Was gibt es Schöneres, als es sich an einem kalten Winterabend vor dem Kaminofen gemütlich zu machen und ins Spiel der Flammen zu schauen, während draußen der Wind gegen die Fensterscheiben peitscht? Bevor du den Kaminofen richtig anheizen und die Füße hochlegen kannst, gibt es jedoch noch einiges zu tun: Das Holz muss schließlich zunächst gehackt, gestapelt und getrocknet werden. Das kann ganz schön schweißtreibend sein. In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du, wie du die passende Axt findest, welche Hilfsmittel du sonst noch brauchst und wie du beim Holzhacken Schritt für Schritt vorgehst.
Welche Axt empfiehlt sich zum Holzhacken?
Dein Brennholz kannst du mit einer Spaltaxt hacken, aber auch mit einem Spalthammer oder einem Holzspalter. Welches Werkzeug das beste ist, hängt von deinen persönlichen Vorlieben, der erforderlichen Spaltkraft und der Holzmenge ab.
- Spaltaxt: Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Axt besitzt sie einen breiteren, keilförmigen Kopf. Die Schneide ist leicht gebogen und beidseitig geschliffen. Das erleichtert das Zerteilen der Baumstämme. Mit einem Gesamtgewicht von bis zu 2,5 kg eignet sich eine Spaltaxt vor allem für kleine bis mittelgroße Holzstücke.
- Spalthammer: Deutlich mehr Gewicht bringt ein Spalthammer auf die Waage. Zudem besitzt er im Vergleich zur Spaltaxt einen längeren Stiel. Dadurch kann mehr Schlagenergie entwickelt werden. Mit einem Spalthammer lassen sich auch harte und schwere Baumstämme durchtrennen.
- Holzspalter: Wenn es besonders schnell und kräfteschonend gehen soll, ist ein Holzspalter das Mittel zum Zweck. Es gibt elektronisch angetriebene Modelle und manuelle Holzspalter. Für den Privatgebrauch reicht in der Regel ein sogenanntes liegendes Gerät (Horizontalspalter) mit einer Spaltkraft zwischen 4 und 8 t sowie einem Spalthub von 37 cm aus. Spalter mit einer höheren Leistung benötigen eventuell einen Starkstromanschluss.
Bei der Auswahl der Spaltaxt hilft eine einfache Faustregel: Nimm die Axt unterhalb des Kopfs in die Hand und strecke dann den Arm aus. Der Stiel sollte idealerweise bis zu deiner Schulter reichen. Zudem kommt es auf das richtige Gewicht an: Du solltest deine Axt locker aus dem Handgelenk anheben können. Drücke für den Test den Oberarm mit der anderen Hand leicht gegen den Körper, sodass er nicht helfen kann.
Die meisten Spaltäxte besitzen mittlerweile einen Stiel aus Kunststoff. Es gibt aber auch Modelle mit Holzstiel. Am stabilsten ist astfreies Hickory-Holz. Du kannst aber auch zu Eschenholz greifen. Letzteres erkennst du an seiner hellen weißlichen Färbung und der dezenten, leicht rötlichen Maserung. Von hellgelbem Holz solltest du dagegen die Finger lassen. Es handelt sich dabei meist um minderwertiges Weichholz.
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Gut ausgerüstet: weitere Hilfsmittel zum Holzhacken
Eine scharfe Axt ist nicht alles. Folgende Hilfsmittel erleichtern dir zusätzlich das Holzhacken:
- Hackklotz: Ohne einen stabilen Untergrund geht es nicht. Am besten eignet sich ein Hackklotz aus festem Holz, beispielsweise Eiche oder Hainbuche, mit einem Durchmesser von mindestens 50 cm. Entsprechend dicke Baumstämme bekommst du beispielsweise beim örtlichen Forstamt oder bei deinem Holzlieferanten. Der Hackklotz sollte etwa kniehoch sein, sodass der Axtstiel beim Auftreffen der Schneide auf das Holzstück waagerecht ist. Stelle ihn möglichst auf einem harten Boden, etwa einer Steinplatte, auf. Gibt der Untergrund nach, verringert sich die Schlagkraft.
