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Ratgeber

Pavillon selber bauen: So einfach geht’s

Pavillon aus Holz
Lesezeit 9 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: mittel
Dauer: ca. 2 Tage (ohne Erstellung des Fundaments)
Material: 4 Eckpfosten (8–10 mm stark), 4 Querbalken, 8 kleine Holzpfosten als Aussteifung, Dachsparren, Dachbretter, 4 Pfostenanker bzw. Aufschraubhülsen, Gewindeschrauben, Holzschrauben, Winkel, Fertigbeton, Mörteleimer, Spaten, 4 Holzpflöcke, Akkubohrschrauber, Holzbohrer in verschiedenen Größen, Zollstock, Wasserwaage, Hammer, evtl. Stichsäge, Schleifpapier und Schleifklotz, Leiter, Holzschutzmittel, Pinsel, eventuell Dachpappe bzw. Bitumenschindeln und Dachpappstifte

Ein Pavillon ist dekorativer Blickfang für Terrasse oder Garten und idyllischer Rückzugsort zugleich. Egal, ob es regnet oder die Sonne vom Himmel lacht: Unter dem schützenden Dach lässt es sich bei jedem Wetter wunderbar entspannen. Wie du einen einfachen Pavillon aus Holz selber bauen kannst, erfährst du in dieser Anleitung. Zusätzlich erhältst du viele hilfreiche Tipps und Infos zu Standort, Größe und Dachkonstruktion deines neuen Lieblingsplatzes.


Schritt für Schritt: Pavillon aus Holz selber bauen

Die nachfolgende Bauanleitung bezieht sich auf einen einfachen Holzpavillon mit vier Pfosten und Flachdach. Natürlich kannst du den Bauplan an deine individuellen Vorstellungen und Platzverhältnisse anpassen. Je nach Geschmack lässt sich der Pavillon zusätzlich mit Rankgittern oder Zierelementen verschönern.

Tipp: Damit das Holz beim Eindrehen der Schrauben nicht reißt oder splittert, solltest du die Löcher vorbohren.

Schritt 1: Materialbedarf ermitteln und Holz zuschneiden

Holzbohlen

Erstelle zunächst eine Skizze deines Holzpavillons. Halte darin Höhe, Breite und Länge fest. Anhand der Zeichnung kannst du anschließend den Materialbedarf berechnen. Das Holz kannst du entweder selbst zusägen oder du lässt es gleich im Baumarkt auf die richtigen Maße bringen. Schleife die Sägekanten anschließend gut ab.

Finde das passende Holz im toom Onlineshop.


Schritt 2: Ausmessen und Fundament erstellen

Miss die Fläche zunächst gründlich aus. Markiere die Stellen, an denen später die Pfosten aufgestellt werden, mit einem Holzpflock. Sie müssen bei einer quadratischen oder rechteckigen Grundform des Pavillons exakt im rechten Winkel zueinanderstehen.

Für ein Punktfundament hebst du an jeder Markierung ein Loch von mindestens 80 cm Tiefe aus. Setze die Pfostenanker ein und fixiere sie provisorisch mit Latten. Mische anschließend den Beton an und gieße ihn in die Löcher. Lass den Beton komplett aushärten, bevor du den Pavillon aufbaust. Das kann je nach Witterung bis zu einer Woche dauern.

Auf einem festen Untergrund aus Holz oder Stein verwendest du Aufschraubhülsen, die auf dem Boden verschraubt werden.

Schritt 3: Grundgerüst aufbauen

Das Grundgerüst entscheidet über die Stabilität des gesamten Pavillons. Bohre am oberen Ende der Pfosten jeweils 4 Löcher auf den nach innen gerichteten Seiten. Hier werden später die Querbalken befestigt. Damit sich die Schrauben nicht in die Quere kommen, solltest du die Löcher auf beiden Seiten etwas versetzen. Am besten fertigst du dir vorher zwei verschiedene Bohrschablonen an.

Nimm dir anschließend je zwei Pfosten und einen Balken, lege sie U-förmig auf dem Boden aus und verschraube sie mit langen Senkkopfschrauben. Als Nächstes stellst du die beiden U-Profile auf und setzt sie in die Pfostenanker. Richte die Pfosten mithilfe der Wasserwaage aus. Sind sie gerade, kannst du sie mit Gewindeschrauben befestigen. Verschraube dann die beiden letzten Querbalken mit der Konstruktion. Für eine bessere Stabilität sorgen die kleineren Balken, die du in den oberen Ecken als Aussteifung anbringst. Die Aussteifungen müssen in einem 45-Grad-Winkel angeschrägt sein.

Schritt 4: Dachkonstruktion montieren

Säge die Dachsparren so zurecht, dass sie einen Überstand von ca. 30 cm haben. Lege sie anschließend auf die waagerechten Balken und verschraube sie mit Winkeln. Der Abstand zwischen den Sparren sollte etwa 50 cm betragen. Anschließend verschalst du das Dach mit den Dachbrettern. Damit das Dach wasserfest wird, kannst du zusätzlich noch Dachpappe oder Bitumenschindeln verlegen.

