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Ratgeber

Thermokomposter richtig befüllen

offener gefüllter Thermokomposter
Lesezeit 7 Minuten
Inhalt:

Einen eigenen Komposthaufen im Garten zu haben, ist für die Gartenpflege und den Küchenalltag sehr hilfreich. Es gibt unterschiedliche Methoden des Kompostierens – doch welcher Komposter ist der richtige für deinen Garten? In diesem Ratgeber von toom Baumarkt erfährst du, welche Vorteile ein Thermokomposter hat und wie du damit richtig kompostieren kannst.


Was ist ein Thermokomposter?

Thermokomposter von aussen aus Plastik

Unter einem Thermokomposter versteht man eine geschlossene Komposttonne aus Kunststoff, in der Mikroorganismen aufgrund der entstehenden Wärme wachsen. Die meist grüne oder schwarze Tonne verfügt über seitliche Lüftungsschlitze, um Schimmelbildung und das Vergammeln der Gartenabfälle zu verhindern. Zum Befüllen des Thermokomposters befindet sich auf der Oberseite ein Deckel, der einfach angehoben werden kann. Entleert wird der Thermokomposter durch eine praktische Klappe an der Vorderseite, aus der auf Bodenhöhe der fertige Kompost entnommen werden kann – achte bereits beim Kauf auf eine ausreichend große Klappe, um vernünftig mit der Schaufel arbeiten und den Thermokomposter leeren zu können.

Die erhältlichen Größen von Thermokompostern reichen von kleineren Varianten mit rund 400 Litern Fassungsvermögen bis hin zu solchen mit 900 Litern. Je nach Größe des Gartens und der Menge an anfallendem Gartenabfall kann eine kleine Tonne für Gärten mit bis zu 200 Quadratmetern ausreichend sein, die größeren Modelle reichen für einen Garten mit bis zu 400 Quadratmetern Größe. Beachte hier jedoch, dass bei Gärten mit viel Gehölz und großer Nutzgartenfläche bei der Gartenpflege auch eine größere Menge an Pflanzschnitt anfällt.

Tipp: Wenn dir die Optik der Kunststofftonne nicht gefällt, kannst du diese mit Holzlatten oder Bepflanzung ein wenig kaschieren.

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Funktionsweise von Thermokompostern

Wie ein Thermokomposter funktioniert, ist schnell erklärt: Ähnlich wie im Frühbeet arbeitet der Komposter mit Wärme, die durch die geschlossene Tonne entsteht und nicht direkt entweichen kann. Im Thermokomposter kann es bis zu 70 Grad warm werden, was die Zersetzung und Kompostierung der Gartenabfälle fördert. Da jedoch gleichzeitig Nässe das Verfaulen fördern würde, ist das richtige Befüllen sehr wichtig.

Reif ist der Kompost, wenn sich alle Pflanzenteile und Bioabfälle in dunklen, krümeligen Humus verwandelt haben, der nach Wald duftet. Übrigens entsteht in einem richtig befüllten Thermokomposter sogenannter Schnell- oder Mulchkompost, der nährstoffhaltiger ist als Reifekompost vom offenen Komposthaufen.

Tipp für den Reifetest: Gib etwas Kompost auf einen Teller und verteile Kressesamen darauf. Keimt diese nach wenigen Tagen nicht, ist der Kompost noch nicht reif und muss noch etwas im Thermokomposter bleiben.

Vor- und Nachteile

Person hält Erde aus Komposter in Hand

Im Gegensatz zu offenen Kompostern oder losen Komposthaufen haben Thermokomposter viele Vorteile. Doch das Kompostieren in der geschlossenen Tonne bringt auch ein paar Nachteile mit sich. Nachfolgend findest du einen Überblick über die Stärken und Schwächen eines solchen Thermosystems.

