Ob zum Verändern der Optik oder als Schutz für das Material: Metall kannst du ganz einfach neu lackieren und sowohl Indoor als auch Outdoor Metallmöbel und Kleinteile neu gestalten. Egal, ob du Deko bunt lackieren oder beim Upcycling von Möbeln deiner Fantasie freien Lauf lassen möchtest. Wie du beim Lackieren von Metall vorgehst, welche Möglichkeiten es gibt und was du dabei beachten musst, erfährst du in diesem Ratgeber von toom Baumarkt.
Metall richtig lackieren – so geht‘s
Bevor du mit dem Lackieren beginnst, solltest du die Arbeitsumgebung mit Malervlies oder Folie schützen. Möchtest du nur einzelne Teile eines Möbelstücks lackieren, klebst du außerdem die nicht zu färbenden Bereiche mit Malerkrepp ab. Aufgrund der Lackdämpfe sollte der Raum entweder sehr gut belüftet sein oder du verlegst dein Projekt nach draußen – eine Atemschutzmaske ist ebenfalls ratsam. Mit der nachfolgenden Anleitung erfährst du Schritt für Schritt, wie du unbehandeltes oder vorlackiertes Metall überlackieren kannst.
Schritt 1: Rost entfernen und Beschädigungen ausbessern
Bevor du mit dem Lackieren des Metalls loslegen kannst, musst du das Werkstück vorbereiten. Verrostetes Metall muss so behandelt werden, dass kein Rost mehr übrig bleibt, da dieser sich sonst wieder durch den neuen Lack frisst. Entferne Rost am besten mit einer Drahtbürste – alternativ kannst du auch Rostumwandler für die Behandlung verwenden.
Auch losen Altlack solltest du entfernen, da sich dieser sonst unter der neuen Lackierung vom Metall löst. Schäden wie Löcher oder Risse besserst du mit dem Spachtel aus, lose Teile vom Metall klebst du wieder an.
Schritt 2: Metall abschleifen und reinigen
Wie auch bei Holzprojekten ist es bei Metall sinnvoll, den Untergrund vor dem Lackieren abzuschleifen. Dieser Vorgang sorgt für eine bessere Haftung des Lackes und verhindert das Abblättern. Für große Flächen eignet sich eine Schleifmaschine, für schwer zugängliche Stellen eher ein Schleifstein oder Schleifpapier.
So gehst du beim Schleifen vor:
- Gleiche Unebenheiten mit grobem Schleifpapier aus.
- Schleife die komplette Oberfläche mit feinem Sandpapier an, bis sie leicht angeraut ist.
- Grobe Schmutz- und Staubreste entfernst du mit Metallreiniger.
- Wische mit einem feuchten Lappen nach, bis kein Schleifstaub mehr zurückbleibt. Die Oberfläche muss vor dem Lackieren schmutz-, staub- und fettfrei sein.
Hinweis: Um altes Metall ohne Abschleifen neu zu lackieren, muss der alte Lack wirklich makellos sein, damit die neue Farbschicht haften kann.
Schritt 3: Grundierung auftragen
Metall zu lackieren ist mit und ohne Grundierung möglich. Empfohlen ist eine Lack-Grundierung vor allem dann, wenn es sich um einen Neuanstrich auf unbehandeltem Metall handelt. Die Grundierung sorgt dafür, dass der Lack besser haften kann und die Farbe besser deckt. Außerdem gibt es spezielle Rostschutzgrundierungen, die besonders für den Außenbereich sinnvoll sind.
Trage die Grundierung vollflächig auf und lass sie entsprechend den Herstellerangaben trocknen. Schleife die Oberfläche anschließend nochmal leicht an und wische Schleifstaub ab, bevor du mit dem Lackieren des Metalls beginnst.
Schritt 4: Lack auftragen
Je nach Form des Werkstücks lackierst du das Metall entweder mit einem Pinsel oder einer Schaumstoffrolle für Lacke. Der Pinsel eignet sich für kleine Flächen, Kanten und schwer zugängliche Stellen, die Rolle für größere Flächen. Beginne mit den Feinheiten und trage den Metalllack dünn auf – arbeite bei jeder Bahn nass in nass, um ein gleichmäßiges Farbbild zu erhalten.
