenwachstum! In unserer Schritt für Schritt-Anleitung erfährst du, wie das geht. Du kannst sie übrigens auch anwenden, wenn du alten Rasen neu anlegen willst. So gehst du beim Rasen säen vor:
Schritt 1: Boden für den Rasen vorbereiten
Damit der Rasen auch bei hohen Temperaturen seine frische Farbe behält und nicht ausgedorrt und gelb wirkt, ist es wichtig, den Boden für den Rasen vorzubereiten. Denn er sollte gut Wasser speichern können, ohne dass Staunässe entsteht.
Im ersten Schritt musst du den Boden mindestens 15 Zentimeter tief lockern und eventuell entfeuchten. Entferne dazu erst alte Pflanzenreste, und lockere den Untergrund dann mit einer Egge, einer Motorfräse oder bei kleineren Flächen mit dem Spaten auf. Der richtige Zeitpunkt, den Boden umzugraben, ist bei schweren Böden im Herbst zuvor, bei alten Rasenflächen direkt vor der Einsaat. Entferne dann Steine, Wurzeln, Gehölz und Unkräuter restlos. Vor allem, wenn du Rasen neu anlegen möchtest, solltest du Unkraut äußerst sorgfältig jäten. So hast du später weniger Arbeit und bietest dem Rasen beste Anwuchsbedingungen. Es sollte ein krümeliger Oberboden entstehen.
Je nachdem, ob der Boden in deinem Garten lehmig, tonig oder sandig ist, arbeitest du jetzt Rasenerde, Sand oder Humus ein. Leichte Böden reicherst du mit Rindenhumus an und schwere Böden lockerst du mit Sand auf. Mit Rasenerde schaffst du schließlich optimale Keimbedingungen für deinen neuen Rasen.
Schritt 2: Boden einebnen
Mit einem Nivellierrechen oder einer Gartenwalze kannst du nun den Rasen einebnen und sorgst so für ein glattes Erdreich. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt für eine Bodenprobe; sie gibt Aufschluss über den pH-Wert des Bodens. Liegt dieser unter 5,5, arbeite Rasenkalk in den Boden ein. Hier erklären wir dir ausführlich, wie du dabei vorgehst: Rasenpflege im Herbst – Kalken.
Wässere abschließend den gesamten Boden und lass ihn ein paar Tage ruhen, bevor du damit beginnst, die Rasensamen zu setzen.
Schritt 3: Rasen richtig säen
Um deinen Rasen richtig anzulegen, ist eine Saatgutmenge von etwa 20 – 25 g/m2 zu empfehlen. Ist die Menge höher, besteht die Gefahr, dass sich einzelne Grasarten gegenseitig in der Entwicklung hemmen. Das könnte zu einem unregelmäßigen Rasen-Wachstum und somit dazu führen, dass das Ergebnis nicht so dicht ist, wie du es dir wünschst.
Es gibt verschiedene Methoden, um den Rasen zu säen. Eine davon ist das Aussäen der Rasensamen mit der Hand. Das will geübt sein! Wenn du es das erste Mal probierst, starte am besten eine kleine Testaussaat, um ein Gefühl für die Rasensaat und ihre Verteilung zu bekommen.
Tipp: Achte darauf, dass es beim Rasen säen windstill ist, ansonsten werden die Samen weggeblasen.
Mit einem Streuwagen arbeitest du besonders komfortabel, vor allem, wenn du auf einer großen Fläche neuen Rasen säst. Alternativ kannst du auch natürlich auch zum Universalstreuer oder Kleinstreuer greifen. Wähle einen trockenen Tag, damit das Saatgut nicht am Behälter kleben bleibt.
Bring das Saatgut gleichmäßig und in leicht überlappenden Bahnen aus. Die optimale Saatguttiefe beträgt 0,5 bis 1,5 Zentimeter (cm). Arbeite das Saatgut vorsichtig mit einem Rechen ein. Vom häufig empfohlenen Walzen der Fläche nach dem Rasensäen raten wir hingegen ab, denn damit erhöht sich das Risiko eines Abschwemmens und Austrocknens.
Schritt 4: Rasen bewässern
Direkt nach dem Rasen aussäen solltest du den Boden ausführlich bewässern und bis zu einer Woche nach der Keimung unbedingt feucht halten. Sorge für eine ausreichende Bewässerung, aber vermeide Pfützen und Staunässe. Bewässere möglichst morgens oder abends, nicht mittags bei prallem Sonnenschein, damit die zarten Keimlinge nicht verbrennen.
Hier findest du unsere ausführlichen Tipps zur Rasenbewässerung: Richtig bewässern - so erhält ein Rasen genug Feuchtigkeit.
Schritt 5: Das erste Mal den neuen Rasen mähen
Sobald dein neuer Rasen handhoch steht, folgt der nächste wichtige Schritt in puncto Rasenpflege: Schneide das Gras mit dem Rasenmäher auf etwa 5 bis 6 Zentimeter (cm). Wichtig: Bis zu diesem Zeitpunkt darf der Rasen nicht betreten werden, damit sich alle Saatgutarten setzen und die Wurzeln festigen können. Hier findest du unsere Tipps zum Rasenmähen: Richtig Rasen mähen – darauf kommt es an. Hier erfährst du, wie du bei der Rasenkur im Herbst oder Frühjahr am besten vorgehst.
Kahle Stellen im Rasen ausbessern
Im Laufe der Zeit können sich Lücken im Rasen zeigen, die auch auf äußere Einflüsse wie viel Regen oder große Hitze zurückzuführen sind. Hier erfährst du, wie du kahle Stellen im Rasen beseitigen kannst.
Ist die Lücke nicht allzu groß, kannst du den bestehenden Boden einfach auflockern, falls nötig, mit etwas Erde auffüllen und danach von Hand neue Grassamen säen. Arbeite das Saatgut vorsichtig mit einem Rechen ein. Wichtig: Regelmäßig gießen und in den ersten drei bis vier Wochen nach Aussaat den Rasen nicht betreten.
Bei größeren Flächen solltest du den Boden umgraben und entsprechend Erde hinzufügen. Zum Rasensamen säen benutzt du besser einen Streuwagen. Auch hier gilt nach der Aussaat: Wässern nicht vergessen und nicht betreten.
Übrigens: Wenn es schnell gehen soll, kannst du kahle Lücken auch mit fertigen Rasenstücken füllen. Einfach Rollrasen auf der vorbereiteten Erde ausrollen und andrücken.
Blumenwiese statt Rasen anlegen
Du möchtest keinen Sport auf deinem Rasen machen, sondern lieber eine Bienenweide anlegen, auf der sich Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten tummeln? Kein Problem, auch dafür gibt es die ideale Rasen-Samenmischung. Wenn du deine gesamte Rasenfläche in eine natürlich Blumenwiese verwandelst, hast du außerdem kaum noch Arbeit – denn regelmäßiges Rasenmähen ist nicht nötig. Du könntest die Blührasen-Mischung aber auch nur auf ein Stück Rasenfläche oder als Blumeninsel säen. Lege dazu einfach vor dem Aussäen eine Schnur an oder um den Bereich legen. Für das Säen beispielsweise einer „Wildblumenmischung“ hebst du Rasensonden ab, befreist den Boden von Wurzeln und Unkraut und lockerst ihn dabei auf. Dann bedeckst du ihn mit Gartenerde und ebnest die Erde mit dem Rechen ein. Schließlich geht es ans Aussäen – am besten eignet sich die Zeit zwischen März und Mai! Mit der Gartenpumpe klappt die Gartenbewässerung fast von allein- erfahre hier, wie du eine Gartenpumpe anschließt.