Im Sommer wird's heiß – nicht nur draußen, sondern auch in den eigenen vier Wänden. Doch welche Klimaanlage passt wirklich zu deiner Wohnung oder deinem Haus? Ob Eigentums- oder Mietwohnung, ob Dachgeschoss oder Altbau: Wir zeigen dir, welche Geräte es gibt, worauf du beim Kauf achten solltest und wie du auch bei Hitze einen kühlen Kopf bewahrst.
Welche Arten von Klimaanlagen gibt es?

Klimaanlage ist nicht gleich Klimaanlage – je nach Wohnsituation, Komfortanspruch und technischen Voraussetzungen kommen unterschiedliche Gerätetypen infrage. Hier bekommst du einen Überblick über die gängigsten Varianten, damit du die richtige Entscheidung für dein Zuhause triffst.
Es gibt verschiedene Arten von Klimaanlagen:
- (Mobile) Monoblock-Klimaanlagen
- Split-Klimaanlagen
- Multisplit-Klimaanlagen
- Fenster-Klimaanlagen
Monoblock-Klimaanlagen für kleine Räume
Monoblockgeräte sind die bekannteste Variante. Sie bestehen aus einem einzigen kompakten Gerät, das die warme Raumluft ansaugt, kühlt und anschließend über einen Abluftschlauch durch ein Fenster wieder nach draußen führt. Es handelt sich hierbei in der Regel um ein mobiles Gerät.
Eine mobile Klimaanalage für ein Zimmer ist sehr praktisch, denn sie ist schnell eingerichtet und lässt sich flexibel auf- und umstellen. Wenn du also eine temporäre Lösung suchst oder keine baulichen Veränderungen vornehmen darfst, ist diese Klimageräteart perfekt für dich.
Vorteile:
- Kein Einbau nötig
- Ideal für Mietwohnungen
- Sofort einsatzbereit – du benötigst lediglich eine Steckdose
Nachteile:
- Relativ hohe Betriebslautstärke
- Hoher Stromverbrauch
- Leichtes Wiedereindringen warmer Luft (außer du sorgst für eine passende Fensterabdichtung).
Verschiedene Arten der Monoblock-Klimaanlagen:
- Monoblockgeräte mit einem Abluftschlauch: Das klassische Modell, bei dem die heiße Abluft über einen einzelnen Schlauch nach draußen geleitet wird – meist durch ein Fenster oder eine spezielle Fensterdichtung.
- Monoblockgeräte mit zwei Schläuchen: Im Unterschied zur Ein-Schlauch-Variante saugt ein zweiter Schlauch Außenluft an. Die angesaugte Luft wird zum Kühlen verwendet und anschließend über den Abluftschlauch nach draußen geführt. Dadurch entsteht kein Unterdruck im Raum, was die Kühlleistung verbessert.
Hinweis: Es gibt auch Geräte ohne Schlauch. Bei diesen handelt es sich genau genommen nicht um Klimaanlagen, sondern um Luftkühler oder Verdunstungskühler. Diese Geräte nutzen die natürliche Verdunstung von Wasser, um die Luft zu befeuchten und subjektiv abzukühlen – sie senken jedoch nicht die Raumtemperatur.
Splitgeräte mit Außen- und Inneneinheit für dauerhafte Lösungen

Die teuerste, aber auch effektivste Art sind Splitgeräte. Sie bestehen aus zwei Teilen: einem Außengerät, das ein Kühlaggregat enthält und flexibel überall an einer glatten Wand angebracht werden kann, und einem Innenteil, das im zu kühlenden Raum montiert und über Kupferleitungen mit dem Außengerät verbunden wird. Diese Klimaanlage ist ideal für zwei oder drei Räume, denn es können mehrere Innengeräte an ein Kühlaggregat angeschlossen werden. Diese Art der Klimaanlage arbeitet mit einem Kühlmittel statt über einen Luftaustausch.
Das zeichnet Splitgeräte aus:
- Sehr leiser Betrieb im Innenraum, da sich der Kompressor im Außengerät befindet
- Feste Installation durch eine Fachfirma notwendig
- In Mietwohnungen genehmigungspflichtig
- Besonders effizient bei häufigem oder dauerhaftem Einsatz
Multisplitanlagen für mehrere Räume gleichzeitig
Wenn du mehrere Räume klimatisieren möchtest, kannst du ein sogenanntes Multisplitsystem nutzen. Dabei wird ein Außengerät mit mehreren Innengeräten verbunden, zum Beispiel im Wohnzimmer, Schlafzimmer und Arbeitszimmer.
