Dein Wasserhahn ist mit der Zeit unansehnlich und weniger effizient geworden? Meistens ist Kalk die Ursache. Die Pflege und Wartung deiner Haushaltsarmaturen, insbesondere das Entkalken des Wasserhahns, sichert ihre Langlebigkeit und Funktionalität. Kalk ist außerdem ein Nährboden für Bakterien – allein deshalb solltest du deinen Wasserhahn regelmäßig reinigen. In diesem Ratgeber lernst du einfache und effektive Methoden kennen, um Kalk am Wasserhahn zu entfernen. Hier findest du mehr Ratgeber zu Bad & Sanitär.
Materialien: Entkalker bzw. Essig, Essigessenz oder Zitronensäure
Hilfsmittel: Handschuhe, Schüssel, Bürste, Zahnbürste, Tuch, Schwamm, Schraubendreher, Verschlussstopfen, ggf. Rohrzange oder Armaturenschlüssel, ggf. Luftballon oder Gefrierbeutel
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Entkalken des Wasserhahns
Vorweg: Sei geduldig und gib den Teilen genug Zeit zum Einweichen. Das erleichtert das Entfernen der Kalkablagerungen. Nachdem du den Wasserhahn entkalkt und wieder zusammengebaut hast, sollte er wieder einwandfrei funktionieren, und dein Leitungswasser ist bakterienfrei.
Schritt 1: Wasserhahn reinigen
Beginne mit einer allgemeinen Reinigung des Wasserhahns. Verwende warmes Wasser und ein mildes Reinigungsmittel, um Oberflächenschmutz und Ablagerungen zu entfernen. Trockne den Wasserhahn danach gründlich mit einem fusselfreien Tuch ab.
Schritt 2 mit Abschrauben: Sieb bzw. Aufsatz des Wasserhahns entkalken
Was häufig als Sieb oder Aufsatz des Wasserhahns bezeichnet wird, meint eigentlich die Mischdüse, auch Perlator, Strahlregler oder Luftsprudler genannt – also den vorderen Aufsatz der Armatur, aus dem das Leitungswasser kommt. An dieser Mischdüse entstehen schnell Kalkablagerungen, die den Wasserfluss behindern.
Um die Düse zu reinigen, schraube sie vorsichtig mit der Hand, einer Rohrzange oder einem Armaturenschlüssel ab. Anschließend zerlegst du sie in ihre drei Bestandteile: Dichtungsring, Überwurfmutter und Sieb. Achtung: Vorher den Abfluss des Waschbeckens verschließen, damit keine Kleinteile hineinfallen können.
Lege alle Teile in eine Mischung aus Wasser und Entkalker (Herstellerangaben beachten) oder in eine Mischung aus Wasser und Essig, Essigessenz oder Zitronensäure. Lasse die Teile je nach Verkalkungsgrad für einige Zeit einweichen – von 15 Minuten bis zu mehreren Stunden. Manche Teile können auch über Nacht in der Lösung liegenbleiben. Der Dichtungsring sollte allerdings nicht so lange einweichen, denn das Material kann durch den Entkalker bzw. die Säure in den Hausmitteln porös werden.
Benutze dann eine Zahnbürste, um restlichen Kalk zu entfernen, und spüle die Teile gründlich mit klarem Wasser ab. Anschließend setzt du die Mischdüse wieder zusammen und schraubst den entkalkten Aufsatz wieder an den Wasserhahn.
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Schritt 2 ohne Abschrauben: Sieb bzw. Aufsatz des Wasserhahns entkalken
Wer den Aufwand mit dem Abschrauben nicht betreiben will, kann seinen Wasserhahn auch von außen entkalken. Dafür brauchst du nur einen Luftballon oder Gefrierbeutel und ein starkes Gummiband.
Fülle deine Entkalkermischung bzw. deine bevorzugte Hausmittelmischung in den Ballon oder Beutel. Ziehe diesen dann so über den Wasserhahn, dass der verkalkte Aufsatz – also die Mischdüse – vollständig in die Flüssigkeit eintaucht. Jetzt bindest du den Ballon oder Beutel mit einem starken Gummiband fest. Bei manchen Modellen kannst du mit dieser Methode auch die gesamte Armatur umschließen, also auch die Drehgriffe.
