Holz ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff und einer der ältesten Werkstoffe, die die Menschheit nutzt. Es lässt sich leicht bearbeiten, weist eine hohe Festigkeit auf, ist nicht allzu schwer und überzeugt dank verschiedener Farbtöne und Maserungen auch unter ästhetischen Gesichtspunkten. Diese Eigenschaften von Holz machen es zu einem hochwertigen Werkstoff für Heim- und Handwerk. In dieser Übersicht erfährst du, welche Aspekte du berücksichtigen solltest, um das richtige Holz für den jeweiligen Zweck zu finden.
Welche Holzfarben gibt es?
Die Farben des Holzes jeder Baumart sind vielfältig – deshalb lassen sie sich nicht hundertprozentig genau festlegen. Das Farbspektrum reicht von hellen gelblichen Tönen über rötlichbraune bis hin zu sehr dunklen Brauntönen. Farbabweichungen gibt es häufig, denn jeder Baum wächst unter verschiedenen Umwelteinflüssen. Angegeben werden daher die Farbtöne, die am häufigsten vorkommen. Sie beziehen sich immer auf das noch unbehandelte, frisch geschnittene Holz. Abhängig von der Lagerung und/oder der Weiterverarbeitung sowie der Oberflächenbehandlung können starke Farbabweichungen auftreten. So werden natürliche Holzfarben wie das rötliche Braun der Buche beispielsweise durch Dämpfung bewusst verstärkt.
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Rohdichte und Feuchtigkeit von Holz
Die Rohdichte ist eine Eigenschaft von Holz, die unmittelbar mit dessen Feuchtigkeitsgehalt zusammenhängt. Wie viel Wasser ein Stück Holz enthält, hängt davon ab, ob es frisch geschnitten, auf Gebrauchsfeuchte heruntergetrocknet oder künstlich darrgetrocknet wurde. Frisch geschnittenes Holz hat einen Feuchtigkeitsgehalt von bis zu 60 %, wobei das äußere Splintholz einen viel höheren Wasseranteil hat als das innenliegende Kernholz.
Je mehr Wasser Holz enthält, desto schwerer ist es. Die Rohdichte ist also auch ein Anhaltspunkt für das Gewicht verschiedener Holzarten. Um dieses leichter vergleichen zu können, wurde eine Restfeuchte r12 von 12 % bei Raumklima festgelegt, die für gebrauchsfertiges Holz gilt. Anhand dieses Wertes werden die Hölzer in leichte, mittlere und schwere eingeteilt. Leichte Holzarten weisen bei 12 % Rohdichte ein Gewicht von weniger als 0,5 g/cm³ auf. Mittelschwere bewegen sich zwischen 0,5 und 0,8 g/cm³ und schwere Holzarten haben ein Gewicht von mehr als 0,8 g/cm³.
Für manche Verwendungszwecke wird dem Holz künstlich sämtliche Feuchtigkeit entzogen. Es weist dann eine Rohdichte von 0 % auf und wird auch als darrtrockenes Holz bezeichnet.
Die Beständigkeit von Holz
Abhängig von ihren Eigenschaften sind Holzarten unterschiedlich lange haltbar. Deshalb werden sie in verschiedene Dauerhaftigkeitsklassen eingeteilt. Dabei geht es um die Beständigkeit des Holzes gegen zersetzende Pilze oder Insekten, wie z.B. den Holzwurm, und bei wechselnden Wetterbedingungen. Die Klassen geben also Aufschluss darüber, wie gut eine Holzart für den Außengebrauch geeignet ist. Das ist zum Beispiel hilfreich, wenn du eine Terrasse bauen möchtest. Die Dauerhaftigkeitsklassen von Holz werden der DIN-Norm EN 350-2 entsprechend definiert: von Klasse 1 mit sehr dauerhaften bis Klasse 5 mit nicht dauerhaften Holzarten. Hier einige Beispiele zur Witterungsbeständigkeit von Holz:
- Klasse 1 (sehr dauerhaft): verschiedene Tropenhölzer
- Klasse 2 (dauerhaft): europäische Eiche, Edelkastanie, weitere Tropenhölzer
- Klasse 3 (mäßig dauerhaft): Douglasie, Lärche, Nussbäume
- Klasse 4 (wenig dauerhaft): Kiefer, Tanne, Fichte, Ulme
- Klasse 5 (nicht dauerhaft): Buche, Ahorn, Birke, Esche, Linde
Holzschwund
Abhängig vom Feuchtigkeitsgehalt ändert Holz sein Volumen. Dazu kommt es immer dann, wenn die Feuchtigkeit der Umgebungsluft von der Holzfeuchte abweicht. Gibt das Holz Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab, schwindet es. Nimmt es Feuchtigkeit auf, quillt es. Das Holz „arbeitet“ also – und zwar unterschiedlich stark in Richtung der Markstrahlen (radial), der Fasern (longitudinal) und der Jahresringe (tangential). Das Verhältnis der Schwundbewegungen in diese Richtungen liegt bei 10 : 1 : 17. Je nach Lage der Jahresringe im verarbeiteten Zustand muss dies berücksichtigt werden. Deshalb wird bei den Eigenschaften der Holzarten auch das differenzielle Schwindmaß angegeben. Es gibt an, wie stark das Holz schwindet, wenn sich die Holzfeuchte um 1 % ändert.
Verwendung von Holz nach Härte
Die vielen verschiedenen Holzarten werden grob in weiche und harte Hölzer eingeteilt. Die Härte wird in Newton pro Quadratmillimeter angegeben und gibt Aufschluss darüber, wie stark das Holz belastet werden kann, ohne dabei Schaden zu nehmen. Je härter das Holz ist, desto besser eignet es sich beispielsweise zum Bauen oder als Boden, während weicheres Holz eher für den Möbelbau oder Furniere zum Einsatz kommt. Zu den härtesten Hölzern gehören zum Beispiel Eibe, Esche, Robinie oder Eiche. Weich sind dagegen Birke, Erle, Fichte oder Linde.
Eigenschaften von Holz: Einteilung in Güteklassen
Zur Verwertung wird Holz eingeteilt in Massivholz und Holzwerkstoffe – abhängig von den jeweiligen Schnittarten. Während Massivholz in seinem natürlichen Zustand bleibt, werden Holzwerkstoffe aus Abfällen und zerkleinertem Holz mithilfe von Bindemitteln zu Platten gepresst.
Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist die Stärke des Holzes. Daher wird es auch in verschiedene Stärkeklassen von 0 (unter 10 cm) bis 6 (über 60 cm) eingeteilt. Die Stärke entspricht dem Mittendurchmesser des Stammes ohne Rinde. Die Qualität des Holzes wird mithilfe von Güteklassen definiert. Davon gibt es vier:
- A für ausgezeichnete Qualität
- B für normale Qualität mit wenigen Abstrichen
- C für normale Qualität mit stärker ausgeprägten Mängeln
- D für Holz, das nicht in die Klassen A bis C fällt, aber dennoch als Stammholz verwendbar ist
Qualitätsmängel können zum Beispiel faulige Stellen oder große Astlöcher sein. Diese verringern dann auch den Preis des Holzes. Je nach Verwendungszweck ist die Qualität mehr oder weniger entscheidend.