Rasendünger macht strapazierten Rasen wieder fit und verleiht ihm ein gesundes Aussehen. Willst du deine Grünflächen wie ein Profi düngen und deinen Rasen pflegen, gilt es einige Aspekte zu beachten. Hier erfährst du, warum du deinen Rasen düngen solltest, wie du dabei vorgehst, wann der richtige Zeitpunkt zum Düngen ist – und vieles mehr!
Warum es so wichtig ist, den Rasen richtig zu düngen
Bei einem neuen Rasen wirkt das Düngen wie ein Wachstumsschub. Doch warum müssen auch ältere Rasenflächen regelmäßig gedüngt werden? Indem du regelmäßig mähst und das Schrittgut entfernst, durchbrichst du den natürlichen Nährstoffkreislauf. Auf lange Sicht führt dies dazu, dass der Boden schrittweise ärmer an Nährstoffen wird. Diese Verarmung gleichst du aus, indem du den Rasen düngst. Allerdings ist es bei sehr gesunden Rasenflächen durchaus möglich, die Saison-Düngung auch einmal auszusetzen.
Wie oft soll man den Rasen düngen und welcher Zeitpunkt ist optimal?
Für ein gutes, gleichmäßiges Wachstum in frischem Grün solltest du mindestens zwei Mal im Jahr deinen Rasen düngen. Im Frühjahr steht die erste Düngung an, denn nach den kalten, feuchten Wintermonaten ist der Rasen häufig strapaziert und braucht neue Nährstoffe.
Ab wann genau du den Rasen düngen solltest, kommt aufs Wetter an: Im März oder April, sobald es keinen Nachtfrost mehr gibt, kann der Boden die Nährstoffe besonders gut aufnehmen. So beginnt deine Gartensaison einige Wochen später mit einem frischen und dicht wachsenden Rasen.
Für eine optimale Versorgung und zur Vorbereitung auf den Winter solltest du deinen Rasen im Herbst ein zweites Mal düngen. Am besten nutzt du dafür den September oder Oktober, denn dann sind die zusätzlichen Nährstoffe aus dem Frühjahr aufgebraucht.
Tipp: Spezieller Herbstdünger schützt den Rasen bis in den Winter hinein vor Krankheiten und Frost. Wie du deinen Rasen winterfest machen kannst und welchen Dünger du dafür benötigst, erfährst du hier.
In der Praxis gibt es keine allgemeingültige Antwort auf die Frage „Wie oft und wann soll man den Rasen düngen?“, denn das hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Rasensorte
- Beschaffenheit des Bodens
- Standort
- Witterung
Außerdem ist entscheidend, wie stark der Rasen beansprucht wird. Handelt es sich um einen stark strapazierten Sport- und Spielrasen, ist häufigeres Düngen nötig. Bis zu vier Mal im Jahr kannst du einen solchen Rasen düngen, auch im Sommer. Rasen, der im Schatten von Bäumen wächst, benötigt ebenfalls mehr Nährstoffe und kann dreimal im Jahr gedüngt werden.
Wann dein Rasen Dünger benötigt, erkennst du an kahlen oder braunen Stellen. Auch eine mehr oder weniger ausgeprägte gelbliche oder bläuliche Färbung der Grashalme deutet darauf hin, dass dein Rasen unter Nährstoffmangel leidet.
Welcher Rasendünger ist der richtige?
Grundsätzlich spielen drei Nährstoffe eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, den Rasen richtig zu düngen: Kalium, Phosphor für die Wurzelbildung und Stickstoff. Welchen davon dein Rasen am nötigsten hat, hängt von der Jahreszeit ab.
- Welcher Rasendünger im Frühjahr? Für die erste Saison-Düngung muss ausreichend Stickstoff enthalten sein. Dieser ist in einem sogenannten Langzeitdünger ausreichend vorhanden. Er fördert das Wachstum des Rasens und wirkt kontinuierlich über Monate hinweg.
