Ratgeber

2-fach oder 3-fach-Verglasung bei Fenstern – was ist besser?

Heller Wintergarten mit Blick in den Garten
Lesezeit 10 Minuten
Inhalt:

Ob eisiger Winter oder heißer Sommer: Die Verglasung deiner Fenster entscheidet, wie gemütlich es in deinen vier Wänden ist und was am Ende auf deiner Heizkostenabrechnung steht. In diesem Ratgeber erfährst du, wie sich 2-fach und 3-fach-Verglasung bei Kosten, Energieeffizienz und Schallschutz unterscheiden – und wann sich welche Lösung lohnt.


Was ist der Unterschied zwischen 2-fach und 3-fach-Verglasung?

Heller Wohnraum mit Balkon und Aussicht
Die Zahl der Scheiben entscheidet über Wärmeschutz, Schallschutz und Heizkosten.

Sowohl die Doppelverglasung als auch die Dreifachverglasung gehören zur Kategorie der Mehrscheiben-Isoliergläser (MIG). Häufig wird dafür auch der Begriff Wärmedämm- bzw. Wärmeschutzverglasung verwendet. Beides meint im Grunde das Gleiche: Fenster, die Wärmeverluste so gering wie möglich halten.

Der auffälligste Unterschied zwischen Zweifach- und Dreifachverglasung liegt in der Anzahl der im Fensterprofil verbauten Scheiben:

  • Eine Doppelverglasung besitzt zwei Glasscheiben mit einem dazwischenliegenden Hohlraum.
  • Bei einer Dreifachverglasung gibt es dank der zusätzlichen Glasscheibe zwei dieser optimierten Dämmschichten.

Das klingt erst mal simpel, hat aber spürbare Auswirkungen auf Wärmeschutz, Lärmdämmung und natürlich auf die Kosten.


2-fach- vs. 3-fach-Verglasung: Kosten, Wärmedämmung & Lärmschutz

Durch ihren Aufbau unterscheiden sich Zweifach- und Dreifachverglasungen vor allem bei der Wärmedämmung, im Schallschutz sowie in den Kosten.

Wärmedämmung: Der U-Wert macht den Unterschied

Fensterrahmen mit Doppelverglasung
Mehrscheiben mit Gasfüllung sorgen für bessere Dämmung und sinkende Heizkosten.

Wie gut der Wärmeschutz von Türen und Fenstern ist, verrät ein Blick auf den Wärmedurchgangskoeffizienten, den U-Wert. Dieser gibt an, wie viel Energie in Watt (W) pro Bauteilfläche (m²) und Kelvin (K) Temperaturunterschied zwischen innen und außen fließt, also wie viel Wärme durch das Fenster nach außen entweicht. Je kleiner die Zahl, desto besser der Schutz.

Grundsätzlich werden drei Werte unterschieden:

  • Ug steht für den Wert des Glases (Ug)
  • Uf für den Wert des Rahmens
  • Uw für das gesamte Fenster (Glas + Rahmen)

Dank der zusätzlichen Dämmschicht erreichen Dreifachverglasungen deutlich bessere Werte als Doppelverglasungen:

  • Moderne Fenster mit Zweifachverglasung: Uw = 1,1 bis 1,5 W/m²K
  • Moderne Fenster mit Dreifachverglasung: Uw = 0,5 bis 0,9 W/m²K

Wie hoch der Wärmeschutz des Rahmens ist, hängt auch vom Material ab. Holz besitzt von Natur aus gute Dämmeigenschaften. Aber auch Rahmen aus Kunststoff und Aluminium erreichen heute sehr gute Wärmedämmwerte. So werden Kunststofffenster mit mehreren isolierenden Kammern hergestellt. Bei Aluminiumfenstern reduzieren mehrschalige Profile mit Isolationskern die Wärmeverluste auf ein Minimum.

Mehr dazu erfährst du im Ratgeber Neue Fenster: Energie sparen.