Lasse das Ganze wieder einweichen. Entferne danach den Beutel und löse eventuell verbliebene Kalkreste mit einer Zahnbürste oder einem Schwamm. Spüle mit heißem Wasser nach.
Schritt 3: Drehgriff des Wasserhahns entkalken
Auch die Drehgriffe des Wasserhahns können verkalken. Oft lassen sie sich dann nicht mehr so einfach bewegen wie zuvor. Versuche zunächst, die Ablagerungen von außen zu reinigen – entweder mit der Methode aus Schritt 2, oder du wischst den Kalk mit deiner Entkalkermischung oder deinem gewählten Hausmittel und einem Tuch ab.
Führt das nicht zum gewünschten Ergebnis, musst du die Drehgriffe abschrauben. Dafür hebelst du erst einmal vorsichtig die Kappe mit einem Schraubendreher ab. Anschließend löst du die darunterliegende Schraube. Jetzt kannst du den Griff abziehen.
Lege die Griffe in der Entkalkermischung bzw. deinem Hausmittel ein. Nach dem Einweichen bürste wieder jegliche Kalkablagerungen ab. Spüle und trockne die Drehgriffe, bevor du sie wieder anbringst.
Wie lange sollten die Teile des Wasserhahns einweichen?
Manchmal reichen schon 15 Minuten, je nach Verkalkungsgrad kann das Einweichen aber auch einige Stunden oder über Nacht erforderlich sein. Wenn du deinen Wasserhahn oder Teile der Armatur vorher noch nie entkalkt hast, schaue am besten nach 15 Minuten und dann in regelmäßigen Abständen nach, ob sich der Kalk schon gelöst hat oder sich leicht lösen lässt. So baust du Erfahrungswerte fürs nächste Entkalken auf. Je konzentrierter deine Entkalkermischung ist, umso kürzer sollte die Einweichdauer sein.
Wie oft sollte ich meinen Wasserhahn entkalken?
Ist der Wasserhahn verkalkt, sieht er nicht nur unschön aus, sondern funktioniert auch nicht mehr so gut, da oftmals der Wasserstrahl beeinträchtigt ist. Außerdem bietet Kalk Bakterien einen Nährboden. Darum solltest du Wasserhähne regelmäßig reinigen. Wie oft das ist, hängt unter anderem davon ab, wie stark sie in Benutzung sind. Spätestens, wenn du die weißlichen Kalkablagerungen mit bloßem Auge erkennst, ist es Zeit. Man sagt, mindestens einmal jährlich stehe eine gründliche Entkalkung des gesamten Wasserhahns an. Die Mischdüse muss jedoch mitunter öfter entkalkt werden.
Wenn du in eine neue Wohnung einziehst oder dein Bad renovierst und das Reinigen alles nichts mehr bringt, ist es gegebenenfalls Zeit einen neuen Wasserhahn anzuschließen.
Welches Hausmittel eignet sich am besten zum Entkalken eines Wasserhahns?
Du kannst Essig, Essigessenz oder Zitronensäure verwenden. Beachte dabei folgende Punkte:
- Da Essigsäure einen niedrigeren pH-Wert als Zitronensäure hat, ist sie saurer und daher bei starken Verkalkungen effektiver als Zitronensäure.
- Essigessenz ist stärker konzentriert als Essig. Während für Essig ein Mischverhältnis von 1:1 mit Wasser empfohlen wird, solltest du bei Essigessenz auf ein Verhältnis von 1:4 gehen.
- Zitronensäure und Essig sind zwar beides natürliche Produkte, aber du solltest ihre ätzenden Eigenschaften beim Entkalken deines Wasserhahns oder deiner Armaturen berücksichtigen. Bei häufiger oder besonders dauerhafter Anwendung können Dichtungen aufgrund der Säure porös und brüchig werden.
- Wenn du keine flüssige Zitronensäure bekommst, kannst du auch 2 bis 3 Esslöffel Zitronensäurepulver in 1 Liter Wasser geben (5%ige Lösung).