Lass die erste Schicht Lack trocknen. Sollte es noch Unebenheiten geben, malst du das Metall ein weiteres Mal an und lässt den Lack erneut trocknen. Streiche so viele Schichten, bis die Farbe gut deckt. Lass alle Teile anschließend gut trocknen und verarbeite sie erst weiter, wenn der Lack vollständig ausgehärtet ist.
Tipp: Wasche Pinsel und Rolle direkt nach dem Lackieren gut aus – je nach Lack mit warmem Wasser oder Verdünnung. So kannst du sie beim nächsten Mal wiederverwenden.
Alternative: Metall mit Spraydose lackieren
Um Metall zu lackieren, kannst du die Farbe streichen oder sprühen. Neben dem Auftragen des Lackes mittels Pinsel und Rolle kannst du auch Farbsprühsysteme (für große Flächen) oder Sprühlacke in der Dose (für kleinere Projekte) verwenden. Arbeite beim Sprühen in einem gut durchlüfteten Raum oder draußen (wenn es windstill ist) und schütze die Arbeitsumgebung vor dem feinen Sprühnebel. Trage außerdem eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille.
So arbeitest du mit einer Spraydose:
- Schüttele die Dose kräftig und entferne die Transportsicherung.
- Führe eine Probesprühung auf einem Stück Karton durch.
- Platziere dein Werkstück so, dass du es von allen Seiten erreichen kannst – stelle es ggf. auf ein Holzstück.
- Beginne mit dem Sprühvorgang schon außerhalb des Metalls und führe die Dose vorsichtig an der Oberfläche entlang. Beende die Bahn auch außerhalb der Sprühfläche, um einen gleichmäßigen Farbauftrag zu erhalten.
- Sprühe die Farbe nur dünn auf, damit keine Nasen entstehen.
- Es können bis zu drei Farbaufträge notwendig sein, bis der Lack gut deckt. Lass die Farbe nach jedem Durchgang trocknen.
- Nach dem Lackieren des Metalls drehst du die Dose um (Sprühkopf nach unten) und sprühst ein paar Sekunden frei, bis keine Farbe mehr kommt, damit die Düse nicht verklebt.
Tipp: Sehr kleine Teile kannst du auch in eine Box stellen und dort besprühen. So schützt du die Umgebung.
Schritt 5: Metall versiegeln
Optional kannst du am Ende eine Versiegelungsschicht auftragen. Bei normal beanspruchten Oberflächen ist diese in der Regel nicht notwendig. Bei starker Belastung des besprühten Gegenstands – zum Beispiel einer Tischplatte – kann eine Versiegelung auf dem Metalllack durchaus sinnvoll sein. Versiegelungen sind in matt oder glänzend erhältlich und bringen somit noch einen optischen Effekt mit sich. Trage die Schutzschicht nach dem Trocknungsvorgang ganzflächig oder nur auf den notwendigen Bereichen auf und lass den Lack komplett trocknen, bevor du die Fläche belastest.
Der richtige Lack ist entscheidend
Verwende für das Lackieren von Metallen immer spezielle Metallschutzlacke, da diese auf den Untergrund abgestimmt sind. Unterschieden werden Metalllacke in wasserverdünnbare Acryllacke oder lösemittelhaltige Kunstharzlacke. Sie sind in verschiedenen Farbtönen, sowohl matt als auch glänzend, sowie als Metallic-Farben erhältlich. Für Outdoor-Projekte empfehlen sich wetterfeste Lacke oder solche mit enthaltenem Rostschutz.
Kann man jedes Metall lackieren?
Grundsätzlich ja. Mit dem richtigen Lack und dem korrekten Vorgehen kann nahezu jedes Metall lackiert werden – egal ob Eisen, Stahl, Aluminium, Edelstahl, Blech, Kupfer oder Messing. Lediglich bei verchromten oder speziell versiegelten („eloxierten“) Metallen hält Lack unter Umständen nicht so gut. Lass dich dazu gerne in deinem toom Baumarkt beraten.