Ratgeber

WC-Sitze in D-Form und Co. – Toilettenarten und wie du richtig misst

Modernes Badezimmer mit Toilette und Waschbecken
Lesezeit 11 Minuten
Inhalt:

Toiletten unterscheiden sich nicht nur in Design und Funktion, sondern auch in Form und Maßen. In unserem Ratgeber erfährst du, welche Toilettenformen es gibt, worauf du bei der Auswahl achten solltest und wie du Schritt für Schritt richtig ausmisst, damit Sitz und Deckel perfekt passen. Zusätzlich geben wir dir Tipps zur Materialwahl und zeigen, wie du für dauerhaften Komfort und Hygiene sorgst.


WC-Sitz-Formen im Überblick: Welche passt zu deiner Toilette?

Modernes Badezimmer mit Toilette und Waschbecken.
WC-Sitze in D-Form sind besonders modern.

Die unterschiedlichen Formen bei WC-Sitzen orientieren sich an den Toilettenformen. Sitz und Deckel schließen daher bei Kompatibilität bündig mit dem Toilettenrand ab. Da Toiletten nicht genormt sind, könnte zwar theoretisch jeder Hersteller seine eigenen Toilettenmaße auf den Markt bringen; glücklicherweise haben sich aber gängige Größen und Formen etabliert, die du hier in der Übersicht findest:

  • D-Form: Der Toilettendeckel in D-Form ist die modernste Variante und wird oft bei Wand-WCs verbaut.
  • O-Form: Die ovale Bauart wirst du am häufigsten in deutschen Badezimmern antreffen.
  • V-Form: Die V-Form beim WC-Sitz wird auch als „skandinavische Form“ bezeichnet und ist hierzulande eher selten.

Neben den klassischen ovalen oder D-förmigen Modellen gibt es auch eckige Toiletten oder individuell geformte Varianten, die keiner Norm entsprechen. Wenn du also etwa nach einem Umzug den WC-Sitz in der neuen Wohnung austauschen möchtest, lohnt sich ein genauer Blick auf Form und Maße der vorhandenen Toilette – denn die passen nicht zu jedem Deckel. Während der Sitz schnell ersetzt ist, bleibt die Toilette meist bestehen. Damit sie hygienisch sauber und optisch wie neu wirkt, zeigen wir dir in unserem Ratgeber, wie du die Toilette gründlich reinigst.


Wichtige Unterschiede beim WC-Sitz in D-Form: D ist nicht gleich D

Auch wenn ein WC-Sitz als „D-förmig“ bezeichnet wird, bedeutet das nicht automatisch, dass er auf jede D-förmige Toilette passt. Denn innerhalb dieser Bauform gibt es Unterschiede in der Frontgestaltung:

  • Einige Modelle haben eine abgerundete Vorderkante, andere wirken eher geradlinig und flach im Abschluss.
  • Die Seitensilhouette kann ebenfalls variieren – von weichen Rundungen bis hin zu klaren Kanten.
  • Diese feinen Unterschiede beeinflussen, ob der Sitz optisch bündig mit der Toilette abschließt oder übersteht bzw. zu klein wirkt.

Verlasse dich deshalb gerade bei modernen Design-Toiletten nicht nur auf die Bezeichnung „D-Form“, sondern mache zusätzlich zum Ausmessen ein Foto von oben und vergleiche es mit dem gewünschten Sitzmodell. So stellst du sicher, dass Form und Linie harmonieren und der neue Sitz wirklich gut zur vorhandenen Keramik passt.


Toilettensitz und Toilettendeckel: Maße bestimmen

So misst du deinen WC-Sitz richtig aus.

Für WC-Sitz und -deckel ist es vor dem Kauf wichtig, die richtigen Abmessungen zu bestimmen. Hast du die benötigte Form deines WCs ermittelt, solltest du also zunächst einmal ausmessen, wie groß Sitz und Deckel sein müssen, damit sie gut auf die Toilette passen.

Die drei wichtigsten Maße für den WC-Sitz sind:

  1. Länge des Sitzes: Gemessen wird vom vordersten Rand der Toilettenschüssel bis zur Mitte der Bohrlöcher (nicht bis zur Wand!).
  2. Breite des Sitzes: an der breitesten Stelle der WC-Schüssel.
  3. Abstand der Bohrlöcher: Der Abstand zwischen den beiden Befestigungslöchern am hinteren Rand der Schüssel – dieses Maß ist entscheidend für die Montage.