Schallschutz

Mehr Scheiben bedeuten nicht automatisch mehr Ruhe. Entscheidend ist die Dicke der Scheiben und ihrem Abstand zueinander. So schlucken spezielle Schallschutzfenster mit Zweifachverglasung mehr Lärm als herkömmliche Fenster mit Dreifachverglasung. Allerdings gilt auch: Eine auf Schallschutz optimierte Dreischeibenverglasung übertrifft auch das Beste doppelt verglaste Schallschutzfenster.

Tipp: Nicht jeder Raum braucht spezielle Schallschutzfenster. Für Schlaf- und Arbeitszimmer lohnt sich Schallschutz besonders. In Bereichen, in denen du dich seltener aufhältst, wie Badezimmer, Küche oder Flur, reichen auch Fenster mit geringerer Lärmdämmung.

Vor- und Nachteile von 2-fach und 3-fach-Verglasungen

Ob zwei oder drei Scheiben: Beide Varianten haben Vorzüge, aber auch Nachteile.

Die Wichtigsten Unterschiede der 2-fach- und 3-fach-Verglasungen im Überblick:

Vorteile
Nachteile
Zweifachverglasung
• günstiger in der Anschaffung
• auch für ungedämmte Altbauten geeignet
• geringere Energieeffizienz
• eingeschränkte Schalldämmung
• selten förderfähig
Dreifachverglasung• sehr gute Wärmedämmung
• weniger Strahlungskälte
• Räume bleiben im Sommer länger kühl
• Besserer Schallschutz als bei vergleichbarer Zweifachverglasung
• Förderung häufig möglich
• höhere Anschaffungskosten
• nicht für alle Altbauten geeignet

Wann ist eine Dreifachverglasung sinnvoll?

Die Faustregel: Je besser dein Haus gedämmt ist, desto stärker spürst du die Vorteile der dritten Scheibe.

  • Neubauten setzen fast immer auf 3-fach-Verglasung. Auch, weil die Vorgaben für Energieeffizienz streng sind.
  • Sanierte Altbauten profitieren ebenfalls, da die Fenster perfekt zur gedämmten Fassade passen.

Mit modernen 3-fach verglasten Fenstern bleibt die Wärme im Raum, kalte Fensterflächen verschwinden fast komplett und das Wohnklima wird spürbar angenehmer. Die höheren Kosten relativieren sich schnell, weil du über die Jahre bei den Heizkosten sparst.

Zur Orientierung: Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG)  müssen Fenster und Fenstertüren in Neubauten einen U-Wert von 1,3 W/m²K und Dachfenster von 1,4 W/m²K erreichen. Das gilt auch bei der Sanierung, wenn mehr als 20 Prozent der Fenster erneuert werden. Moderne 2-fach-Verglasungen erfüllen diese Vorgaben zwar, doch wenn du auf lange Sicht Komfort, niedrige Energiekosten und ein gutes Raumklima möchtest, ist 3-fach-Verglasung meist die bessere Entscheidung.

Was spricht gegen eine Dreifachverglasung?

Kondenswasser am Fenster
Bei ungedämmten Fassaden kann Kondenswasser entstehen – Schimmelgefahr!

Nicht immer ist die Dreifachverglasung die beste Wahl. In Häusern mit ungedämmten Außenwänden und Dächern kann sie sogar zum Problem werden.

  • Liegt der U-Wert des Fensters unter dem der umgebenden Fassade, wirkt die Lichtöffnung als Feuchtefalle. Heißt, bei steigender Luftfeuchtigkeit beschlagen die Scheiben. Das Wasser kann dann einfach nicht weggewischt werden.
  • Liegt der U-Wert des Fensters über dem der umgebenden Fassade, entsteht ein Ungleichgewicht. Warme Raumluft schlägt sich an der kalten Wand nieder. Dort kann schnell Schimmel entstehen.

Deshalb gilt: In unsanierten Altbauten ist die klassische Zweifachverglasung oft die bessere Lösung, bis die Dämmung nachgezogen wird. Die Fassadendämmung kannst du auch selbst installieren. Hilfreiche Tipps zur Materialauswahl sowie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du im Ratgeber Fassade dämmen.

Egal, ob du dich für eine Zweifach- oder Dreifachverglasung entscheidest: richtiges Lüften ist Pflicht. Moderne Fenster schließen absolut dicht, sodass kein automatischer Luftaustausch stattfindet. Wird mehr als ein Drittel der Fensterfläche ausgetauscht, ist ein Lüftungskonzept gesetzlich vorgeschrieben.