Vorteile:
- Zentrale Steuerung mehrerer Räume
- Besonders effizient bei größerem Kühlbedarf
Nachteile:
- Höherer Installationsaufwand
- Teurer als Einzelgeräte
- Nur sinnvoll bei Eigentum oder Neubauplanung
Welche Klimaanlage passt zu deiner Wohnsituation?
Je nachdem, ob du zur Miete wohnst oder Eigentum besitzt, ob du in einem Altbau oder Dachgeschoss wohnst, kommen unterschiedliche Systeme in Frage. Hier findest du die wichtigsten Punkte, auf die du achten solltest, damit das Gerät zu dir, deinem Zuhause und deinen Möglichkeiten passt.
Und wenn du dich für ein fest installiertes Gerät entscheidest, hilft dir unser Ratgeber „Klimagerät einbauen – Schritt für Schritt erklärt“ bei der fachgerechten Umsetzung.
Klimaanlagen in Mietwohnungen
Wenn du zur Miete wohnst, hast du meist weniger baulichen Spielraum. Das heißt jedoch nicht, dass du auf angenehme Raumtemperaturen verzichten musst. Für Mietwohnungen sind mobile Monoblockgeräte besonders gut geeignet. Sie lassen sich ohne Eingriffe ins Gebäude betreiben und benötigen lediglich eine Steckdose sowie die Möglichkeit, den Abluftschlauch durch ein geöffnetes Fenster nach draußen zu führen. Mit einer passenden Fensterabdichtung reduzierst du den Luftaustausch und verbesserst die Effizienz des Geräts spürbar.
Wichtig zu wissen: Möchtest du ein fest installiertes Splitgerät oder ein stationäres Monoblockgerät anbringen, brauchst du die schriftliche Genehmigung deines Vermieters – insbesondere dann, wenn die Installation mit Wanddurchbrüchen oder Außeneinheiten verbunden ist.
Klimaanlagen in Eigentumswohnungen
In der eigenen Wohnung hast du grundsätzlich mehr Entscheidungsfreiheit. Allerdings solltest du bei Gebäuden mit mehreren Parteien prüfen, ob es Einschränkungen durch die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) gibt – etwa bei Außeneinheiten auf dem Balkon oder an der Fassade.
Viele Splitgeräte lassen sich so platzieren, dass das Außengerät unauffällig und mit geringem Eingriff montiert werden kann, zum Beispiel auf dem Balkonboden oder in einem Innenhof.
Klimaanlagen im Einfamilienhaus
Im eigenen Haus hast du die größte Auswahl: Vom mobilen Monoblockgerät über die klassische Splitklimaanlage bis hin zu Multisplit-Systemen, die mehrere Räume gleichzeitig temperieren, ist fast alles möglich.
Wenn du ohnehin renovierst oder neu baust, lohnt es sich, eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion in Betracht zu ziehen. Sie kann im Sommer kühlen und im Winter heizen. Aber auch klassische Splitgeräte lassen sich problemlos integrieren, entweder außen an der Wand oder geschützt auf dem Dachboden, der Terrasse oder im Garten.
Hinweis: Achte bei der Platzierung der Außeneinheit auf das Nachbarschaftsrecht und den Lärmschutz, insbesondere bei Reihenhäusern oder in dicht bebauten Gebieten.
Problemzone Dachgeschoss
In Dachgeschosswohnungen oder -zimmern sammelt sich die Hitze besonders schnell. Hier lohnt es sich, gezielt auf Systeme zu setzen, die dauerhaft und zuverlässig kühlen – mobile Monoblockgeräte stoßen dabei oft an ihre Grenzen.
Die bessere Wahl: Ein Splitgerät oder ein leistungsstarkes stationäres Monoblockgerät mit Wanddurchführung. Diese Systeme arbeiten effizienter und leiser. Ein klarer Vorteil in Schlafbereichen.
Deine neue Klimaanlage ist noch unterwegs? Wie du die Zeit bis zur Lieferung auch ohne Technik überstehst – und was neben feuchten Bettlaken und geschlossenen Jalousien wirklich hilft – erfährst du im Beitrag „Wohnung kühlen – die besten Tipps bei Hitze“.
