Dein Rasen soll trotz andauernder Sonneneinstrahlung gut gedeihen? Dann kann es sich lohnen, einen Trockenrasen anzulegen. Im Vergleich zu anderen Rasenarten ist er sehr pflegeleicht und wächst selbst bei Dürre und langanhaltender Trockenheit. In der Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst du, wie es geht. Zudem liest du hier, welche Vorteile ein Trockenrasen bietet und wie du ihn richtig pflegst. Hier findest du weitere Infos zum Thema Rasen anlegen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So kannst du Trockenrasen anlegen
Das Thema Trockenrasen bzw. Wassersparrasen ist in den letzten Jahren auch aufgrund steigender Temperaturen im Zuge des fortschreitenden Klimawandels immer beliebter geworden. Bevor es aber an das Aussäen des Trockenrasens geht, solltest du dir zunächst ein genaues Bild vom Standort verschaffen. Am besten geeignet für das Anlegen von sogenanntem Magerrasen im Garten sind vollsonnige bis sonnige Lagen mit einem sandigen und durchlässigen Erdreich. Darüber hinaus bieten auch Kalksteinböden oder südlich ausgerichtete Hanglagen ideale Wachstumsbedingungen für den trockenheitsverträglichen Rasen.
Wenn diese Voraussetzungen auf den von dir gewählten Standort nicht oder nur teilweise zutreffen, musst du dennoch nicht verzweifeln: Mit der richtigen Bodenvorbereitung kannst du einen Nährboden herstellen, auf dem dein Trockenrasen ebenfalls bestens gedeiht. Wie genau du dabei vorgehen solltest und was es beim Trockenrasen anlegen noch alles zu beachten gilt, erfährst du in der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung.
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Schritt 1: Boden vorbereiten
Wenn der Boden, auf dem du deinen Trockenrasen anlegen möchtest, nicht von Natur aus sandig ist, kannst du einen Sandboden einfach selbst herstellen. Das geht folgendermaßen: Hebe zunächst dort, wo später der Trockenrasen wachsen soll, eine 40 bis 50 Zentimeter tiefe Fläche aus. Diese Grube füllst du zu etwa drei Vierteln mit Kies und Splitt und zu einem Viertel mit einer Lage aus Sand und Mutterboden auf. Verfügt der Boden bereits über die richtigen Voraussetzungen, solltest du ihn lediglich auflockern und von Unkraut befreien.
Schritt 2: Kompost oder Rasendünger einarbeiten
Etwa eine Woche vor der Aussaat der Trockenrasensamen kannst du etwas Rasendünger oder Kompost in die Erde einbringen. Das wirkt sich positiv auf die Bodenqualität aus und schützt zugleich das Saatgut davor, von Vögeln gefressen zu werden. Um den Dünger oder Kompost einzuarbeiten, verteilst du ihn am besten mit einer Harke dünn auf der gesamten geplanten Rasenfläche. Nach der Düngung ist es wichtig, den Boden gut zu glätten, um Staunässe vorzubeugen.
Schritt 3: Trockenrasen aussäen
Beim Aussäen ist vor allem ein gleichmäßiges Verteilen der Samen entscheidend. Es bietet sich daher an, für die Aussaat einen windstillen Tag ohne Bodenfrost zu wählen. Obwohl du Trockenrasen grundsätzlich ganzjährig anlegen kannst, sind aufgrund der milden Witterungsbedingungen Frühjahr und Herbst für das Trockenrasen säen besonders gut geeignet. Du kannst die Samen entweder per Hand oder mit einem Streuwagen verteilen. Bedecke die Samen danach leicht mit etwas Rasenerde und walze sie für einen guten Bodenschluss in Quer- und Längsbahnen ein. Alternativ kannst du zum Einarbeiten der Samen auch Trittbretter verwenden.
Schritt 4: Samen wässern
Der letzte Schritt ist zugleich ein sehr entscheidender: die richtige Wässerung. Hierbei ist darauf zu achten, dass sich keine Rinnsale oder Kuhlen bilden, in denen sich das Wasser staut oder die Samen ausgespült werden. Abhängig von der Art des Trockenrasens keimen die Samen nach ein bis drei Wochen. Bis dahin sollte die Rasenfläche konstant bewässert werden. Ein Schwenkregner ist hierfür beispielsweise gut geeignet, da sich die ausgegebene Flüssigkeitsmenge voreinstellen lässt. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Wasserverteilung gewährleistet.
Was ist ein Trockenrasen und welche Vorteile bietet er?
