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Balkon abdichten – so geht’s

Balkon abdichten Flüssigkunststoff Bitume Folie
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:

Wenn sich Risse im Untergrund bilden, Fliesen abplatzen oder Stockflecken entstehen, ist es höchste Zeit den Balkon neu abzudichten. Nicht nur, weil die Mängel nicht besonders schön aussehen, sondern auch, weil im schlimmsten Fall Wasser über die Risse in das Balkonfundament oder sogar das angrenzende Gemäuer sickert und dort Schäden anrichtet. In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du deinen Balkon ganz einfach mit Flüssigkunststoff abdichten kannst. Außerdem geben wir dir eine Übersicht, mit welchen anderen Methoden du deinen Balkon abdichten kannst.


Balkon abdichten mit Flüssigkunststoff

Balkon abdichten Flüssigkunststoff

Die gängige DIY-Methode, einen Balkon neu abzudichten, ist der Anstrich der Oberfläche mit einem Dichtungsanstrich. Den dafür verwendeten Flüssigkunststoff kaufst du entweder bereits fertig angemischt oder zum Anrühren. Bevor es an das eigentliche Balkonabdichten geht, muss der Untergrund vorbereitet werden.

Wichtig: Ein Balkon muss ein Gefälle von ein bis zwei Prozent haben, abschüssig vom Haus, damit Regenwasser problemlos abfließen kann. Ist das bei deinem Balkon (noch) nicht der Fall, verlege einen Gefälleestrich, bevor du damit beginnst, den Balkon neu abzudichten. Das Gefälle muss auch beim Aufbringen eines neuen Bodenbelags berücksichtigt werden.

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Schritt 1: Bodenbeläge entfernen

Wenn du deinen Balkon richtig abdichten möchtest, entferne zuerst alten Bodenbelag – auch Fliesen. Das Balkonabdichten mit Flüssigkunststoff auf Fliesen ist zwar theoretisch möglich und darauf gehen wir weiter unten auch noch kurz ein. Gründlicher und vor allem frei von Rissen und Unebenheiten wird der Balkonboden aber, wenn du ihn komplett von bisherigen Belägen befreist. Nachdem die Beläge entfernt sind, reinige den Boden grob mit einem Besen.


Schritt 2: Sichtbare Schäden beheben und Unebenheiten entfernen

Balkon Beton Risse Schäden

Prüfe den nun freiliegenden Beton auf sichtbare Schäden, beispielsweise Risse, die du ab etwa einem Zentimeter Breite beheben solltest. Vor allem die Fugen am Wandanschluss bedürfen oft einer Ausbesserung. Entferne eventuelle Farbreste, Moose und andere Unregelmäßigkeiten.


Schritt 3: Den Beton auf Festigkeit überprüfen

Mit einem Schraubendreher oder einem anderen relativ spitzen Werkzeug kratzt du mehrfach über den Balkonboden, um die Festigkeit des Betons zu überprüfen. Bröselt der Beton unter dem Werkzeug, trage einen Tiefengrund auf, um den Beton zu verfestigen.


Schritt 4: Den Balkonbeton gründlich reinigen

Balkon reinigen Hochdruckreiniger

Der Balkon muss zum Abdichten frei von Sand, Staub, Öl und Seife sein. Am besten reinigst du deshalb die Fläche mit einem Hochdruckreiniger. Lasse den Beton anschließend gründlich trocknen.

Im Zuge der Reinigungsaktion kannst du übrigens auch die Saugfähigkeit des Betons prüfen: Gib etwas Wasser auf den Boden und prüfe, ob die Flüssigkeit innerhalb von drei Minuten einzieht. Ist das der Fall, muss der Betonboden abgeschliffen werden.


Schritt 5: Balkongeländer vor dem Abdichten demontieren

Balkon abdichten montieren Geländer

Entferne das Geländer sowie alle Anbauteile, etwaige Regenrinnen und andere Teile am oder rund um den Balkon, bevor du mit dem Abdichten loslegst. Beachte dabei aber unbedingt deine und die Sicherheit eventueller Helfer. Am sichersten ist ein Baugerüst, das du rund um den zu sanierenden Balkon aufstellst.


Schritt 6: Balkonabdichtung anrühren

Sofern du keinen fertig gemischten Dichtungsanstrich gekauft hast, mische den Flüssigkunststoff in einem Mörteleimer mit Hilfe einer Bohrmaschine mit Mörtelrührer nach Herstellerangaben an.


Schritt 7: Balkon neu abdichten

Balkon abdichten Malerrolle

Trage den Anstrich mit einer herkömmlichen Malerrolle gleichmäßig auf den Beton auf. Für Ecken und Ränder verwende einen Flachpinsel. Du kannst auf dem Balkon Risse bis etwa einen Zentimeter abdichten, indem du sie mit dem Anstrich einfach auffüllst.

Beachte beim Streichen beziehungsweise Abdichten die Herstellerangaben: Meist müssen bestimmte Mindesttemperaturen gegeben sein, damit sich der Flüssigkunststoff mit dem Beton verbindet. Zudem braucht der Kunststoff nach einem Anstrich mehrere Stunden, bis er trocknet. Um den Balkon richtig abdichten zu können, sind mehrere Anstriche notwendig. Zwischen den einzelnen Schichten solltest du in den Ecken und am Rand ein Dichtband aufbringen.


Schritt 8: Wandanschlüsse mit Fugenmasse und Dichtband verschließen

Der Bereich, an dem der Balkon an die Wand stößt, wird mit Fugen- beziehungsweise Dichtungsmasse abgedichtet. Dafür trägst du die Masse etwa 15 Zentimeter hoch an der Wand auf. Mit einem Dichtband schließt du den Wandanschluss final ab.