Tipp: Bei größeren und schwereren Dächern empfehlen sich zusätzlich Querlatten, die du auf den Sparren verlegst. Sie geben der Dachkonstruktion zusätzliche Stabilität und sorgen dafür, dass sich das Gewicht gleichmäßig verteilt. Dort, wo die Querlatten auf den Dachsparren aufliegen, musst du entsprechende Aussparungen sägen. Dadurch kannst du die Bretter aufstecken und sicher verschrauben.

Schritt 5: Holzschutz auftragen

Holzschutz wird auf Holzbrett aufgetragen

Damit dein Pavillon lange hält, solltest du die tragende Konstruktion mit Holzschutzfarbe oder -lasur streichen. Je nach Holzart und Farbton kann es sein, dass ein zweiter Anstrich notwendig ist. Lass die Farbe über Nacht gut durchtrocknen, bevor du die zweite Schicht aufbringst.


Worin unterscheidet sich ein Pavillon von einem Gartenhaus oder einer Pergola?

Bei einem Pavillon handelt es sich um eine freistehende Konstruktion, die auf der Terrasse, auf dem Balkon oder im Garten aufgestellt werden kann. Im Gegensatz zu einem Gartenhaus oder einer Pergola sind die Seiten komplett oder zumindest teilweise offen; das Dach kann entweder aus einer Plane, Stoff oder festen Materialien bestehen.

Im Handel gibt es bereits fertige Bausätze für feste Pavillons und Zelte, die nur noch zusammengebaut werden müssen. Wie du dabei vorgehst und was du beachten musst, erfährst du im Ratgeber Pavillon aufbauen. Wenn du deinen Balkon-, Terrassen- oder Gartenpavillon selber baust, dann sparst du nicht nur Geld, sondern kannst auch deine eigenen Vorstellungen verwirklichen.


Aus welchen Materialien lässt sich ein Pavillon selber bauen?

Die Materialwahl hängt zum einen vom persönlichen Geschmack und zum anderen vom Stil des Hauses bzw. des Gartens ab.

Holzpavillon

Holz gehört zu den beliebtesten Materialien bei Heimwerkern. Nicht ohne Grund: der Naturbaustoff lässt sich leicht bearbeiten und bringt mit seinem rustikalen Charme Gemütlichkeit in den Garten. Für die Pfosten nutzt du am besten Leimholz, das bereits witterungsfest ist. Das Dach deines Pavillons kannst du aus Fichtenholz bauen, für den Boden empfiehlt sich robustes Lärchenholz.

Metallpavillon

Pavillon aus einem Metallgestell

Pavillons aus Metall sind witterungsbeständig, langlebig und wartungsfrei. Das Material kommt besonders gut mit rankenden Pflanzen zur Geltung, beispielsweise als klassischer Rosenpavillon. Wenn du einen Pavillon aus Metall selber bauen möchtest, dann empfehlen sich leichte Aluminiumprofile oder Rankgitter aus Stahl. Zur Befestigung verwendest du Aluminium-Verbinder, Schrauben, Unterlegscheiben und Muttern.

Pavillon aus Bambus

Mit einem Pavillon aus Bambus bringst du tropisches Flair in deinen Garten. Das Material ist robust, stabil und leicht. Rohre und Latten bekommst du inzwischen bei vielen Händlern. Verbunden werden Bambusrohre traditionell mit Kokosgarn. Heimwerker verwenden am besten Tellerkopf- oder Schlosserschrauben. Besonders authentisch wirkt dein Pavillon, wenn du ihn mit einem Strohdach krönst.

Pavillon aus Paletten

Schnell und kostengünstig lässt sich ein Pavillon aus Paletten bauen. Wähle nur stabile Paletten aus und entferne alle Schadstellen. Schleife alle Teile gründlich ab, damit sich später niemand an Splittern oder Kanten verletzt. Wenn du dir die Arbeit ersparen möchtest, kannst du auch auf fertig geschliffene Paletten zurückgreifen.


Welche rechtlichen Vorgaben müssen beim Bau eines Pavillons beachtet werden?

Du hast bereits einen passenden Platz für deinen Pavillon Marke Selbstbau im Auge? Bevor du in die Planung gehst oder dir schon die Materialien besorgst, solltest du klären, ob eine Baugenehmigung notwendig ist. Ausschlaggebend ist die Größe deines Unterstands, gemessen anhand des Raumvolumens in Kubikmetern (m³). Je nach Bundesland gelten andere Werte. Gewissheit bringt ein Blick in die geltende Landesbauordnung. Prüfe zudem den Bebauungsplan deines Wohngebiets. Der Bebauungsplan weist bebaubare Flächen auf dem Grundstück aus und enthält Vorgaben zu den Gestaltungsmöglichkeiten deines DIY-Pavillons.

