Wenn du einen Geräteschuppen, ein Gartenhaus oder ein anderes kompaktes Bauwerk auf deinem Grundstück planst, musst zu als Vorbereitung meist ein Fundament legen. So verhinderst du, dass das Häuschen auf unebenem Untergrund steht oder über die Zeit abzusinken droht. Wie du ein flächiges Fundament erstellst, erfährst du Schritt für Schritt in unserer Fundament-legen-Anleitung. Außerdem zeigen wir dir, welche alternativen Fundamente es für verschiedene Einsatzzwecke noch gibt und was du beim Erstellen eines Fundaments am Hang beachten musst.
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Fundament erstellen zum richtigen Zeitpunkt
Dieses Fundament eignet sich zum Beispiel auch als Grundlage für deine Terrasse oder dein Gartenhaus. Da du beim Legen des Fundaments mit Beton arbeitest, solltest du vorab stets das Wetter prüfen: Es sollte trocken und am besten nicht zu heiß sein. Beton braucht etwa zwei Tage, bis er ausgehärtet ist – komplett trocken und voll belastbar ist das Material sogar meist erst nach zwei bis drei Wochen. Beachte die Herstellerangaben auf der Verpackung des Betons zur Trocknungszeit. In jedem Fall gilt es zu auszuschließen, dass Regen den Beton immer wieder aufweicht. Auch Frost ist während der Trocknungszeit zu vermeiden. In sehr heißen Phasen kannst du das frisch gegossene Fundament alle ein bis zwei Tage etwas bewässern, um Rissbildung während der Trocknung zu vermeiden.
Gut zu wissen: Du kannst Beton entweder selbst mischen, indem du Sand, Kies, Zement und Wasser miteinander vermengst – um das perfekte Mischverhältnis zu treffen, bedarf es allerdings etwas Übung. Oder du kaufst Fertigbeton, den du einfach mit Wasser in einer Schubkarre oder in einem Betonmischer anrührst.
Schritt 1: Fundamentfläche abstecken
Lege zuerst die Fläche für dein Fundament fest. Dafür kannst du mit Holzpflöcken und einer Schnur die Fläche abstecken. Bedenke dabei, dass zusätzlich zum eigentlichen Fundament auch einige Zentimeter Platz für eine hölzerne Verschalung eingerechnet werden müssen. Willst du ein quadratisches Format erstellen, vergewissere dich durch das Überprüfen von Winkeln und Abmessen der Diagonalen, dass du auch wirklich ein Quadrat abgesteckt hast.
Schritt 2: Fundamentgrube ausheben
Hebe die Grube für das zukünftige Fundament mit einem Spaten und einer Schaufel aus. Für ein flächiges Fundament sollte die Grube etwa 80 Zentimeter tief sein, während 30 Zentimeter für eine vor Frost und Feuchtigkeit schützende Kiesschicht eingeplant werden sollten.
Schritt 3: Kiesschicht einfüllen
Fülle die unteren 30 Zentimeter der ausgehobenen Grube mit Kies und verdichte diese anschließend. Das funktioniert am leichtesten mit einer Rüttelplatte. Als zusätzlichen Schutz kannst du auch eine Bauplane auf die Kiesschicht legen.
Schritt 4: Verschalung erstellen
Damit keine Erde an den Seiten abrutscht und in das Fundament „verläuft“, erstellst du eine Verschalung. Schaltafeln und Holzschalungen sollten vorher mit Schalöl behandelt werden. Setze dafür Bretter oder Platten in der entsprechenden Länge an die Ränder der Grube und verschraube diese mithilfe von Winkeln miteinander. Nutze eine Wasserwaage und eine Richtschnur, um sicherzustellen, dass die Bretter gerade eingesetzt sind.
Schritt 5: Beton gießen
Jetzt kommt der wichtigste Schritt beim Erstellen des Fundaments: Gieße den frisch angerührten Beton in die verschalte Grube. Ist sie ungefähr bis zur Hälfte gefüllt, solltest du die Masse zunächst einmal verdichten. Dafür kannst du einen Spaten verwenden, mit dem du leicht auf den nassen Beton klopfst – so entweichen Luftbläschen und kleinere Hohlräume werden geschlossen.
Schritt 6: Bewehrung einsetzen und Fundament fertig gießen
Lege dann eine Stahlmatte auf die Masse. Die sogenannte Bewehrung erhöht die Stabilität und Tragfähigkeit des späteren Fundaments. Fülle die Grube bis zum Rand mit Beton und verdichte diesen noch einmal abschließend.
Schritt 7: Beton aushärten lassen
Nun musst du den Beton nur noch aushärten lassen. Wie eingangs bereits beschrieben, dauert es etwa zwei Tage, bis das Fundament getrocknet ist – voll belastet werden kann es nach etwa zwei bis drei Wochen. Um den noch feuchten Beton vor Umwelteinflüssen zu schützen, kannst du für einige Tage eine Plane über das Fundament spannen.
