Ob im Homeoffice, im Schlafzimmer oder im Wohnbereich: Eine störende Geräuschkulisse vermindert die Konzentrationsfähigkeit, steigert den Stresspegel und sorgt für schlechte Laune. Abhilfe schaffen schallabsorbierende Akustikpaneele. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Akustikpaneele aus Holz und anderen Materialien selbst an der Wand oder an der Decke anbringen kannst.
Schritt für Schritt: Akustikpaneele anbringen
Akustikpaneele werden als ganze Platten geliefert. Sie sind leicht und lassen sich auch von ungeübten Heimwerkern gut in Eigenregie montieren. Das passende Montagematerial bekommst du meist beim Hersteller der Paneele.
Schritt 1: Fläche vorbereiten
Befreie die Fläche, an der du die Akustikpaneele befestigen möchtest, zunächst von groben Unreinheiten. Entferne sämtliche Nägel, Schrauben und andere Fremdkörper. Bei sehr ungleichmäßigen Oberflächen kann es notwendig sein, die Wand zu spachteln und zu glätten.
Schritt 2: Fläche ausmessen und Paneele zuschneiden
Entscheide dich, in welcher Richtung du die Akustikpaneele anbringen möchtest. Miss die Fläche gründlich aus und übertrage die Maße auf die Paneele. Mit einer feinzahnigen Säge lassen sie sich sowohl längs als auch quer kürzen. Auch Aussparungen für Steckdosen oder die Beleuchtung kannst du anfertigen. Befreie die Paneele anschließend mit einem Handfeger von Staub und Sägespänen.
Schritt 3: Akustikpaneele mit Montagekleber oder Schrauben befestigen
Verteile den Montagekleber auf der Rückseite der Akustikpaneele. Den Herstellerangaben entsprechend wird der Kleber entweder punkt- oder schlangenförmig aufgetragen. Drücke die Paneele an die Wand und richte sie aus.
Etwas aufwendiger ist es, die Akustikpaneele mit Schrauben und Dübeln anzubringen. Prüfe unbedingt, wo Leitungen in der Wand verlaufen, bevor du den Bohrer ansetzt. Positioniere das Paneel an der Wand oder an der Decke und bohre die Löcher für die Verschraubung durch das Vlies vor. Nimm das Paneel ab, setze die passenden Dübel ein und versenke sie bündig mit dem Hammer. Schraube dann das Akustikpaneel mithilfe des Akkuschraubers fest.
Die meisten Akustikpaneele haben eine Vlies- und eine Lamellenseite. Bei der Montage muss immer eine Vlies- auf eine Lamellenseite treffen, damit der Lamellenabstand gleichmäßig fortgesetzt wird. Schiebe die Paneele nicht vollständig zusammen. Achte darauf, dass die Paneele gerade sind.
Schritt 4: Abschlussleisten montieren
Einen sauberen Abschluss erzielst du mit farblich passenden Abschlussleisten. Sie können ebenfalls verklebt oder verschraubt werden. Wie es geht, erfährst du im Ratgeber Sockelleisten anbringen.
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Was sind Akustikpaneele?
Akustikpaneele sind Spezial-Platten, die den Schall aufsaugen und abschwächen. Sie bestehen in der Regel aus einer Trägerplatte aus Holz oder Kunststoff, die mit einem Akustikvlies überzogen wird. Die Oberfläche kann gelocht, gerillt, gerippt oder aus weichen Materialien wie Schaumstoff aufgebaut sein.
Wie funktionieren Akustikpaneele?
Physikalisch gesehenen handelt es sich bei Geräuschen, Klängen und Tönen um Schallwellen, die sich durch die Luft ausbreiten. Treffen diese auf glatte, schallharte Oberflächen wie Glas, Beton oder Fliesen, werden sie in den Raum zurückgeworfen und verstärkt. Dadurch entsteht ein Nachhall, der zusammen mit anderen Hintergrundgeräuschen oft als störend oder unangenehm empfunden wird. Anders bei Akustikpaneelen: Die offene Oberfläche leitet den Schall ins Innere, wo er absorbiert wird.
Was bringen Akustikpaneele?