Was bedeutet Trockenrasen eigentlich genau? Der Definition nach handelt es sich bei Trockenrasen um Biotope, die an trockene und nährstoffarme Bedingungen angepasst sind. Bodentypen, die ideale Voraussetzungen für die anspruchslose Vegetation bieten, sind Sand, Kalk- und Silikatgestein.
Es gibt gute Gründe, weshalb sich immer mehr Menschen für Trockenrasen entscheiden: Die Sommer hierzulande werden jährlich heißer und trockener, was dazu führt, dass herkömmlicher Rasen oft von braunen, vertrockneten Stellen übersät ist und oft ungepflegt wirkt. Trockenrasen hingegen behält sein gepflegtes Aussehen selbst bei langanhaltender Hitze, da er insgesamt sehr anspruchslos und robust ist.
Nicht umsonst wird er auch als Wassersparrasen bezeichnet, denn im Vergleich zu anderen Rasenarten musst du ihn nur sehr selten gießen. Damit ist der Trockenrasen nicht nur generell pflegeleichter, sondern benötigt auch nicht die großen Mengen an Wasser, die ansonsten für die ausreichende Bewässerung einer herkömmlichen Rasenfläche notwendig wären. Das Trockenrasenanlegen ist somit besonders nachhaltig und spart nicht nur Zeit, sondern auch Wasser und damit Kosten.
Und wie sieht es mit Nachteilen von Trockenrasen aus? Ganz eindeutig überwiegen die Vorteile, weshalb als einziges Manko lediglich die Optik anzuführen wäre. Im Gegensatz zum weitaus anspruchsvolleren Zierrasen sind die Gräser beim Trockenrasen je nach Zusammenstellung der Samen breiter und stehen weniger eng beieinander. Man muss allerdings schon ein richtiger Rasenexperte sein, um die Unterschiede zu erkennen.
Pflegetipps und Tricks für einen schönen Trockenrasen im Garten
In Sachen Rasenpflege unterscheidet sich der Trockenrasen nicht wesentlich von anderen Rasenarten. Tatsächlich muss der Wassersparrasen seltener gewässert werden als ein herkömmlicher Zierrasen. Vor allem in Phasen großer Hitze und Dürre solltest du jedoch trotzdem nicht komplett auf das Gießen verzichten. Gibt es nach der Hitzeperiode wieder Niederschlag, kannst du auch die Bewässerung des Trockenrasens wieder einstellen.
Außerdem solltest du beim Rasenmähen darauf achten, deinen Trockenrasen nicht zu kurz zu schneiden. Eine Schnitthöhe von vier Zentimetern gilt als optimal. Du solltest zudem nicht zu häufig zum Mäher greifen: Es ist ausreichend, maximal zweimal pro Jahr – idealerweise in den Monaten Juli und September – zu mähen. Um ein gesundes Wachstum zu unterstützen, ist eine Rasendüngung im Frühling und Sommer optimal. Verwende am besten einen Rasendünger mit einem hohen Stickstoffanteil, der das Wachstum anregt und zusätzlich eine gute Bodenqualität fördert.
Durch regelmäßiges Mähen und Düngen deines Trockenrasens beugst du Bodenverdichtung und Rasenfilz vor. Kommt es zu extremen Wetterbedingungen, wie etwa zu starkem Frost oder sehr heißen Sommern, kann eine gezielte Rasennachsaat sinnvoll sein. Ein Vertikutieren des Rasens ist dann nötig, wenn die Rasenpflege über einen längeren Zeitraum hinweg vernachlässigt wurde oder der Boden sehr tonhaltig ist.
Diese Pflanzenarten gedeihen auf Trockenwiesen
Trockenrasen spielt eine wichtige Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt: Denn nicht nur zahlreiche Pflanzen, auch viele Tierarten finden im Trockenrasen ihr Zuhause. Nicht selten entwickeln sich Magerwiesen in den Frühlings- und Sommermonaten zu prachtvollen Blütenteppichen, in denen sich Insekten und Vögel tummeln. Einige typische Pflanzen, die sich auf Trockenwiesen wohlfühlen, sind zum Beispiel:
- Berglauch
- Echter Dost (auch Oregano oder Wilder Majoran genannt)
- Echtes Federgras
- Glockenblume
- Golddistel
- Graue Skabiose
- Hasen- und Steinklee
- Heilziest
- Kartäuser-Nelke
- Nachtkerze
- Natternkopf
- Sand-Thymian
- Tauben-Graslilie
- Weiße Fetthenne
- Weiße Schwalbenwurz
- Wiesen-Salbei