Rosmarin ist als beliebtes mediterranes Gewürz Bestandteil der Mischung „Kräuter der Provence“ und aus vielen Gerichten nicht wegzudenken. Du willst in deinem Garten frischen Rosmarin pflanzen? Hier erfährst du, welche Bedingungen er braucht und wie man ihn am besten pflegt. Tipps zur Ernte bietet dir dieser Garten-Ratgeber ebenfalls – damit dein selbst angebauter Rosmarin lecker und frisch auf den Tisch kommt.
Steckbrief Rosmarin
Rosmarin ist nicht nur eine Kräuter-, sondern auch eine Heilpflanze. Durch seine ätherischen Öle verströmt er einen belebenden und erfrischenden Duft und eignet sich auch gut als Deko.
- Herkunft: Mittelmeerraum
- botanischer Name: Salvia rosmarinus (früher: Rosmarinus officinalis)
- Familie: Lippenblütler
- Standort: sonnig, warm, geschützt
- Boden: nährstoffarm, durchlässig
- Pflanzzeitpunkt: nach dem Frost im Mai
- Pflege: pflegeleicht, anspruchslos
- Ernte: ganzjährig möglich, im Winter nur bedingt empfohlen
Wie sieht Rosmarin aus?
Rosmarinpflanzen sind immergrün und haben nadelartige Blätter. In der Blütezeit von März bis Mai kann Rosmarin bei guter Pflege blau, violett, rosa oder weiß blühen – perfekt also für den bienenfreundlichen Garten. Rosmarin ist am Mittelmeer beheimatet und zählt zu den Halbsträuchern, da er über die Jahre nur teilweise verholzt. Die meisten Sorten wachsen aufrecht, es gibt aber auch hängende und kriechende Sorten. Wie groß Rosmarin wird, hängt von der Sorte ab – bei idealen Anbaubedingungen und ausreichend Platz kann er bis zu zwei Meter hoch werden.
Rosmarinpflanzen kaufen oder selber ziehen?
Neben dem Kauf von Pflanzen hast du die Möglichkeit, Rosmarin aus Samen oder Stecklingen selber zu ziehen. Die Pflanzenanzucht mit Samen ist bei Rosmarin jedoch leider etwas langwierig: Es kann zwei bis vier Wochen oder länger dauern, bis Rosmarin keimt. Außerdem ist Rosmarin nicht sehr keimfreudig, weshalb du im Frühjahr lieber mehr Samen aussäen und später die kräftigsten Rosmarinpflanzen umtopfen solltest. Für ein buschiges Wachstum ist es wichtig, den Rosmarin bereits ab einer Höhe von wenigen Zentimetern zurückzuschneiden, damit er immer wieder neu austreibt und sich verzweigt.
Rosmarin durch Stecklinge vermehren
Alternativ zur Anzucht mit Saatgut lässt sich Rosmarin gut über Stecklinge vermehren. Schneide dafür einen frischen, nicht verholzten, etwa zehn Zentimeter langen Trieb mit einem scharfen Messer ab und befreie das untere Drittel von Blättern. Nun setzt du den Steckling nur noch in nährstoffarme, sandige Anzuchterde und wartest ab, bis sich Wurzeln bilden. Der Rosmarin wächst bereits im Folgejahr zu einer beträchtlichen Pflanze heran – wenn du ihn gut pflegst und richtig schneidest.
Rosmarin im Garten pflanzen
Aufgrund seiner mediterranen Herkunft eignet sich Rosmarin in Deutschland nur bedingt für das Auspflanzen im Garten – lediglich in sehr milden Regionen wie Weinanbaugebieten ist das ratsam. Ansonsten solltest du Rosmarin in Töpfe oder große Kübel pflanzen – das erleichtert das Überwintern und ist perfekt geeignet für einen mediterranen Garten und eine mediterrane Terrasse. Einjährig kultiviert kannst du deinen Rosmarin natürlich auch im Beet einpflanzen.
Wenn du den Rosmarin für Balkon und Terrasse im Topf pflanzt, sorge dafür, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Das erreichst du etwa mit einer Drainageschicht und einem Abflussloch. Rosmarin kann schon als kleine Pflanze in einen größeren Topf umgepflanzt werden – er breitet sich schnell aus. Lässt du ihn im kleinen Topf, wird er die Pflanze auch klein bleiben.
Wann du Rosmarin am besten pflanzt, hängt von der Witterung ab – spätestens ab Mitte Mai kann er unbesorgt nach draußen. Sofern es keinen Frost mehr gibt, ist aber auch ein früherer Zeitpunkt möglich. Gepflanzt wird Rosmarin in derselben Pflanztiefe, in der er zuvor in seinem Topf stand, sodass der Stamm nicht zu tief sitzt.
Rosmarin wird in der Regel als Solitärpflanze angebaut, kann aber auch mit anderen mediterranen Kräutern zusammen gepflanzt werden. Geeignete Nachbarn sind etwa Thymian, Lavendel oder Salbei.
Standort und Boden für Rosmarin
Rosmarin mag wie in seiner Heimat auch im Garten einen sonnigen und warmen Standort. Er gedeiht zwar auch im Halbschatten, doch wächst Rosmarin an sonnigen Standorten deutlich besser – das gilt auch für die Pflanzung im Topf. Die mediterrane, hitzeresistente Pflanze bevorzugt außerdem ein wind- und regengeschütztes Plätzchen.
