Für nahezu jeden Garten gibt es auch ein passendes Häuschen. Ob als Aufbewahrungsort für Gartenmöbel beziehungsweise -geräte oder als Rückzugsort zur Entspannung – ein Gartenhaus kann vielfältig genutzt werden. Möchtest du ein Gartenhaus selber bauen, kannst du aus verschiedenen Arten und Materialien wählen. Wie du ein typisches Blockbohlenhaus Schritt für Schritt aufbaust und was dabei zu beachten ist, erfährst du hier.
Weitere Tipps rund um das Thema Gartenhaus findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
Blockbohlenhaus selber bauen: Klassiker im Garten
Der Klassiker unter den Gartenhäusern ist das Blockbohlenhaus aus massivem Holz. Es wird oft als Pavillon, Grillhaus oder Gartensauna verwendet. Wer möchte, kann sich so eine Holzhütte selber bauen: Die Auswahl an Formen und Größen ist groß; zudem kannst du aus verschiedenen Holzarten wählen. Einheimische Hölzer, die sich besonders gut eignen, sind Fichte und Lärche. Die Nadelhölzer sind vergleichsweise günstig und sehr harzreich, was sie besonders wetterbeständig macht. Eine gewisse Holzpflege ist aber trotzdem wichtig. In unseren Ratgebern erfährst du mehr über das Lackieren und Lasieren von Holzgartenhäusern.
Anleitung: Gartenhaus selber bauen
Die einfachste Methode, ein Gartenhaus selber zu bauen sind Fertigbausätze. In diesen bekommst du das nötige Baumetrial fertig zusammengestellt. Alle notwendigen Holzteile sind bereits zugeschnitten und du setzt sie dann zusammen. Wie du dabei genau vorgehst, erfährst du in dieser Gartenhaus-Bauanleitung.
Wenn du dich lieber selbst um den Zuschnitt kümmerst, kannst du auch ein Gartenhaus komplett selbst erstellen. Um dir hierbei die Planung zu erleichtern, findest du bei uns auch einen Bauplan inklusive Schnittliste.
Schritt 1: Fundament als Gartenhaus-Unterbau legen
Den Boden unter dem Gartenhaus musst du stabilisieren. Für sehr kleine Geräteschuppen reicht es meist, den Boden darunter mit 10 cm Schotter aufzufüllen und zu verdichten. Wenn das Haus größer und schwerer wird, muss ein Fundament her.
Möchtest du ein kleines Gartenhaus selber bauen, eignet sich ein einfaches Fundament aus Bodenplatten. Hebe den Boden der Grundfläche zunächst etwa 25 Zentimeter (cm) tief aus und fülle die Mulde mit einer zehn Zentimeter dicken Schicht aus Kies und Sand auf. Verlege darauf wahlweise Bodenplatten oder Pflastersteine. Nimm unbedingt eine Wasserwaage zur Hilfe, um eine ebene Fläche zu schaffen. Anschließend schlämmst du die Fugen mit Sand ein. Welche Alternativen zu Bodenplatten du hast, erfährst du in unserem Ratgeber zur Fundamentlegung.
Schritt 2: Holz vorbehandeln
Bei einem Gartenhaus-Bausatz sind die einzelnen Holzbohlen bereits zugeschnitten, in der Regel aber unbehandelt. Vor dem Aufbau des Gartenhauses empfiehlt es sich daher, die Bohlen mit einer Holzgrundierung zu behandeln, um sie vor Nässe und Fäulnis zu schützen. Halte unbedingt die vorgegebene Trocknungszeit ein, damit ein optimaler Schutz und eine schöne Optik gewährleistet sind. Entsprechende Hinweise findest du auf der Produktverpackung.
Schritt 3: Fundamenthölzer anbringen
Beginne mit dem Aufbau deines Gartenhauses, indem du die sogenannten Fundamenthölzer verlegst. Lass dir entsprechende Hölzer in deinem Baumarkt zuschneiden, falls sie nicht im Bausatz enthalten sind. Um mögliche Unebenheiten im Fundament auszugleichen und zusätzlichen Abstand zur Pflasterfläche zu schaffen, ist es empfehlenswert, kleine Gummiplatten unter die Fundamenthölzer zu legen. So gelangt Regenwasser nicht direkt an das Holz der Unterkonstruktion. Da die Luft zirkulieren kann, wird zudem der Schimmelbildung vorgebeugt.
Schritt 4: Bohlen zusammensetzen
Befestige für das Grundgerüst die ersten Holzbohlen mit den mitgelieferten Schrauben an den Fundamenthölzern. Da die weiteren Bohlen Nut und Feder haben, geht es danach etwas schneller, das Gartenhaus selber zu bauen. Nach dem Lego-Prinzip werden die Holzbohlen einfach ineinandergesteckt. Klopfe mit einem Stück Holz und einem Gummihammer auf die Bohlen, um Nut und Feder fest miteinander zu verbinden. Die einzelnen Schritte beim Zusammenbau können je nach Bausatz leicht variieren. Fenster und Tür sind in der Regel vormontiert und müssen nicht zusammengebaut werden.
