Du träumst von einer grünen Oase mitten in der Stadt? Dann ist Urban Gardening womöglich genau das Richtige für dich. Damit schaffst du dir auf dem heimischen Balkon oder Dachgarten dein eigenes Refugium. In einem Gemeinschaftsgarten oder einem anderen Urban-Gardening-Projekt im öffentlichen Raum hingegen gärtnerst du gemeinsam mit anderen und sorgst so für mehr Zusammenhalt in der oft anonymen Großstadt. Zugleich kann das urbane Gärtnern zu besserer Luftqualität und zum Erhalt der Artenvielfalt in der Stadt beitragen. Grüne Innenhöfe und Häuserfassaden oder mit Hochbeeten bestückte Brachflächen zeigen: Mit der richtigen Planung gedeihen Blumen und Pflanzen auch auf engem Raum bestens.
Was versteht man unter Urban Gardening?
Kurz gesagt ist Urban Gardening ein Konzept, das dazu beitragen soll, den städtischen Raum grüner zu gestalten. Dort, wo normalerweise grauer Asphalt und Beton dominieren, sollen Pflanzen für mehr Lebensqualität sorgen und Orte geschaffen werden, die zum Verweilen einladen. Viele Hobbygärtner reizt es zudem, ihr eigenes Gemüse und Obst anzubauen. Ob Urban Gardening auf dem Balkon, im Gewächshaus oder als eine groß angelegte Nachbarschaftsinitiative: Der urbane Gartenbau kann auf ganz unterschiedliche Weise umgesetzt werden.
Eines haben alle Projekte jedoch gemeinsam: Aufgrund des dicht besiedelten Stadtraumes ist die Fläche, die für den urbanen Garten zur Verfügung steht, begrenzt. Doch diese (Platz-)Not macht auch erfinderisch. Zum Beispiel kannst du eine Hausfassade durch ein vertikales Bepflanzungssystem in einen hängenden Garten verwandeln, im Innenhof einzelne Gehwegplatten entfernen und begrünen oder auf dem Gehweg in deiner Straße die Baumscheiben bepflanzen. Oder wie wäre es, dich mit Nachbarn deines Wohnviertels zusammenzuschließen und eine öffentliche Brachfläche oder das Dach einer Parkgarage zu einem Gemeinschaftsgarten umzugestalten?
Ein privates Refugium schaffen, eigenes Bio-Gemüse züchten, das soziale Miteinander verbessern oder das ökologische Bewusstsein stärken: Die Motive von Hobbygärtnern können sehr unterschiedlich sein. Was auch immer dich am urbanen Gartenbau reizt, er hat zahlreiche Vorteile:
- Verschönerung des Stadtraums: Ganz gleich, ob du deinen eigenen Balkon oder ungenutzte Parkplätze begrünst: Du trägst damit automatisch zur Steigerung der Lebensqualität in deinem Wohnviertel bei.
- Entspannung: Mit Blick auf üppig bepflanzte Balkone oder einen von einer Urban-Gardening-Initiative begrünten Hinterhof lässt es sich viel besser entspannen als mit der Aussicht auf graue Häuserfassaden.
- Ökologische Lebensmittel: Selbstgezogenes Obst und Gemüse hat Bio-Qualität und ist nachhaltiger als importierte Ware.
- Verbesserung der Luftqualität: Pflanzen binden Abgase und verbessern so die Qualität der Luft.
- Beitrag zur Biodiversität: Bienen und andere Insekten haben es in der Stadt oft schwer. Urban Gardening auf der Fensterbank oder dem Balkon vergrößert ihren Lebensraum.
- Erlebnisraum für Kinder: Mit Urban Gardening bringst du auch Stadtkindern die Natur nahe.
- Stärkung des Umweltbewusstseins: Gepflegte Grünstreifen und Baumscheiben halten Passanten davon ab, Müll auf die Straße zu werfen, und schärfen das Bewusstsein für Umweltschutz.
- Sozialer Zusammenhalt: Ein urbaner Garten ist ein beliebter Treffpunkt für Hausbewohner und Nachbarschaft. Er lädt zum Austausch ein und verhindert Einsamkeit in der Stadt.
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Schritt für Schritt zum urbanen Garten
Hast du Lust bekommen, das Gärtnern in der Stadt mal selbst auszuprobieren? Sehr gut! toom Baumarkt gibt dir ein paar Tipps fürs Urban Gardening an die Hand, mit denen dein Projekt bestimmt ein Erfolg wird.
Schritt 1: Konzept entwickeln
Damit ein Garten langfristig bestehen kann, solltest du dir im Vorfeld ein Konzept überlegen. Wenn du Urban-Gardening-Projekte im Hof, im Vorgarten oder auf dem Dach deines Wohnhauses umsetzen möchtest, ist es ratsam, Vermieter und Hausbewohner in die Planung einzubinden. Private und öffentliche Grundstücke dürfen generell nicht ohne Genehmigung bepflanzt werden, doch viele Stadtverwaltungen unterstützen die Begrünung brachliegender Flächen. Neben dem Abschließen eines Nutzungsvertrages gilt es, gegebenenfalls noch Nachbarn für das Urban Gardening zu mobilisieren oder Geld zu akquirieren. Einfacher ist es, wenn du dich nach einem schon bestehenden Gemeinschafts- oder Schrebergarten umschaust. Das Grünflächenamt ist dafür ein guter Ansprechpartner.
