Edel, robust oder pflegeleicht? Bei der Wahl des Bodenbelags spielt die Funktionalität eine große Rolle. Darüber hinaus sollte der Fußboden optisch zur Raumgestaltung passen und eine angenehme Atmosphäre schaffen. Ob Laminat, Parkett, Teppich, Vinyl oder Kork – toom hilft dir, den perfekten Fußbodenbelag aus verschiedenen Arten auszuwählen.
Den neuen Fußboden richtig planen
Wenn du einen neuen Boden verlegen willst, solltest du dir vorher einige grundlegende Gedanken machen, damit du beim Selbermachen nicht auf unliebsame Probleme stößt.
Welcher Fußbodenbelag soll es sein?
Laminat oder Parkett, Vinyl, Teppich oder doch Fliesen? Über den passenden Bodenbelag entscheiden neben der Art und Ausstattung des Raumes auch, wie du ihn nutzen willst, deine optischen und haptischen Wünsche, das Budget und natürlich dein handwerkliches Geschick. Als Neuling ist die Frage „Welcher Boden ist am einfachsten zu verlegen?“ durchaus berechtigt. Für die Planung lohnt sich ein Besuch im Baumarkt. Dort siehst du alle Fußbodenbeläge im Vergleich und kannst mit dem Fachpersonal vor Ort die passenden Verlegearten besprechen. Einen ersten Überblick gibt dieser Beitrag.
Zeit und Arbeitsschritte gut planen
Einen Boden zu verlegen, braucht Zeit und eine gute Planung. Die Möbel müssen raus, der Untergrund muss bearbeitet und ggf. neu gemacht werden, und du musst Arbeits- und Trocknungszeiten kalkulieren. Und schließlich sind auch der Kauf aller nötigen Werkzeuge und Materialien und das Verlegen selbst ein nicht zu unterschätzender Aufwand.
Alte Bodenbeläge entfernen
Wer einen neuen Boden plant, sollte zunächst alte Bodenbeläge entfernen – denn auf alte Beläge neue zu verlegen, ist meist kompliziert, erhöht den Boden (Achtung bei Türen und Übergängen zu anderen Räumen) und kann ggf. die Leistung einer Fußbodenheizung deutlich mindern.
Richtig ausmessen
Zu guter Letzt musst du gründlich ausmessen, um die benötigte Materialmenge zu ermitteln. Das Messen funktioniert zwar auch mit einem Meterstab, wenn du aber öfter als Selbermacher aktiv bist, lohnt sich die Anschaffung eines Entfernungsmessgeräts.
Welcher Bodenbelag ist der beste? Verschiedene Arten von Bodenbelägen im Überblick
Du bist noch auf der Suche nach einem Bodenbelag? Hier erfährst du, auf was es bei der Auswahl ankommt, welcher Boden am besten zu dir passt und erhältst alle wichtigen Fakten zu den beliebtesten Bodenbeläge-Arten auf einen Blick.
Parkett
Parkett ist als Vollholz- und Fertigparkett erhältlich. Letzteres ist aus mehreren Schichten aufgebaut. Die oberste Schicht des Fertigparketts besteht im Gegensatz zu Laminat aus Echtholz. Zur Auswahl stehen unterschiedlichste Farbnuancen bzw. Holzarten – von Eiche über Buche und Kirsche hin zu Lärche und anderen. Sieh dir auch an, wie du selbst Parkett verlegen kannst.
