RatgeberHeizkosten zu sparen ist nicht nur in Krisenzeiten wichtig. Darum beschäftigen sich immer mehr Menschen mit dem Thema Wärmedämmung, die sowohl von außen als auch von innen erfolgen kann. Den Fußboden zu dämmen kann sinnvoll sein, um Räume vor Wärmeverlust zu schützen. Im Ratgeber von toom Baumarkt erhältst du wertvolle Informationen und Tipps rund um die Fußbodendämmung. Erhalte auch weitere hilfreiche Tipps rund um das Thema Wärme & Energie . Warum ist die Dämmung des Fußbodens sinnvoll? Im Winter freuen wir uns über ein warmes und behagliches Zuhause. Wenn aber vom Boden her die Kälte ins Zimmer kriecht oder der Raum die Wärme nicht hält, wird es schnell ungemütlich. In solchen Fällen kann eine Wärmedämmung des Fußbodens viel bewirken: Ein isolierter Boden hält die Kälte draußen und die Wärme drinnen. Das bedeutet, dass du Heizkosten sparst, weil weniger Wärme aus den Räumen entweicht und du dadurch weniger heizen musst. Das kommt natürlich auch der Umwelt zugute. Hier findest du noch mehr Tipps zum Sparen von Heizkosten . Eine gute Dämmung sorgt für ein besseres Raumklima. Durch die geringeren Temperaturunterschiede verbessert sich die Feuchtigkeitsregulierung, was Schimmelbildung vorbeugen kann. Eine Wärmedämmung des Bodens hat – je nach Methode – nicht selten den positiven Nebeneffekt, dass sie auch den Trittschall verringert. Eine Fußbodendämmung ist also in vielerlei Hinsicht eine sinnvolle Maßnahme, die in Deutschland teilweise sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. So sind zum Beispiel Hausbesitzer verpflichtet, das Dach zu dämmen, wenn das oberste Geschoss zum Wohnraum gehört. Andernfalls muss beim Dachboden der Fußboden gedämmt werden, um den Wärmeverlust der darunterliegenden Räume zu verringern. Spezielle Vorschriften, wie der Boden gedämmt werden muss, gibt es derzeit aber nicht Möglichkeiten zur nachträglichen Dämmung Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Haus oder Wohnung nachträglich zu dämmen: über den Keller, den Fußboden der einzelnen Räume oder den Dachboden. Ist dein Haus unterkellert, solltest du hier beginnen. Da sich die Perimeterdämmung der Bodenplatte im Nachhinein nicht mehr herstellen lässt, ist das nachträgliche Dämmen eines Betonbodens im Keller logischerweise nur noch von oben möglich. Um den Boden mittels einer Fußbodendämmung auf Beton von innen zu isolieren, könntest du zum Beispiel wie weiter unten beschrieben eine Dämmung unter Estrich verlegen. Das bietet sich an, wenn du deinen Keller nicht nur als Abstellraum nutzen willst. In den meisten Fällen geht es aber darum, die über dem Keller liegenden Stockwerke gegen Wärmeverlust zu isolieren – also etwa die Zimmer im Erdgeschoss eines unterkellerten Hauses. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Denke als Erstes über die Dämmung der Kellerdecke von unten nach, denn besonders im Altbau ist das Dämmen der Kellerdecke oft eine einfache und günstige Lösung gegen kalte Fußböden und in wenigen Stunden erledigt. Als Dämmstoff eignen sich unter anderem Platten aus Polystyrol-Hartschaum, Kokosfasern, Mineral-, Schafs- oder Holzwolle mit einer Dicke von mindestens zwölf Zentimetern . Alternativ kannst du auch eine Dämmung aus Zellulose einblasen lassen. Möchtest du hingegen verhindern, dass die Heizungswärme in einem Raum nach oben entweicht, bietet sich die Dämmung direkt auf dem Fußboden des jeweiligen Raums an, der gegen Wärmeverlust isoliert werden soll. Denke dabei daran, dass du unter anderem auf die Wandanschlüsse und die Höhe der Türen, Schwellen und Treppenabsätze achten musst. Als dritte Möglichkeit bietet sich eine Dämmung des Fußbodens auf dem Dachboden an. Dämmung des Fußbodens: Schritt für Schritt Willst du in einem Raum den Boden von oben isolieren, also die Dämmung direkt auf dem Fußboden anbringen, reicht es manchmal schon aus, mit speziellen Unterlagen zu