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Ratgeber

Sandkasten selber bauen – mit oder ohne Dach

Sandkasten im Garten
Lesezeit 10 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: einfach bis mittel
Dauer: ein bis zwei Tage
Material: starke Holzbretter oder -bohlen, Maßband, Schrauben, Winkelverbinder, rechte Winkel aus verzinktem Stahlblech, Nägel oder Tackerklammern, Kies, Spielsand, Drainagevlies, Abdeckplatte oder -folie, Säge, Spaten, Akkuschrauber, Hammer oder Tacker, ggf. weiteres Material für Sitzflächen und Dach

Du möchtest deinen Garten kindgerecht gestalten und einen Buddelkasten selber bauen, damit dein Kind jederzeit mit Schaufel, Eimer und Förmchen spielen kann? Mit etwas handwerklichem Geschick und unserer Sandkasten-Bauanleitung erledigst du das einfach selbst. Außerdem erfährst du, wie du nicht nur aus Holz, sondern auch aus Palisaden, Stein oder Reifen einen DIY-Sandkasten baust und was du hinsichtlich Größe, Untergrund und Sandauswahl wissen musst.


Bauanleitung für einen Sandkasten aus Holz

Holz ist beim Sandkastenbau meist der Rohstoff der Wahl. Ein rechteckiger Sandkasten aus Holzbohlen, mit Kies als Drainage, lässt sich besonders einfach bauen. Die Holzoberfläche fügt sich zudem auf natürliche Weise in das Gesamtbild des Gartens ein. Wie du dabei vorgehst, liest du Schritt für Schritt in der folgenden Anleitung.

Schritt 1: Holzbohlen zuschneiden

Holzbohlen

Hast du dich für eine Holzart entschieden und den Sandkasten geplant (siehe dazu auch: Vorüberlegungen), geht es an die Arbeit. Wähle zunächst Bohlen mit geeigneten Maßen aus. Sie sollten etwa 20 Zentimeter breit und fünf Zentimeter dick sein. Eventuell musst du das Holz zuschneiden, oder du lässt es dir bereits im Baumarkt auf die richtige Länge bringen. Da der Sandkasten idealerweise etwa 40 Zentimeter hoch ist, benötigst du acht Holzbohlen, sprich für jede der vier Seiten je zwei gleichlange Bohlen übereinander.

Schritt 2: Loch für den Sandkasten in der richtigen Tiefe ausheben

Ob du einen Bausatz verwendest oder einen Sandkasten selber bauen willst, er sollte immer etwas im Boden versinken. Die Wände sollten nicht zu hoch werden, damit sie kleinen Kindern nicht den Einstieg erschweren. Wenn du den Sandkasten in den Boden einlässt, steht er stabiler und die Einstiegsschwelle ist automatisch niedriger. Wie tief der Sandkasten im Boden versinkt, hängt von der geplanten Höhe ab. Das Loch ist idealerweise halb so tief wie die spätere Seitenwand des Sandkastens.

In unserem Fall bedeutet das: Hebe mit dem Spaten ein etwa 15 bis 20 Zentimeter tiefes Loch aus, indem du die Grasnarbe im gewünschten Bereich entfernst. Das Loch muss an jeder Seite fünf Zentimeter (bzw. der Dicke der Bohlen entsprechend) länger sein als die Holzbohlen selbst, denn an jeder Ecke grenzen zwei Bohlen im 90-Grad-Winkel aneinander.

Schritt 3: Rahmen für die Sandkiste bauen

Bilde aus vier Holzbohlen ein Quadrat oder Rechteck – je nachdem, für welche Bohlenlängen du dich entschieden hast – und verschraube die Bohlen jeweils an den Ecken. Wiederhole das Ganze mit den übrigen vier Bohlen. Die beiden identischen Rahmen positionierst du übereinander und verschraubst sie sowohl mit geraden Winkelverbindern als auch mit rechten Winkeln aus verzinktem Stahlblech. So erhältst du einen stabilen und gleichzeitig wetterfesten Rahmen.

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Schritt 4: Drainage und Unkrautschutz für den Sandkasten anlegen

Nahaufnahme Kies

Damit keine Krabbeltiere und wilde Wurzeln aus dem Untergrund in den Sandkasten eindringen, brauchst du eine geeignete Barriere. Gleichzeitig muss diese wasserdurchlässig sein, damit gegebenenfalls Regenwasser aus dem Sandkasten in den Untergrund abfließen kann. Die Lösung ist denkbar einfach: Platziere den Sandkastenrahmen im Loch und fülle eine Kiesschicht als Drainage ein. Decke den Kies anschließend mit einem wasserdurchlässigen Vlies ab. Dieses nagelst oder tackerst du an den Innenwänden des Sandkastens fest. So kann Regenwasser im Erdreich versickern und das Vlies hindert zugleich umliegende Pflanzen, Unkraut und Insekten daran, von unten in den Sandkasten einzudringen.