Vorteile von Parkett:
- natürlicher und langlebiger Fußbodenbelag
- edel und zeitlos schön
- kleinere Reparaturen sind problemlos möglich
- Parkett ist ein pflegeleichter Bodenbelag: staubsaugen und gelegentlich feucht mit Pflegemittel wischen
- angenehm fußwarm
- wirkt isolierend und sorgt für ein gutes Raumklima
- lässt sich gut ausbessern
- Klickparkett ist leicht zu verlegen
Nachteile von Parkett:
- höherer Preis als bei den meisten anderen Bodenbelägen
- nicht lichtecht, Farbton kann sich im Laufe der Zeit verändern
- leitet die Wärme einer Fußbodenheizung schlecht nach oben
- dämpft Trittschall nur mäßig; Parkett braucht deshalb immer eine Trittschallunterlage
- feuchtigkeitsempfindlich, nicht für Bad und Küche geeignet
- Verlegearbeiten sind anspruchsvoll
Verlegearten:
- schwimmend
- vollflächige Verklebung
Geeignet für:
- Wohn- und Schlafzimmer
- Flur
- Kinderzimmer
- Arbeitszimmer
Laminat
Laminat ist der Dauerbrenner unter den Fußbodenarten. Es besteht aus mehreren Schichten. Auf eine starre Trägerplatte aus Holzfasern wird eine Dekorschicht und darüber ein robuster, abriebfester Oberflächenabschluss aus Melaninharz geklebt. Laminat ist robuster als Vinyl und tendenziell etwas langlebiger. Optisch sind aber kaum Unterschiede zu Vinyl zu erkennen. Das Verlegen von Laminat lässt sich leicht selbst bewerkstelligen.
Vorteile von Laminat:
- günstige Alternative zu Parkett und auf den ersten Blick kaum davon zu unterscheiden
- leicht zu verlegen
- Laminat isoliert kaum und ist so perfekt über einer Fußbodenheizung geeignet
- bei guter Pflege und Reinigung hält Laminat sehr lange
- robust und pflegeleicht
Nachteile von Laminat:
- im Gegensatz zum Echtholzboden kann Laminat nicht abgeschliffen und renoviert werden
- ohne Fußbodenheizung ist Laminat fußkalt
- Schritte erzeugen auf Laminat mehr Geräusche als auf Vinyl; Trittschalldämmung ist deshalb wichtig
- feuchtigkeitsempfindlich, daher nicht für Bad und Küche geeignet
Verlegearten:
- schwimmend
Geeignet für:
- Wohn- und Schlafzimmer
- Flur
- Kinderzimmer
- Arbeitszimmer
Vinyl
Vinyl ist der Alleskönner unter den modernen Bodenarten für die Wohnung. Auch Vinylböden bestehen aus unterschiedlichen Schichten. Vinyl ohne Holzanteil eignet sich für feuchte Räume. Es gibt Vinylböden zum Kleben, Klicken und losen Verlegen, als Meterware, Klick-Vinyl und Klick-Vinyl mit Trägerplatte (siehe auch Ausroll-Vinylboden verlegen und Klick-Vinylboden verlegen).
Vorteile von Vinyl:
- Gehgeräusche sind viel geringer als bei Parkett und Laminat
- ein Vinylboden fühlt sich wärmer an als Laminat
- moderne Vinylböden sind abriebfest und deshalb strapazierfähig
Nachteile von Vinyl:
- Vinylboden ist relativ weich und deshalb anfällig für Dellen durch Stuhlbeine oder herabfallende Gegenstände
- beim Verlegen eines dünnen Klebe-Vinyls muss der Untergrund extrem glatt sein, damit das Ergebnis optisch gut wird
Verlegearten:
- schwimmend
- vollflächige Verklebung
Geeignet für:
- Wohn- und Schlafzimmer
- Flur
- Küche
- Bad und andere Feuchträume
Kork
Wünschst du dir einen natürlichen, gemütlichen und trotzdem speziellen Look, kannst du Korkboden verlegen. Unter den zahlreichen Arten von Bodenbelägen wird Kork oft übersehen, dabei hat er viele vorteilhafte Eigenschaften.
Vorteile von Korkboden:
- pflegeleicht und leicht zu reinigen
- abriebfest und lange haltbar
- angenehmes Barfußgefühl
- von Natur aus schalldämpfend
- große Vielfalt an Farben und Mustern
- nachhaltig und umweltfreundlich
Nachteile von Korkboden:
- feuchtigkeitsempfindlich, nicht für Küche und Bad geeignet
- Oberfläche ist druckempfindlich
Verlegearten:
- verleimen (Korkfliesen)
- schwimmend (Korkdielen bzw. -laminat)
Geeignet für:
- Wohn- und Schlafzimmer
- Kinderzimmer
- Flur
CV-Boden
CV-Böden sind die Nachfolger des PVC-Bodens. Doch mit den alten PVC-Böden haben die modernen CV-Werkstoffe nicht mehr viel zu tun. CV ist pflegeleicht, robust und ein einfach zu verlegender Bodenbelag.