- Schutzkleidung: Scharfe Klingen und umherfliegende Splitter bergen Gefahren. Deshalb zählt die passende Schutzkleidung zur Grundausrüstung beim Holzhacken. Empfehlenswert sind rutschfeste Arbeitshandschuhe, Arbeitsschuhe mit Stahlkappe, eine Schutzbrille und eine lange Hose.
- Beil: Dünne Äste oder kleine Stammabschnitte kannst du mit einem Beil entfernen. Mit seinem geringen Gewicht und dem kurzen Stiel lässt es sich bequem mit einer Hand führen.
- Spaltkeil: Besonders widerspenstige Stämme lassen sich mit einem Spaltkeil zerteilen. Er wird mit einem Hammer durch das Holz getrieben. Achtung: Schlage nie mit einem Stahlhammer auf einen Stahlkeil! Materialabsplitterungen könnten schwere Verletzungen verursachen. Stahlkeile dürfen nur in Kombination mit einem Hartholz- oder einem Kunststoffhammer verwendet werden. Umgekehrt darfst du mit einem Stahlhammer nur Aluminium-, Holz- oder Kunststoffkeile einschlagen.
- Sappie: Ein Sappie ist ein leicht gebogener, sehr spitzer Metallhaken. Er hilft nicht nur beim Trennen der Stämme, sondern auch beim Aufheben.
Holz hacken: die Basics
Grundsätzlich solltest du Holz so bald wie möglich nach dem Schlagen spalten. Je länger es trocknet, desto härter wird es. Am einfachsten lassen sich Baumstämme zerteilen, wenn sie gefroren sind. Zum Holzhacken wählst du also am besten einen kalten Wintertag. So können die Scheite über das Frühjahr und den Sommer abtrocknen und stehen dir im Herbst als Brennholz zur Verfügung.
Schritt für Schritt: Wie hackt man richtig Holz?
Beim Holzhacken kommt es weniger auf die Schlagkraft, sondern vielmehr auf die richtige Technik an. Bevor es losgeht, solltest du dein Werkzeug gründlich prüfen. Kopf und Stiel der Axt dürfen keine Risse oder andere gravierende Schäden aufweisen. Zudem müssen beide Teile fest miteinander verbunden sein. Sitzt der Stiel locker, dann tausche ihn aus.
- 1. Lege die Schutzkleidung an.
- 2. Sieh dir das Holzstück genau an und untersuche es auf Risse.
- 3. Platziere das Holzstück auf dem Hackklotz. Am einfachsten lässt sich das Holz von oben in Laufrichtung der Fasern spalten.
- 4. Stell dich aufrecht und breitbeinig hinter den Hackklotz. Die Füße sollten etwas versetzt stehen.
- 5. Greife die Axt mit beiden Händen: die untere hält die Axt, die obere führt sie.
- 6. Hole aus und lasse dabei die Führhand leicht nach unten gleiten. Schwinge die Axt locker in Richtung Holz durch. Die Führhand bewegt sich dabei wieder nach oben und lenkt so die Axt. Peile gezielt Risse auf der Holzoberfläche an, so bricht das Holz fast von allein. Führe den Schlag mit dem gesamten Körper aus, dadurch erhöht sich die Kraft.
- 7. Bleibt die Axt im Holz stecken, dann bewege den Stiel so lange vor und zurück, bis sie sich löst. Hebele die Axt nie seitlich, sonst könnte sich die Verbindung zwischen Stiel und Kopf lockern. Ziele dann erneut auf den Spalt. Alternativ kannst du auch die Axt samt Holzstück anheben und auf den Hackklotz fallen lassen.
Extratipp: Lege einen Autoreifen auf den Hackklotz und stelle die Holzstücke hinein. Der Reifen verhindert, dass die Stücke beim Spalten herunterfallen. So musst du dich nicht nach jedem Schlag bücken.
Wie du dein frisch gespaltenes Brennholz am besten aufbewahrst, erfährst du im Ratgeber Brennholz auswählen und lagern von toom Baumarkt.