In der Natur wächst Rosmarin teilweise auf kargen, steinigen Böden. Doch welche Erde eignet sich für Rosmarin in Topf und Beet? Am besten ist lockeres, durchlässiges und nährstoffarmes Substrat. Ist dein Boden eher schwer oder lehmig, solltest du die Erde für das Pflanzen von Rosmarin selber mischen: Gib einfach Sand oder Kies in die Erde. Rosmarin eignet sich auch gut, um einen Steingarten zu bepflanzen.
Rosmarin richtig pflegen
Ein Rosmarin-Strauch ist ein sehr pflegeleichtes Exemplar im Gemüse- und Kräutergarten. Beachtest du die wichtigsten Punkte der Pflanzen- und Gartenpflege zu Wasserbedarf, Rückschnitt und Überwinterung, ist Rosmarin sowohl im Beet als auch im Topf sehr robust. Die enthaltenen Öle und der typische Rosmarin-Duft vertreiben viele Schädlinge und auch Krankheiten sind eher selten. Gelegentlich können Spinnmilben, Blatt-, Woll- oder Schmierläuse auftreten sowie bei zu enger Pflanzung Mehltau. Bei zu feuchter Erde oder feuchter Überwinterung kann sich der Rosmarinkäfer einnisten. Bei jedem Befall ist schnelles Handeln erforderlich – dann kann sich der Rosmarin gut erholen. Steht der Rosmarin allerdings dauerhaft zu nass, kann es zu Wurzelfäule kommen und die Pflanze stirbt ab.
Nährstoff- und Wasserbedarf von Rosmarin
Gießen und düngen musst du Rosmarin nur mäßig – der mediterrane Halbstrauch ist sehr genügsam. Lediglich im Topf gepflanzte Exemplare solltest du regelmäßig gießen, damit die Erde um den Rosmarin nicht austrocknet. Blattfall ist ein Zeichen dafür, dass du den Rosmarin etwas gießen solltest. Vermeide unbedingt Überwässerung und Staunässe. Im Beet ist Dünger nicht notwendig, kann aber das Wachstum fördern. Mit organischem Dünger wie Kompost, Hornspänen oder Pflanzenjauchen kannst du vor allem Topfpflanzen ein- bis zweimal im Jahr etwas Gutes tun.
Wichtig: Wenn Rosmarin vertrocknet wirkt, kann das auch an Wurzelfäule liegen. Hast du den Verdacht, dann topfe den Rosmarin aus, entferne die Erde und überprüfe die Wurzeln. Schneide diese bei Bedarf zurück und entferne alle fauligen Teile. Pflanze den Rosmarin anschließend in frisches, lockeres Substrat ein.
Rosmarin zurückschneiden und ernten
Rückschnitt bedeutet beim Rosmarin Ernteschnitt. Rosmarin regelmäßig abzuernten und die Schere richtig anzusetzen, ist außerdem wichtig, um das buschige und verzweigte Wachstum zu fördern. Wie du bei Pflege-, Erziehungs- und Ernteschnitt vorgehst, erfährst du detailliert in unserem separaten Ratgeber Rosmarin schneiden.
Wie man Rosmarin richtig erntet:
- Schneide immer ganze Triebe und ernte keine einzelnen Blätter.
- Morgens ist Rosmarin am aromatischsten.
- Junge Zweige schmecken besonders kräftig.
- Ernte bestenfalls bei trockenem Wetter.
- Den immergrünen Rosmarin kannst du fast ganzjährig ernten.
- Im Winter solltest du Rosmarin nicht ernten, um Pilzerkrankungen, Schädlingsbefall und Frostschäden an den Schnittwunden zu vermeiden.
Tipp: Hast du mehr Rosmarin gepflanzt, als du frisch brauchst, kannst du die überschüssige Ernte auch haltbar machen und lagern. Lege die Triebe einfach in Öl ein oder hänge sie bündelweise zum Trocknen auf.
Rosmarin gut über den Winter bringen
Rosmarin ist nicht oder nur bedingt winterhart – abhängig von der Sorte. Oft sind gar nicht die Minusgrade schädlich für den Rosmarin, sondern der hierzulande sehr nasse Boden im Winter. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Rosmarin durch die kalten Monate zu bringen:
- Am besten überwinterst du Rosmarinpflanzen im Kübel an einem geschützten Ort, wie einem unbeheizten Gewächshaus – kühl, trocken und hell soll es sein.
- Alternativ überwintert Rosmarin in einer dunklen Garage nahe dem Gefrierpunkt.
- In milden Regionen übersteht ausgepflanzter Rosmarin mit entsprechendem Winterschutz für Pflanzen wie Mulch aus Laub und einer Vlieshaube auch einen Winter im Garten.
- Wenn du den Rosmarin im Pflanzgefäß gut einpackst und windgeschützt stellst, kannst du ihn draußen wie andere Kräuter im Topf überwintern.
Wichtig: Obwohl Rosmarin keinen nassen Boden mag, sollte dieser dennoch nicht austrocknen. Gieße daher auch im Winter an frostfreien Tagen, wenn du merkst, dass der Boden zu trocken ist. Zwischen März und Mai kann der Rosmarin dann schon wieder nach draußen.