Küchenarbeitsplatten sollten robust sein und schön aussehen – allerdings ist die Wahl der besten Arbeitsplatte oft nicht leicht, gibt es doch eine Vielzahl an Materialien und Dekoren. Wählst du die Granitarbeitsplatte, die Massivholzvariante oder doch lieber ein Exemplar aus Laminat? Erhalte nachfolgend eine Übersicht über die gängigen Materialien und deren Eigenschaften.
Übrigens: Du kannst so ziemlich alle Arten von Arbeitsplatten nach Maß direkt vor Ort erhalten und dir so das Zuschneiden sparen.
Arbeitsplatten aus Holz
Generell musst du bei einer Arbeitsplatte aus Holz noch einmal zwischen zwei verschiedenen Arten unterscheiden: der Küchenarbeitsplatte aus Massivholz und der Echtholzvariante. Erstere wird komplett aus einem Stück Holz gefertigt, während das Echtholzpendant im Kern aus einer Trägerplatte besteht, auf der ein Echtholzfurnier aufgebracht wird. Als Trägermaterial wird gern ein Holzwerkstoff wie beispielsweise MDF verwendet. In ihren Eigenschaften unterscheiden sich die beiden Varianten nicht merklich voneinander; lediglich der Preis einer Arbeitsplatte aus Massivholz ist höher.
Das natürliche Material Holz besticht vor allem durch seinen rustikalen und gemütlichen Charme, aber auch durch eine besondere Individualität: Jede Arbeitsplatte aus Holz ist wegen ihrer einzigartigen Maserung ein Unikat. Da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, ist eine solche Arbeitsplatte zudem auch ökologisch unbedenklich, falls dies dankenswerterweise eine Rolle in deinen Überlegungen spielt.
Bei richtiger Pflege ist eine Holzarbeitsplatte langlebig und robust. Du solltest sie lediglich regelmäßig imprägnieren, damit sie unempfindlich gegen Wasser ist. Es empfiehlt sich außerdem, bei Arbeiten in der Küche Schneidebretter und Untersetzer zu verwenden, da eine Arbeitsplatte aus Holz nicht kratz- und schnittfest ist und sich bei zu großer Hitzeeinwirkung verformen kann. Härtere Holzarten wie Buche oder Ahorn machen die Platte übrigens noch einmal etwas robuster als weiche Hölzer wie Fichte oder Erle.
Küchenarbeitsplatten aus Stein
Elegant und modern: Im Gegensatz zur Holzarbeitsplatte, die Wärme ausstrahlt und zum rustikalen Landhausstil passt, sorgt eine Küchenarbeitsplatte aus Stein für ein kühles Flair und ist damit die ideale Wahl in modernen, minimalistischen Inneneinrichtungen. Auch hier gibt es verschiedene Varianten, die sich in puncto Herstellung und Eigenschaften unterscheiden. So ist eine Granitarbeitsplatte ein klassisches Beispiel für Naturstein – andere gängige Materialien sind Marmor und Schiefer.
Diese Mineralien sind überaus kratz- und schnittfest, pflegeleicht, hygienisch und feuchtigkeitsresistent. Lediglich gegen starke Sonneneinstrahlung und bei Ölen sowie Säuren können sie mitunter empfindlich sind. Daher solltest du direkt nach dem Einbau der Arbeitsplatte ein Modell aus Naturstein imprägnieren, damit keine unschönen Flecken entstehen. Das wiederholst du einmal jährlich.
Für Arbeitsplatten aus Kunststein werden Mineral- oder Quarzwerkstoffe auf Trägerplatten aufgetragen, um die Anmutung von Natursteinarbeitsplatten mit Widerstandsfähigkeit und Lichtbeständigkeit zu kombinieren. Im Gegensatz zu Naturstein musst du hier die Oberfläche nicht imprägnieren; dafür ist Kunststein meist nicht so hitzebeständig wie Naturstein.
Ein besonderer Vorteil der Arbeitsplatten aus Kunststein ist ihre Gestaltung: Bei der Herstellung von Kunststein lässt sich so gut wie jede Struktur und Maserung nach Wunsch umsetzen. Legst du also Wert auf einen schicke Stein-Look mit individuellen Elementen, solltest du über eine Arbeitsplatte aus Kunststein nachdenken.
Keramikarbeitsplatten
Keramik ist nicht nur für Fliesen und Bodenbeläge ein beliebter Werkstoff – auch für Arbeitsplatten hat sich das Material als echte Alternative erwiesen. Keramik ist dank der porenlosen Oberfläche unempfindlich gegen Feuchtigkeit und damit recht pflegeleicht. Zudem ist eine Keramikarbeitsplatte UV-beständig, schnittfest und hält auch höhere Temperaturen problemlos aus.
Dank ihrer Lebensmittel- und Geruchsneutralität ist sie außerdem sehr hygienisch, was beispielsweise die Zubereitung von Lebensmitteln direkt auf der Platte ermöglicht. Dafür kommt bei Keramikarbeitsplatten aber ein relativ aufwendiges Herstellungsverfahren zur Anwendung, was sie vergleichsweise teuer macht.
Arbeitsplatten aus Kunststoff
Zu den beliebtesten Arbeitsplatten zählen nach wie vor solche aus Kunststoff – beispielsweise Laminat oder Schichtstoff. Diese recht günstigen Platten werden aus verschiedenen Materialien zusammengepresst und dann mit einem hübschen Dekor verleimt. Das Dekor ist in unterschiedlichsten Varianten erhältlich und kann anderen Materialien wie Holz oder Stein täuschend echt nachempfunden sein.
