Ratgeber

Zypresse pflanzen und pflegen

große Zypressenhecke vor blauem Himmel
Lesezeit 10 Minuten
Inhalt:

Mit ihrem aufrechten Wuchs und dem immergrünen Nadelkleid bringt die Zypresse Mittelmeer-Feeling in deinen Garten. Wann die beste Zeit zum Pflanzen ist, wie du den richtigen Standort findest und welche Pflege Zypressen benötigen, erfährst du hier.


Wissenswertes über Zypressen

Zypressen um ein Haus in Italien

Denkt man an die Toskana, hat man sofort ein Bild von sanften Hügeln vor Augen, zwischen denen Zypressen erhaben in den Himmel ragen. Die eleganten Nadelbäume sind aber nicht nur im Mittelmeerraum anzutreffen, sondern in allen warmen Klimazonen auf der Nordhalbkugel.

Zypresse-Steckbrief
Header 1Header 2
Header 1HerkunftHeader 2milde Regionen der Nordhalbkugel (Nord- und Zentralamerika, Europa, Afrika, Asien)
Header 1botanischer NameHeader 2Cupressus
Header 1FamilieHeader 2Zypressengewächse (Cupressaceae)
Header 1StandortHeader 2sonnig und möglichst windgeschützt
Header 1BodenHeader 2wasserdurchlässig, sandig, leicht lehmig
Header 1AussaatHeader 2ganzjährig
Header 1PflanzzeitpunktHeader 2September bis November oder im Frühjahr
Header 1PflegeHeader 2pflegeleicht
Header 1BlütezeitHeader 2je nach Klima und Art ab Ende Januar bis Mai

Wie sieht eine Zypresse aus?

Zapfen an einer Zypresse

Die verschiedenen Zypressenarten unterscheiden sich teilweise deutlich in Wuchs und Farbe. So gibt es kleinwüchsige, strauchartige Pflanzen, aber auch Zypressen, die weit in die Höhe reichen. Die Krone kann schmal oder ausladend sein. Allen gemein ist das immergrüne Nadelkleid.

Charakteristisch für Zypressen sind die kleinen Schuppenblätter, die dachziegelförmig an den Zweigen anliegen und diese vollständig bedecken. Die Farbe reicht von gelb über alle möglichen Grüntöne bis hin zu blau. Bei jungen Exemplaren ist die Rinde glatt, im Laufe der Jahre wird sie immer rissiger.

Zypressen sind einhäusig, das heißt, es bilden sich weibliche und männliche Blüten an derselben Pflanze. Diese haben die Form von kleinen Zapfen. Die weiblichen Zapfen bleiben meist über Jahre geschlossen. In der Regel öffnen sie sich erst, wenn sie großer Hitze ausgesetzt wurden. So stellt die Pflanze sicher, dass nach einem Waldbrand zahlreiche Sämlinge heranwachsen. Die bestäubten weiblichen Zapfen wachsen auf eine Größe von ca. 10 mm an – die Früchte der Zypresse.

Wie hoch werden Zypressen?

Die Endhöhe einer Zypresse hängt von ihrer Art ab. Echte Zypressen können in ihrer Heimat 20 bis 30 m hoch werden. In unseren Breitengraden erreichen sie bei guter Nährstoffversorgung eine Größe von bis zu 15 m. Zypressen sind für ihr schnelles Wachstum bekannt. An einem idealen Standort kann der Zuwachs bis einen Meter pro Jahr betragen. Sie lassen sich aber gut schneiden. Aus diesem Grund wird die Zypresse gerne als Heckenpflanze eingesetzt.

Sind Zypressen giftig?

Die Zypresse ist in allen Pflanzenteilen giftig für Menschen und Haustiere. Wie bei allen anderen giftigen Gartenpflanzen gilt: Halte Weide- und Nagetiere fern und lass Kleinkinder nicht unbeobachtet in der Nähe spielen.


Welche Arten von Zypressen gibt es?

Weltweit sind mindestens 16 Zypressenarten bekannt, die sich anhand von Farbe, Zapfen und Wuchsform bestimmen lassen.

Zu den Zypressenarten, die am häufigsten angepflanzt werden, zählen:

