Holz abflammen in vier Schritten
Ob du einem gekauften oder selbst gebauten Möbelstück einen antiken Look verleihen oder Holz durch Abflammen haltbar machen möchtest – mit dem Gasbrenner oder einem Heißluftföhn erzielst du den gewünschten Effekt. Das Feuer wird nur auf die Oberfläche angewendet, in seinen tieferen Schichten bleibt das Holz intakt. Bei der toom Baumarkt Heimwerkerpraxis erfährst du, wie du in nur vier Schritten Holz abflammen kannst und dabei sicher arbeitest.
Wozu dient das Abflammen von Holz?
Das Abflammen von Holz hat verschiedene Zwecke. Besonders häufig wird es angewandt, um neue Möbel alt aussehen zu lassen – ganz im Sinne des Vintage-Trends. Die Flammen brennen die weichen Bestandteile der Holzoberfläche ab, sodass nur die dunkleren harten Jahresringe bleiben und deutlich hervortreten. So verändert sich nicht nur die Oberflächenstruktur, das Holz erscheint auch farblich dunkler.
Außerdem lässt sich ein Holzschutz durch das Abflammen erzielen. Feuchtigkeit kann dem Werkstoff nach der Behandlung kaum noch etwas anhaben. Bei frischen Holzmöbeln, die noch viel Feuchtigkeit enthalten, kann es bei intensiver Sonneneinstrahlung sonst zu Rissen kommen. Eine zusätzliche Versiegelung der Oberfläche mit Holzöl, Wachs oder Lack verstärkt den Schutz noch.
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Schritt 1: Holz auf das Abflammen vorbereiten
Bevor du zur Flamme greifen kannst, musst du einige Vorbereitungen und Sicherheitsvorkehrungen treffen. Lege zunächst das Holz bereit, das du bearbeiten möchtest. Handelt es sich um ein Möbelstück, baust du es am besten auseinander. Entferne auch alle Schrauben und Metall- oder Kunststoffteile, da diese sehr heiß werden und sich verformen können. Reinige die Holzoberfläche gründlich und entferne gegebenenfalls alte Farbreste oder Lackschichten. Dazu kannst du das Holz schleifen, abbeizen oder hobeln.
Denke daran, Gasbrenner oder Heißluftföhn niemals unbeaufsichtigt laufen zu lassen. Sorge dafür, dass du das Gerät nach Gebrauch auf einem nicht brennbaren Untergrund ablegen kannst. Zur Sicherheit sollte sich in der Nähe ein Feuerlöscher befinden. Du kannst auch einen Gartenschlauch oder einen Eimer Wasser bereitstellen. Zieh dir Arbeitshandschuhe an und binde lange Haare zusammen, bevor du mit dem Abflammen des Holzes beginnst.
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Schritt 2: Holz abflammen
Nun geht es an die eigentliche Arbeit: Du kannst das Holz mit einem Heißluftföhn abflammen oder einen Gasbrenner verwenden. Je größer die Flamme ist, desto schneller kommst du voran. Führe das Gerät in Faserrichtung am Holz entlang hin und her. Je höher die gewählte Temperatur ist und je länger du das Holz der Flamme aussetzt, desto dunkler wird es am Ende. Möchtest du ein besonders intensives Ergebnis erzielen, machst du am besten mehrere kurze Durchgänge. So verhinderst du, dass sich das Holz beim Abflammen unbeabsichtigt entzündet.
Schritt 3: Holz bürsten und säubern
Direkt nach dem Abflammen ist das Holz rußgeschwärzt – das Endergebnis ist noch nicht sichtbar. Den Ruß musst du erst einmal abbürsten. Verwende dazu eine feine Drahtbürste. Damit sich keine Querkratzer bilden, solltest du das Holz in Faserrichtung bürsten. Dabei entfernst du nicht nur den Ruß, sondern auch die weichen Teile des Holzes, die sich durch das Abflammen gelöst haben. Optional kannst du das Holz anschließend noch mit einem Lappen säubern.
Schritt 4: Holz nach dem Abflammen versiegeln
Damit dein Holz bzw. Möbelstück lange schön und vor äußeren Einflüssen geschützt bleibt, empfiehlt sich zum Schluss noch eine Versiegelung. Du kannst das Holz wachsen, ölen oder lackieren. Trage mit einem weichen Baumwolltuch Wachs oder Holzöl auf. Letzteres kann die Farbe noch einmal intensivieren, da es tief in das Material einzieht. Alternativ kannst du einen Holzlack verwenden. Lasse die Versiegelung gut trocknen oder einziehen. Dann kannst du das Holz weiterverarbeiten oder das Möbelstück wieder zusammenbauen.