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Nieten entfernen: So gehts

Alte, rostige Nieten
Lesezeit 4 Minuten
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Eine Nietverbindung gilt als sehr stabil und beinahe unlösbar. Doch keine Sorge: Mit ein wenig Geschick und handelsüblichem Werkzeug lassen sich die meisten Nieten entfernen. In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du, wie das geht, welche Werkzeuge du dafür benötigst und worauf du dabei achten solltest.


Das richtige Werkzeug, um Nieten zu entfernen

Hand mit Spitzzange

Je nach Methode brauchst du zum Entfernen alter Nieten entweder eine Bohrmaschine mit Metallbohrkopf, Hammer und Meißel bzw. Schraubendreher oder ein Schleifgerät wie beispielsweise einen Winkelschleifer oder ein Multifunktionstool. Zudem ist eine Spitzzange, mit der du Nietreste aus dem Bohrloch ziehen kannst, recht praktisch. Möchtest du nicht nur alte Nieten entfernen, sondern auch gleich neue einsetzen, benötigst du außerdem eine Nietzange.


Metallbohrer verwenden

Die einfachste Methode, um alte oder beschädigte Nieten zu entfernen, ist, sie aufzubohren. Mit einem Metallbohrer kannst du die Niete entweder am Setz- oder am Schließkopf aufbohren – je nachdem, welche Stelle besser zugänglich ist.

Wähle zunächst einen Bohraufsatz, der etwas größer ist als der Nietstift bzw. die Bohrung. Orientiere dich dabei aber nicht am Nietkopf, denn der hat einen größeren Durchmesser als der Stift. Setze den Bohrer senkrecht und mittig auf den Niet auf und bohre vorsichtig an. Bereits nach wenigen Umdrehungen ist der Nietkopf gelöst und du kannst der Rest des Niets beispielsweise mit einer Zange entfernen.

Bist du nicht sicher, welche Größe du benötigst, dann fange erst einmal klein an und bohre dann im Zweifel mit einem dickeren Bohrer noch einmal nach. So stellst du sicher, dass du das Werkstück nicht beschädigst, sondern wirklich nur den Niet erwischst.


Nieten lösen mit Hammer und Meißel

Hammer & Meißel und weiteres Werkzeug auf einem Tisch

Die Alternative zur Bohrmaschine ist die gute alte Methode mit Hammer und Meißel. Gerade um etwas dickere Nieten zu entfernen, eignet sie sich hervorragend. Bei dünneren Nieten nimmst du statt des Meißels einfach einen Schlitz-Schraubendreher.

Setze dafür Schraubendreher oder Meißel schräg unterhalb der Kante des Nietkopfs an und schlage den Kopf dann mit dem Hammer ab. Gehe hier vorsichtig vor, damit sich der Rest des Niets nicht verzieht und du außerdem nicht das Grundmaterial beschädigst. Ist der Kopf ab, entfernst du den Stift mit einer Zange. Diese Methode ist einfach und günstig, da sie keinen Strom und kein Werkzeug benötigt, dass nicht jeder Heimwerker standardmäßig im Werkzeugkasten hat. Dafür ist sie aber auch zeitaufwändiger.


Nieten entfernen ohne bohren: der Winkelschleifer

Winkelschleifer in der Hand

Das Entfernen von Nieten lässt sich auch mit einem Winkelschleifer oder einem Multifunktionswerkzeug erledigen. Dabei musst du einfach den Setz- oder Schließkopf abschleifen. Allerdings besteht bei der Arbeit mit einem Winkelschleifer die Gefahr, dass du das Werkstück beschädigst oder sogar die Scheibe des Schleifers abbrichst – du solltest also entweder sehr vorsichtig vorgehen oder direkt zum Multifunktionstool mit Rotationskopf greifen. Damit lässt sich in diesem Fall deutlich besser arbeiten.

Für welches der beiden Werkzeuge du dich auch entscheidest: Ist der Kopf des Niets abgeschliffen, musst du nur noch den Nietstift mit einer Zange aus dem Bohrloch ziehen – fertig. Bedenke, dass du für die Schleifarbeit womöglich eine Schutzbrille und Handschuhe benötigst.


Für alle Fälle: Spezialwerkzeug

Wenn nichts anderes mehr hilft, kannst du auch einen Spezialaufsatz für Akkuschrauber und Bohrmaschine nutzen, um Popnieten zu entfernen. Diese Aufsätze sind leicht zu handhaben und sorgen dafür, dass die Arbeit schnell erledigt ist – musst du also mehrere Nieten entfernen, kann sich der Kauf lohnen.

Achte lediglich darauf, dass du den Aufsatz mit der richtigen Größe – also passend zu den Nieten – wählst.


Darauf solltest du achten

der Aufsatz von einem Metallbohrer wird gewechselt

Voll- oder Blindnieten zu entfernen, ist im Grunde ganz einfach, wenn du einige Dinge berücksichtigst:

  • Bohrer gerade halten: Um das Nietloch nicht zu vergrößern, solltest du genau darauf achten, den Bohrer gerade zu halten und zentrisch in die Niete zu bohren.
  • Nieten ankörnen: Damit die Bohrspitze nicht abrutscht, kannst du das Zentrum der Niete ankörnen.
  • Ersatznieten bereithalten: Für schnelle Reparaturarbeiten direkt den passenden Ersatz parat zu haben, ist nie verkehrt.
  • Bohrkopf aus Metall: Klingt logisch, wird aber schnell mal vergessen: Das Aufbohren von Nieten erfordert einen Metallbohrer.

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