Schritt 2: passenden Standort finden
Sobald der Ort für dein Urban-Gardening-Projekt feststeht, solltest du dich damit beschäftigen, wo du die Pflanzen auf dem verfügbaren Platz am besten positionierst. Es gibt sonnenverwöhnte Gewächse und solche, die Halbschatten bevorzugen. Tomaten und Tulpen beispielsweise gedeihen in deinem urbanen Garten am besten an einem sonnigen Standort. Achte an öffentlichen Orten darauf, dass die Pflanzen nicht im Weg stehen oder Durchgänge blockieren.
Schritt 3: Pflanzen und Pflanzgefäße
Steht dir der Sinn eher nach Nutz- oder nach Zierpflanzen? Während Tulpen, Dahlien und Schmucklilien eine echte Augenweide sind, lassen sich Tomaten, Zucchini und Kopfsalat in der Küche einsetzen. Wähle die Pflanzen für das Urban Gardening außerdem abhängig von den spezifischen Lichtverhältnissen am Standort aus. Legst du auf Pflegeleichtigkeit wert, solltest du zu mehrjährigen Pflanzen wie Buchsbäumen und Chrysanthemen greifen.
Nicht jeder hat die Möglichkeit, auf seiner Dachterrasse Erde aufzuschütten. Aber auch Blumentöpfe und Kübel machen auf Terrasse und Balkon eine gute Figur. Für den Gemüsegarten im Miniaturformat bieten sich Hochbeete und kleine Urban-Gardening-Gewächshäuser an. Beides kannst du leicht selbst bauen. Noch platzsparender sind vertikale Pflanzenbehältnisse, Rankhilfen, Blumenampeln und Pflanzentreppen. Mit Hilfe von Dachbegrünung verwandelst du deine Dachterrasse im Handumdrehen in ein grünes Paradies verwandeln.
Tipp: Schau dir unseren Ratgeber zum Thema Blumenkübel bepflanzen an.
Schritt 4: der richtige Nährboden
Hochwertige Blumen- und Pflanzenerde stellt sicher, dass die Gewächse auch im Balkonkasten oder Hochbeet gedeihen. Damit sich keine Staunässe bildet und sich die Wurzeln gut ausbreiten, empfiehlt sich bei einem Hochbeet ein mehrschichtiges Bodensystem. Hochbeete sind auch dann die beste Lösung, wenn der städtische Boden für das Anlegen eines Gartens ungeeignet ist. Bevor du mit dem Urban Gardening im öffentlichen Raum beginnst, solltest du unbedingt prüfen, ob der Boden durch Umweltgifte kontaminiert ist.
Schritt 5: Pflege organisieren
Obwohl Urban Gardening nicht viel Aufwand bedeuten muss, ist ein Mindestmaß an Pflege unerlässlich. Wenn du verreist, kannst du einen Nachbarn bitten, deinen Garten zu gießen oder vorab ein Bewässerungssystem installieren. Gemeinschaftsgärten haben den großen Vorteil, dass sich mehrere Nutzer gemeinsam um die Pflanzen kümmern können. Ein Plan mit fester Aufgabenverteilung stellt sicher, dass sich jeder einbringt und die Pflanzen regelmäßig und ausreichend gepflegt werden.
Kreative Urban-Gardening-Ideen für Balkon und Dachgarten
Möchtest du das urbane Gärtnern auf deinem Balkon ausprobieren, sind Blumentöpfe und Pflanzenkübel gut geeignet. Ist der Platz ausreichend, kannst du auch Obst und Gemüse in einem Hochbeet anlegen. Gemüsesorten wie Tomaten, Radieschen, Möhren sowie Pflücksalate und Kräuter gedeihen beim Urban Gardening auch auf beengtem Raum wunderbar.
Bevor du einen urbanen Garten auf einem tragfähigen Flachdach anlegst, benötigst du die Genehmigung des Vermieters. Gegebenenfalls sollte zudem ein externer Experte die Machbarkeit auf deinem Dach prüfen. Schütze das Dach vor Nässe, indem du zunächst eine wasserdichte, stabile Plane auslegst. Die Drainage- und Humusschicht, die du danach auftragen musst, sollte entsprechend der Tragfähigkeit des Daches nicht zu dick werden.
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Platzsparende vertikale Systeme
Besonders platzsparend lässt sich urbaner Gartenbau mit Hilfe von vertikalen Gartensystemen realisieren. Dazu gehören einfach anbringbare Wandmodule, Pflanzentreppen sowie Blumenampeln. Alternativ befestigst du an der Rückwand einer Palette eine wasserdichte Plane und bepflanzt anschließend die Zwischenräume. Bevor du die Palette aufrichtest, solltest du den Pflanzen zwei Wochen Zeit zum Anwurzeln geben. Aber auch Plastikflaschen und -tüten kannst du aufhängen und als Pflanzgefäße für das Urban Gardening nutzen.
Urban Gardening im öffentlichen Raum
Nicht nur auf dem heimischen Balkon oder Dachgarten, sondern auch im öffentlichen Raum bieten sich oftmals Hochbeete für die Umsetzung von Urban-Gardening-Projekten an. Mit einem aus Paletten selbst gebauten Hochbeet bleibst du mobil und kannst dir sicher sein, dass die Bodenqualität stimmt und die angebauten Pflanzen gut gedeihen.
Alternativ gärtnerst du direkt vor der eigenen Haustür: Bepflanze Baumscheiben mit bunten Blümchen und verschönere so deine Straße. Es verhindert zudem, dass der Gehweg zum Hundeklo oder zur Mülldeponie verkommt und schützt die Baumwurzeln vor Bodenverdichtung. Obwohl Baumscheiben kommunales Eigentum sind, erlauben die meisten Stadtgemeinden eine Bepflanzung, sofern einige Regeln eingehalten werden. Du solltest weder zu tief graben noch darf das Urban Gardening Passanten, parkende Autos oder Radfahrer behindern.