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Ratgeber

Terrassen mit Feinsteigzeug verlegen

Terrasse aus Feinsteinzeug mit modernen Gartenmöbeln
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: 1–3 Tage (je nach Größe der Terrasse)
Werkzeuge: Bandmaß oder Zollstock, Maurerwinkel, Wasserwaage, Harke, Schaufel oder Minibagger, Rüttelplatte, Schnur, Sand, Splitt, Flächenrüttler, Gummihammer, Feinsteinzeugplatten, Fugenmasse, Spachtel, Zementschleierentferner, Drainagemörtel, Haftschlämme, Fugenkreuze, Winkelschleifer, Schutzbrille, Staubschutzmaske

Du möchtest eine robuste, pflegeleichte und langlebige Terrasse anlegen, hast aber auch bestimmte Designwünsche? Ein Terrassenbelag aus Feinsteinzeug wird deinen Anforderungen gerecht, denn das Material bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: Es ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich, die an Naturstein, Holz, Beton oder einen Vintage-Stil erinnern. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du eine Feinsteinzeug-Terrasse verlegen kannst.



Feinsteinzeug als Terrassenbelag: Das sind die Vorteile

Terrasse aus Feinsteinzeug-Platten

Mit der Bezeichnung „Feinsteinzeug“ werden unterschiedliche Elemente für Haus und Garten bezeichnet, die aus Keramik bestehen. Entsprechende Platten für die Terrasse werden unter starkem Druck gepresst und anschließend bei mehr als 1.200 °C gebrannt. Sind sie besonders stabil und witterungsbeständig. Außerdem sorgen Feinsteinzeug-Terrassenplatten für Rutschfestigkeit und sind weniger schmutzanfällig. Sie lassen sich leicht reinigen und haben eine hohe Lebensdauer. Bei der Herstellung der Platten sind die unterschiedlichsten Designs realisierbar.

Für das Verlegen von Feinsteinzeug-Terrassenplatten kommen verschiedene Vorgehensweisen infrage. Sie können beispielsweise ebenso wie andere Steinplatten per Mörtel und Haftschlämme mit dem Untergrund verbunden werden (siehe Anleitung 2). Eine flexiblere Lösung besteht darin, Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt zu verlegen (siehe Anleitung 1). So kannst du später leicht Korrekturen vornehmen oder auch mal einzelne Platten austauschen. Dieses Verfahren eignet sich jedoch eher für leicht beanspruchte Terrassen und große Fliesen. Verlegst du deine Terrassenplatten erhöht auf Stelzlagern, kannst du unter dem Terrassenboden außerdem wunderbar Installationen für Haus und Garten verbergen. Für welche Variante du dich auch entscheidest – zunächst musst du den Untergrund entsprechend vorbereiten.

Die folgende Anleitung zeigt das Verlegen viereckiger Feinsteinzeugfliesen auf der Terrasse. Wenn du es weniger quadratisch magst, kannst du auch Polygonalplatten verlegen. Sie sind ebenso rustikal wie elegant und werten jede Terrasse auf. Das Besondere an den vieleckigen Natursteinplatten ist eben genau das: dass sie ein Naturprodukt sind.

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Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt verlegen (Anleitung 1)

In Anleitung 1 geht es um das Verlegen in Splitt. In Anleitung 2 weiter unten erfährst du, wie du deine Feinsteinzeug-Terrassenplatten im Mörtelbett verlegst.

Schritt 1: Terrassenfläche abmessen

Terrassenuntergrund wird ausgemessen

Zuallererst solltest du dir überlegen, wie groß deine Terrasse sein und wo sie sich befinden soll. Nur so kannst du dir die richtige Menge an Platten und weiterem Material bestellen. Am besten planst du deine Terrasse zunächst auf dem Papier. Hast du dann eine Entscheidung getroffen, misst du die Terrassenfläche vor dem Haus ab. Markiere sie anschließend mit einem Spray oder mit Maurerschnur. Idealerweise rechnest du bei Breite und Tiefe noch 20 cm hinzu. Diesen Puffer brauchst du später für die Randsteine. Verwende einen Maurerwinkel, um zu prüfen, ob deine Terrassenfläche auch wie gewollt rechte Winkel aufweist.

