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Ratgeber

Wände richtig vorbereiten

Ein Handwerker spachtelt großflächig an einer Wand.
Lesezeit 9 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Dauer: Ein bis zwei Stunden oder auch mehrere Stunden, wenn größere Arbeiten erforderlich sind
Werkzeuge: Lappen, Schwamm, Malerkrepp, Klebeband, Abdeckfolie, Malervlies, Malerbürste, Quast, Drucksprühgerät, Igelwalze, Spachtel, ggf. Tapetenabdampfgerät, Plattpinsel, Schwamm, Silikonabzieher, Auspresspistole, Schutzanzug, Spannungsprüfer, Schraubendreher, Schraube, Zange, Handsauger, Leiter, Besen, Staubwedel, Bürste, Gummihandschuhe, Cuttermesser

Wenn du deine Wände renovieren möchtest, ist eine gute Vorbereitung der Wandflächen vor dem Verputzen, Anstrich oder Tapezieren die halbe Miete. Zur Vorbereitung gehört, Boden und Möbel vor der Farbe zu schützen, Unebenheiten und Verschmutzungen zu beseitigen sowie Stockflecken und Salpeterausblühungen zu entfernen.

Weitere Tipps rund um das Thema Wand bearbeiten findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst. 


Wände richtig vorbereiten: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wie du die Wände richtig vorbereitest, zeigen wir dir hier und in unserem Video in neun Arbeitsschritten. Damit stellst du die Weichen für ein optimales Ergebnis und sparst dir unnötige Nacharbeiten.


Analysiere deinen Untergrund

Jemand tupft einen feuchten Schwamm an eine weiße Wand.

Vor der Reinigung und weiteren Bearbeitung deiner Wände solltest du dir den Untergrund erst einmal ganz genau anschauen. Dazu überprüfst du die TragfähigkeitSaugfähigkeit und Haftfähigkeit der Wände.

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Malerkrepp schützt vor Verschmutzungen

Jemand klebt Malerfolie oberhalb eines Fensters fest.

Möchtest du Wände für das Streichen richtig vorbereiten, klebst du zunächst Fenster- und Türrahmen mit Malerkrepp ab. Für Lichtschalter und Steckdosen ist einfaches Kreppband ausreichend. Möchtest du dir das Abkleben von Steckdosen und Schaltern ersparen, schraubst du diese vor der Untergrundvorbereitung ab. Achte darauf, vorher den Strom am Sicherungskasten abzustellen. Den Boden schützt du großflächig mit Malerfolie vor Verschmutzungen. Abdeckfolie schützt Fenster, Türen und Möbelstücke vor Farb- oder Kleisterspritzern.

Tipp: Achte beim Abkleben darauf, dass du das Krepp nicht überdehnst. Sonst besteht die Gefahr, dass es sich später aufwölbt und wieder zusammenzieht. Dann liegt es nicht mehr richtig am Untergrund an und es läuft Farbe dahinter. Indem du das Klebeband fest andrückst, sorgst du für eine gute Haftung

Produkte zum Wände vorbereiten


Wände richtig reinigen

Jemand reinigt die Ecke einer Wand mit einem Handbesen.

Reinige verschmutzte Wand – und Deckenflächen gründlich! Normalen Hausstaub und Spinnweben beseitigst du ganz leicht mit einem Besen oder unserem Malerstauber, da sie dir beim Anstrich oder Kleistern Probleme bereiten würden. Größere oberflächliche Verschmutzungen kannst du mit einer groben Bürste entfernen. Anschließend nimm ein trockenes oder leicht angefeuchtetes Tuch. Auch Fettverschmutzungen solltest du nicht überstreichen. Entferne die Verschmutzungen mit warmem Wasser und einem Schwamm, der mit etwas Anlauger benetzt wurde. Wasche alte Leimfarben vor einem Neuanstrich gänzlich ab und hilf mit einer Wurzelbürste nach, damit die Farbe später auf der Fläche hält.


Wände renovieren: Stockflecken entfernen

Jemand reinigt eine Wand mit einem Schwamm.

Flecken solltest du nicht einfach überstreichen, denn es besteht die Gefahr, dass sie wiederkommen. Frische Flecken kannst du vorsichtig mit etwas klarem Wasser entfernen (evtl. mit einem einfachen Radiergummi nacharbeiten). Diverse Kaffee-, Rost- oder große Wasserflecken am besten mit einem lösungsmittelhaltigen Isolierspray einsprühen und gut trocknen lassen, sonst scheinen sie durch den neuen Anstrich oder die neue Tapete. Lies dir die Herstellerangaben des Sprays gut durch!  Bei Fettflecken kannst du es mit Schlämmkreide versuchen. Einfach den Fleck damit einreiben und die Kreide am nächsten Tag abbürsten. Kleine schwarze Punkte (Schimmelflecken bzw. Stockflecken) lassen sich mit Essigwasser oder einfach mit Schimmelentferner entfernen. Die Stockflecken nicht einfach überstreichen!