- Willst du den Rasen im Sommer düngen, richtest du dich nach den aktuellen Bedürfnissen der Pflanzen. Zeigt dein Rasen kahle Stellen, wählst du einen stickstoffreichen Dünger. Stehen die Grashalme zwar dicht, aber sehen stumpf und gelblich-braun aus, ist eventuell zu viel Stickstoff im Rasen. Dann sollte der Dünger eher phosphorreich sein.
- Für die Rasendüngung im Herbst gibt es spezielle Herbstdünger. Sie enthalten wenig Stickstoff und dafür mehr Kalium, das die Widerstandskraft von Gras in einem kalten Winter erhöht. Außerdem sind Stoffe enthalten, die das Wachstum und Ergrünen im Frühjahr unterstützen.
- Möchtest du deinen Rasen natürlich düngen, ist Bio-Rasendünger eine kinder- und tierfreundliche Lösung. Da keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten sind, ist der Rasen nach dem Ausstreuen sofort wieder betretbar.
- Speziell zur Moosbekämpfung und bei Eisenmangel kannst du Eisendünger für den Rasen verwenden. Beachte dabei, dass Dünger mit Eisen-II-Sulfat giftig sind und nur mit Schutzkleidung ausgebracht werden dürfen.
Wenn du zum ersten Mal Rasendünger kaufen willst, achte unbedingt darauf, nicht versehentlich Blumen- oder Pflanzendünger auszuwählen. Die darin enthaltenen Inhaltsstoffe können unter Umständen das Gegenteil bewirken und die Grashalme empfindlich schädigen.
Wichtig: Halte dich bei mineralischen Düngern immer an die Mengenangaben auf der Verpackung. Wenn trotz vorbildlicher Pflege braune, verbrannte Flecken und vermehrt Unkraut auftauchen, hast du deinen Rasen überdüngt. Dann sind bestimmte Nährstoffe im Überfluss vorhanden, während es an anderen mangelt. Mit organischen Düngern kann das übrigens nicht passieren.
Rasen organisch düngen mit Hausmitteln
Neben den handelsüblichen organischen und mineralischen Rasendüngern gibt es auch Hausmittel, die deinem Rasen die nötigen Nährstoffe liefern. Dazu kommen hauptsächlich Garten- und Hausabfälle infrage, die ohnehin anfallen:
- Kompost: Die wertvolle humusreiche Erde, die du beim Kompostieren deiner Küchen- und Gartenabfälle gewinnst, ist der beste organische Rasendünger. Er liefert dem Boden eine ausgewogene Mischung an Nährstoffen, für die dich dein Rasen mit einem satten, gesunden Grün belohnt.
- Asche: Auch Asche eignet sich als Rasendünger, allerdings nur, wenn sie von naturbelassenem Holz stammt. Zudem sollte beim Verbrennen kein Benzin, sondern lediglich einfaches Zeitungspapier (keine bunten Magazine!) zum Einsatz kommen. Dann eignet sich die Holzasche mit ihrem hohen Kalium- und Kalkanteil optimal dazu, deinen Rasen zu düngen.
Ein weiteres organisches Düngemittel, wenn auch nicht aus dem Haushalt, sind Hornspäne. Sie werden aus den Hufen und Hörnern von Schlachttieren gewonnen, die dadurch nutzbringend verwertet werden können. Die Hornspäne eignen sich als Rasendünger, denn sie enthalten Stickstoff, Phosphor und Kalium. Diese Inhaltsstoffe setzen die Hornspäne im Rasen nur sehr langsam frei, nämlich über einen Zeitraum von mehreren Monaten, was sie zu einem guten Langzeitdünger macht.
Den Rasendünger verteilen: So geht’s richtig
Wann du den Rasendünger ausbringen kannst, hängt vom Wetter ab: Warte vor allem für das Düngen im Sommer auf die kühlen Abendstunden und achte darauf, dass Rasen und Boden trocken sind. Bei Hitze solltest du den Rasen ebenso nicht düngen wie bei Frost oder strömendem Regen. Ist für die Zeit nach dem Düngen des Rasens Regen angesagt, ist das jedoch praktisch: So brauchst du die Grünfläche anschließend nicht zu bewässern.