Vorteile von CV-Boden:
- tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
- ausgesprochen strapazierfähig und langlebig
- aufgrund der meist niedrigen Einbauhöhe sehr renovierungsfreundlich
- fußwarm und schalldämmend
- CV-Böden lassen sich schnell und problemlos verlegen
Nachteile von CV-Boden:
- druckempfindliche Oberfläche – schwere Möbel können Spuren hinterlassen
- empfindlich gegen kleine Kratzer, die durch hereingetragene Steine entstehen können
- CV-Böden sind nur auf absolut ebenen Untergründen optimal verlegbar
Verlegearten:
- vollflächige Verklebung
- lose Verlegung bei Räumen möglich, die kleiner als 20 qm sind
Geeignet für:
- Wohn- und Schlafzimmer
- Flur
- Küche
- Bad und andere Feuchträume
Teppich
Teppiche waren lange die beliebtesten Bodenbeläge unter den Arten, die innen in Häusern und Wohnungen verlegt wurden. Mit der zunehmenden Vielfalt an Laminat- und Vinylböden gerieten sie etwas in den Hintergrund. Zu Unrecht, denn neben tollen, modernen Designs sprechen auch einige ganz praktische Gründe dafür, Teppich zu verlegen.
Vorteile von Teppichboden:
- hervorragende Schalldämmung
- fußwarm
- gemütliche Raumatmosphäre
- große Auswahl an Designs und Materialien von robust und widerstandsfähig bis edel und exklusiv
Nachteile von Teppichboden:
- es ist mühsam, einen großflächig verklebten Teppich zu entfernen
- einige Fasern und Farben sind sehr empfindlich
- gründliche Reinigung kann aufwendig sein
Verlegearten:
- schwimmend
- verkleben (mit Klebeband oder speziellem Teppichkleber)
Geeignet für:
- Wohnräume
- Schlafzimmer
- Flur
- Kinderzimmer
Umweltfreundliche Designböden
Designböden sind eine Weiterentwicklung von Vinylböden. Sie werden umweltfreundlich und aus recyclingfähigen Materialien produziert. So ist die Oberfläche eines Designbodens mit einer Trägerplatte verbunden, die z. B. aus Holzwerkstoffen, Kork oder dem keramikähnlichen Verbundstoff Ceramin besteht. Wie toom Greenvinyl sind auch Designböden PVC-, chlor- und weichmacherfrei.
Vorteile von Designböden:
- PVC-frei, ökologisch nachhaltig und recycelbar
- wasserfest, hygienisch und pflegeleicht
- robust, strapazierfähig und UV-beständig
- fußwarme, strukturierte Oberfläche
- Designböden mit Kork-Trägerplatte sind zudem schalldämpfend und bieten eine gute Trittschalldämmung
Welche Böden gibt es noch?
Neben den zuvor genannten gibt es natürlich noch weitere Bodenbeläge:
- Zum Thema Fliesen halten wir einen großen separaten Ratgeberbereich bereit.
- Eine besonders schöne und robuste, wenn auch kostspielige Variante ist ein Boden aus Naturstein – häufig sind Natursteine für den Außenbereich gedacht, doch es gibt auch welche für drinnen.
- Linoleum besteht aus pflanzlichen und mineralischen Stoffen und ist sehr pflegeleicht, wenn auch nicht für Feuchträume geeignet.
- Eine beliebte Alternative zu Parkett sind Dielen. Sieh dir an, wie du Dielen selbst verlegen kannst.
- Estrichböden, z. B. der klassische Zementestrich oder auch Kunstharzestrich aus Epoxidharz oder Polyurethan, kommen besonders gut bei einem modernen Einrichtungsstil im Industrial Design zur Geltung. Estrich zu verlegen, ist gar nicht so schwer.
Wir hoffen, wir konnten dich ein wenig inspirieren und bei der Auswahl des richtigen Fußbodenbelags unterstützen. Welcher Boden der beste für dich ist, entscheidest du.