Funktions- und Zusatzverglasungen im Überblick

Neben der klassischen 2-fach- und 3-fach-Verglasung gibt es spezielle Gläser, die für mehr Sicherheit und Hitzeschutz sorgen.

Sonnenschutzverglasung

Gerade bei großen Fensterflächen Richtung Süden oder im Wintergarten wird es schnell heiß. Eine Sonnenschutzverglasung bremst das Sonnenlicht clever aus. Das Glas ist mit einer speziellen Beschichtung versehen, die einen Teil der Sonneneinstrahlung reflektiert. So bleibt es im Sommer länger angenehm kühl, und die Räume heizen sich nicht so stark auf.

Sicherheitsglas

Hier gibt es zwei bewährte Optionen:

  • Verbundsicherheitsglas (VSG): Zwei Scheiben sind mit einer reißfesten Folie verbunden. Wird das Glas beschädigt, bleiben die Bruchstücke an der Folie haften. Das schützt vor Verletzungen und als Einbruchschutz.
  • Einscheibensicherheitsglas (ESG): Dieses Glas wird speziell gehärtet und ist dadurch besonders stoß- und schlagfest. Bricht es trotzdem, zerfällt es in kleine, stumpfe Krümel, was das Verletzungsrisiko senkt.

Kosten & Förderung von 2- oder 3-fach-Verglasung

Fenster und Türen mit Zweifach- oder Dreifachverglasung unterscheiden sich nicht nur in der Technik, sondern auch im Preis.

Kosten & Förderung von 2- oder 3-fach-Verglasung

Die Preise hängen immer von Größe, Rahmenmaterial und Zusatzfunktionen ab. Extras wie ein erhöhter Schallschutz, Sichtschutz, Sonnenschutz oder Einbruchschutz schlagen sich in den Kosten nieder.

Bei vergleichbarer Qualität liegen die Kosten für Fenster mit 3-fach-Verglasung etwa 10 bis 15 Prozent über denen einer Zweifachverglasung. Der Unterschied relativiert sich aber schnell: Während du bei 2-fach-Verglasung zunächst sparst, zahlen sich 3-fach verglaste Fenster über die Jahre durch niedrigere Heizkosten oft wieder aus.

Förderung: Mehr sparen mit staatlicher Unterstützung

Die gute Nachricht: Du musst die Kosten nicht allein stemmen: Der Staat fördert den Fenstertausch sowohl als Einzelmaßnahme als auch im Rahmen einer Komplettsanierung. Alternativ ist auch ein Steuerbonus möglich.

Wer diese Voraussetzung erfüllt, kann sich mehrere attraktive Fördermöglichkeiten sichern: vom direkten Zuschuss bis zum zinsgünstigen Kredit:

  • Zuschüsse vom BAFA: Wenn du den Fenstertausch als Einzelmaßnahme planst, kannst du einen Zuschuss über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Dieser beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Einen zusätzlichen Bonus von 5 Prozent gibt es, wenn die Maßnahme Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist. Die förderfähigen Kosten sind auf 30.000 Euro pro Wohneinheit und Jahr begrenzt.
  • KfW-Ergänzungskredit (Einzelmaßnahme): Die Zuschussförderung kannst du mit einem KfW-Ergänzungskredit kombinieren. Die maximale Kreditsumme beläuft sich auf 120.000 Euro pro Wohneinheit. Wenn du das Wohneigentum selbst nutzt und dein zu versteuerndes Haushaltsjahreseinkommen 90.000 Euro nicht überschreitet, erhältst du eine zusätzliche Zinsverbilligung.
  • KfW-Kredit (bei Effizienzhäusern): Möchtest du das Gebäude zum KfW-Effizienzhaus sanieren, kannst du auch einen zinsgünstigen Kredit der KfW in Anspruch nehmen. Die Höhe des Fördersatzes ist vom erreichten Effizienzhausstandard abhängig.
  • Regionale Förderung & Steuerbonus: Je nach Bundesland sind regionale Förderprogramme möglich. Außerdem können Sanierungskosten unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend gemacht werden: etwa über den Steuerbonus für energetische Modernisierungen.