Die Vorteile eines Thermokomposters:

  • schnelle Zersetzung für frischen Kompost in nur drei bis vier Monaten (statt knapp neun Monaten beim offenen Kompost)
  • platzsparende Kompostierung in unterschiedlich großen Modellen
  • praktische Entnahmeklappe auf Bodenhöhe
  • mit Schutzgitter am Boden als Schutz vor Mäusen und Ratten
  • bei bis zu 70 Grad werden Unkräuter und deren Samen effektiv abgetötet
  • Zersetzung findet auch an kühlen Tagen statt, da Wärme nicht entweichen kann (besonders effektiv bei hochwertigen, doppelwandigen Modellen)
  • Mulchkompost ist nährstoffreicher, da der Regen keine Nährstoffe ausspülen kann
  • optisch kein sichtbarer Abfall

Die Nachteile eines Thermokomposters:

  • besteht aus Kunststoff (achte am besten auf die Verwendung von recyceltem Kunststoff)
  • für sehr große Gärten mit viel Gehölzschnitt oft zu klein
  • kostspieliger als ein offener Kompost
  • das richtige Befüllen ist etwas aufwendiger
  • muss an sehr heißen Tagen gewässert werden

Wofür ist Kompost eigentlich gut?

Frischer Kompost dient im Gemüse- und Kräutergarten als organischer Dünger und ist zugleich ein natürlicher Bodenverbesserer. Die umweltfreundliche Alternative zu chemischen Pflanzendüngern kannst du ganz leicht aus Garten- und Küchenabfällen selbst herstellen oder fertig im Bau- und Gartencenter kaufen. Wenn du keinen Garten hast und deinen Bioabfall dennoch gern kompostieren würdest, kannst du dir eine platzsparende Wurmkiste bauen und diese auf dem Balkon oder im Haus dafür verwenden, wertvollen Kompost herzustellen.


Einen Thermokomposter anlegen und befüllen

Thermokomposter mit Obst und Gras befüllt

Beim Anlegen eines Kompostes gibt es ein paar Regeln zu beachten. Besonders beim Befüllen eines geschlossenen Thermokomposters sollten sie eingehalten werden, damit sich keine unangenehmen Gerüche in der Tonne bilden und die Pflanzenteile nicht vergammeln. Hilfreich kann außerdem die Verwendung von Kompostbeschleuniger aus dem Gartencenter sein, mit dem du bereits nach drei Monaten fertigen Kompost bekommst. Alternativ lässt sich das Kompostieren aber auch beschleunigen, indem du immer wieder etwas fertigen Kompost oben mit einmischst.

Tipp: Legst du zwei Thermokomposter an, hast du immer fertigen Kompost und kannst den anderen frisch befüllen – je nach Bedarf.

Der richtige Standort

Damit dein Komposter genau die richtige Temperatur im Inneren entwickelt, sollte er weder zu dunkel noch zu sonnig stehen. Ein Platz im Halbschatten ist deshalb der ideale Standort, um einen Thermokomposter aufzustellen. Hier eignet sich der Schatten von Bäumen und Sträuchern besonders gut, zumal diese die unschöne Tonne etwas verdecken können. Der Standort sollte außerdem nicht zu weit von der Küche entfernt sein, damit du den Bioabfall regelmäßig und ohne weite Laufwege nach draußen bringen kannst.

Für das Anziehen und Fördern von Nützlingen wie Würmer muss der Thermokomposter guten Bodenkontakt haben und eben stehen. Gegen unerwünschte Wühlmäuse und Ratten sorgt ein Bodengitter – falls dein Komposter über keines verfügt, legst du einfach ein Stück Hasendraht unter die Tonne.

Das richtige Befüllen

Wie bereits bei den Nachteilen aufgeführt, ist das Befüllen von Thermokompostern ein bisschen aufwendiger als bei offenen Komposthaufen – obwohl auch hier immer auf ausgewogenes Material geachtet werden sollte. Du wirst jedoch mit schnellem und hochwertigem Mulchkompost belohnt, wenn du es richtig anstellst. Es gibt zwei essenzielle Grundregeln beim Befüllen von Thermokompostern: Der Abfall muss zerkleinert und ausgewogen geschichtet werden.

