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Ratgeber

Heizkörper und Heizleistung berechnen

Ein modernes Arbeitszimmer mit zwei Heizkörpern.
Lesezeit 3 Minuten
Inhalt:

Damit du auch in den kalten Monaten eine optimale Raumtemperatur erzielst, sind Heizkörper mit der richtigen Wärmeleistung wichtig. Die konkrete Berechnung erfolgt durch Fachleute für Heizungstechnik, doch kannst du anhand von Tabellen und Formeln die überschlägige Heizleistung der Heizkörper auch einfach selbst berechnen. Wie das genau geht und welche Angaben du dafür brauchst, erfährst du in diesem Ratgeber aus der Kategorie Wärme & Energie.


Grundlagen für die Berechnung der Heizleistung

Modernes Badezimmer mit großem Handtuchwärmer.

Um die richtige Heizleistung zu berechnen und entsprechend die passenden Heizkörper auswählen zu können, musst du ein paar Eckdaten kennen. Dazu gehören die gewünschte Temperatur, Details zum Gebäude sowie Angaben zur vorhandenen Heizanlage. Dabei ist es egal, ob du Heizkörper neu montieren oder Heizkörper austauschen möchtest: Sie müssen immer zu den Gegebenheiten von Haus und Heizanlage passen.

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1. Die Räumlichkeiten

Nicht jeder Raum soll gleich warm aufgeheizt werden, weshalb die Wärmeleistung für die unterschiedlichen Räumlichkeiten entsprechend separat berechnet werden muss. Außerdem ist die Größe des jeweiligen Raumes relevant (in Quadratmeter) sowie der Umstand, ob er über Dachschrägen verfügt, da hier weniger Raumluft erwärmt werden muss. Des Weiteren beeinflussen Stockwerk, Anzahl der Außenwände, Fensternischen und andere Gegebenheiten die Berechnung – diese detaillierte Berechnung wird allerdings durch Fachkräfte durchgeführt.

Die optimale Raumtemperatur für Wohnräume sieht folgendermaßen aus:

  • Schlafräume: 18 °C
  • Wohnräume: 20 °C
  • Badezimmer: 24 °C

2. Das Gebäude

Das Baujahr des Gebäudes ist ebenfalls ein wesentlicher Berechungsfaktor. Ein schlecht isolierter Altbau erfordert eine höhere Heizleistung als ein Neubau. Heizkörper im Altbau berechnest du daher entsprechend mit den höheren Werten aus dem entsprechenden Baujahr. Wurde der Altbau saniert, gilt bei der Berechnung die Jahreszahl der Sanierung, nicht die des Baujahrs. Folgende Tabelle enthält den Wärmebedarf in Watt pro qm unter Berücksichtigung von Baujahr und gewünschter Raumtemperatur:

18 °C

20 °C

24 °C

Baujahr bis 1982

111,6 W/m²

121,6 W/m²

141,7 W/m²

Baujahr 1983 bis 1994

90,0 W/m²

99,2 W/m²

115,9 W/m²

Baujahr ab 1995

73,9 W/m²

80,8 W/m²

94,6 W/m²


3. Die Heizungsanlage

Ältere Heizungsanlagen verfügen noch über hohe Vorlauftemperaturen; moderne Anlagen arbeiten jedoch energieeffizient im Niedertemperaturbereich. Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, desto mehr Heizleistung muss der Heizkörper schaffen.


Heizlastberechnung – mit dieser Formel einfach ermitteln

Heizungstechnik neben einem Raumplan und einem Collegeblock mit Stift.

Mit den oben beschriebenen Werten kannst du nun die individuell benötigte Wärmeleistung deines Heizkörpers berechnen. Nachdem du die Heizleistung berechnet hast, kannst du anschließend den dazu passenden Heizkörper auswählen.

Mit der folgenden Formel berechnest du die Heizleistung:
Raumgröße (qm) x Wärmebedarf (W/qm) = benötigte Heizleistung (W)

Beispiel: Ein Wohnraum hat 25 Quadratmeter Fläche (ohne Dachschrägen) und befindet sich in einem Gebäude aus dem Jahr 1990. Welche Heizleistung benötigt er?
-> 25 qm x 99,2 W/m² = 2.480,0 W

Tipp: Bei Räumen mit Dachschrägen ziehst du 20 % des Wertes ab.


Vor- und Rücklauftemperatur

Die Berechnung der Heizleistung mit der oben genannten Formel bezieht sich auf Heizsysteme mit einer Vorlauftemperatur von 75 °C sowie einer Rücklauftemperatur von 65 °C entsprechend der aktuellen europäischen Heizkörpernorm (EN 442). Bei Systemen mit einer Vorlauftemperatur von 70 °C bzw. 55 °C musst du die errechnete Heizleistung nochmal mit dem folgenden Wert multiplizieren:

  • 70 °C /55 °C: x 1,24
  • 55 °C /45 °C: x 1,94

Heizkörpergröße berechnen und das richtige Modell wählen

Zwei neue Heizkörper während der Montage.

Da Heizkosten zu sparen ein immer wichtigeres Thema wird, ist die Auswahl des richtigen Heizkörpers essenziell. Doch ein kleinerer Heizkörper spart nicht pauschal auch Energie, denn nicht allein die Größe des Heizkörpers ist ausschlaggebend für dessen Heizleistung. Für die baulichen Gegebenheiten und die vorhandene Heizungsanlage muss genau der richtige Heizkörper ausgewählt werden, um die erforderliche Leistung effizient zu erzielen. Die zuvor berechnete Heizleistung pro Raum muss deshalb von einem großen oder auch mehreren kleinen Heizkörpern in Summe geleistet werden – abhängig vom verfügbaren Platz für Flachheizkörper.

Welcher Heizkörper für welche Raumgröße geeignet ist, hängt von der obigen Berechnung der Wärmeleistung sowie des Heizkörpertyps ab. Die verschiedenen Heizkörpertypen unterscheiden sich in der Anzahl ihrer Heizplatten und Konvektoren, die wiederum die Tiefe des Modells bestimmen.


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