Alternativen zum Erstellen eines flächigen Fundaments
Ein flächiges Fundament, wie wir es in der vorliegenden Anleitung zum Legen eines Fundaments beschrieben haben, wird auch Plattenfundament genannt und eignet sich vor allem für sehr schwere und massive Bauprojekte. Für kleinere und leichtere Projekte gibt es auch noch weitere Fundamenttypen:
- Punktfundament: Für Objekte, die nur sehr punktuell Kontakt zum Boden haben und auf einzelnen Trägern ruhen, kannst du ein Punktfundament gießen. Dafür werden mehrere meist quadratische Einzelfundamente gegossen, die typischerweise maximal 50 Zentimeter lang und breit sind. Anwendungsbeispiele für Punktfundamente sind Terrassenüberdachungen, Carports und andere Bauwerke, die auf einzelnen Pfosten aufgesetzt werden.
- Streifenfundament: Wie der Name schon erahnen lässt, ist ein Streifenfundament ideal für Objekte mit Wänden und Mauern. Das jeweilige Fundament wird genau unter diesen Teilen in schmalen Streifen gegossen.
- Vollfundament: Eine Betonplatte aus Stahlbeton ist das stabilste und frostsicherste Fundament. Dafür hebst du ein ca. 37 cm tiefes Loch in der Größe des Fundaments aus und verschalst die Wände mit Brettern. Auf dem verdichteten Untergrund wird eine Frostschutzschicht aus Schotter oder gewaschenem Kies gleichmäßig verteilt und gerüttelt. Auf den Schotter legst du eine PE-Folie. Darauf kommen Baustahlmatten. Das Ganze füllst du mit Beton auf.
Bei einem Punktfundament oder Streifenfundament kannst du auf eine vor Frost und Feuchtigkeit schützende Kiesschicht verzichten. Punktfundamente werden außerdem meistens ohne eine zusätzliche Verschalung gegossen.
Alternativen zum Betonfundament
Für kleinere Gartenhäuser und leichtgewichtige Geräteschuppen kannst du alternativ auch eine Bodenplatte wählen. Dieses Fundament ist relativ simpel zu bauen und auch für ungeübte Heimwerker ein geeignetes Projekt. Für größere Gartenhäuser reicht die Bodenplatte allerdings nicht aus – entscheide dich in solchen Fällen lieber für eine Methode, bei der Beton zum Einsatz kommt.
Hebe zunächst eine circa 25 cm tiefe Erdfläche aus, die anschließend mit einer 10 cm dicken Unterschicht aus Kies und Sand bedeckt wird. Vergiss nicht die Schicht mit einer Wasserwaage zu begradigen. Nun werden wahlweise Bodenplatten oder Pflastersteine mithilfe einer Wasserwaage verlegt. Die hier entstehenden Fugen können abschließend noch mit feinem Sand geschlämmt werden.
Achte vor dem Verschlämmen unbedingt darauf, dass die Fläche ebenmäßig ist. Eventuelle Unebenheiten lassen sich im Nachhinein nur schwer korrigieren. So hat der Schuppen einen stabilen Stand und ist vor Bodennässe geschützt.
Wissenswertes zum Erstellen eines Fundaments am Hang
Nicht immer ist ein Grundstück ebenerdig. In solchen Fällen kann ein Fundament nicht ohne Weiteres erstellt werden. Wenn du ein Fundament am Hang erstellen möchtest, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder du baust in den Hang hinein – trägst also einen Teil des Hangs ab und das spätere Bauobjekt grenzt mit mindestens einer Wand teilweise oder komplett an das Erdreich des Hangs. Oder du kreierst mithilfe von Stelzen eine gerade Fläche – aufgesetzt auf dem Hang.
Was so einfach klingt, solltest du allerdings nur in Angriff nehmen, wenn du eine entsprechende Ausbildung oder ausreichend Erfahrung hast. Neben dem handwerklichen Anspruch, den das Erstellen eines Fundaments am Hang erfordert, gibt es noch weitere Besonderheiten: So musst du beispielsweise berücksichtigen, dass je nach Ausprägung des Hangs Erdreich nachrutschen kann. Noch wichtiger ist der Faktor Wasser, das den Hang „hinunterdrückt“ und so sowohl dein Fundament als auch das spätere Bauobjekt beeinflussen kann. Dabei geht es zum einen um eventuelles Grundwasser, vor allem aber um große Mengen Regenwasser und darum, welchen Weg es den Hang hinunter nimmt.
Wie stark diese Faktoren dein Bauprojekt beeinflussen, hängt vor allem vom tatsächlichen Hang ab. Willst du nur einen kleinen Hügel im Garten ausgleichen, sollte das Abtragen des Erdreichs und das Erstellen des Fundaments kein allzu großes Problem darstellen – bei nahezu alpinen Verhältnissen solltest du dir aber zumindest den Rat eines erfahrenen Handwerkers einholen. Du möchtest einen Pool im Garten? Wir zeigen dir, was du bei dem Pool-Fundament beachten musst.
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