Schritt 5: Gartenhaus-Dach bauen
Steht der Unterbau, montierst du die Bohlen am Giebel. Für die Dachpfetten, also die waagerechten Träger der Dachkonstruktion, sind bereits Aussparungen in den Giebelbohlen vorbereitet. Sie müssen nur noch miteinander verschraubt werden. Montiere im Anschluss die Dachbretter auf den Pfetten. Unabhängig davon, ob es sich um ein Gartenhaus mit Flachdach oder Satteldach handelt, wird zur Abdichtung Dachpappe befestigt. Bei vielen Bausätzen wird sie gleich mitgeliefert. Beginne an den unteren Dachbrettern und befestige die Pappe bahnenweise. Das ist entweder mit Nägeln oder einem speziellen Kleber möglich. Achte darauf, dass die Bahnen überlappen, um eine optimale Abdichtung zu gewährleisten. Die letzte Dachpappe wird mittig über dem Giebel befestigt. Möchtest du dein Gartenhaus vor Unwetter schützen, kannst du zusätzlich Schindeln oder Wellplatten anbringen.
Schritt 6: Bodenbretter verlegen
Jetzt hast du es fast geschafft, das Gartenhaus zu bauen. Es fehlen noch die Bodenbretter, die auf den Fundamenthölzern verlegt werden. Achte besonders beim ersten Brett auf eine präzise Ausrichtung. Ist es schief, beeinflusst es schließlich auch die Lage der folgenden Bodenbretter. Nagle das erste Brett nach dem Ausrichten an die Fundamenthölzer und arbeite dich Brett für Brett voran. Sockelleisten sorgen für einen schönen Abschluss. Schneide Sie mit einer Gehrungssäge zu, damit sie in den Ecken rechtwinklig aneinander liegen.
Schritt 7: Tür in das Gartenhaus einbauen
Falls die Tür in deinem Gartenhaus-Bausatz noch nicht fertig montiert ist, musst du diese jetzt noch einbauen. Dazu montierst du zuerst den Türgriff an die Tür. Dann schraubst du außen an die Türöffnung rechts und links je eine Latte, die ein paar Zentimeter in die Öffnung ragt. Beim Aufstellen der Tür dienen sie als Anschläge, damit die Tür nicht nach außen kippt. Stelle die Tür in die Öffnung, kontrolliere die mittige Position und unterfüttere die erste untere Ecke mit Unterlegern. Dann schraubst du diese Ecke fest. Unterfüttere nach und nach die Ecken, kontrolliere, ob die Tür waagrecht steht und verschraube den Rahmen mit dem Holzrahmen der Wand.
Natürlich kannst du auch ein Fenster in dein Gartenhaus einbauen. In deinem toom Baumarkt findest du Fensterbausätze mit Montageanleitung – alternativ kannst du auch individuelle Fenster planen und das nötige Acrylglas auf deine Maße zuschneiden lassen.
Gartenhaus richtig planen und bauen
Möchtest du ein Gartenhaus selber bauen? Bevor du dich an die Arbeit machst, solltest du dich über rechtliche Aspekte informieren und dir Gedanken über den Standort machen.
Art und Nutzung festlegen
Am Anfang steht die Frage, wie und wofür du dein Gartenhaus bauen willst: Benötigst du es als Geräteschuppen für Rasenmäher, Spaten & Co., willst du es (auch) als zweites Wohnzimmer für laue Sommernächte nutzen oder als Partylocation mit Outdoorküche und vielleicht sogar einer Übernachtungsmöglichkeit?
All das entscheidet über die Größe und Bauart deines Gartenhauses. Umgekehrt sprechen dein Budget und der zur Verfügung stehende Platz im Garten ein gehöriges Wörtchen bei der Planung mit. Am besten, du sammelst einmal alle Anforderungen und Wünsche auf einem Blatt Papier.
Den richtigen Standort wählen
Der richtige Standort ist ein wichtiger Aspekt – besonders dann, wenn du das Gartenhaus nicht nur als Geräteschuppen nutzen möchtest. Beachte bei der Standortwahl folgende Aspekte:
• Himmelsrichtung: Richte den Standort nach deinen Nutzungsgewohnheiten und dem Verlauf der Sonne aus. Entscheidest du dich dazu, in der nordöstlichen Ecke das Gartenhaus zu bauen, kannst du die Sonne beispielsweise auch noch am späten Nachmittag und Abend genießen.
• Bodenbeschaffenheit: Ein Gartenhaus benötigt ein festes Fundament. Damit der dafür nötige Aufwand nicht zu groß wird, sollte der Untergrund nicht zu feucht sein. Auch Hanglagen erschweren es, ein Gartenhaus selber zu bauen.
• Gewässer: Ein Gartenhaus neben Teich oder Fluss scheint idyllisch, bringt aber auch Nachteile mit sich. Friert der Boden im Winter nach starkem Regen durch, sind Bodenbewegungen Richtung Wasser möglich. Langfristig kann das dazu führen, dass sich das Haus Richtung Wasser neigt.
