Ratgeber

Japanischer Spindelstrauch – so machst du bei der Pflege alles richtig

Hecke aus gelben und grünen Blättern
Lesezeit 10 Minuten
Inhalt:

Ein Spindelstrauch ist vielseitig und pflegeleicht. Ob als dekorative Solitärpflanze oder als Sichtschutz zu benachbarten Grundstücken – mit einem Japanischen Spindelstrauch und seinen verwandten Arten liegst du goldrichtig. Erfahre alles über das Pflanzen und die richtige Pflege des Spindelstrauchs, welche Unterschiede es zwischen den Arten gibt und ob die immergrünen Pflanzen winterhart sind.


Wissenswertes über den Japanischen Spindelstrauch

Der Spindelstrauch ist auf der ganzen Welt verbreitet: in Asien, Nord- und Mittelamerika, Europa, Madagaskar und Australien. Der Japanische Spindelstrauch, auch Japanische Spindel oder Japanischer Spindelbaum genannt, hat seinen Ursprung, wie der Name vermuten lässt, in Japan.

Steckbrief: Japanischer Spindelstrauch
Header 1Header 2
Header 1HerkunftHeader 2Japan
Header 1Botanischer NameHeader 2Euonymus japonicus
Header 1FamilieHeader 2Spindelbaumgewächse (Celastraceae)
Header 1StandortHeader 2sonnig bis halbschattig, geschützt
Header 1BodenHeader 2durchlässig, humos
Header 1PflanzzeitpunktHeader 2Frühjahr bis Sommer
Header 1PflegeHeader 2pflegeleicht, anspruchslos
Header 1BlütezeitHeader 2April bis Juli

Vorsicht: Der Japanische Spindelstrauch (Euonymus japonicus) zählt, wie alle Arten des Euonymus, zu den giftigen Gartenpflanzen. Besonders beim Europäischen Spindelstrauch solltest du beim Pflanzen und der Pflege aufpassen. Für Menschen und Haustiere sind vor allem die Samen und Früchte des Spindelstrauchs giftig – für Vögel hingegen sind diese eine Delikatesse.

Artenvielfalt der Spindelsträucher

Spindelsträucher gehören zur Pflanzenfamilie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae) und tragen den botanischen Namen „Euonymus“. Hierzulande sind sie auch unter dem Trivialnamen „Pfaffenhütchen“ bekannt. In der Gattung gibt es zwischen 130 und 175 Arten, unter denen die folgenden hierzulande besonders beliebt sind:

  • Europäischer oder Gewöhnlicher Spindelstrauch (Euonymus europaeus)
  • Japanischer Spindelstrauch (Euonymus japonicus)
  • Kriechspindel (Euonymus fortunei)
  • Flügel-Spindelstrauch oder Flügel-Spindel (Euonymus alatus)

Die Pflege der unterschiedlichen Spindelsträucher gestaltet sich insgesamt sehr ähnlich. In diesem Ratgeber gehen wir auf die Spindelstrauch-Pflege im Allgemeinen und auf den Japanischen Spindelstrauch ein.

Wachstum und Aussehen des Japanischen Spindelstrauchs

Spindelsträucher zählen zu den immergrünen Pflanzen, die auch im Winter ihr Laub behalten. Sie sind reich verzweigt und aufgrund ihres dichten, buschigen Wuchses ein echter Blickfang im Garten. Der Japanische Spindelstrauch wächst eher aufrecht, weshalb du ihn auch gut als immergrüne Hecke pflanzen kannst, wohingegen die Kriechspindel wie Efeu eher als Bodendecker oder Kletterpflanze dient.

Spindelsträucher können eine Höhe von bis zu fünf Metern erreichen, wobei die meisten Zuchtformen des Japanischen Spindelstrauchs eher klein bleiben und eine Größe von etwa zwei Metern üblich ist. Der Japanische Spindelstrauch gedeiht langsam: Pro Jahr verzeichnet er ein Wachstum von nur etwa zehn Zentimetern.