Kühlleistung mitdenken

Unabhängig von der Art der Klimaanlage ist die Kühlleistung eines Geräts ausschlaggebend dafür, ob und dass ein Raum auch wirklich gekühlt wird. Je nachdem, wie groß und wie stark aufgeheizt dein Raum ist, sollte deine Klimaanlage eine bestimmte Kühlleistung mitbringen. Entscheidend ist unter anderem die Raumgröße, die Dämmung und die Sonneneinstrahlung.
Klimaanlage richtig nutzen: 4 Tipps
Damit deine Klimaanlage, egal, ob mobil oder fest installiert, zuverlässig und sicher funktioniert, kommt es nicht nur auf das passende Modell an. Auch der richtige Umgang mit dem Gerät, der geeignete Standort und die regelmäßige Pflege spielen eine wichtige Rolle. Im Folgenden erfährst du, worauf du beim Einbau und im Alltag achten solltest.
1. Fest installierte Klimaanlagen von Fachkraft einbauen lassen
Für die Installation von Splitgeräten und stationären Monoblocksystemen solltest du dir Hilfe von einer Fachkraft holen. Nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch, weil der Kältemittelkreislauf korrekt geschlossen werden muss. Die Montage umfasst unter anderem:
- eine sichere Wand- oder Deckendurchführung
- das fachgerechte Verlegen der Kältemittelleitungen (bei Splitgeräten)
- das Anschließen der Stromversorgung
- die Inbetriebnahme und Dichtheitsprüfung
Wichtig: Wenn du zur Miete wohnst, kläre unbedingt vorher, ob du bauliche Veränderungen vornehmen darfst – etwa das Bohren durch Wände oder die Montage einer Außeneinheit an der Fassade.
2. Den richtigen Standort wählen
Grundsätzlich gilt: Vermeide Standorte mit direkter Sonneneinstrahlung oder starker Wärmequelle. Das beeinträchtigt die Leistung und erhöht den Energieverbrauch deiner Klimaanlage. Außerdem solltest du Folgendes beachten:
- Mobile Geräte sollten möglichst nahe am Fenster stehen, damit der Abluftschlauch kurz und gerade geführt werden kann. Achte darauf, dass das Gerät frei steht und nicht von Möbeln oder Vorhängen blockiert wird.
- Inneneinheiten von Splitgeräten sollten so montiert werden, dass die gekühlte Luft gut im Raum verteilt wird – also nicht direkt über dem Sofa oder dem Bett, aber auch nicht hinter einem Schrank.
- Stationäre Geräte brauchen freie Luftzufuhr und eine möglichst ungestörte Wandfläche.
3. Regelmäßig reinigen und warten
Eine Klimaanlage braucht Pflege, damit sie hygienisch bleibt und ihre volle Leistung erbringt. Vor allem die Filter solltest du regelmäßig kontrollieren und reinigen oder austauschen. Auch die Kondenswasser-Auffangschale beziehungsweise -leitung muss regelmäßig entleert und gespült werden, damit sich kein Schimmel bildet.
Splitgeräte und stationäre Systeme sollten in regelmäßigen Abständen von einem Fachbetrieb gewartet werden. Dabei werden unter anderem die Dichtheit, die Kältemittelfüllung und die Funktion der elektronischen Steuerung geprüft.
4. Mit der richtigen Nutzung Energie sparen
Schon mit kleinen Maßnahmen kannst du den Energieverbrauch deiner Klimaanlage senken:
- Kühle deine Räume frühzeitig, bevor sich die Hitze staut.
- Halte Türen und Fenster während des Betriebs geschlossen.
- Stelle die Temperatur nicht unnötig niedrig ein: 6 °C unter Außentemperatur reichen meist aus.
- Nutze den Nachtmodus und die Timer-Funktion sinnvoll.
In unserem Ratgeber geben wir dir weitere hilfreiche Tipps, wie du im Haushalt Energie sparst.
Bedenke: Klimaanlagen sind, egal wie gut die Energieeffizienzklasse auch ist, immer Stromfresser. Sogar wenn eine Klimaanlage für einen kleinen Raum nur wenige Stunden am Tag läuft, musst du mit mehr Stromkosten rechnen. Achte darum beim Kauf eines Geräts weniger auf den Kaufpreis als auf ein möglichst stromsparendes Gerät – bei regelmäßigem Einsatz hast du die Mehrkosten beim Kauf dann schnell wieder drin.
Welche Zusatzfunktionen sind bei Klimaanlagen sinnvoll?