Wichtig: Für Schimmel an der Wand gibt es immer einen Grund: Feuchtigkeit. Bevor du den Schimmel entfernst, solltest du dich unbedingt auf die Suche nach der Ursache machen, sonst kommt der Schimmel schneller zurück als dir lieb sein kann. Schimmelbefall über einem Quadratmeter ist definitiv ein Fall für den Fachmann!

Achtung: Personen mit Asthma oder chronischen Atemwegserkrankungen sollten den Schimmel keinesfalls selbst entfernen und im Idealfall auch nicht im Raum sein, um mögliche allergische Reaktionen zu vermeiden.


Salpeterausblühungen abschaben

Weiße Salpeterausblühungen solltest du vorsichtig mit einem Spachtel abschaben. Damit ist jedoch noch nicht die Ursache dieser Erscheinung behoben. Prüfe deshalb, ob eventuell eine Abdichtung des Mauerwerks gegen eindringende Feuchtigkeit erforderlich ist, oder ob eine Beschichtung die Diffusionsfähigkeit der Wand behindert.


Wände grundieren

Ein Malermeister sprüht eine Wand mit Grundierung ein.

Eine Grundierung verbessert die Farbhaftung und verhindert fleckige Flächen. Insbesondere bei stark saugfähigen Tapeten oder einer verputzten Wand ist sie ein Muss. Je nach Beschaffenheit der Wandfläche bieten sich folgende Möglichkeiten:

  • Tiefengrund ist die passende Grundierung für stark saugfähige Wände oder um Wände aus Gipskarton vorzubereiten. Sie wird unverdünnt mit einem Quast oder Pinsel aufgetragen, möglichst ohne zu tropfen.
  • Tapeziergrund eignet sich für tapezierte Wände. Für einen Grundanstrich wird dieser mit ca. 10?% Wasser verdünnt. Der Deckanstrich wird unverdünnt aufgetragen.
  • Fleckenblocker kommt beim Renovieren von fleckigen Wänden zum Einsatz (z.?B. Nikotin, Fett oder Ruß) und wird direkt auf die Flecken aufgesprüht.
  • Sperrgrund solltest du bei sehr stark verschmutzten Wänden benutzen. Man trägt ihn unverdünnt mit dem Quast oder Pinsel auf. Bei richtig starken Verfärbungen am besten zweimal streichen. Dabei nicht vergessen, die vorgegebene Trocknungszeit zwischen den Anstrichen zu berücksichtigen.

Ob eine Grundierung notwendig ist, kannst du testen: Verfärbt sich der Untergrund beim Benetzen mit einem feuchten Schwamm dunkel, ist es erforderlich, die Wand zu grundieren.

So gelingt deine Grundierung:

Nach dem Trocknen grundierst du die gesamte Wandfläche mit toom Wand- und Deckengrundierung. Trage die Grundierung mit einem Flächenpinsel, Quast oder mit einem Drucksprühgerät auf. Achte darauf, dass sich keine Tropfen bilden. Lasse die Grundierung am besten über Nacht trocknen, dann kannst du am nächsten Tag problemlos mit deinem Wandprojekt starten.


Tapeten entfernen

Ein Handwerker zieht große Stücke Tapete von einer Wand.

Tapeten und Tapetenreste müssen meist ganz entfernt werden. Tapezierst du neue Tapeten darauf, kann der Kleister der neuen Tapete dafür sorgen, dass Wellen entstehen oder sich die alte Tapete von der Wand löst. Zum Ablösen der alten Tapete verwendest du am besten einen speziellen Tapetenlöser, den du möglichst großflächig ein- bis zweimal aufstreichst (gut einwirken lassen!). Wenn du die Tapete vorab mit einer Igelwalze perforierst, kann das Mittel noch besser in die Schicht(en) eindringen. Danach kannst du die Tapetenreste relativ mühelos mit einem Spachtel ablösen.

Tipp: Wenn sich Tapeten partout nicht von der Wand lösen lassen, kannst du die Wand nach dem Befeuchten mit einer dünnen, selbstklebenden Malerfolie abdecken. Durch den „Folientrick“ wird verhindert, dass die Feuchtigkeit beim Einweichen zu schnell verdunstet. Durch einelängere Einwirkzeit lassen sich auch mehrlagige Tapeten mühelos entfernen.