Schritt 2: Untergrund für die Feinsteinzeug-Terrasse vorbereiten

Splitthaufen liegt für Terrassenbau bereit

Bevor du die Terrasse mit Feinsteinzeug verlegen kannst, musst du den Untergrund vorbereiten. Falls du schon einen ebenen Untergrund hast – beispielsweise in Form einer Betonplatte –, kannst du diesen Schritt überspringen. Weil eine Betonplatte jedoch in der Regel wasserundurchlässig ist, solltest du eine Drainagematte unterlegen, über die Regenwasser abfließen kann. Die Platte unter der Terrasse sollte außerdem in einem Gefälle von 2 bis 3 % angelegt sein, damit das Wasser vom Haus weggeleitet wird. Diesen Neigungswinkel kannst du auch mit Ausgleichsmörtel herstellen.

Bei anderen Arten von Untergründen für die Terrasse, zum Beispiel Rasen, hebst du zunächst die Terrassenfläche aus. Bei kleineren Flächen kannst du das per Hand mit der Schaufel erledigen. Für größere mietest du dir am besten einen Minibagger. Achte auch hier drauf, dass die Fläche sich um 2 bis 3 % vom Haus weg neigt. Die Grube sollte mindestens 45 cm tief sein. Anschließend musst du die Fläche verdichten und begradigen. Verwende dazu eine Rüttelplatte – so wird der Untergrund eben und tragfähig genug für die spätere Feinsteinzeug-Terrasse. Baue nun noch eine etwa 30 cm dicke Frostschutzschicht aus Schotter oder einem Schotter-Splitt-Gemisch ein.

Schritt 3: Randsteine setzen

Randsteine für die Terrasse werden angelegt

Vor allem bei lose verlegten Terrassenplatten empfiehlt es sich, die Terrassenfläche mit Randsteinen zu begrenzen. So verhinderst du, dass die Platten verrutschen. Dazu markierst du zunächst die Kanten, an denen die Randsteine liegen sollen, in entsprechender Höhe mit Maurerschnur. Rühre anschließend den Beton zur Befestigung der Randsteine an. Gib ihn dann als mindestens 10 cm dicke Schicht auf den Rand der Terrassenfläche. Drücke die Randsteine in den feuchten Beton hinein und klopfe sie mit einem Gummihammer fest. Prüfe dann mit der Wasserwaage, ob die Steine alle auf der gleichen Höhe sind. Arbeite am besten abschnittsweise, damit der Beton nicht bereits gehärtet ist, bevor du alle Steine verlegen konntest.

Schritt 4: Splitt aufschütten

Berg an Splitt

Möchtest du deine Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt verlegen, musst du diesen nun in die Terrassenfläche einfüllen. Damit du eine gleichmäßige Fläche erhältst, verlegst du zuvor Abziehlehren – das sind spezielle T-förmige Schienen. Schütte dazu einfach etwas Splitt auf und drücke die Abziehlehren in der gewünschten Höhe hinein. Dann gibst du den restlichen Splitt dazu und streichst die Fläche mit einem Abziehbrett glatt. Das Gefälle von 2 bis 3 % hältst du dabei ein, indem du Schnüre zur Markierung nutzt.

Schritt 5: Stelzlager verlegen (optional)

Platten werden auf Stelzlager verlegt

Terrassen in Feinsteinzeug-Ausführung können zwar direkt auf dem Splitt verlegt werden, du hast aber auch die Möglichkeit, mit Stelzlagern als Unterbau zu arbeiten. Dazu legst du zunächst ein Universalvlies auf die Splittfläche, das die Bildung von Unkraut verhindert. Dann verlegst du Betonplatten, auf die du anschließend die Stelzlager schraubst. Achte darauf, sie so anzuordnen, dass sich unter jeder Feinsteinzeugplatte jeweils ein Stelzlager in der Mitte und vier an den Ecken befinden.

Schritt 6: Terrassenplatten aus Feinsteinzeug verlegen

Feinsteinzeugplatten werden verlegt

Nun kannst du die Feinsteinzeug-Fliesen für die Terrasse verlegen. Bevor du die Platten verarbeitest, solltest du sie in jedem Fall auf Mängel untersuchen. Ist alles in Ordnung, verlegst du die Feinsteinzeug-Terrassenplatten entweder direkt auf dem Splitt oder auf den Stelzlagern.

Mit Fugenkreuzen stellst du sicher, dass die Platten in gleichmäßigen Abständen zueinander liegen. Kontrolliere immer wieder mit der Wasserwaage, ob die Fliesen ebenmäßig verlegt sind und der Neigungswinkel von 2 bis 3 % noch vorhanden ist. Schließen die Platten der letzten Reihe nicht passend mit den Randsteinen ab, kannst du die Platten mit einem Winkelschleifer zuschneiden. Dabei solltest du unbedingt eine Schutzbrille und einen Gehörschutz tragen.