Zu den Vorteilen einer Kunststoffarbeitsplatte zählen ein geringes Gewicht, die leichte Pflege sowie die Eigenschaft, geruchs- und geschmacksneutral zu sein. Das weiche Material dämpft außerdem Stöße und ist daher auch für empfindliches Geschirr recht gut geeignet. Die Empfindlichkeit gegen Kratzer, Schnitte und Hitzeverformung offenbart die Schwäche einer Kunststoffarbeitsplatte. Auch stehende Flüssigkeiten solltest du unbedingt vermeiden, da Laminat und Co. sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit sind.
Glasarbeitsplatten
In eine moderne, vielleicht auch etwas extravagante Küche passt eine Arbeitsplatte aus Glas wunderbar hinein. Natürlich wird hier kein herkömmliches Glas verwendet, sondern ein spezielles Material, das sich Einscheibensicherheitsglas nennt. Der Werkstoff wird mit mattem oder spiegelndem Finish verbaut und verleiht einer Küche durch die Lichtreflexion einen hellen, edlen Charakter.
Da es auch hier keinerlei Poren in der Oberfläche gibt, ist Glas sehr hygienisch und überaus leicht zu reinigen: Flüssigkeiten und Schmutz wischst du einfach weg. Das Material ist zudem relativ bruchfest und hitzebeständig. Sollte es dennoch einmal zu Glasbruch kommen, sind Schnittverletzungen ausgeschlossen: Das Glas zersplittert in kleine Krümel und hinterlässt keine scharfen Scherben. Lediglich für Kratzer sind Glasarbeitsplatten anfällig, was du bei Schneidearbeiten und der Reinigung beachten solltest.
Küchenarbeitsplatten aus Edelstahl
Du kennst sie womöglich eher aus Großküchen und würdest sie weniger in einer Familienküche vermuten: Edelstahlarbeitsplatten. Edelstahl hat viele Vorteile und kann sich deshalb aber durchaus auch in einem privaten Haushalt sehen lassen. Eine Arbeitsplatte aus Edelstahl ist zunächst einmal besonders hygienisch, lebensmittelfreundlich und geschmacksneutral, was sie so beliebt in der Gastronomie macht.
Wasser und Schmutz können der Platte nichts abhaben und müssen lediglich weggewischt werden. Hitze und Säuren machen dem Material ebenfalls nichts aus, sodass du auch heiße Töpfe ohne Untersetzer auf einer Edelstahlarbeitsplatte abstellen kannst, ohne sie zu beschädigen. Die extreme Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit macht Edelstahl zu einem Material, das sich im Bereich der Küchenarbeitsplatten auch im privaten Umfeld einer wachsenden Beliebtheit erfreut.
Neben der recht kühlen, sterilen Anmutung ist das rostfreie Metall auch sehr empfindlich gegen Kratzer und Schnitte. Du solltest also nie direkt auf der Platte schneiden, sondern stets ein Schneidebrett verwenden. Darüber hinaus sieht man auf einer Edelstahlarbeitsplatte jeden Fingerabdruck und jeden Fettrückstand. Dadurch ist also für einen sauberen Kücheneindruck regelmäßiges Putzen angesagt.
Arbeitsplatten aus Beton
Der Name sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass zur Herstellung einer Betonarbeitsplatte kein klassischer Beton benutzt wird, sondern ein spezieller Leichtbeton zum Einsatz kommt, welcher der Platte ein vergleichsweise geringes Gewicht beschert. Arbeitsplatten aus Beton sind in relativ wenigen Küchen anzutreffen, da sie individuell angepasstwerden müssen und dafür vor Ort gegossen werden. Dieses sehr aufwendige Verfahren ist mit entsprechend hohen Kosten verbunden.
Beton ist als Material aber durchaus gut für Arbeitsplatten geeignet, da er sehr langlebig und belastbar ist. Hitze und Kratzer machen ihm nichts aus. Lediglich Säuren können Flecken verursachen, weshalb du eine Arbeitsplatte aus Beton ähnlich wie eine Natursteinplatte nach dem Einbau imprägnieren solltest. Im Laufe der Zeit verändert sich zudem die Oberfläche des Betons und es bildet sich eine Art Patina. Die ist jedoch völlig unbedenklich für die Zubereitung von Lebensmitteln und sorgt zudem für eine individuelle Optik.
Arbeitsplatten: Dicke und Farbe
In der Regel sind Arbeitsplatten für die Küche 40 mm dick. Die meisten Einbaugeräte wie Cerankochfeld und Spülmaschine sind auf diese Dicke ausgelegt. Es kann aber vorkommen, dass du eine weniger dicke Arbeitsplatte verbauen willst – etwa im Falle einer Arbeitsplatte aus Granit oder Beton. Diese Materialien sind sehr schwer, dafür aber auch ganz besonders robust, sodass du ohne Bedenken eine geringere Stärke auswählen kannst.
Die Farbe von Arbeitsplatten kann je nach Material stark variieren. Und wenn es sich nicht gerade um ein Naturmaterial handelt, hängt sie in erster Linie vom Angebot des Herstellers und dem Geschmack des Einrichtenden ab. Fragst du dich bei einer weißen Küche, welche Arbeitsplatte am besten dazu passt? Die Frage lässt sich nicht von irgendjemandem für dich beantworten, es kommt einzig und allein auf deinen Geschmack an.
Es ist allerdings schon so, dass du eine weiße Küche wunderbar mit besonders dunklen Tönen kombinieren kannst und viele Freunde dieses Stils finden wirst. Eine Granitarbeitsplatte oder eine Arbeitsplatte aus Holz böten sich hier beispielsweise an. Möchtest du einen reinen Traum in Weiß aus deiner Küche machen, solltest du zur Keramikarbeitsplatte oder einem Exemplar aus Naturstein greifen.