Das Aussehen der Blätter von Spindelsträuchern variiert je nach Art und Sorte. Die Blätter haben unterschiedliche Größen und Formen, wobei sie alle eher rundlich sind – manche haben glatte und andere gesägte Ränder. Die Blattfarbe reicht von gleichmäßigem Grün über panaschiert bis zu weißen oder gelben Blatträndern, was Spindelsträucher wie den Japanischen Spindelbaum zu einem sehr beliebten Ziergehölz im Garten macht.

Tipp: Du kannst Spindelsträucher als Alternative zum Buchsbaum pflanzen, der aufgrund von Buchsbaum-Krankheiten und dem Buchsbaumzünsler nicht mehr so gerne angepflanzt wird.

Bekommt der japanische Spindelstrauch Blüten und Früchte?

Strauch mit weißen Blüten

Bei guter Pflege und dem richtigen Standort bekommen Spindelsträucher ab April oder Mai kleine, weißliche Blüten –wenige Sorten bilden auch rote oder pinkfarbene Blüten. Die Blütezeit variiert je nach Art. So erstrahlen die weißen Blüten des Japanischen Spindelstrauchs beispielsweise von April bis in den frühen Juli hinein. Möchtest du einen bienenfreundlichen Garten anlegen, sind die süßen Blüten des Spindelstrauchs ideal. Kriechende Arten blühen nur selten.

Du kannst auch noch weitere Nützlinge fördern, denn die Früchte des Gewöhnlichen Spindelstrauchs sind gut für heimische Wildtiere und eignen sich als natürliches Vogelfutter. Nach der Blüte entstehen die Früchte, die sich im Herbst öffnen und je nach Euonymus-Art unterschiedlich aussehen.


Japanischen Spindelstrauch pflanzen – in Topf und Beet

Spindelsträucher kannst du sowohl im Garten auspflanzen als auch im Kübel kultivieren. Durch den aufrechten Wuchs eignet sich vor allem der Japanische Spindelstrauch für Kübel, um Balkon und Terrasse in der wärmeren Jahreszeit zu verschönern. Wähle bei Topfkultur ein ausreichend großes Pflanzgefäß, damit der Spindelstrauch und seine Wurzeln ein größeres Erdreich und damit einen größeren Wasserspeicher haben.

Ins Beet sollte der Japanische Spindelstrauch allerdings nur in milden Regionen mit nicht so kalten Wintern gepflanzt werden, da er nur bedingt winterhart ist. Willst du auf Nummer sicher gehen, pflanze deinen Euonymus japonicus lieber im Topf. Für den Garten in kälteren Regionen bieten sich winterharte Pflanzen wie der Gewöhnliche Spindelstrauch an.

Pflanzbedingungen für den Japanischen Spindelstrauch im Garten

Drei grüne und gelbe Sträucher

Der beste Pflanzzeitpunkt für Spindelsträucher aller Art ist das Frühjahr nach den Spätfrösten, wenn der Boden wieder aufgetaut und erwärmt ist. So bietest du dem Gewächs ausreichend Zeit, um bis zum Winter gut anzuwachsen und lange, gesunde Wurzeln zu bilden.

Pflanzt du den Spindelstrauch als alleinstehendes Formgehölz, halte zu benachbarten Pflanzen etwa die Hälfte der zu erwartenden Wuchshöhe als Pflanzabstand ein.

Als Hecke stellst du die Spindelstrauchpflanzen etwas näher, damit durch dichten Wuchs ein Sichtschutz für den Garten entsteht. Ein Pflanzabstand von 25 bis 30 Zentimetern zwischen den Sträuchern ist ideal.