Schritt 7: Feinsteinzeug-Terrassenplatten verfugen

Verfugen von Terrassenplatten

Zu guter Letzt musst du deine Feinsteinzeug-Terrasse verfugen. Rühre dazu eine Fugenmasse aus Trasszement und Quarzsand im Verhältnis 3:1 an. In einem ersten Schritt füllst du die Zwischenräume der Steinplatten mithilfe eines Spachtels oder eines Fugengummis diagonal mit erdfeuchter Fugenmasse auf. Den Rest verdünnst du stärker, sodass das Fugenmaterial von leicht flüssiger Konsistenz ist. Gieße es in einem zweiten Schritt in die Fugen ein. Zwischen den letzten Platten und der Hauswand stellst du eine Dehnungsfuge aus Silikon her. Deren Elastizität verhindert, dass es zu einem Fugenriss kommt.

Schritt 8: Zementschleier entfernen

Deine Steinterrasse hast du nun schon fast fertig gebaut. Betritt sie aber erst, nachdem die Fugenmasse vollständig ausgehärtet ist. Mit Zementschleierentferner und einem Tuch kannst du als krönenden Abschluss die neue Terrasse reinigen. Wichtig: Der Entferner darf nicht in die Fugen geraten. Vermeide unbedingt auch Hautkontakt, indem du beispielsweise Arbeitsschutzkleidung trägst.

Alternativ reinigst du die Fläche mit klarem Wasser und einem Schrubber oder Schwamm ohne kratzige Oberfläche. Entferne die letzten Reste aber erst, sobald die Fugen ausgehärtet sind. Achte dabei darauf, dass das Schmutzwasser nicht im Boden versickert. Abschließend spülst du die Steinterrasse mit klarem Wasser ab.


Terrasse mit Feinsteinzeug im Mörtelbett bauen (Anleitung 2)

Alternativ zu Splitt kannst du deine Terrasse mit Feinsteinzeug auch im Mörtelbett verlegen.

Schritt 1: Untergrund für Feinsteinzeugfliesen vorbereiten

Schnüre zur Markierung der Terrassenfläche

Zunächst spannst du Schnüre in der Höhe, in der deine Terrasse später liegen soll. Als Untergrund trägst du zunächst eine Tragschicht Schotter bis ca. 10 Zentimeter unterhalb der Schnur auf. Nun verdichtest du mit der Rüttelplatte und einer Handstampfe.

Schritt 2: Betonmörtel anrühren und auftragen

Betonmörtel in Eimer

Rühre nun den Drainagemörtel an – am besten geht das mit einem Betonmischer, den du dir bei toom Baumarkt mieten kannst. Aber auch mit einer Bohrmaschine mit Quirl und einem Eimer lässt sich das bei kleineren Terrassen machen. Den Mörtel trägst du in zwei Schichten auf, zusammen fünf Zentimeter dick, und verdichtest jede Schicht. Die Höhe sollte nun der Richtschnur minus der Plattendicke entsprechen.

Schritt 3: Feinsteinzeugplatten probelegen

Nun legst du die ersten Feinsteinzeugplatten zur Probe aus und überprüfst Höhe und Neigung. Die Platten sollten mit 2 bis 3 % Gefälle vom Gebäude weg liegen. Wenn alles passt, entfernst du Steinplatten und Metallstangen.

Schritt 4: Haftschlämme auftragen

Als zusätzlichen Kleber zwischen Mörtel und Fliesen trägst du mit der Maurerkelle eine Schicht Haftschlämme auf die Platten auf. Du rührst sie in einem Eimer nach Packungsanleitung an.

Schritt 5: Feinsteinzeug verlegen

Steinplatte wird mit Gummihammer verlegt

Jetzt legst du die Fliesen an die vorher bestimmte Stelle. Fugenkreuze helfen dir dabei, die Abstände zwischen den Fliesen einzuhalten. Achtung: Die Haftschlämme an den Fliesen trocknet sehr schnell, deshalb ist ein Verschieben der Fliesen kaum möglich!

Mithilfe eines Gummihammers fixierst du die Feinsteinzeugfliesen im Mörtelbett. Zwischendurch kontrollierst du mit einer Wasserwaage, ob alles waagrecht bzw. im leichten Gefälle liegt.

Als nächstes folgen das Verfugen und Reinigen wie in Schritt 7 und 8 in Anleitung 1.


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