Hinweis: Bauämter berechnen den Rauminhalt nicht anhand der Eckpfeiler des Pavillons. Auch Dachüberstände fließen in die Kalkulation ein.

Zum Nachbargrundstück gilt in der Regel ein Mindestabstand von 3 m. Möchtest du den Abstand unterschreiten, dann musst du dir das schriftliche Einverständnis deines Nachbarn einholen. Unabhängig von den gesetzlichen Regelungen empfiehlt es sich, den Nachbarn frühzeitig über das Vorhaben zu informieren. So kannst du Konflikte bereits von vornherein vermeiden.


Wie groß sollte der DIY-Pavillon sein?

Die optimale Größe deines Pavillons richtet sich nach dem vorhandenen Platzangebot und nach deinen individuellen Bedürfnissen. Damit ein normalgroßer Erwachsener bequem im Pavillon stehen kann, sollte er mindestens 2 m hoch sein. Für Länge und Breite empfehlen sich Maße zwischen einem und 3 m. Soll der Pavillon nur als gemütlicher Rückzugsort für ein oder zwei Personen dienen, kann er etwas kleiner ausfallen. Möchtest du regelmäßig Freunde und Familie bewirten, sollte er so groß sein, dass eine Sitzgruppe darunter passt.


Welche Dachformen und -varianten sind möglich?

Du kannst deinen DIY-Pavillon entweder mit einem festen, dauerhaften Dach versehen oder du baust eine flexible Überdachung. Ein festes Dach hat den Vorteil, dass du den Pavillon auch bei Regen nutzen kannst. Als Eindeckung bieten sich Schalbretter, Blech, Acrylglas oder Polycarbonatplatten an. Eine flexible Überdachung bietet nur Schutz vor der Sonne. Allerdings lassen sich Planen und Stoffe bei Unwetter oder im Winter schnell zusammenrollen und leicht verstauen.

Das sind die gängigsten Dachformen:

  • Flachdach: Ein Pavillon mit Flachdach fügt sich harmonisch in jede Bebauungssituation ein. Für eine natürliche Optik kannst du das Dach begrünen.
  • Pultdach: Pultdächer sind zu einer Seite leicht geneigt. Pavillons mit Pultdach wirken modern und bieten zudem den Vorteil, dass das Wasser gut ablaufen kann.
  • Satteldach: Ein Satteldach besteht aus zwei schräg gegeneinander gestellten Dachflächen, die im Dachfirst aufeinandertreffen. Es eignet sich vor allem für niederschlagsreiche Gegenden, da die Schrägen Regen und Schnee gut ableiten.
  • Zeltdach: Zeltdächer sind meist auf mehreckigen Pavillons zu finden. Die Konstruktion ist etwas aufwendiger. Die Dachsparren müssen auf beiden Seiten exakt auf Gehrung gesägt werden.
  • Walmdach: Ein Walmdach, bei dem alle Dachflächen in einem Dachfirst münden, verleiht dem Pavillon einen sehr klassischen Charakter.

Wie findet man den passenden Standort für den DIY-Pavillon?

Pavillon aus Holz unter dem Gartenmöbel stehen

Am besten platzierst du deinen Pavillon an einer geschützten Stelle im Garten, beispielsweise im Windschatten des Hauses. Der Untergrund sollte ebenerdig und tragfähig sein. Überlege dir zudem, welche Aussicht du später von deinem Pavillon genießen möchtest. Vielleicht hast du einen kleinen Gartenteich oder einen Brunnen, den du in den Blickpunkt rücken möchtest?


Braucht der DIY-Pavillon ein Fundament?

Damit der Pavillon später stabil steht, benötigt er ein solides und sicheres Fundament. Bei einem Holzpavillon verhindert das Fundament zudem, dass das Holz in Kontakt mit dem Boden kommt. So entsteht keine Staunässe, die dem Naturmaterial auf Dauer schaden könnte. Ob du ein Punktfundament, ein Streifenfundament oder ein vollflächiges Fundament für deinen Pavillon baust, hängt von deinen persönlichen Vorlieben und vom Untergrund ab. Viele hilfreiche Tipps sowie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du im Ratgeber Fundament erstellen.


Wie muss der DIY-Pavillon gepflegt werden?

Damit dein selbstgebauter Pavillon möglichst lange hält, musst du ihn regelmäßig pflegen und warten:

  • Kontrolliere im Frühjahr und im Herbst, ob das Dach noch dicht ist. Lecks erkennst du an Wasserflecken in der Dachkonstruktion. Um größere Schäden zu vermeiden, solltest du Undichtigkeiten schnell reparieren.
  • Achte darauf, dass die Umgebung frei bleibt. Stutze Äste und Zweige, die deinem Pavillon zu nahe kommen.
  • Erneuere in regelmäßigen Abständen den Holzschutz.

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