Wie nun den Rasen düngen? Am besten nutzt du einen Streuwagen als Streuhilfe für ein gleichmäßiges Ergebnis. Du kannst zwar auch von Hand düngen, doch dabei besteht die Gefahr, dass einige Stellen des Rasens überdüngt werden und andere zu wenig abbekommen. Ein überdüngter Rasen kann unregelmäßig wachsen oder sogar kahle Stellen bekommen. Das gilt auch für das Aussäen. Durch Handschuhe und lange Hosen sowie ein langärmliges Oberteil vermeidest du den Hautkontakt mit dem Düngemittel.
Befülle zuerst den Streuwagen mit Dünger und stelle dann die richtige Streumenge ein. Manche Streuwagen verfügen über Streumengentabellen, die dir diesen Schritt erleichtern. Fahre anschließend langsam über deinen Rasen. Im Regelfall streut ein Streuwagen automatisch, wenn er rollt. Als Profi-Tipp hat es sich deshalb bewährt, den Wagen beim Wenden beziehungsweise „Um-eine-Kurve-fahren“ hochzuheben. So vermeidest du es, an manchen Stellen doppelt zu düngen.
Neuen Rasen düngen
Ein neu angelegter Rasen braucht die richtige Starthilfe, um schnell und gesund zu wachsen. Dazu gehört eine Saison-Düngung. Sie versorgt das junge Gras mit wertvollen Nährstoffen, schenkt ihm Kraft und macht es widerstandsfähig. Nebenbei verleiht sie dem Rasen eine frische grüne Farbe.
Um einen frisch angelegten Rasen zu düngen, verwendest du am besten einen speziellen Startdünger. Dieser zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Viel Phosphor und Stickstoff gewährleisten, dass junge Graspflanzen Wurzeln bilden und schnell austreiben. Außerdem sorgt beides für eine kräftige grüne Farbe.
- Kalium ist in geringen Mengen enthalten.
Vor der ersten Saison-Düngung kannst du auch für wenig Geld eine Bodenprobe veranlassen. Diese gibt Aufschluss über spezielle Bedürfnisse des Bodens in deinem Garten.
Nach dem Düngen: Rasen pflegen
Während du das Rasenmähen schon vor dem Düngen erledigst, liegen einige Aufgaben in Sachen Rasenpflege noch vor dir. Vor allem bei Hitze und wenig Aussichten auf Regen musst du deinen Rasen nach dem Düngen gießen. Optional kannst du außerdem die Nachsaat vornehmen oder später Vertikutieren.
Rasen bewässern
Im Anschluss an das Düngen musst du den Rasen richtig bewässern. Der Boden braucht jetzt Feuchtigkeit, damit die im Dünger enthaltenen Nährstoffe gelöst werden und gut zu den Wurzeln gelangen. Wenn du Zeit und Wasser für eine ausgiebige Bewässerung sparen willst, düngst du am besten kurz vor einer Regenperiode. Vom Düngen des Rasens bei Regen solltest du allerdings absehen, da die Gefahr besteht, dass der Dünger direkt an der Oberfläche weggewaschen wird.
Rasenlücken schließen durch Nachsaat
Falls dein Rasen Lücken aufweist, solltest du diese Stellen nicht aussparen, sondern dort direkt nach dem Düngen eine Nachsaat ausbringen. Dies ist nicht nur bei der Rasendüngung im Frühjahr, sondern auch im Herbst sinnvoll. Denn so verhinderst du, dass sich Schadstellen in der kalten Jahreszeit ausbreiten und sich dein Rasen nach dem Winter als Flickenteppich präsentiert. Für das Säen lässt sich derselbe Streuwagen wie für das Düngen verwenden. Wie du Rasenlücken ausbesserst, erfährst du hier.
Rasen vertikutieren
Willst du deinen Rasen vertikutieren, fragst du dich vielleicht, ob du vor oder nach dem Düngen vertikutieren solltest. Grundsätzlich gilt: erst düngen, dann vertikutieren. Warte nach dem Ausbringen des Düngers etwa zwei bis drei Wochen, damit sich die Nährstoffe lösen können und sie die Rasenpflanzen nach dem Vertikutieren zu neuem Wachstum anregen.