Verfügbares Budget und Zeit planen
Zu jeder vernünftigen Vorbereitung gehören Kosten- und Zeitplan. Rechne dir sorgfältig alle benötigten Materialien für den Gartenhaus-Selbstbau zusammen. Vergiss nicht, das Fundament, die Farbe, aber auch die Einrichtung einzukalkulieren. Benötigte Handwerker wie einen Elektriker für den Stromanschluss solltest du nicht vergessen.
Auch dem Faktor Zeit solltest du Beachtung schenken. Brauchst du eine Baugenehmigung, könnte sich das über Wochen hinziehen. Zudem sind die Errichtung des Fundaments und dessen Trocknungszeit mögliche Zeitfresser.
Wasserversorgung im und am Gartenhaus
Die Dachflächen deines Gartenhauses sind ideal zum Sammeln von Regenwasser. Wichtig: Kupfer kann Pflanzen schädigen, deshalb solltest du keine Kupferteile verbauen. Du kannst das kühle Nass über eine Dachrinne und ein Fallrohr mit Ausguss sammeln. Soll dein Gartenhaus über einen Wasseranschluss verfügen, damit du zum Beispiel eine Gartendusche betreiben kannst, solltest du auch beim Gartenhaus-Eigenbau einen Fachmann beauftragen.
Stromversorgung im Gartenhaus
Oft wird der Stromanschluss bei der Gartenhaus-Planung vergessen. Für das Beleuchten des Innenraums ist ein Sonnenkollektor auf dem Dach eine prima und nachhaltige Lösung. Doch spätestens wenn du dein Homeoffice ins Gartenhaus verlegen, die Akkus deines Elektrorasenmähers aufladen oder bei der Einweihungsparty einen Heizstrahler aufstellen möchtest, wirst du die fehlenden Steckdosen vermissen.
Für einen Stromanschluss ist das Erdkabel vom Sicherungskasten des Wohnhauses die einfachste Lösung. Dafür musst du die Hilfe eines Elektrikers in Anspruch nehmen, denn Arbeiten am Sicherungskasten sind allein sein Job!
Wände und Isolation festlegen
Je nachdem, wofür du dein Gartenhaus nutzen möchtest, solltest du die Dicke der Wände wählen. 25 bis 30 mm Wandstärke reichen für ein einfaches Gerätehaus. 40 bis 45 mm sorgen bereits für eine gute Isolierung gegen Kälte und deutlich mehr Stabilität. Ab 50 mm Wandstärke wird es komfortabler: Dann schützt die Wand vor der Hitze des Sommers und der Kälte im Winter.
Auch eine Dämmung kann in manchen Fällen sinnvoll sein. Doch Vorsicht: Bei falscher Vorgehensweise und Konstruktion sind Probleme vorprogrammiert. Du solltest dich dazu also am besten fachkundig beraten lassen.
Brauchst du für das Gartenhaus eine Baugenehmigung?
Möchtest du ein Gartenhaus selber bauen, ist u. U. eine Genehmigung durch das Bauamt notwendig. Da die Vorschriften je nach Bundesland variieren und auch einige Gemeinden unterschiedliche Vorschriften erlassen haben, solltest du dich vorab über die Bestimmungen informieren. Entsprechende Informationen erhältst du direkt beim zuständigen Bauamt. Grundsätzlich sind aber auch bei einer Baugenehmigung gewisse Abstandsvorgaben einzuhalten. So ist zur Grundstücksgrenze etwa meist ein Abstand von drei Metern (m) zu wahren.
Tipp: Auch wenn du für dein Gartenhaus eine Genehmigung hast, alle rechtlichen Vorgaben einhältst und gesetzlich nicht dazu verpflichtet bist: Es empfiehlt sich, vorab mit den Nachbarn zu sprechen. Schließlich wäre es schade, wenn das Gartenhaus den Frieden in der Nachbarschaft stört. Mit ein wenig Kompromissbereitschaft lässt sich bei Unstimmigkeiten sicher eine gute Lösung finden. Das Pflanzen einer Hecke gewährleistet beispielsweise einen guten Sichtschutz und sorgt für Privatsphäre.
Gartenhaus pflegen
Behandle das Holz regelmäßig mit einer Grundierung, um Schimmel und Fäulnis keine Chance zu lassen. Zusätzlich kannst du das Holzhaus mit Wetterschutzfarbe oder Lack anstreichen. Für die Außenwände sind farbige Lasuren ideal, da sie auch Schutz vor UV-Strahlung bieten.
Je nach Standort und Witterung sollte der Anstrich jährlich, mindestens aber alle zwei Jahre wiederholt werden. Zur Wartung gehört es auch, das Dach von Schnee, Blättern und Ästen zu befreien und es regelmäßig auf undichte Stellen zu prüfen. Egal welche Jahreszeit herrscht, es ist wichtig, das Gartenhaus regelmäßig zu lüften und für einen Luftaustausch zu sorgen. Schließlich sinken und steigen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit täglich. Bereits fünf bis zehn Minuten Stoßlüften reichen aus. Ansonsten bilden sich durch die Kondensation kleine Tröpfchen, die sich im Holz festsetzen und zu Schimmelpilzbefall führen.