RatgeberDu wünschst dir einen gepflegten, sattgrünen Rasen? Dann könnte das Mulchen für dich interessant sein: Es kann gegen Unkraut helfen und ein schnelleres Wachstum fördern. Warum es sich außerdem noch lohnt, den eigenen Rasen zu mulchen, welche Vorteile diese Methode der Rasenpflege für den Boden in deinem Garten hat und wie das Ganze funktioniert, liest du im Detail in diesem Ratgeber. Rasen mähen oder mulchen? Das ist der Unterschied Die klassische Form der Rasenpflege besteht darin, die Grünfläche zu mähen . Die Halme müssen regelmäßig gekürzt werden, damit sie neue Seitentriebe bilden, die Unkraut vertreiben. Der Unterschied zwischen dem Mulchen und dem Mähen des Rasens besteht im Umgang mit dem dabei entstehenden Schnittgut . Konventionelle Rasenmäher fangen den Grünschnitt in einem Behälter auf. Die Rasenreste werden anschließend entsorgt. Beim Mulchen verwendest du den Rasenschnitt hingegen als Dünger: Das gemähte und zerkleinerte Gras bleibt auf der bearbeiteten Fläche liegen, bildet eine Wärmeschicht und zersetzt sich nach kurzer Zeit. Auf diese Weise gelangen die Nährstoffe aus dem Rasenschnitt wieder in den Boden zurück. Deshalb ist das Mulchen so gut für den Rasen. Welche Geräte kann ich zum Mulchen verwenden? Zum Mulchen stehen verschiedene Geräte zur Auswahl – wähle je nach verfügbarem Budget und je nach Aufwand, den du betreiben möchtest oder kannst, den richtigen Gartenhelfer für dich aus. Für das Rasenmulchen eignet sich ein spezieller Mulchmäher, der den Grünschnitt direkt zerkleinert und wieder zurück auf den Boden fallen lässt. Nur sehr klein gehäckseltes Gras lässt sich als Dünger verwenden, weil der Boden kleine Grasteile schneller abbauen kann. Alternativ kannst du deinen Rasen mit einem normalen Rasenmäher mulchen, sofern er mit einer Mulchfunktion bzw. einem Mulchmesser als Zubehör ausgestattet ist. Beides funktioniert ähnlich, und viele handelsübliche Rasenmäher haben diese Kombifunktion bereits integriert. Statt den gekürzten Rasen in einem Korb aufzufangen, lassen sie ihn entsprechend zerkleinert wieder zurück auf den Boden fallen. Ein Mähroboter erledigt das Mulchen ganz von selbst. Rasen mulchen mit dem Mäher: So geht es Schritt für Schritt Den Rasen zu mulchen, ist eine Form der ökologischen Gartenpflege . Der Dünger entsteht aus dem Rasenschnitt selbst. Das Gras kann dadurch viel gesünder und natürlicher wachsen. Schritt 1: Unkraut entfernen Den Rasen trotz Unkraut zu mulchen, ist nicht empfehlenswert, da sich auch kleingehäckseltes Unkraut wieder im Rasen ausbreiten kann. Indem du Unkraut im Rasen vernichtest , bereitest du den Boden optimal auf das Mulchen vor. Schritt 2: Rasen mähen Jetzt setzt du den Mulch- oder Rasenmäher an und kürzt das Gras damit ein. Achte darauf, den Rasen generell immer sehr kurz zu halten. Umso besser gelangen auch die Nährstoffe aus dem natürlichen Grasdünger zurück in den Boden. Schritt 3: Mulch verteilen Die gekürzten und zerkleinerten Halme müssen anschließend gleichmäßig über die Rasenfläche verteilt werden. Die Mulchschicht sollte nicht zu dick sein, damit der Rasen darunter noch Luft bekommt. Etwa 5–10 cm sind ausreichend. Rasen mulchen mit dem Häcksler Wenn du dir keinen neuen Mulchmäher, Rasenmäher mit Mulchfunktion oder Mähroboter anschaffen möchtest, nimm zum Mulchen einen einfachen