Bei der Länge hast du oft ein wenig Spielraum. Viele moderne WC-Sitze verfügen über verstellbare Befestigungen, die kleine Abweichungen ausgleichen. Die Breite und der Bohrlochabstand hingegen müssen exakt passen, da es hier kaum Toleranz gibt.

Deckel vs. Toilettensitz ausmessen – worauf du zusätzlich achten solltest

Saubere weiße Toilette in einem Badezimmer.
Nur wenn die Maße passen, sitzt der WC-Sitz stabil – messe deinen Toilettendeckel richtig aus.

  • Der Deckel ist in der Regel etwas größer als der Sitz, um bündig oder leicht überstehend zu schließen. Wenn du die Maße nimmst, beziehe dich immer auf die Sitzfläche der Keramik, nicht auf den alten Deckel.
  • Die Form (D-, O-, V-Form oder eckig) beeinflusst das Aussehen und die Kompatibilität. Sitze gleicher Länge können unterschiedlich wirken – ein D-Sitz mit gerader Front passt nicht zu einer runden Keramik.

Toilettenarten: Stand-WC und Wand-WC

Modernes Badezimmer in Weiß
Je nach Bad eignen sich verschiedene Toilettenarten.

Zunächst einmal ist zwischen zwei verschiedene WC-Varianten zu unterscheiden: dem Stand-WC und dem Wand-WC. Diese Unterscheidung bezieht sich aber lediglich auf die grundsätzliche Einbausituation beziehungsweise die baulichen Voraussetzungen im Badezimmer. In allen anderen Aspekten können Stand- und Wand-WCs sich durchaus gleichen.

Das Stand-WC hat einen festen Standfuß und wird immer dann verbaut, wenn sich der Abfluss der Toilette im Boden befindet.

Darüber hinaus gibt es auch Stand-WC-Modelle für einen rückseitigen Abfluss. Bei ihnen führt das Abflussrohr zur entsprechenden Stelle in der rückwärtigen Wand. Stand-WCs sind relativ massiv und können in kleinen Badezimmern recht viel Raum einnehmen.

Wand-WCs sind die kompaktere der beiden Toilettenarten. Ihre Kompaktheit liegt unter anderem darin begründet, dass sie nicht auf dem Boden stehen, sondern direkt an der Wand montiert sind und sich unter ihnen eine freie Fläche befindet. Das erleichtert dir auch das Putzen unter der Toilette.

Natürlich muss sich hier aber auch der Abwasseranschluss in der Wand befinden. Es ist zwar möglich, ein Wand-WC an einen senkrechten Abgang zu montieren. Allerdings benötigst du dafür spezielle, teure Rohre – und in der Regel bringt es keinerlei Vorteile.

Tipp: Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur WC-Montage nimmst du dein neues Stand- oder Wand-WC schnell in Betrieb.


Besondere Toilettenarten: Von Raumspar-WC bis Urinal

Neben den gängigen Stand- und Wand-WCs gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Speziallösungen, die auf individuelle Raumsituationen oder besondere Komfortwünsche zugeschnitten sind. Ob für kleine Bäder oder funktionale Gästebereiche: spezielle Toilettenarten wie Raumspar-WCs, Dusch-WCs oder Urinale bieten praktische Vorteile.

Raumspar-Toiletten sind speziell geformte WC-Modelle mit kürzerer Tiefe, die weniger Platz benötigen. Besonders in schmalen Badezimmern, Nischen oder Gäste-WCs kommen sie zum Einsatz. Viele Raumspar-WCs sind als Wandversion konzipiert, es gibt jedoch auch Standvarianten. Trotz der kompakten Maße solltest du beim Kauf auf die Sitzkompatibilität und ausreichenden Komfort achten.

Dusch-WCs (auch Washlets genannt) kombinieren WC und Bidet-Funktion in einem Gerät. Sie verfügen über eine integrierte Duschfunktion zur Intimreinigung mit Wasser, oft ergänzt durch warme Lufttrocknung, Sitzheizung oder Geruchsabsaugung. Dusch-WCs benötigen meist einen Stromanschluss in der Nähe und passen am besten in moderne Bäder mit hohem Anspruch an Hygiene und Komfort. Es gibt sowohl Stand- als auch Wandvarianten.