Übrigens spricht grundsätzlich nichts dagegen, eine alte Tapete zu überstreichen. Wenn diese jedoch nicht mehr sauber an allen Stellen klebt, solltest du die losen Ränder unbedingt vor dem Anstrich mit Tapetenkleber nachbessern. Falls zu viele Stellen herunterhängen: besser ganz entfernen! Natürlich ist das Streichergebnis auch vom Muster der Tapete abhängig. Bei teilweise geprägten Tapeten kann das sehr „komisch“ ausfallen. Bei farbigen Tapeten könnten auch mehrere Anstriche nötig sein.


Wände spachteln

Jemand verputzt eine Wand mit einem Spachtel.

Verbliebene Farbreste sind schuld daran, wenn dein neuer Belag nicht richtig auf der Fläche hält. Solltest du alte Lack- und Ölfarben an der Wand entdecken, kannst du diese mit einem Anlauger und Entfetter abwaschen (Boden abdecken, Gummi-handschuhe tragen!). Anschließend mit klarem Wasser nachwaschen. Mit dem Anlauger raust du die Oberfläche auf und entfernst zusätzlich Staub, Schmutz und Fett von dem Untergrund.

Alte Dübel solltest du mithilfe von Schraube und Zange herausziehen. Sauge dann das Loch aus und befeuchte es mit etwas Wasser. Dann füllst du mit der Tubenspitze etwas Fertigspachtel in das Loch, bis dieser herausquillt. Nimm die überschüssige Masse ab und streiche die Wand glatt.

Kleine Risse an den Wandflächen oder der Decke kannst du ebenso mit Spachtelmasse bearbeiten. Für eine bessere Haftung kratzt du diese v-förmig mit einem Cutter oder Malerspachtel etwas auf, um mehr Platz für die Spachtelmasse zu bekommen. Schön feste auftragen! Die Risse und Löcher solltest du komplett gefüllt haben.

Ist alles getrocknet, kommt die sogenannte Amierung. Du tapezierst dafür ein Stück Malervlies oder spezielles Armierungsgewebe über verputzte Risse, um zu verhindern, dass diese sich wieder öffnen. Danach spachtelst du noch einmal um das Vlies herum, um die Kanten zu entfernen, damit das Endergebnis eine schön renovierte, glatte Wand ohne Unebenheiten ist.


Acrylfugen ziehen

Jemand zieht mit einer Spritzpistole Acrylfugen in eine Ecke.

Möchtest du noch Fenster, Türen und Ecken verfugen, kommt Acryl zum Einsatz. Auf diesen kann dann jeder beliebige Schutz- oder Dekoanstrich (z.?B. Putz, Mineralfarbe, Dispersion oder Lack) aufgetragen werden kann.

Um Acrylfugen zu ziehen schneidest du zunächst die Arcrylkartusche mit einem Cuttermesser auf. Schraube dann die Düse auf und schneide sie auf die passende Fugenbreite zu (am besten schräg im 45-Grad-Winkel) und lege die Acrylkartusche in die Auspresspistole ein. Über den Handhebel kannst du den Druck und das herauskommende Material steuern. Starte mit dem Auftrag immer in einer Ecke. Ein gleichmäßiges Auftragen hilft, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wenn das Acryl aufgetragen ist, einfach den Hebel betätigen, um weiteres Nachlaufen des Acrylmaterials zu verhindern.

Acryl wird mit Wasser abgezogen. Als Hilfsmittel zum Glätten lassen sich die Finger, Plattpinsel, Schwamm oder auch Silikonabzieher verwenden. Um nach dem Wände renovieren die Finger und das Werkzeug zu reinigen, eignen sich Babyöl-Pflegetücher perfekt.

Tipp: Ein Markenacryl hat meist eine höhere Dehnfähigkeit bei Rissen als ein No-Name-Produkt.

Tipps zum Wände tapezieren:

Sicherheit geht vor:Tätigkeiten rund um Steckdosen und Schalter bergen Risiken. Nimm nicht nur die Sicherung raus, sondern klebe auch einen Zettel an den Sicherungskasten, wenn du nicht allein im Raum bist. Übrigens: Auch während des Tapezierens solltest du die Sicherung ausgeschaltet lassen. Andernfalls kann es passieren, dass du z.B. mit Kleister an eine abmontierte Steckdose kommst, was dann die ganze Bahn oder Wand unter Strom setzt, an der der Tapezierende mit seinen Händen arbeitet.
Verschmutzungen auf der Kleidung vermeiden: Nicht nur Verputzen, Streichen und Tapezieren sind keine ganz so saubere Sache. Auch wenn du Wände richtig vorbereitest, kann die Arbeit ganz schön viel Schmutz verursachen. Denke deshalb unbedingt daran, deine Arbeitskleidung von Anfang zu tragen, um Schmutz und Schäden an deiner Alltagskleidung zu vermeiden. Praktisch, weil schnell an- und ausgezogen, sind übrigens spezielle Schutzanzüge.


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