Die Farbe gefällt nicht mehr oder die Oberflächen sind abgegriffen – es gibt viele Gründe, die Küchenfront zu erneuern. Ist der Korpus gut erhalten, hast du unterschiedliche Möglichkeiten, der Küche einen neuen Look zu verleihen. In diesem Ratgeber lernst du drei Methoden kennen, wie du Küchenfronten selbst erneuern kannst.
Küchenfronten austauschen, folieren oder streichen?
Welche der drei Methoden die richtige für dich ist, hängt von mehreren Faktoren ab: So ist es zum Beispiel bei Standardmaßen mit recht wenig zeitlichem und handwerklichem Aufwand verbunden, Küchentüren komplett auszutauschen. Allerdings können dabei je nach Modell höhere Kosten entstehen.
Schranktüren und Schubladen aufzuhübschen, indem du sie folierst oder lackierst, ist ein wenig aufwendiger. Dafür halten sich aber die Materialkosten in Grenzen.
Bei der Wahl der Methode sind außerdem der Zustand der Küche, das Oberflächenmaterial und die gewünschte Optik zu berücksichtigen.
Die drei Methoden, mit denen du deine Küchenfronten erneuern kannst, erläutern wir nachfolgend genauer.
Küchenfronten austauschen: im Handumdrehen ein neuer Look
Die wahrscheinlich einfachste Methode, eine neue Optik zu erzielen, ist das Austauschen der Küchenfronten. Das heißt, du ersetzt die bisherigen Küchenschranktüren und Schubladenfronten komplett durch neue.
Viele Küchenschranktüren haben ein Standardmaß von 60 x 60 Zentimetern. Trifft das auch auf deine zu, kannst du die Küchentüren ausbauen und durch neue mit den gleichen Maßen ersetzen. Im Baumarkt findest du eine breite Auswahl. Du kannst aber auch den Hersteller deiner Küche kontaktieren – oft haben die Unternehmen passende Türen und Schubladenblenden auf Lager, die optimal zu deinen Küchenschränken passen.
Wenn deine Kücheneinrichtung keine Standardmaße aufweist, hast du die Möglichkeit, online bei verschiedenen Anbietern individuell angefertigte Küchenschranktüren und Schubladenblenden zu bestellen. Dabei entstehen zwar höhere Kosten, dafür kannst du die Fronten deiner Küche aber passgenau erneuern. Bist du handwerklich sehr geübt, kannst du größere Platten kaufen und die Türen und Blenden selbst zuschneiden.
Willst du deine Küchenfronten austauschen, achte nicht nur auf die Maße der Türen und Schubladen, sondern auch auf die Größe und die Position der Griffe und Topfbänder. Topfbänder sind die Scharniere, welche die Tür mit dem Küchenschrank verbinden. Stimmen diese bei den neuen Küchentüren nicht mit denen der alten überein, sind weitere Arbeiten nötig, weil sich die Bauteile sonst nicht miteinander verbinden oder die Türen nicht richtig einstellen lassen.
Wie du Topfbohrungen vornimmst und Topfscharniere austauscht, erfährst du im Ratgeber zum Thema Küche reparieren. Dort erhältst du noch weitere Tipps für Reparaturen, die du beim Erneuern der Türen in der Küche gleich miterledigen kannst.
Immer wieder anders: Küchenfronten folieren
Fragst du dich, wie man Küchenfronten selbst erneuern kann, ohne viel Geld zu investieren? Das Folieren ist inzwischen eine gängige Methode. Sie ist mit überschaubarem Aufwand verbunden, eignet sich auch für weniger handwerklich Versierte und ist zudem – je nach Wahl der Klebefolie – auch noch recht günstig.
Wie gut und lange sie hält, ist unter anderem von der Qualität der Folie abhängig. Vielleicht muss diese Lösung auch nicht von unbegrenzter Dauer sein – ein weiterer großer Vorteil von Klebefolien ist nämlich, dass du sie auch wieder entfernen kannst. So lässt sich der Look der Küchenfronten immer wieder ändern, und die Folien lassen sich beim Auszug aus einer Mietwohnung einfach abziehen.
Willst du die Optik deiner Küchenfront mit Folie erneuern, solltest du zunächst sicherstellen, dass es keine tiefen Kratzer oder abgeplatzten Stellen an den Türen gibt. Denn die sind ohne Ausbesserung auch nach dem Folieren noch sichtbar. Bei einem guten Zustand steht einer Folierung nichts im Wege.