Das gleichmäßige Schichten von trockenen und feuchten Abfällen soll verhindern, dass zu viel Feuchte im Inneren des Komposters entsteht. Gib deshalb nach jeder Schicht feuchter Abfälle eine Schicht trockenen Laubs oder Geäst hinzu. Bei Rasenschnitt ist es außerdem ratsam, diesen ein paar Tage antrocknen zu lassen und erst dann in den Komposter zu füllen – am besten gemischt mit etwas Häcksel, Stroh oder zerkleinerten Eierkartons. Für eine gute Belüftung innerhalb des Systems empfiehlt sich als unterste Schicht grobes Material wie Gehölzschnitt – so „drückt“ der Abfall nicht direkt so schwer nach unten.

Ein paar Tipps für schnelleres Kompostieren:

  • Je kleiner die eingefüllten Teile sind, desto schneller werden diese in Kompost verwandelt.
  • Gehölz sollte vor dem Einfüllen klein gehäckselt werden.
  • Beim Rasenmähen empfehlen sich Mulchmäher, da diese den Schnitt liegen lassen.
  • Kompostbeschleuniger oder die Zugabe von fertigem Kompost fördern das Zersetzen.

Regelmäßige Pflege des Kompostes

Erde wird aus Thermokomposter entnommen

Neben dem richtigen Befüllen des Thermokomposters und der Vermeidung von zu hoher Feuchtigkeit kann es im Sommer dennoch notwendig sein, dem Austrocknen entgegenzuwirken. Droht der Kompost an sehr heißen Tagen auszutrocknen, solltest du diesen ordentlich wässern – das Geheimnis ist ein ausgewogenes Verhältnis der Feuchte. Außerdem kann es ratsam sein, den Thermokomposter umzusetzen. Das bedeutet, etwa einen Monat nach dem Befüllen der Tonne den (unfertigen) Kompost unten mit einer Schaufel herauszuholen und oben wieder einzufüllen. Dieses Vorgehen ist zwar umstritten, sorgt jedoch für besseres Durchmischen und Belüften des entstehenden Kompostes.


Thermokomposter: Was darf rein und was nicht?

Die Abfälle müssen zerkleinert und abwechselnd geschichtet werden. Doch was eigentlich in den Thermokomposter darf und was besser in die Müll- oder Biotonne wandert, ist oft nicht ganz klar. Nachfolgende Tabelle gibt dir darüber Aufschluss:

JA zum Thermokomposter

bitte nur mäßig

NEIN zum Thermokomposter

Alle organischen Abfälle aus Küche und Garten – also alles, was verrottet:

bitte nur mäßig

Holzasche

NEIN zum Thermokomposter

krankes oder von Schädlingen befallenes Schnittgut

Grün- und Rasenschnitt

bitte nur mäßig

Zeitungspapier

NEIN zum Thermokomposter

gespritztes Obst und Zitrusfrüchte

Laub und Gehölzschnitt

bitte nur mäßig

Eierkartons und Pappe

NEIN zum Thermokomposter

Fleisch, Fisch und Gräten

Kartoffelschalen

bitte nur mäßig

Sägespäne

NEIN zum Thermokomposter

gegarte und gewürzte Speisereste

trockene Eierschalen

bitte nur mäßig

NEIN zum Thermokomposter

farbiges Zeitungspapier und Printprodukte

Kaffee- und Teesatz

bitte nur mäßig

NEIN zum Thermokomposter

behandeltes Holz

Teebeutel (ohne Metall)

bitte nur mäßig

NEIN zum Thermokomposter

Kunststoffe

Obstreste

bitte nur mäßig

NEIN zum Thermokomposter

welke Pflanzen und Blumen

bitte nur mäßig

NEIN zum Thermokomposter

Stallmist Tipp: Eierschalen zersetzen sich nur sehr langsam und sollten daher besonders zerkleinert werden

bitte nur mäßig

NEIN zum Thermokomposter


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