Akustikpaneele reduzieren den Nachhall deutlich und dämpfen zudem laute Geräusche. Sie sorgen so für eine bessere Raumakustik und Sprachverständlichkeit. Ob du deine Lieblingsmusik hörst oder dich mit deinen Gästen unterhältst: Mit Akustikpaneelen hast du kein nerviges Echo mehr im Ohr.
Wichtig: Schalldämpfung ist nicht gleichzusetzen mit Schalldämmung. Letztere sorgt dafür, dass kein Lärm von außen nach innen oder umgekehrt dringt.
Welche Arten von Akustikpaneelen gibt es?
Akustikpaneele gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Größen und Materialien. Sie sind als dekorative Wandbilder, als Trennwände, als Möbelaufsätze sowie als Wand- und Deckenverkleidungen erhältlich. Sehr beliebt sind Akustikpaneele aus Holz. Das Naturmaterial verleiht den Räumen nicht nur einen wohnlichen Charakter, sondern sorgt auch für eine gesunde Raumluft.
Generell gilt: Je dicker das Material, desto besser ist die akustische Wirkung. Achte beim Kauf von Akustikpaneelen auf den Geräuschreduktionskoeffizienten (NRC). Der NRC-Wert gibt an, wie viel Schall absorbiert wird. Er liegt zwischen 0 (kein Schall wird absorbiert) und 1 (der meiste Schall wird absorbiert).
Wo kann ich Akustikpaneele anbringen?
Damit die Akustikpaneele ihre volle Wirkung entfalten können, müssen sie richtig im Raum platziert werden. Die optimale Position hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Raumgröße
- Nutzung des Raums
- vorhandenes Mobiliar
- verwendete Materialien (Glas, Beton, Holz etc.)
Schall wird von den Wänden, von der Decke und von den Möbeln zurückgeworfen. Am besten bringst du die Akustikpaneele auf den Oberflächen an, die besonders vom Schall getroffen werden. Um herauszufinden, wo der beste Platz für deine Akustikpaneele ist, kannst du die Spiegelmethode anwenden: Genau wie Lichtstrahlen werden Schallwellen im selben Winkel reflektiert, in dem sie auf eine Oberfläche treffen.
Wie viele Akustikpaneele brauche ich?
Eine Faustregel besagt, dass ca. 25 % der Bodenfläche eines Raums mit Akustikpaneelen abgedeckt werden sollten, um eine gute Raumakustik zu erhalten.
Dazu ein Beispiel: Du möchtest ein Wohnzimmer von 30 m² mit Akustikpaneelen ausstatten. Der Bedarf errechnet sich nach folgender Formel:
30 x 0,25 = 7,5
Du benötigst also 7,5 m² Akustikpaneele für eine angenehme akustische Umgebung. Sollte danach noch Bedarf bestehen, kannst du einzelne Elemente gezielt nachrüsten.
Wie lassen sich Akustikpaneele befestigen?
Akustikpaneele kannst du entweder kleben oder verschrauben. Wenn du dich für eine Verklebung mit Montagekleber entscheidest, kann es passieren, dass beim Ablösen Wand oder Platte beschädigt werden. Bei der Montage an der Decke solltest du generell Schrauben verwenden.
Tipp: Die Schallabsorption lässt sich verbessern, indem du zunächst Querstreben an der Wand anbringst und die Zwischenräume mit Dämmwolle füllst. Der Abstand zwischen den Latten sollte etwa 60 cm betragen. Eine Lattenunterkonstruktion ist auch dann sinnvoll, wenn du später schwere Gegenstände an den Akustikpaneelen montieren möchtest.
Benötigen Akustikpaneele eine spezielle Pflege?
Akustikpaneele sind pflegeleicht. Es reicht, die Oberfläche regelmäßig mit einem trockenen und fusselfreien Staubtuch abzuwischen. Setze das Tuch bei Holzoberflächen in Richtung der Maserung an.
Wie lässt sich die Raumakustik zusätzlich optimieren?
Weiche Materialien wie Textilien und Polstermöbel schlucken den Schall. Du kannst die Raumakustik zusätzlich verbessern, indem du Teppich verlegst und Vorhänge oder Plissees an die Fenster bringst. Auch Zimmerpflanzen wirken sich positiv auf die Geräuschkulisse aus. Mit einem Urban Jungle liegst du zudem voll im Trend! Im Treppenhaus sorgen beispielsweise Stufenmatten für mehr Ruhe.