Bei der Auswahl der Klebefolie solltest du nicht nur auf das Design und die Haptik (matt, Hochglanz etc.) achten, sondern auch auf die passende Breite der Rollen und die Dicke der Folie. Generell gilt: Je dicker die Folie, desto strapazierfähiger und langlebiger ist sie. Wer also auf diese einfache Weise seine Küchenfronten aufpeppen und lange Freude daran haben möchte, sollte in eine möglichst dicke und hochwertige Folie investieren.
Außerdem sollte die Klebefolie leicht dehnbar sein. Dadurch lässt sie sich insbesondere an den Ecken und Rändern leichter anbringen. Achte beim Kauf auch darauf, dass die Folie hitzebeständig, kratzfest, wasserabweisend und abwaschbar ist. Zum Aufhübschen oder Reparieren der Arbeitsplatte ist Folie übrigens nur bedingt geeignet, weil die Platte wesentlich stärker beansprucht wird als die Küchenfronten.
Wie gehst du vor, wenn du die Küchenfronten folieren möchtest? Hier eine Kurzanleitung:
- Zu erneuernde Küchenschranktür ausbauen und Griffe abmontieren.
- Ggf. Aufkleber von den Fronten entfernen.
- Oberflächen, Ränder und Ecken mit warmem Wasser und etwas Spülmittel gründlich reinigen.
- Folie ausmessen und zuschneiden (mindestens fünf Zentimeter Überhang auf jeder Seite einplanen).
- Oberfläche je nach Anleitung ggf. anfeuchten, Folie auflegen und dann die Blasen mit einem Rakel ausstreichen.
- Ecken anpassen, indem die Folie mit dem Föhn leicht erhitzt und in Form gezogen wird.
- Überstehende Folie abschneiden und an den Rändern und Ecken ordentlich verkleben.
- Löcher für Griffe stechen (zum Beispiel mit einer Schraube).
- Griffe montieren und die fertige Tür wieder am Küchenschrank anbringen.
Tipp: Foliere die Sockelleisten am besten gleich mit (ggf. mit einer anderen Klebefolie), um den neuen Look deiner Küche zu komplettieren.
Frischer Anstrich: Küchenschranktüren lackieren
Wenn du das grundsätzliche Design der Küchenschränke (Zierleisten, Konturen, Strukturen etc.) erhalten und nur die Farbe der Küchenfronten ändern möchtest, kannst du sie auch streichen. Das ist ähnlich kostengünstig wie das Folieren, erfordert aber etwas mehr handwerkliche Arbeit und Zeit, weil die Fronten vorher oft noch angeschliffen werden müssen und der Lack hinterher richtig durchtrocknen muss.
Wichtig ist in erster Linie die Auswahl eines geeigneten Lacks. Je nach Oberfläche der Küchentüren und Schubladen eignen sich unterschiedliche Produkte: Bei normalen Holztüren kommt Holzlack zum Einsatz, bei beschichteten Fronten sollte der Lack eine sehr hohe Deckkraft aufweisen. Bestehen die Küchenschranktüren aus geöltem Holz, ist das Anstreichen als Methode ebenso wenig geeignet wie bei glatten Kunststofffronten. Bei Letzteren empfehlen Experten das Folieren.
Am besten lässt du dich im Baumarkt oder Fachhandel beraten, welcher Lack zum Erneuern deiner Küchenfront geeignet ist. Je nach Oberfläche und Produkt kommt eventuell auch noch eine Grundierung dazu, damit die Farbe besser haftet. Der Lack sollte später scheuerfest und wasserabweisend sein. Je nach Deckkraft sind manchmal auch mehrere Schichten notwendig – auch das ist beim Einkauf und bei der Zeitplanung zu bedenken.
Wie genau du sie lackierst und dir damit das oft teurere Austauschen der Küchenfronten sparst, erfährst du in unserer Anleitung zum Streichen von Küchenfronten.
Weitere Tipps für einen neuen Küchenlook
Vielleicht ist dir das Erneuern der Küchenfronten selbst zu aufwendig, aber du möchtest die Optik deiner Küche trotzdem ein wenig aufpeppen? Dann gibt‘s hier weitere Tipps:
- Du kannst alte dunkle Fliesen streichen, um die gesamte Küche viel heller und freundlicher wirken zu lassen.
- Andere Griffe oder neue Bodenbeläge können ebenfalls neue Akzente setzen und den Stil der Küche verändern.
- Auch eine andere Wandfarbe kann der Küche zu einem frischeren Look verhelfen. Zur Raumwirkung von Farbe halten wir einen Ratgeber bereit.
- Mit der richtigen Küchenbeleuchtung lässt sich ebenfalls eine neue Wirkung erzielen.