Moderne Klimaanlagen können mehr als nur kühlen. Viele Modelle bieten praktische Zusatzfunktionen, die den Alltag erleichtern und das Raumklima verbessern. Welche Extras sinnvoll sind, hängt von deinem Wohnraum und deinen Bedürfnissen ab. Hier kommt ein Überblick über die wichtigsten Funktionen:
- Luftentfeuchtung: Eine integrierte Entfeuchtungsfunktion sorgt für angenehm trockene Raumluft. besonders an schwülen Tagen oder im Dachgeschoss. Die Luft fühlt sich dadurch spürbar kühler an.
- Heizfunktion: Viele Splitgeräte können auch heizen. Das lohnt sich in Übergangszeiten, wenn du gezielt einzelne Räume erwärmen willst.
- App-Steuerung: Per WLAN und App lässt sich das Gerät auch unterwegs bedienen. So kannst du schon vor dem Heimkommen für ein angenehmes Raumklima sorgen oder Zeitpläne einstellen.
- Timer und Nachtmodus: Mit Timer und Nachtmodus steuerst du Laufzeiten automatisch – ideal zum Einschlafen oder Energiesparen in der Nacht.
- Luftfilter: Hochwertige Geräte filtern Pollen, Staub oder Gerüche aus der Luft. Das ist besonders interessant für Allergiker und alle, die Wert auf saubere Raumluft legen.
Unser Tipp zum Gerätekauf: Entscheide dich am besten für ein Gerät, das dir eine stufenlose, gradgenaue Temperatureinstellung, eine möglichst leise Betriebsweise und hochwertige Luftfilter bietet. Die Luftfilter sollten in der Lage sein, Pollen, Abgase, Staub und Gerüche zuverlässig aus der Raumluft zu filtern. Das ist besonders wichtig für Allergiker oder Haushalte in städtischer Umgebung.
Welche Klimaanlage passt – und was jetzt dein nächster Schritt ist
Die wichtigste Entscheidung triffst du nicht erst beim Kauf, sondern bereits bei der Auswahl. Welche Klimaanlage passt zu deinem Alltag, deiner Wohnform und deinen räumlichen Gegebenheiten? Genau hier liegt der Schlüssel – nicht in der maximalen Leistung, sondern in der passenden Lösung für deine vier Wände.
Für Mietwohnungen eignen sich meist mobile Modelle, die keine baulichen Veränderungen erfordern. In einem Eigenheim oder Einfamilienhaus bieten sich dagegen fest installierte Systeme wie Splitgeräte an, die dauerhaft und leise kühlen. Auch Zusatzfunktionen wie Luftentfeuchtung, Timer oder App-Steuerung können den Unterschied machen.
FAQ: Welche Klimaanlage ist die richtige? Antworten auf häufige Fragen
Welche Klimaanlage eignet sich für Mietwohnungen?
Für Mietwohnungen sind mobile Monoblock-Klimaanlagen am besten geeignet, da sie ohne bauliche Veränderungen auskommen und keine Genehmigung benötigen. Fest installierte Splitgeräte sind nur mit Zustimmung des Vermieters erlaubt.
Was ist der Unterschied zwischen Monoblock- und Split-Klimaanlagen?
Monoblock-Klimaanlagen bestehen aus einem Gerät und leiten warme Luft über einen Abluftschlauch nach draußen. Splitgeräte haben eine separate Außeneinheit, sind leiser und effizienter, erfordern aber eine fachgerechte Installation.
Brauche ich eine Genehmigung für eine fest installierte Klimaanlage?
Ja, für die Installation eines Splitgeräts oder einer stationären Monoblock-Klimaanlage in Mietwohnungen ist die Genehmigung des Vermieters erforderlich. In Eigentumswohnungen kann unter Umständen auch die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft nötig sein.
Wie laut sind Klimaanlagen im Betrieb?
Mobile Monoblockgeräte erreichen oft 60 Dezibel oder mehr, was der Lautstärke eines normalen Gesprächs entspricht. Splitgeräte sind deutlich leiser, da der laute Kompressor im Außengerät verbaut ist.
Welche Zusatzfunktionen sind bei Klimaanlagen sinnvoll?
Sinnvolle Zusatzfunktionen sind Luftentfeuchtung, Heizbetrieb, Timer, Nachtmodus und App-Steuerung. Sie erhöhen den Komfort und helfen dabei, die Anlage effizienter und bedarfsgerechter zu nutzen.