Gartenhäcksler zu Hilfe . Dazu mähst du deinen Rasen im ersten Schritt wie üblich mit deinem Rasenmäher, fängst das Schnittgut auf und zerkleinerst es dann im Häcksler. Auf diese Weise gewinnst du eine wertvolle Mulchschicht und löst zeitgleich das Entsorgungsproblem für deinen Rasenschnitt . Die gewonnene Mulchschicht verteilst du mit einem Laubbesen gleichmäßig auf der Fläche. Tipp: Humus zum Mulchen des Rasens verwenden Du kannst deinen Rasenschnitt auch kompostieren und ihn später als Humus zum Mulchen nutzen. Wichtig ist, nicht den frischen Rasenschnitt zu verwenden, sondern ihn ein paar Tage zu trocken und ihn dann mit Küchenabfällen und anderen organischen Materialien auf den Kompost zu bringen. Den so entstandenen Humus arbeitest du gleichmäßig in die Grasnarbe ein und nutzt ihn so zum Mulchen deines Rasens. In einem weiteren Ratgeberartikel erfährst du, wie du einen Kompost anlegen kannst. Mähroboter mulchen den Rasen vollautomatisch Wenn du einen Mähroboter im Einsatz hast, brauchst du dich um das Mulchen des Rasens gar nicht mehr zu kümmern. Herkömmliche Rasenmäher schneiden meistens sehr lange und damit für das Mulchen ungeeignete Rasenstücke ab, da diese leicht verklumpen, den Pflanzen das Licht nehmen und damit Fäulnis begünstigen. Ein Mähroboter hingegen trennt nur kleinste Spitzen von den Halmen ab, die dann einfach liegen bleiben. Da der Roboter immer oder doch sehr häufig aktiv ist, hat das Gras gar keine Chance, zu hoch zu wachsen. So entsteht bei jedem Mähvorgang mit dem Rasenroboter immer der ideale Dünger. Wann ist der beste Zeitpunkt, um den Rasen zu mulchen? Die Rasenpflege sollte sich immer an der Jahreszeit orientieren – siehe unseren Beitrag zum Rasenjahr . Wenn der letzte Frost vorbei ist , kannst du damit beginnen, deinen Rasen auf die kommende Saison vorzubereiten. Um die eigene Wiese im Frühjahr zu mulchen, sollten es konstant etwa 10 °C sein. Du kannst mit dem Mulchen bis in den Herbst hinein fortfahren. Im September verlangsamt sich allmählich das Wachstum der Grashalme. Indem du deinen Rasen vertikutierst , bereitest du ihn dann schon wieder gut auf den Winter vor. Neben der Jahreszeit solltest du immer auf das Wetter achten, wenn du deinen Rasen mulchen möchtest. Es sollte trocken sein, um Fäulnis vorzubeugen . Achte auch darauf, dass der Rasen nicht zu lang ist, um Verstopfungen im Mähwerk zu verhindern. Welche Höhe am besten zum Mulchen des Rasens geeignet ist, hängt individuell von deinem Arbeitsgerät und dessen Leistung ab. Generell sollte der Rasen aber nicht höher als drei bis fünf Zentimeter gewachsen sein. Mähe deinen Rasen lieber einmal mehr für ein schönes Ergebnis. Tipp: Richtig mulchen bei sehr langem Rasen Ist der Rasen nach dem Urlaub besonders hoch gewachsen, solltest du ihn schrittweise kürzen und eine Weile auf das Mulchen verzichten. Schneide den Rasen immer nur um zwei bis drei Zentimeter zurück – alles andere wird ihm eher schaden als nützen. Eignet sich jeder Rasen zum Mulchen? Unter bestimmten Voraussetzungen lohnt es sich nicht, den Rasen zu mulchen. Bei einem sehr schweren und dichten Boden besteht eine hohe Fäulnisgefahr. Feuchtigkeit und Nährstoffe können nicht in die Erde eindringen, und der gewünschte Nährstoffkreislauf entsteht nicht. Auch an Standorten mit sehr viel Niederschlag ist ein