  • Echte Zypresse (Cupressus sempervirens): auch Mittelmeer-Zypresse, Toskana-Zypresse oder Säulen-Zypresse genannt. Die Echte Zypresse ist mit ihrem säulenförmigen Wuchs charakteristisch für mediterrane Kulturlandschaften. Als Gartenpflanzen haben vor allem die Sorten „Stricta“ und „Pyramidalis“ Bedeutung. Echte Zypressen sind aber nur bedingt winterhart. Ältere, etablierte Bäume kommen mit Temperaturen bis –18 °C zurecht.
  • Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica): ist unempfindlich gegenüber Winterkälte und Spätfrösten. Die Arizona-Zypresse wächst kegelförmig und dicht. Sie macht sowohl als Solitärpflanze als auch in einer Hecke eine gute Figur.
  • Kaschmir-Zypresse (Cupressus cashmeriana): beeindruckt mit blaugrünen Nadeln, die an den Ästen herabhängen. Die Kaschmir-Zypresse kann Temperaturen bis –10 °C standhalten. Sie ist jedoch schneedruckgefährdet. In schneereichen Gegenden sollten die Zweige zusammengebunden werden.
  • Monterey-Zypresse (Cupressus macrocarpa): ist nur bedingt winterhart. In jungen Jahren wächst die Monterey-Zypresse kegelförmig, bildet aber später eine ausladende Krone. Die Sorte „Goldcrest“, die mit auffällig goldgelben Nadeln punktet, wird gerne im Kübel kultiviert.
  • Leyland-Zypresse (Cupressocyparis leylandii): Hybrid aus Nootka-Scheinzypresse (Xanthocyparis nootkatensis) und Monterey-Zypresse (Cupressus macrocarpa). Die robuste Pflanze übersteht auch kältere Winter. Mit ihrem kräftigen Wachstum eignet sie sich gut für dichte Hecken.

Oft wird der Begriff Zypresse auch für Scheinzypressen (Chamacyparis) verwendet. Diese sind zwar eng mit den Zypressen verwand, es handelt sich aber um zwei verschiedene Gattungen. Eine beliebte Heckenpflanze, die ebenfalls gerne mit der Zypresse verwechselt wird, ist die Thuja. Auf den ersten Blick lassen sich diese Koniferen nur schwer unterscheiden. Thujen haben jedoch dunklere, gröbere Nadeln. Zerreibt man sie zwischen den Fingern, setzen sie ihren angenehmen Nadelduft frei.

Zypresse pflanzen – so gehst du vor

Zypressen bevorzugen einen windgeschützten Standort in voller Sonne. Infrage kommen beispielsweise sonnige Innenhöfe und nach Süden oder Westen ausgerichtete Mauern. Es gibt auch einige winterharte Arten von Zypressen, die in den Garten oder Vorgarten gepflanzt werden können. Der Boden sollte sandig-humos und wasserdurchlässig sein. Staunässe vertragen Zypressen nicht, mit Trockenheit kommen sie dagegen gut zurecht. Der pH-Wert kann – je nach Art der Zypresse – von stark alkalisch bis mäßig sauer reichen.

Zypresse in den Garten pflanzen

einzelne große Zypresse im Garten

Der geeignete Zeitpunkt, um eine Zypresse einzupflanzen, ist zwischen September und November oder im Frühjahr nach den Spätfrösten. Pflanze junge Exemplare erst ab einer Höhe von einem Meter ins Freiland aus, da diese weniger frostempfindlich sind. Die Echte Zypresse benötigt zudem einen stabilisierenden Pfahl, da sie schnell nach oben wächst.

  1. Wässere die Zypresse vor dem Pflanzen ordentlich.
  2. Hebe ein großes Loch aus, das doppelt so breit und zweimal so tief wie der Wurzelballen ist.
  3. Fülle als untere Schicht lockeren Aushub ein. Um die Wasserdurchlässigkeit zu erhöhen, kannst du etwas Sand oder Kies beimischen.
  4. Nimm die Zypresse aus dem Topf. Das Netz, das um die Wurzeln gespannt ist, musst du nicht entfernen. Es reicht, wenn du es einschneidest.
  5. Stelle den Wurzelballen in das Loch, richte die Zypresse senkrecht aus und fülle den Aushub ein.
  6. Tritt die Erde fest und gieße deine Zypresse anschließend gut an.
  7. Damit das Wasser nicht so schnell verdunstet, empfiehlt sich eine Schicht Rindenmulch rings um die Pflanze.

Du möchtest eine ganze Hecke anlegen? Wie es geht, zeigen wir dir in unserer DIY-Anleitung Hecke anpflanzen.

Zypresse im Topf oder Kübel pflanzen

Wenn es in deiner Region zu kalt für eine Zypresse ist oder du nur einen Balkon hast, kannst du sie auch im Topf oder Kübel halten. Im Winter bringst du sie dann einfach an einen frostgeschützten Ort. Für einen sicheren Stand empfiehlt sich ein massives oder breitfüßiges Gefäß. Lege am Grund eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben an. Als Substrat für deine Zypressen im Topf kannst du Erde für Kübelpflanzen oder Gartenerde nutzen, die du mit Kompost mischst.

Etwa alle drei Jahre solltest du deine Zypresse umtopfen. Wähle dazu einen Kübel, der etwas größer ist, und verwende frisches Pflanzsubstrat.

Welche Pflanzen passen zu Zypressen?

Zypressen lassen sich wunderbar mit anderen mediterranen Pflanzen kombinieren, beispielsweise Oleander, Buchsbaum oder Lorbeer. Die Nähe zu Obstbäumen solltest du vermeiden: Zypressen sind Wirtspflanzen für Schadpilze, die auf Obstgehölze überspringen können.


