Holzmöbel sind robust und langlebig, aber sie brauchen regelmäßige Pflege, damit du dich lange an der natürlichen, warmen Ausstrahlung des Naturstoffs freuen kannst, aus dem sie hergestellt sind. Mit gründlicher Reinigung und Holzbehandlung beugst du Verschmutzungen und dem Eindringen von Feuchtigkeit vor. Die folgende Anleitung hilft dir dabei, deine Holzmöbel richtig zu pflegen.
Schritt 1: Vorbereitung - Holzmöbel reinigen und ggf. vom alten Anstrich befreien
Bevor du mit der Pflege deiner Holzmöbel beginnst, müssen die Oberflächen sauber und trocken sowie fett- und wachsfrei sein. Entferne einen ggf. vorhandenen alten, geschlossenen Lackfilm bzw. abblätternden Altanstrich gründlich mit Schleifpapier. Auch unbehandeltes Holz und einen intakten Altanstrich musst du leicht anschleifen, damit die neue Schutzschicht optimal darauf haftet. Anschließend reinigst du die Holzoberflächen und befreist sie von Staub- und Schmutzrückständen.
Um Holzmöbel zu reinigen, musst du vor allem bei abgeschliffenem oder unbehandeltem Holz sehr vorsichtig vorgehen. Schleifstaub und Holzspäne kannst du mit einem Föhn (auf der kühlsten Stufe) aus den Ecken herauspusten. Danach wischst du das Holz mit einem trockenen Baumwolltuch sauber, das reicht im Normalfall aus. Mikrofasertücher sind übrigens nicht geeignet, weil sie kleinste Kratzer in der empfindlichen Oberfläche hinterlassen können.
Willst du alte Holzmöbel reinigen, nutzt du am besten Spezialreiniger gegen hartnäckige Flecken und Verfärbungen. Im Fachhandel findest du verschiedene Produkte, die speziell dafür entwickelt wurden, mit ihnen Holzmöbel zu reinigen. Auch Hausmittel wie Seifenlauge oder Backpulver bieten sich an. Achte aber immer darauf, dass dein Reinigungstuch lediglich nebelfeucht ist. Dringt nämlich zu viel Feuchtigkeit in das Holz ein, quellen die Fasern schlimmstenfalls auf, was zu irreparablen Schäden führt.
Schritt 2: Vorbehandlung - Holz grundieren
Welche die richtige Vorbehandlung ist, hängt davon ab, ob du deine Holzmöbel mit Lasur, Lack, Farbe oder Öl behandeln möchtest (mehr dazu im Abschnitt „Wie pflegt man Holzmöbel am besten?“).
Willst du deine Möbel lackieren, streiche unbehandeltes Holz zuerst mit einer Holz-Grundierung. Auf diese Art sorgst du für einen gleichmäßigen Anstrich. Lasse die Grundierung gut trocknen, halte dich dafür an die Herstellerangaben auf der Verpackung.
Beim Einölen verteilst du das Holzöl mit einem weichen Lappen auf allen Oberflächen und reibst es in das Holz ein, wo es eine erste Schutzschicht bildet. Auch diese musst du gut trocknen lassen. Anschließend schleifst du das Holz erneut leicht an, um es auf die zweite Ölung vorzubereiten.
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Schritt 3: Anstrich - Holzmöbel streichen oder einölen
Damit das Holzöl eine zuverlässige Schutzschicht gegen Staub und Feuchtigkeit bildet, reibst du nun so lange Öl in das Holz hinein, bis dieses gesättigt ist. Wenn es so weit ist, merkst du es daran, dass kein weiteres Öl mehr einzieht, sondern an der Holzoberfläche zurückbleibt. Wische das überschüssige Öl gut ab und lasse die Möbel für mindestens 24 Stunden trocknen.
Lasur, Lack und Farbe streichst du in Richtung der Holzmaserung. Mit einem breiten Flachpinsel oder einer Farbwalze lässt sich die Farbe besonders gut und schön gleichmäßig verteilen. Für optimalen Schutz und gute Farbergebnisse lohnt es sich, zwei Farbanstriche vorzunehmen. Um die Oberflächen besonders strapazierfähig zu machen, bietet sich ein zusätzlicher Anstrich mit der toom Treppen- und Parkett-Versiegelung an.