(Stand: August 2025)


FAQ: Häufige Fragen zu 2- und 3-fach-Verglasung

Was ist besser: 2-fach- oder 3-fach-Verglasung?

Das hängt immer vom Einsatz ab:

  • 2-fach-Verglasung ist günstiger und reicht oft in Gebäuden mit moderatem Energiebedarf.
  • 3-fach-Verglasung bietet deutlich bessere Wärmedämmung und ist damit ideal für Neubauten oder energetisch sanierte Häuser.

Sind 3-fach verglaste Fenster im Altbau sinnvoll?

Ja, aber nur bei einer guten Dämmung. Wenn Wände und Dach schlecht isoliert sind, bringen 3-fach verglaste Fenster keinen Vorteil. Bei einer umfassenden Sanierung sind 3-fach-Fenster eine zukunftssichere Lösung.

Wie hoch ist der Preisunterschied zwischen Doppel- und Dreifachverglasung?

3-fach-Verglasung kostet im Schnitt 10 bis 15 Prozent mehr als 2-fach verglaste Fenster. Die Investition lohnt sich aber trotzdem: aufgrund von geringeren Heizkosten und langfristig steigendem Wohnkomfort.

Verbessert 3-fach-Verglasung den Schallschutz?

Ja, aber nur begrenzt. Der Schallschutz hängt vor allem von der Glasstärke und der Kombination der Scheiben ab. Wer gezielt gegen Lärm dämmen will, sollte auf spezielle Schallschutzfenster setzen.

Muss ich bei 3-fach-Verglasung anders lüften, um Schimmel zu vermeiden?

Regelmäßiges Lüften ist bei 3-fach verglasten Fenstern besonders wichtig, da sie sehr dicht abschließen. Am besten mehrmals täglich Stoßlüften. So bleibt die Raumluft frisch und Schimmel hat keine Chance.

Seit wann gibt es die Zwei- und Dreifachverglasung?

Bis in die 1970er-Jahre waren einfach verglaste Fenster, Verbundfenster oder sogenannte Kastenfenster mit zwei einzelnen Scheiben üblich. Wärmeschutz? Damals eher ein Nebenthema. Das änderte sich mit der ersten Wärmeschutzverordnung 1977: Fenster sollten weniger Energie verlieren. Und das war der Startschuss für moderne Isolierverglasungen.

Die ersten Zweifachverglasungen bestanden aus zwei hintereinander liegenden Scheiben mit einem luftdicht verschlossenen Zwischenraum. Der Effekt: Der Wärmeverlust durch die Fenster wurde nahezu halbiert. Die 2-fach-Verglasung wurde ab 1995 zum Standard.

Ende der 1990er-Jahre gingen dreifach verglaste Fenster, Balkon- und Haustüren in Serienproduktion. Heute sind sie sowohl im Neubau als auch bei Sanierungen weit verbreitet und haben sich als energiesparende Alternative etabliert.


Entdecke weitere Ratgeber zum Thema

Wohnzimmer mit Balkon und Bäumen
Ratgeber

Eine Schiebetür einzubauen ist zwar nicht ganz einfach, kann aber von einem geübten Heimwerker selbst gemacht werden. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie dabei vorzugehen ist und worauf du achten solltest.

WeiterlesenWeiterlesen.
Sparschwein auf Heizung
Ratgeber

Wir geben dir hilfreiche Tipps, wie du deine Heizkosten sparen kannst. Jetzt mehr erfahren!

WeiterlesenWeiterlesen.
Person versiegelt Fensterrahmen mit Dichtmittel.
Ratgeber

Undichte Fenster im Haus sorgen für Zugluft und treiben die Heizkosten in die Höhe. Wie du deine Fenster gegen Kälte isolieren und damit sowohl Energie als auch Geld sparen kannst, erfährst du hier.

WeiterlesenWeiterlesen.

Das könnte dich auch interessieren

Person öffnet einen Fenstergriff.
Sortiment

Fenstersicherungen

Hand bedient eine Fernbedienung
Sortiment

Rollladenzubehör