Schritt 5: Sitzfläche bauen (optional)

Wenn du eine Sandkiste bauen möchtest, die ringsum eine Sitzfläche hat, benötigst du vier zusätzliche Holzbohlen in entsprechender Länge. Soll die Sitzfläche breiter als 20 Zentimeter sein, stabilisierst du sie zusätzlich mit dreieckigen Holzstützen oder mit rechten Winkeln aus verzinktem Stahlblech, die du an der Sandkastenwand und an der Unterseite der Sitzbohlen verschraubst. Sind die Sitzbretter nicht breiter als 20 Zentimeter, kannst du sie auch direkt an der Sandkastenwand befestigen.

Schritt 6: Sand einfüllen

Sandkasten aus Holz

Jetzt ist es Zeit, aus dem Holzkasten mit Vlies einen echten Sandkasten zu machen. Fülle den Sandkasten zu etwa 60 bis 70 Prozent mit Spielsand. Mehr sollte es nicht sein, da der Sandkasten beim Spielen sonst regelmäßig „überläuft“. Prüfe die Beschaffenheit nach dem Befüllen. Der Sand muss feucht genug sein, dass Sandkuchen und Sandburgen nicht sofort in sich zusammenfallen. Zur Not hilft etwas Wasser, damit der Sand besser zusammenhält. Spätestens nach zwei Jahren solltest du den Sand wechseln.

Schritt 7: Abdeckung zum Schutz vor Schmutz und Wetter bauen

Damit kein Schmutz oder Laub im Sand landet und der Sandkasten nicht zur Katzentoilette wird, solltest du in jedem Fall für eine geeignete Abdeckung sorgen. Fertige Abdeckplatten oder spezielle luftdurchlässige Netze findest du im Fachhandel – allerdings kannst du auch hier nach Belieben selbst tätig werden und eine Abdeckung aus Brettern zusammenbauen. Säge dazu beispielsweise Holzbohlen entsprechend zu und verschraube sie mit stabilen Rahmen- oder Kanthölzern. Achte auch hierbei darauf, ausschließlich unbehandeltes Holz zu verbauen.


Wichtige Vorüberlegungen für den Bau eines Sandkastens

Wer einen Sandkasten selber bauen will, sollte sich zunächst einige Gedanken machen:

Vorüberlegung 1: Was ist der beste Standort für den Sandkasten-Eigenbau?

Sandkasten liegt im Schatten der Bäume

Prinzipiell kannst du an jedem beliebigen Standort in deinem Garten einen Sandkasten anlegen. Du ersparst dir jedoch Arbeit und Ärger, wenn du die Bedingungen in deinem Garten berücksichtigst und einige Dinge im Voraus bedenkst:

  • Errichte den Sandkasten nicht in einer Senke. Ideal ist ein leicht erhöhter Standort, denn nach einem Regenschauer läuft so das Wasser besser ab.
  • Achte darauf, dass der neue Sandkasten im Schatten oder Halbschatten steht, damit dein Kind nicht stundenlang im Sonnenschein spielt.
  • Ein Platz im Schatten eines Baumes oder im Hausschatten eignet sich gut. Achte darauf, dass du beim Graben keine Wurzeln beschädigst.
  • Steht kein passender Schattenplatz zur Verfügung, solltest du als Sonnenschutz ein Dach für den Sandkasten bauen. Du kannst aber auch den Sandkasten nah an die Hauswand setzen und darüber ein Sonnensegel befestigen.

Eine Erleichterung für dich ist es, wenn der Sandkasten vom Haus aus im Sichtbereich steht. So hast du die spielenden Kinder immer im Blick, während du deiner Beschäftigung nachgehst.

Vorüberlegung 2: Welches Holz eignet sich, um eine Sandkiste selber zu bauen?

Achte darauf, dass du unbehandelte Holzbohlen kaufst, denn Regenwasser kann Chemikalien aus imprägniertem Holz lösen. Diese sollten natürlich nicht im Sand landen, in dem der Nachwuchs spielt. Das widerstandsfähige Holz von Lärche, Robinie oder Douglasie eignet sich besonders gut, um daraus einen Sandkasten zu bauen. Sie mögen zwar etwas teurer sein als andere Holzarten; in unbehandeltem Zustand sind diese Gehölze aber oft deutlich länger haltbar. Wähle anstatt dünner Bretter lieber starke Holzbohlen. Mit einer Stärke von mindestens 4 Zentimetern halten sie auch den wildesten Spielereien stand.

Vorüberlegung 3: Wie groß soll der Sandkasten werden?

Natürlich kannst du auch einen großen Sandkasten selber bauen – allerdings weisen die meisten Sandkästen nur eine Seitenlänge zwischen 1,50 und zwei Metern auf. Das reicht aus, auch wenn mehrere Kinder zusammen darin spielen. Bei zu großen Sandkästen bleiben oft viel Platz und Sand ungenutzt, und ein kleineres Modell spart Zeit und Material beim Bauen und erleichtert später die Reinigung. Damit genügend Sand zum Spielen in den Sandkasten passt, sollten die Seitenwände etwa 40 Zentimeter hoch sein.

Vorüberlegung 4: Welcher und wie viel Sand kommt in den Sandkasten?