Die richtige Pflege für Zypressen

Nahaufnahme Zypresse

Fühlt sich deine Zypresse an ihrem Standort wohl, benötigt sie nur wenig Pflege. Die meiste Arbeit fällt bei Heckenpflanzen an, die mit einem regelmäßigen Schnitt in Form gehalten werden müssen.

Zypressen gießen

Im Freien werden Zypressen meist ausreichend mit Wasser versorgt. Nur in sehr trockenen Sommern und Wintern musst du gießen. Auch Zypressen im Topf oder im Kübel benötigen regelmäßige Wassergaben. Die Erde sollte immer leicht feucht, aber nicht nass sein.

Zypressen düngen

Zypressen wachsen auch auf Böden, die wenige Nährstoffe bieten, deshalb musst du sie im Freiland nicht düngen. Möchtest du deinen Ziergehölzen trotzdem etwas Gutes tun, kannst du ihnen im Frühjahr Hornspäne, Kompost oder Langzeitdünger für Koniferen und Hecken verabreichen. Zypressen im Topf, die keine neuen Nährstoffquellen erschließen können, freuen sich zu Beginn der Wachstumssaison über eine Portion Dünger. Du kannst auch auf Hausmittel zurückgreifen und deine Zypressen mit Kaffeesatz düngen.

Zypressen überwintern

Junge Zypressen und empfindliche Arten brauchen einen geeigneten Winterschutz. Am besten umwickelst du sie mit einem hellen Frostschutzvlies. Die Wurzeln von ausgepflanzten Zypressen lassen sich durch eine aufgeschüttete Laubschicht vor Frostschäden schützen. Damit das Laub nicht vom Wind davon geweht wird, solltest du es mit Tannenreisig beschweren.

Zypressen im Kübel können im Winter im Freiland bleiben, müssen jedoch warm eingepackt werden. Am besten stellst du den Kübel an einen hellen, windgeschützten Ort – idealerweise an einer Hauswand. Lege eine Holz- oder Styroporplatte unter und wickle mehrere Lagen Sackleinen, Bastmatten oder Luftpolsterfolie um den Topf. Auf Nummer Sicher gehst du, wenn du deine Zypresse im unbeheizten Gewächshaus oder in einer Garage mit Fenster unterbringst. Viele hilfreiche Tipps findest du auch im Ratgeber Pflanzen überwintern.

Welche Krankheiten oder Schädlinge können bei Zypressen auftreten?

Es gibt verschiedene Krankheiten und Schädlinge, die Zypressen zusetzen können:

  • Zypressenkrebs (Seiridium cardinale): Schadpilz, der nicht nur Zypressen, sondern auch andere Koniferen wie Scheinzypressen oder Thujen befällt. Zypressen mit Pilzbefall erkennt man an der kardinalroten Färbung. Es gibt kaum Heilungsmöglichkeiten. Allerdings tritt die Krankheit in unseren Breiten nur selten auf.
  • Grauschimmel: zeigt sich als grauer, stinkender Belag auf den Trieben. Die Pilzkrankheit entsteht bei Lichtmangel und zu feuchtem Klima. Im Anfangsstadium lässt sie sich mit Pflanzenschutzmitteln bekämpfen, bei starkem Befall muss die Pflanze meist entsorgt werden.
  • Miniermotte: Erstes Anzeichen für einen Befall können braune Triebspitzen sein. Sind nur wenige Raupen sichtbar, kannst du diese per Hand einsammeln. Bei starkem Befall helfen spezielle Pflanzenschutzmittel.
  • Borkenkäfer: Ein Befall äußert sich in braunen oder abgestorbenen Trieben. Haben sich Borkenkäfer eingenistet, solltest du deine Zypresse samt Wurzeln entfernen.
  • Blattläuse: können bei Jungpflanzen zum Triebsterben führen.

Wie lassen sich Zypressen vermehren?

Zypressen können sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge vermehrt werden. Die Samen müssen bei einigen Zypressenarten im Kühlschrank stratifiziert werden. Anschließend kannst du sie in gewöhnlicher Anzuchterde aussäen.

Schneller geht die Vermehrung durch Stecklinge. Dazu schneidest du im Spätsommer 10 bis 12 cm lange und verholzte Sprossenden vom Baum. Reiße die Seitentriebe ab und schneide die Enden schräg an. Anschließend steckst du sie in sandige Anzuchterde oder in puren Sand. Stülpe eine durchsichtige Tüte darüber, damit die Erde nicht austrocknet. Bei Temperaturen über 20 °C bilden sich nach zwei bis drei Monaten die ersten Wurzeln. Überwintere die jungen Zypressen die ersten Jahre kühl bei Temperaturen zwischen 5 und 10 °C.


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