Tipp: In unserem Ratgeber zeigen wir dir, wie du ein Dusch-WC nachrüstest.

Urinale, meist aus öffentlichen oder halböffentlichen Bereichen bekannt, finden auch im Privatbad ihren Platz – etwa in größeren Haushalten oder als praktische Ergänzung zum WC im Gäste- oder Herrenbad. Sie sind platzsparend, wasser- und hygienebewusst und in vielen Designs erhältlich. Urinale benötigen einen separaten Wasseranschluss und eignen sich nur als Zusatz, nicht als vollständiger WC-Ersatz.

Tipp: Wie du ein Urinal montierst, erfährst du in unserem Ratgeber.


Befestigungsmöglichkeiten: So sitzt dein WC-Sitz richtig

Person öffnet Toilettensitz
Mit der passenden Befestigung montierst du deinen WC-Sitz sicher rund stabil.

Damit dein neuer WC-Sitz sicher, stabil und dauerhaft fest auf der Toilette hält, kommt es nicht nur auf die Form und die Maße an. Denn auch die richtige Befestigungstechnik spielt eine entscheidende Rolle. Je nach WC-Keramik und Modelltyp stehen dir verschiedene Montagearten zur Verfügung, die sich in Komfort, Kompatibilität und Reinigungsfreundlichkeit unterscheiden.

1. Von oben verschraubt (Top-Mount-Befestigung)

Diese Befestigung wird von oben durch die Bohrlöcher in der WC-Keramik montiert, ganz ohne Zugang von unten. Sie ist besonders bei wandhängenden WCs oder solchen mit schwer zugänglicher Unterseite praktisch. Viele moderne WC-Sitze verwenden dieses System in Kombination mit Einschubdübeln oder Spreizdübeln, die fest im Bohrloch verankert werden.

Vorteile:

  • Ideal für schwer zugängliche Keramiken
  • Einfach zu montieren – kein Werkzeug unter der Toilette nötig
  • Gut kombinierbar mit Klicksystemen

2. Von unten verschraubt (Bottom-Mount-Befestigung)

Diese klassische Methode ist besonders bei Stand-WCs verbreitet. Dabei werden Schrauben von oben durch die WC-Bohrlöcher geführt und unterhalb mit Muttern (meist aus Kunststoff oder Edelstahl) festgezogen.

Vorteile:

  • Bewährte, stabile Lösung
  • Günstig in der Herstellung
  • Auch für ältere WC-Modelle geeignet

Nachteil: Erfordert meist das Hinknien und Arbeiten unter der Toilette. Bei engen Räumen oder Wand-WCs ist das oft unpraktisch.

3. Schnellbefestigung mit Klicksystem

In Kombination mit einer Top-Mount-Befestigung gibt es bei vielen Modellen ein Klicksystem oder Quick-Release-System: Der Sitz wird auf vormontierte Halterungen gesteckt. Du kannst ihn per Knopfdruck oder Zugbewegung wieder abnehmen.

Vorteile:

  • Sehr komfortabel bei der Reinigung
  • Werkzeugarmer oder werkzeugloser Wechsel
  • Besonders hygienisch

Achte darauf: Klicksysteme sind nicht immer mit jeder Keramikform kompatibel. Prüfe vor dem Kauf, ob dein WC die passende Bohrlochgröße und Position hat.

4. Exzenter-Befestigung (verstellbare Scharniere)

Viele WC-Sitze verfügen über verstellbare Scharniere, die auf einer Exzenter-Achse drehbar sind. Damit lässt sich der Sitz horizontal feinjustieren, was hilfreich ist, wenn die Bohrlöcher nicht exakt dem Standardmaß entsprechen oder der Sitz leicht über- bzw. untersteht.

Vorteile:

  • Spielraum bei der Sitzposition
  • Verzeihen kleine Messungenauigkeiten
  • Häufig bei Duroplast-Sitzen verbaut

Kompatibilität mit WC-Formen

Nicht jede Befestigungsmethode passt zu jeder Toilette. Wand-WCs erfordern meist eine Top-Mount-Befestigung, während Stand-WCs in der Regel mit Bottom-Mount-Systemen ausgestattet werden können. Bei spülrandlosen WCs oder besonderen Designformen solltest du unbedingt auf die Herstellerangaben achten, denn hier ist manchmal nur eine bestimmte Montageart vorgesehen.