Mulchen des Bodens nicht empfehlenswert. Die beste Wirkung hat der natürliche Rasendünger an sonnigen Standorten mit einer geringen Niederschlagsrate, lockerem Boden und geringen Verschattungen durch umliegende Häuser und Bäume. Unter schlechten Bedingungen kann es leicht zu Rasenfilz oder einer Moosbildung durch das Mulchen kommen. Rasen mulchen: Das sind die Vorteile Mit dem Mulchen förderst du einen natürlichen Nährstoffkreislauf. Statt den Grünschnitt einfach zu entsorgen, bekommt der Boden seine Nährstoffe wieder zurück. Darüber hinaus profitiert dein Rasen von weiteren Vorteilen, die sich schnell in einer gleichmäßigen, grünen und gesunden Rasenfläche bemerkbar machen. Natürliche Schutzschicht für den Rasen Mulch bildet eine schützende Schicht, die den Boden feucht hält und wie eine wärmende Decke wirkt. Im Sommer bewahrt sie deinen Rasen vor dem Austrocknen und Verbrennen in der Mittagssonne. Rasen mulchen gegen Moos und Unkraut Unkraut und auch Moose mögen es nicht, ständig gestutzt zu werden. Außerdem wird durch regelmäßiges Mulchen die Neubildung der Samen verhindert. Daher beugt das Mulchen einer Verbreitung von Unkraut vor. Mulch düngt den Rasen Durch die Mulchschicht bekommst du einen natürlichen Dünger für deinen Rasen. Das geschnittene Gras enthält viele Nährstoffe, die wieder zurück in den Boden gelangen. Bessere Bodenqualität Das Mulchmaterial wirkt wie ein natürlicher Dünger – nicht nur für den Rasen, sondern auch für den gesamten Erdboden. Keine Grünschnitt-Entsorgung erforderlich Wenn du dich fürs Rasenmulchen entscheidest, brauchst du dich nicht um die Entsorgung des Grünschnittes zu kümmern. Hat das Rasenmulchen auch Nachteile? Durch das Mulchen verhilfst du deinem Rasen zu einem gesunden Wachstum. Deswegen musst du ihn aber auch etwas häufiger als gewohnt mähen . Es kommt mit dem Verteilen des Rasenschnittes zudem ein weiterer Arbeitsschritt hinzu, d. h. etwas mehr Zeit und Aufwand für die Rasenpflege. Ferner ist ein kombinierter Rasen- und Mulchmäher oder Mähroboter etwas teurer in der Anschaffung – die Investition lohnt sich aber, wenn du gerne einen gepflegten und grünen Rasen haben möchtest. Richtig mulchen: wichtige Tipps für die optimale Rasenpflege Wenn du deinen Rasen nach der vorliegenden Anleitung mulchst, hast du schon vieles richtig gemacht. Mit diesen Tipps kannst du aus einem einfachen Fleckchen Grün einen wahren Traumrasen zaubern: Mulchgut gleichmäßig verteilen Achte darauf, dass du den klein gehäckselten Rasenschnitt gleichmäßig auf dem Boden verteilst. Andernfalls kann es zu unschönen Flecken kommen. Nur trockenen Rasen mulchen Ist der Rasen feucht, beginnt die Mulchschicht schnell zu faulen. Du solltest also ausschließlich trockenen Rasen mulchen. Mulchgut gelegentlich entfernen Es ist ratsam, das Mulchgut gelegentlich zu entfernen, um die Entstehung von Filz zu verhindern. Abstand zu den Pflanzen lassen Achte darauf, immer ausreichend Abstand zwischen der Mulchschicht und deinen Pflanzen zu lassen. Pflanzen brauchen Sauerstoff und Sonne, um gut zu wachsen. Rasen trotzdem düngen Auch wenn Mulch wie ein natürlicher Dünger wirkt, solltest du nicht gänzlich darauf verzichten, den Rasen zu düngen . Wenigstens im Frühjahr zum Saisonstart und im Herbst freut sich dein Rasen über eine zusätzliche Portion an Nährstoffen.