Standort und Erde für Euonymus-Pflanzen

Auch beim Standort sind sich die Spindelsträucher fast einig: Sie bevorzugen einen Platz in der Sonne oder im Halbschatten. Von der Blattfarbe ist abhängig, wie hell der Standort für deinen Spindelstrauch sein muss. Je heller und gezeichneter die Blätter sind, desto mehr Licht braucht er. Im Umkehrschluss heißt es, dass sich die Blätter an einem dunkleren Standort weniger gemustert entwickeln. Warm und möglichst geschützt sollte der Standort ebenfalls sein, damit sich der Japanische Spindelstrauch wohlfühlt.

Die Erde für Spindelsträucher sollte stets durchlässig und nicht zu fest sein, damit sich keine Staunässe bildet. Diese kann vor allem bei Frost zum Absterben der Wurzeln führen. Ebenfalls sollte die Erde humos sein – etwas Kompost beim Pflanzen gibt dem Japanischen Spindelstrauch einen nährstoffreichen Start.


Pflege für den Japanischen Spindelstrauch: gießen, düngen, schneiden, umpflanzen

Die Pflegeroutine für Spindelsträucher ist überschaubar und umfasst die üblichen Maßnahmen:

Wie sollte man den Japanischen Spindelstrauch gießen?

Spindelsträucher brauchen eine geregelte Wasserzufuhr, um nicht auszutrocknen. Die Erde sollte stets feucht, aber frei von Staunässe sein. Im Beet genügt das Gießen in Trockenperioden, da Regen und Bodenfeuchte vorhanden sind. Im Topf solltest du Japanische und andere Spindelsträucher aber regelmäßig gießen und den Wurzelballen niemals austrocknen lassen. Gegen Staunässe helfen eine Drainageschicht und ein Abfluss im Topf. Im Winter gießt du den Spindelstrauch – wenn du eine winterharte Sorte hast – nur an frostfreien Tagen, um Frostschäden im Wurzelbereich vorzubeugen.

Muss man einen Spindelstrauch düngen?

Für die angemessene Menge an Nährstoffen düngst du Spindelsträucher im Beet einmal im Frühjahr mit organischem Langzeitdünger – frischer Kompost oder Hornspäne haben sich bewährt. Japanische Spindelsträucher im Topf solltest du zwischen Frühling und Herbst etwa alle zwei Wochen mit flüssigem Kübelpflanzendünger nähren, den du einfach mit ins Gießwasser gibst. Aufgrund des geringen Erdvolumens können sich Nährstoffe in der Topfkultur nicht so lange halten wie im Beet und du musst die Pflanzen deutlich öfter düngen.

Bei Pflegefehlern treten mitunter Schäden auf. So kann es etwa sein, dass der Japanische Spindelstrauch Blätter verliert oder die Blätter gelb werden. Beide Schadbilder können sowohl auf zu viel oder zu wenig Wasser als auch auf einen Nährstoffmangel hindeuten. Überprüfe die Pflege deines Spindelstrauchs und wirke entsprechend entgegen.

Wann und wie kann man den Japanischen Spindelstrauch schneiden?

Viele Arten des Spindelstrauchs, darunter auch der Japanische, sind sehr schnittverträglich. Auch wenn ein regelmäßiger Rückschnitt nicht zwingend erforderlich ist, bietet es sich an, Spindelsträucher jährlich im Frühjahr etwas zurechtzuschneiden. Verwende dafür eine Garten- oder Heckenschere. Ein solcher Formschnitt kann oberflächlich sein, um lediglich zu lang gewordene Triebe einzukürzen. Du kannst den Euonymus aber auch in abstrakte Formen schneiden.

Macht es die Form erforderlich, kannst du im Sommer und frühen Herbst auch abermals leicht nachschneiden. Kranke und abgestorbene Triebe solltest du außerdem regelmäßig entfernen. Bei starkem Befall oder unkontrolliertem Wuchs mit Verkahlung solltest du Japanische Spindelsträucher radikal schneiden – sie treiben dann im nächsten Frühjahr neu aus.