arbeiten. Wenn du sowieso vorhast, einen neuen Bodenbelag zu verlegen, kannst du die Dämmung gleich mit erledigen. Bei Laminat empfehlen sich unter anderem natürliche Materialien wie Holzfaser oder Kork, die auch über eine gute Trittschalldämmung verfügen. Ähnlich funktioniert eine Wärmedämmung unter Teppich: Dämmunterlagen sorgen nicht nur für ein komfortableres Laufgefühl, sondern wirken auch gegen Trittschall und Wärmeverlust. Auch wenn Teppichboden an sich schon mehr Wärme hält als etwa Laminat, solltest du beim Verlegen von Teppich auch an das Dämmen des Fußbodens denken. Von der Wahl des Bodenbelags und Dämmstoffs ist auch abhängig, welche Aufbauhöhe dir zum nachträglichen Dämmen im Raum zur Verfügung stehen muss . Denn der neue Belag inklusive Dämmung muss unter anderem bündig mit Türen, Schwellen oder Treppenabsätzen abschließen. Wenn du in einem Raum den Boden isolieren willst, solltest du wie folgt vorgehen. Schritt 1: Rohdecke vorbereiten Sorge dafür, dass die Rohdecke sauber und glatt ist. Bei einer rauen und unebenen Oberfläche verteile Ausgleichsmasse auf der gesamten Fläche, ziehe sie glatt und lasse sie trocknen. Schritt 2: Trennfolie auslegen Rolle die Trennfolie aus und bringe an den Wänden Randstreifen an, damit die Dämmplatten nicht gegen die Wand stoßen und eventuell Geräusche beim Gehen übertragen. Schritt 3: Dämmplatten auslegen Verlege die Dämmplatten ohne Zwischenräume versetzt zueinander, um die Stabilität zu erhöhen. Halte zu den Wänden einen Abstand von mindestens zehn Millimetern ein. Schritt 4: Dämmplatten verbinden Klebe die Nahtstellen zwischen den Platten mit dampfdichtem Aluminiumband ab. Trage anschließend den Leim auf und klopfe danach gegen die Dämmplatten, damit sie sich verbinden. Schneide überstehende Randstreifen ab und bringe darüber eine Sockelleiste oder eine Gummifuge an. Wärmeisolierung von oben: Dachboden dämmen Weil warme Luft nach oben steigt, haben viele das Problem, dass die von Heizkörpern erzeugte Wärme nach oben entweicht. In diesem Fall ist es sinnvoll, das oberste Geschoss zu dämmen – zumal der Gesetzgeber dies ohnehin vorschreibt. Sind die Räume bewohnt, musst du das Dach gegen Wärmeverlust isolieren. Hier findest du eine Anleitung, wie du das Dach von innen dämmst . Wird der Dachboden nicht als Wohnraum genutzt, kannst du alternativ auch den Fußboden des Dachbodens dämmen. Dies wird oft als Aufdeckendämmung bezeichnet. Die Methode der Isolierung und die Wahl der Dämmmaterialien hängt vor allem davon ab, ob der Dachboden begehbar sein soll oder nicht. Bei einem nicht begehbaren Boden ist die Wärmedämmung wesentlich einfacher zu realisieren, weil du keine Druckbelastung einkalkulieren musst. Hier reicht also eine offene Dämmung mit weichen Materialien wie Polystyrol, Holzfaser, Stein- oder Glaswolle. Bedenke allerdings, dass zum Beispiel der Zugang zum Kamin eventuell druckfest sein sollte. Willst du den Dachboden als zusätzlichen Stauraum nutzen, ist es ebenfalls besser, wenn er begehbar ist. Dann eignen sich etwa Verbundelemente mit Polyurethan, aber auch eine Kombination von Deckendämmplatten und aufgelegten Span- oder OSB-Platten als Gehbelag ermöglicht eine Belastbarkeit des isolierten Bodens. Schritt 1: Untergrund vorbereiten Kehre, sauge und wische den Untergrund und entferne oder versenke hervorstehende Nägel und andere Unebenheiten. Schritt 2: Folie zuschneiden Schneide die Dampfbremsfolie mit zehn Zentimeter Überstand zu und bringe sie in den Randbereichen mit Dichtkleber an. Vermeide dabei unbedingt Beschädigungen an der Folie. Schritt 3: Dämmstoff verlegen Säge den Dämmstoff zu und verlege ihn Reihe für Reihe in Richtung Dachbodenzugang. Schritt 4: Gehbelag verlegen und verkleben Falls du keine Verbundelemente verwendest: Verlege die Span- oder OSB-Platten schwimmend auf dem Dämmmaterial und verklebe sie in der Naht miteinander. Welche Dämmstoffe