Lasur, Lack oder Öl? Wie pflegt man Holzmöbel am besten?
Welche Pflege für deine Holzmöbel am besten ist, hängt sowohl von deinem persönlichen Geschmack als auch davon ab, wie sehr die Möbel beansprucht werden. Während Holzöl den Möbeln ein besonders natürliches Finish verleiht, versiegelt Holzlack stark beanspruchte Oberflächen mit einer robusten Schutzschicht. Folgende Möglichkeiten hast du zur Pflege von Massivholz:
- Holzöl: Öl zieht in das Holz ein und bildet eine schmutz- und wasserabweisende Oberflächenschicht, ohne die Poren zu verschließen. Es verstärkt die natürliche Maserung des Holzes und sorgt dadurch für ein besonders dekoratives Ergebnis. Allerdings hält die Schutzfunktion nur kurz an, weshalb die Oberflächen bei häufig benutzten Möbelstücken etwa alle 3 bis 4 Monate nachgeölt werden müssen.
- Holzlasur: Auch eine Holzlasur zieht in das Holz ein und verschließt die Poren dabei nicht. Selbst farbige Varianten sind so transparent, dass Maserung und Struktur des Holzes noch durchscheinen. Die Oberflächen bleiben allerdings weiter empfindlich für Kratzer, deshalb ist eine Lasur für stark beanspruchte Oberflächen – wie beispielsweise bei Arbeitsplatten oder Esstischen – nur geeignet, wenn du im Alltag besonders vorsichtig bist und Schäden regelmäßig ausbesserst.
- Holzlack: Lack zieht nicht in das Holz ein, sondern versiegelt es mit einer widerstandsfähigen Schutzschicht, deshalb ist er die optimale Lösung für stark beanspruchte Oberflächen. Im Gegensatz zu Klarlack, wo die Holzmaserung sichtbar bleibt, ist Farblack völlig deckend. Dadurch eröffnen sich viele Möglichkeiten, alte Möbel zu restaurieren und sogar Möbel Upcycling zu betreiben.
Tipp: Wir haben einen spezifischen Ratgeber zum Thema Möbel lackieren, der dich Schritt für Schritt beim Lackieren begleitet. - Holzwachs: Wie Öl ist auch Wachs ein Naturprodukt, das deine Holzmöbel schmutz- und wasserabweisend macht. Es kann poliert werden, was besonders bei Antiquitäten für einen tollen Effekt sorgt. Allerdings ist Wachs weniger alltagstauglich, denn der Schutz bleibt bei regelmäßiger Beanspruchung nicht lange erhalten.
Hinweis: Verwende für Möbel im Kinderzimmer ausschließlich lösungsmittelfreie Produkte; am besten ein Öl oder Wachs auf pflanzlicher Basis. Achte sicherheitshalber darauf, dass die Produkte als gut verträglich und kinderfreundlich gekennzeichnet sind.
Holzmöbel mit Olivenöl pflegen – Was ist dran?
Vielleicht hast du schon einmal gehört oder gelesen, dass du Küchenbretter oder einen Holztisch auch mit Olivenöl pflegen kannst. Dabei handelt es sich jedoch nur um einen Mythos. Rein theoretisch scheint die Idee gut, doch aufgrund seiner Eigenschaften ist Olivenöl sogar besonders ungeeignet, damit Holzmöbel zu pflegen. Es ist zwar wie alle Öle feuchtigkeitsabweisend, doch es trocknet auch selbst nicht richtig aus und weicht dadurch die Holzfasern über längere Zeit auf. So können sich Schmutzpartikel besonders leicht festsetzen und sich mit der Zeit Schimmelpilze bilden.
Unter den Speiseölen wäre das gut trocknende Leinöl am besten geeignet, doch es ist für die Verwendung als Lebensmittel mit Eiweißen und Ballaststoffen angereichert, was die Gefahr von Schimmelbildung mit sich bringt. Um deine Holzmöbel zu pflegen, verzichte besser auf derartige Hausmittel und greife zu Holzölen, die im Zuge spezieller Reinigungsprozesse zu Pflegemitteln für Holzmöbel veredelt werden. So kannst du sicher sein, dass das Holz optimal geschützt ist und nicht langfristig beschädigt wird.
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