So oft musst du deinen Spindelstrauch im Topf umpflanzen

Hände mit Handschuhen halten Blumenerde

Da Spindelsträucher nicht so schnell wachsen, ist das Umtopfen der Pflanzen nicht unbedingt jährlich erforderlich. Alle zwei bis drei Jahre ist bei der Kübelkultur in der Regel ausreichend. Vor allem Japanische Spindelsträucher wachsen sehr langsam. Setze sie erst um, wenn der Topf nahezu durchwurzelt ist. Das neue Gefäß sollte ein paar Zentimeter größer sein als das alte. Fülle es mit frischem, nahrhaftem Substrat, damit dein Spindelbaum gut wachsen kann. Eine Drainageschicht am Topfboden ist optional und kann Staunässe vorbeugen.


Spindelsträucher richtig überwintern

Beim Überwintern von Spindelsträuchern kommt es auf die Art an, da nicht alle Euonymus-Pflanzen gleich winterhart sind. Der Gewöhnliche Spindelstrauch ist deutlich winterhärter als der Japanische, der nur leichte Minusgrade aushält. Ist dein Spindelstrauch im Garten ausgepflanzt, kannst du ihn mit einem Winterschutz versehen: Laub und Reisig als Mulch sowie ein Gartenvlies gegen die Wintersonne.

Japanischer Spindelstrauch im Topf kann wie folgt überwintern:

  • Stelle den Topf ab dem ersten Frost an eine schützende Hauswand.
  • Wickle den Topf mit Vlies, Jute oder einer Luftpolsterfolie ein.
  • Bedecke die Erdoberfläche mit Laub oder einer Kokosmatte.
  • Stelle den Topf auf ein Brett oder eine Styroporplatte.
  • An sonnigen Standorten schützt ein lichtdurchlässiges Gartenvlies als Haube vor der starken Wintersonne.
  • Gieße nur an frostfreien Tagen und nur so viel, dass der Spindelstrauch nicht austrocknet.
  • Kontrolliere den Spindelstrauch regelmäßig auf Frostschäden.

Alternativ kannst du den Japanischen Spindelstrauch auch in ein Winterquartier bringen. Dieses sollte hell und kühl sein, etwa zehn Grad. Ein unbeheiztes Gewächshaus, ein Wintergarten oder ein Treppenhaus kommen infrage.


Krankheiten und Schädlinge beim Japanischen Spindelstrauch

Für einen Befall mit Schädlingen oder Krankheiten sind die robusten Spindelsträucher nicht anfällig. Lediglich in einem Winterquartier kann es besonders bei Japanischen Spindelsträuchern zu Schädlingen wie Spinnmilben kommen, wenn die Pflanzen zu trocken sind. Bei zu warmer und feuchter Überwinterung sind Schild- oder Wollläuse möglich.


So kannst du deinen Spindelstrauch vermehren

Theoretisch sind Spindelsträucher über Saatgut vermehrbar, das ist allerdings sehr langwierig. Das Vermehren über Stecklinge ist deshalb bei Euonymus-Pflanzen deutlich beliebter. Um Gewöhnlichen oder Japanischen Spindelstrauch zu vermehren, gehst du folgendermaßen vor:

  1. Schneide im Sommer mit einer scharfen und sauberen Gartenschere etwa 15 bis 20 Zentimeter lange, halb verholzte Triebe ab.
  2. Entferne die unteren Blätter dieser Triebe.
  3. Befülle Pflanztöpfe mit nährstoffreicher Erde und stecke die Triebe hinein.
  4. Gieße die Stecklinge gut an und stelle sie an einen warmen, hellen Ort.
  5. Halte die Erde gleichmäßig feucht. Sobald die Stecklinge neue Blätter bekommen, ist der Trieb erfolgreich angewachsen und du kannst die Spindelsträucher umpflanzen.

Tipp: Im ersten Winter solltest du junge Spindelsträucher geschützt überwintern, da die zarten Wurzeln noch sehr frostempfindlich sind.


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