gibt es? Generell unterscheidet man zwischen organischen, mineralischen und synthetischen Dämmmaterialien : Zu den organischen zählen etwa Holzfaser, Holzwolle, Kokosfaser, Flachs, Hanf, Schafwolle und Kork. Glaswolle, Mineralschaum, Perlit und Steinwolle gehören zu den mineralischen Dämmstoffen, während Polystyrol und Polyurethan in verschiedenen Varianten synthetisch hergestellt werden. Dämmstoffe gibt es auch in unterschiedlichen Formen: als harte Platten, flexible Matten, als Schüttmaterial oder Flocken, die in Hohlräume geblasen werden. Welche Form die passende ist, hängt von den Gegebenheiten vor Ort und der gewählten Dämmmethode ab. Um herauszufinden, welches Material sich etwa zur Wärmedämmung des Fußbodens eignet, solltest du dir die Eigenschaften des jeweiligen Dämmstoffes genauer ansehen. Hier spielen unter anderem Angaben wie der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert), die Wärmeleitfähigkeit, ‑leitgruppe und der Wärmedurchlasswiderstand eine Rolle. Tipp: Lasse dich bei der Wahl des passenden Dämmmaterials in einem der toom Baumärkte beraten. Ist eine Dämmung bei Fußbodenheizung sinnvoll? Wenn bei dir eine Fußbodenheizung verlegt ist, fragst du dich vielleicht, ob du die betreffenden Böden überhaupt nachträglich dämmen solltest bzw. kannst. Darauf haben auch Profis keine allgemeingültige Antwort. Grundsätzlich ist in neueren Bauten davon auszugehen, dass die Dämmung bei einer Fußbodenheizung bereits ausreichend ist. Bei älteren Gebäuden kann das anders aussehen. Hier solltest du einen Profi zurate ziehen, denn im Normalfall erfolgt die Dämmung unter der Fußbodenheizung. Entsprechend hoch ist der Aufwand, eine solche Dämmung im Nachhinein vorzunehmen. Meistens stehen Aufwand, Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis, sodass du über andere Maßnahmen zur Wärmeisolierung nachdenken solltest. Wärmedämmung des Fußbodens: grundlegende Maßnahmen beim Bau Grundsätzlich ist das Dämmen des Bodens ein bautechnisches Thema, da beim Bau eines Gebäudes – vor allem der Bodenplatte – bereits Maßnahmen zur Wärmedämmung vorgenommen werden. Die Bodenplatte ist das Fundament eines Hauses, auf die dann entweder der Keller oder direkt das Erdgeschoss gebaut wird. Häufig ist eine Bodenplatte folgendermaßen aufgebaut: Unter dem Bodenbelag liegen der Estrich, die tragende Betonplatte, die Perimeterdämmung, die Dichtungsbahn und eine Kiesschicht und/oder Magerbeton, bevor dann der Erdboden beginnt. Durch diesen Bodenaufbau erfolgt also eine Dämmung des Fußbodens gegen das Erdreich. Bei Neubau oder Sanierung: Dämmung unter Estrich Eine weitere Maßnahme gegen Wärmeverlust ist die Fußbodendämmung unter Estrich – erst recht, wenn eine Fußbodenheizung verlegt werden soll. Sie ergibt vor allem dann Sinn, wenn du diese Schicht neu aufbringst – etwa bei einem Neubau oder einer umfangreichen Sanierung. Im Ratgeber zum Thema „Estrich verlegen“ findest du eine entsprechende Anleitung zum Aufbau einer Dämmung unter Estrich, aber auch Hinweise, welche Art von Estrich du verwenden solltest. Aber welche Dämmung eignet sich unter Estrich? Wichtig ist, dass du Materialien verwendest, die formstabil sind und einen gewissen Druck aushalten , damit es später nicht zu Absenkungen kommt. Hier kommen zum Beispiel Polystyrolplatten infrage, aber auch Platten aus Steinwolle, Glaswolle oder Holzweichfaser. Beim Einbau einer Fußbodenheizung empfiehlt sich eher eine Schüttdämmung. Darauf folgt in der Regel eine diffusionshemmende Folie, etwa aus Polyethylen, bevor du den Estrich auf die Dämmung gießt. In einigen Fällen kann es sich auch rentieren, im Nachhinein eine Isolierung unter Estrich vorzunehmen, etwa um im Altbau den Fußboden zu dämmen. In diesen Fällen sollte allerdings ein Profi entscheiden, ob die nachträgliche Bodendämmung unter Estrich sinnvoll ist. Denn es ist sehr aufwendig, alten Estrich zu entfernen.