Ist der Heizkörper richtig eingestellt, spart das sowohl Energie als auch Kosten. Doch was bedeuten die Stufen auf dem Thermostat und welche Temperatur ist ideal? In unserem Ratgeber erfährst du, wie du das Thermostat deiner Heizung so einstellen kannst, dass du energieeffizient heizt und sowohl die Umwelt als auch deinen Geldbeutel schonst.
Wie funktioniert ein Heizungsthermostat?
Bei deiner Heizung regelt das Thermostat die Temperatur im Raum. Das funktioniert so: Im klassischen Thermostatdrehknopf ist ein Temperaturfühler verbaut, der die Raumtemperatur messen kann. Vom Thermostat bis zum Heizungsventil führt ein Übertragungsstift. Drehst du die Heizung auf, fährt dieser ein Stück zurück, sodass mehr Heizwasser in den Heizkörper fließen kann. Beim Runterdrehen wird der Stift wieder in Richtung Ventil geschoben, wodurch sich die Öffnung verkleinert – es fließt also weniger Heizwasser in den Heizkörper.
Ähnlich arbeitet auch der Temperaturfühler, der aus einem Dehnstoff wie Wachs oder einem Gas besteht: Erhöht sich die Temperatur, dehnt er sich aus und verkleinert so die Ventilöffnung, sodass die Heizleistung heruntergefahren wird. Ist die Temperatur niedriger als die Thermostateinstellung, zieht sich der Dehnstoff wieder zusammen, sodass die Heizleistung steigt.
Bei digitalen Thermostaten ist das Prinzip das gleiche, nur dass ein Sensor die Raumtemperatur misst. Das Öffnen und Schließen des Heizventils erfolgt elektronisch.
Manuelles Thermostat einstellen
Mechanische Thermostate arbeiten mit einem Drehregler, der meist in Stufen von 1 bis 5 unterteilt ist. Jede Stufe entspricht einer ungefähren Raumtemperatur. Hier siehst du, welche Stufe am Thermostat des Heizkörpers wie viel Grad entspricht:
Stufen | Temperatur | ||
---|---|---|---|
Stufen | Schneeflocke (Frostschutz) | Temperatur | ca. 5–7 °C |
Stufen | Stufe 1 | Temperatur | ca. 12 °C |
Stufen | Stufe 2 | Temperatur | ca. 16 °C |
Stufen | Stufe 3 | Temperatur | ca. 20 °C |
Stufen | Stufe 4 | Temperatur | ca. 24 °C |
Stufen | Stufe 5 | Temperatur | ca. 28 °C |
Das sind Orientierungswerte – manuelle Heizungsthermostate lassen sich nicht so genau einstellen wie digitale. Dreh das Thermostat auf die gewünschte Stufe und prüfe bei Bedarf die Temperatur mit einem Thermometer. Falls die Werte stark abweichen, ist möglicherweise das Ventil defekt. Dann solltest du das Heizkörperventil tauschen.
Elektrisches Thermostat einstellen
Digitale Thermostate bieten eine präzisere Kontrolle der Raumtemperatur, die sich ganz genau in Grad Celsius festlegen lässt. Per Zeitschaltprogramm oder Integration in dein Smart Home kannst du sogar von unterwegs aus die Thermostate deiner Heizkörper einstellen. Die gewünschte Temperatur wählst du dann bequem per App aus. Alternativ kannst du sie direkt am Thermostat per Knopfdruck oder am Display des Geräts einstellen.
Digitale Thermostate lassen sich einfacher und genauer kalibrieren. Das ist nicht nur bequem, sondern spart auch Heizkosten und Energie. Wenn du noch mechanische Thermostate nutzt, könnte sich der Umstieg auf digitale Modelle also lohnen.
Einstellung am Thermostat – welche Temperatur ist ideal?