Für mehr Komfort: Absenkautomatik

Manche WC-Deckel sind mit sogenannten Rotationsdämpfern ausgestattet. Die sorgen dafür, dass sich der Deckel langsam und vor allem geräuschlos schließt. Das ist nicht nur gut für empfindliche Ohren, sondern auch für Kinderhände, die sich auf diese Weise nicht so schnell die Fingerchen am zufallenden Toilettendeckel einklemmen können.


Toilettensitz-Material: Eigenschaften, Vorteile und Tipps zur Auswahl

Hand hebt Toilettensitz an
Lieber warm oder widerstandfähig? Finde das passende Toilettensitz-Material.

Die meisten WC-Sitze bestehen aus Kunststoff wie beispielsweise Duroplast, Thermoplast oder Polyresin. Oder sie sind aus Echtholz hergestellt. Daneben findest du mitunter auch Sitze mit Acrylbeschichtung.

Die Toilettensitz-Materialien im Detail:

  • Holz (z. B. Schichtholz, MDF mit Furnier oder Massivholz): Wenn dir bei einem WC-Sitz warmes Material wichtig ist, sind Holzsitze die richtige Wahl. Sie wirken hochwertig und sind angenehm warm beim Sitzen, auch in kühlen Räumen. Sie sind antibakteriell, robust und gut recycelbar, benötigen aber etwas mehr Pflege. Achte darauf, sie nur mit milden Reinigungsmitteln zu säubern, da Holz empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren kann. Optisch bringen sie ein wohnliches, natürliches Flair ins Bad.
  • Duroplast: Ein besonders widerstandsfähiger, harter Kunststoff, der langlebig und kratzfest ist. Duroplast-Sitze wirken oft hochwertiger als andere Kunststoffe, sind pflegeleicht, chemikalienbeständig und häufig antibakteriell beschichtet. Ideal für alle, die Funktionalität mit klarer Optik verbinden möchten.
  • Thermoplast: Weicher und elastischer als Duroplast, dafür meist etwas günstiger. Thermoplast ist leicht und recyclingfähig, allerdings anfälliger für Kratzer und Hitze. Ein guter Kompromiss für preisbewusste Haushalte.
  • Polyresin: Ein gießfähiges Kunstharz, das vor allem bei Designer-WC-Sitzen mit dekorativen Effekten oder Mustern zum Einsatz kommt. Pflegeleicht, aber empfindlich gegenüber scheuernden Reinigern.
  • Acryl-Sitze (mit Holzkern): Diese Modelle vereinen Stabilität mit Glanz: Der Holzkern wird mit einer hochglänzenden Acrylschicht überzogen – ideal für auffällige Farben oder kreative Motive. Sie sind leicht zu reinigen. Die pflegeleichten Acrylsitze vertragen sich allerdings nicht gut mit Scheuermitteln.

Fazit: Der passende WC-Sitz ist Maßarbeit

Hängende Toilette mit Toilettenbürste
D-Form, O-Form oder Sonderlösung: Der richtige WC-Sitz muss exakt zur Toilette passen.

Ob D-Form, O-Form oder Sondermodell – der richtige WC-Sitz muss dir nicht nur optisch gefallen, sondern perfekt auf deine Toilette abgestimmt sein. Mit dem nötigen Wissen über Toilettenformen, und Befestigungssysteme sowie einer sorgfältigen Maßaufnahme vermeidest du Fehlkäufe und sorgst für langlebigen Komfort im Badezimmer. Auch das Material spielt eine wichtige Rolle: Es beeinflusst nicht nur Pflegeaufwand und Haltbarkeit, sondern auch das Sitzgefühl, besonders in ungeheizten Räumen.

Kurz gesagt: Wenn du dir vor dem Kauf ein wenig Zeit nimmst und auf die Details achtet, wirst du mit einem WC-Sitz belohnt, der nicht nur passt, sondern sich auch im Alltag bewährt – hygienisch, komfortabel und stilvoll.


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