Die benötigte Menge Sand wird schnell unterschätzt. Für einen Sandkasten mit jeweils 1,50 Meter Seitenlänge und 40 Zentimetern Höhe musst du mit etwa 700 kg Sand rechnen.

Am besten wählst du dafür speziellen Spielsand mit GS- oder TÜV-Siegel. Der ist feiner als herkömmlicher Bausand, aber auch meist etwas teurer. Er stammt aus möglichst tiefen Sandschichten, lässt sich beim Spielen besser formen, ist weitgehend staubfrei, bleibt stabil genug und sorgt nicht so schnell für raue Hände.


Ein Dach für den Sandkasten selber bauen

Sandkasten Sonnenschirm im Garten

Wenn es keinen passenden Schattenplatz im heimischen Garten gibt, solltest du für deinen Sandkasten ein Dach selber bauen oder einen (beweglichen) Sonnenschirm aufstellen, den du jeweils dem Stand der Sonne anpasst. So spielt der Sprössling nicht dauerhaft im direkten Sonnenlicht. An windigen Tagen ist ein Sonnenschirm natürlich ungeeignet und ein fest verbautes Dach von Vorteil. Am besten fällst du die Entscheidung für das Dach, bevor du Kies und Vlies einsetzt.

Willst du einen Sandkasten mit Dach selber bauen, benötigst du zusätzlich zum Material für den Buddelkasten vier lange, stabile Holzbalken gleicher Länge – je einen pro Sandkastenecke – sowie vier kürzere Stützbalken gleicher Länge und einige flache Bretter, je nach Größe des Sandkastens. Verschraube die vier langen Balken zunächst innen in den Ecken mit der Sandkastenwand. Verbinde anschließend die langen Balken am oberen Ende mit den kürzeren Stützbalken. Befestige diese mit Winkeln und Schrauben, um dem Gestell die nötige Stabilität zu verleihen. Nun folgt das eigentliche Dach: Lege die Holzbretter flach auf das Gerüst und verschraube diese mit den Stützbalken. Abschließend kannst du das Dach noch mit Markisenstoff bespannen.

Tipp: Ein Dach mit leichtem Gefälle und etwas Überstand ist besonders praktisch, damit Regenwasser gut ablaufen kann und Sand und Sandspielzeug geschützter sind. Kürze dafür zwei Eckpfeiler um einige Zentimeter, sodass zu einer Seite des Sandkastens hin ein paar Prozent Gefälle entstehen, und lege die Holzbretter für das Dach entsprechend etwas länger und breiter aus, damit sie überstehen.


Alternativen zum DIY-Sandkasten aus Holzbohlen

Die DIY-Welt bietet unzählige Alternativen zum klassischen Bohlenmodell aus unserer Anleitung. Ein paar Ideen:

Sandkasten selber bauen mit Palisaden

Großer Sandkasten aus Palisaden

Neben klassischen Bohlen eignen sich auch Holzpflöcke als Sandkastenbegrenzung. Hier ist beim Bau allerdings etwas mehr Muskelkraft gefragt. Hebe zunächst wie oben beschrieben ein Loch aus und vertiefe dieses anschließend an den Rändern noch ein wenig, sodass dort eine schmale Rinne entsteht. Diese befeuchtest du mit dem Gartenschlauch, damit du die Rundhölzer leichter vertikal ins Erdreich schlagen kannst. Das erledigst du nun mit einem Gummihammer. Mit einer Wasserwaage prüfst du, ob die Hölzer gerade ausgerichtet sind und eine schöne Palisade bilden. Für noch mehr Stabilität häufst du etwas feuchte Erde am Fuß der Hölzer an und komprimierst diese mit dem Fuß. Nun folgen wie oben Kies-Drainage und Vlies, ehe du den Sand einfüllst.

Sandkasten selber bauen aus Stein

Stein ist sehr wetterbeständig und stabil, aber auch klobig, schwierig zu verarbeiten und birgt bei einem Sturz ggf. eine höhere Verletzungsgefahr als Holz. Aus diesen Gründen erhält Letzteres oft den Vorzug. Wenn du dennoch einen Sandkasten aus Stein bauen möchtest, solltest du ihn aus Pflastersteinen mauern, damit sich die Steine nicht einfach umstoßen lassen. Außerdem empfiehlt es sich, einen Sandkasten aus Stein bis zum Rand mit Sand zu füllen, um die Verletzungsgefahr durch eine hohe und harte Schwelle zu verringern.

Sandkasten aus einem Reifen bauen

Traktorreifen auf Silo

Einen alten Traktorreifen mit Sand zu füllen, zählt zu den einfachsten Methoden, einen Sandkasten selber zu bauen. Vielleicht malst du ihn sogar zusammen mit dem Sprössling farbig an. So wird der Sandkasten zu echter Gartenkunst.

Tipp: Noch mehr Ideen zum Bauen und Basteln mit Kindern gesucht? Bei uns wirst du fündig! Und wenn du nach dem Sandkasten jetzt richtig Lust am Selbermachen gefunden hast, sieh dir unsere vielen weiteren DIY-Ideen für den Gartenbau an.


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