Schritt 9: Balkongeländer wieder montieren

Im letzten Schritt bringst du das Geländer und andere Teile wieder am Balkon an. In diesem Zuge kannst du auch das Balkongeländer abdichten, vor allem die Anschlüsse und Schraublöcher. So verhinderst du, dass Feuchtigkeit eindringen und das Material mürbe machen kann.

Wenn du gerade dabei bist, lohnt es sich auch zu prüfen, ob du die Balkontür neu abdichten musst oder ob noch alles gut isoliert ist.


Schritt 10: Neuen Bodenbelag verlegen

Balkon Fliesen Klicksystem Holz

Da der frisch abgedichtete Balkon optisch meist kein Highlight ist und um die Schutzschicht vor übermäßiger Abnutzung zu schützen, verlege im letzten Schritt einen neuen Bodenbelag: (Holz)Fliesen mit Klicksystem gehen besonders schnell.


Balkon abdichten mit Bitumen

Balkon abdichten Bitume Bunsenbrenner

Bevor Flüssigkunststoff eine schnelle und zuverlässige Möglichkeit bot, den Balkon eigenständig abzudichten, war Bitumen die erste Wahl. Besonders bei großen Balkonflächen und auf Flachdächern war und ist die Rollenware beliebt. Professionelle Handwerke nutzen auch heute noch zum Balkonabdichten gerne Bitumen – da die Rollen etwas Geschick bei der Verarbeitung erfordern, ist Flüssigkunststoff für viele jedoch die sicherere Wahl.

Bei der sogenannten Heißverschweißung erhitzt du die Unterseite einer Bitumenbahn mit Hilfe eines Propanbrenners. Sobald diese anschmilzt, rollst du das Material langsam aus und drückst es auf den Balkonboden. Die Alternative sind Bitumenbahnen mit einer Kaltselbstklebemasse auf der Rückseite. Zum Balkonabdichten mit Bitumen dieser Art brauchst du keinen extra Brenner, denn der Kleber entfaltet beim Verlegen selbst seine fixierende Wirkung.


Balkon abdichten mit Folie

Balkon Abdichtungsfolie

Wenn du deinen Balkon abdichten und Kosten sparen möchtest, hast du außerdem die Möglichkeit, statt auf einen Anstrich auf eine Folie zu setzen. Wichtig ist, dass du eine robuste Abdichtungsfolie verwendest, die frostresistent und lange haltbar ist. Kleide den Balkon sorgfältig mit der Folie aus.

Ähnlich wie beim Balkonabdichten mit Flüssigkunststoff, musst du auch beim Balkonabdichten mit Folie sorgfältig jede Fuge und die Randzonen auslegen. Die Folie lässt sich an den Rändern mit Silikon oder extra Klemmleisten fixieren. Da je nach verwendeter Folie und Untergrund eventuell ein extra Bitumenanstrich und andere Vorbehandlungen notwendig sind, sparst du beim Balkonabdichten mit Folie eher keine Zeit, dafür aber Kosten.


Holzbalkon abdichten

Balkon abdichten Holz Holzbalkon

In den meisten Fällen sind Balkone aus Holz nicht komplett aus diesem Material gefertigt, sondern lediglich einzelne Teile und Bereiche bestehen daraus. Handelt es sich beispielsweise um einen vorgesetzten Holzbalkon, konzentriere dich beim Abdichten vor allem auf die Anschlussstellen zwischen Wand und (Holz-)Balkon. Diese werden ebenfalls mit flüssigem Kunststoff oder Silikon versiegelt – die Fugen sollten regelmäßig erneuert werden.

Geht es um das Abdichten des Materials beziehungsweise der Oberfläche an sich, solltest du das Holz regelmäßig lasieren und/oder imprägnieren. Die Behandlung dichtet die Oberfläche ab und verhindert, dass Wasser ins Holz eindringt. Nicht nur bei hölzernen Balkonen, sondern auch bei hölzernen Terrassen- und Balkonfliesen sowie Gartenmöbeln ist diese Pflege für eine lange Haltbarkeit unabdingbar.


Balkon abdichten trotz Fliesen

Vor allem wenn die Fliesen stark beschädigt oder teilweise schon locker sind, solltest du dir die Mühe machen und die Fliesen entfernen, bevor du mit dem Balkonabdichten beginnst. Willst du dir die Arbeit nicht machen, zum Beispiel, weil die Fliesen noch sehr gut erhalten sind, kannst du deinen Balkon abdichten und die Fliesen dabei auf dem Boden belassen. Zwei Möglichkeiten hast du dabei:

  1. Verwende eine Imprägnierung. Die Flüssigkeit kannst du mit einem Gummiwischer auf die zuvor sehr gründlich gereinigte Fliesenoberfläche aufbringen und mehrere Stunden einwirken lassen. Das Wetter sollte dafür unbedingt trocken sein. Nach der Einwirkzeit nimmst du überschüssige Flüssigkeit ebenfalls mit dem Wischer ab. Je nach verwendeter Imprägnierung musst du das Auftragen ein bis zwei Mal im Jahr wiederholen, um deinen Balkon mit Fliesen wirklich sicher abzudichten.
  2. Versiegle die Fläche mit Flüssigkunststoff. Beim Balkon abdichten mit Flüssigkunststoff auf Fliesen musst du ebenfalls zuerst den Boden gründlich reinigen und dann den Kunststoff großzügig auf die Fliesenfläche geben. Darauf legst du ein spezielles Vlies, auf das du anschließend eine zweite Schicht des Klebemittels gibst.

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