Auf welche Temperatur du das Thermostat deiner Heizung stellen solltest, hängt vom jeweiligen Raum ab. Zum Schlafen reichen kühlere Temperaturen aus, während feuchte Räume wie das Badezimmer wärmer sein müssen, damit kein Schimmel entsteht. Folgende Temperaturen sind zu empfehlen:
Wohnbereich | Temperatur | ||
---|---|---|---|
Wohnbereich | Wohnzimmer | Temperatur | 20–22 °C |
Wohnbereich | Schlafzimmer | Temperatur | 16–18 °C |
Wohnbereich | Badezimmer | Temperatur | 22–24 °C |
Wohnbereich | Flur und Küche | Temperatur | 18–20 °C |
Diese Temperaturen reichen zum Wohlfühlen und schonen Ressourcen. Zu starkes Heizen erhöht nicht nur die Energiekosten, sondern führt auch zu einem trockenen Raumklima, das die Luftqualität beeinträchtigen kann.
Tipp: Mehr Infos zur optimalen Raumtemperatur findest du in unserem Ratgeber zu diesem Thema.
Heizthermostat einstellen: Tipps für effizientes Heizen
Die Heizungseinstellung über das Thermostat auf die richtigen Temperaturen ist ein wichtiger Schritt zu energieeffizientem Heizen. Mit den folgenden Tipps kannst du dein Heizverhalten noch weiter optimieren.
1. Temperaturen konstant halten
Vielleicht denkst du, dass sich der Heizkörper schneller aufheizt, wenn du am Thermostat die höchste Stufe einstellst. Das ist jedoch ein Irrglaube. Tatsächlich reguliert das Thermostat nur die Zieltemperatur, nicht die Heizgeschwindigkeit. Stelle also einfach direkt die Temperatur ein, die erreicht werden soll. Häufiges Auf- und Zudrehen kann den Energieverbrauch unnötig erhöhen.
2. Thermostatventil und Heizkörper freihalten und regelmäßig warten
Achte darauf, dass Thermostat und Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden. Die Luft muss zirkulieren können, damit das Thermostat die Raumtemperatur richtig messen kann. Wenn du merkst, dass der Heizkörper trotz hoher Stufe nicht richtig warm wird, könnte es am Ventil liegen, das du dann überprüfen und ggf. reinigen oder austauschen solltest. Ein Gluckern im Heizkörper ist ein Hinweis auf Luft im Heizsystem. Diese schränkt die Heizleistung ein. Deshalb ist es ebenso wichtig, regelmäßig die Heizkörper zu entlüften.
3. Nachtabsenkung nutzen
Nachts solltest du die Heizung nie ganz ausschalten, damit die Wohnung nicht auskühlt und du sie mit viel Energieaufwand wieder erwärmen musst. Aber du kannst die Temperatur ruhig um ein paar Grad senken. Im Schlafzimmer ist eine kühlere Umgebung ohnehin besser für einen gesunden Schlaf. Wenn du ein digitales Thermostat hast, kannst du dafür Zeitschaltprogramme nutzen, die die Heizung automatisch herunterregeln und morgens wieder hochfahren. So hast du es beim Aufstehen schon angenehm warm.
4. Stoßlüften statt Dauerlüften
Willst du Energie sparen und Schimmelbildung vorbeugen, ist regelmäßiges und vor allem richtiges Lüften sehr wichtig. Öffne die Fenster für fünf bis zehn Minuten vollständig, damit die Luft zirkulieren kann, und schließe sie dann wieder. Auf diese Weise entweicht nicht unnötig viel Wärme und die Luft im Raum bleibt frisch.
5. Dämmung prüfen
Undichte Fenster und Türen führen dazu, dass Wärme verloren geht. Überprüfe die Dichtungen und die Dämmung des Hauses, wenn du das Gefühl hast, es wird trotz richtiger Thermostateinstellung nicht warm. Bei Bedarf kannst du die Dichtungen erneuern oder die Dämmung verbessern. Lebst du in einer Mietwohnung, sprich dazu vorher mit der Hausverwaltung!
Heizungsthermostat richtig einstellen, wenn du nicht zu Hause bist
Bist du tagsüber unterwegs, kannst du das Thermostat so einstellen, wie du es auch nachts machen würdest – also ein paar Grad kühler. Nutzt du digitale Thermostate, kannst du diese so programmieren, dass sie kurz vor deiner Rückkehr die Temperatur wieder erhöhen.
Bist du für längere Zeit nicht zu Hause, etwa im Urlaub, solltest du die Heizung im Winter nie ganz ausschalten. Es könnte sonst zu Frostschäden kommen. Stell das Thermostat auf Schneeflocke oder eine Temperatur von mindestens 5–7 °C ein.