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Außentreppe abdichten: wenig Aufwand, große Wirkung

Steintreppe im gartenbereich
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: ca. 2 Stunden (ohne Trocknungszeit)
Material: Tiefengrund (lösemittelfrei), Silikonentferner oder Reinigungsbenzin, Spachtelmasse (für die Anwendung im Außenbereich), Krepp- oder Klebeband, evtl. Fugen-Füllprofil, Silikon (für die Anwendung im Außenbereich), sauberer Lappen, Staubsauger oder Hochdruckreiniger, Cutter, Spachtel, Pinsel, Auspresspistole, Fugenglätter oder kleiner Löffel, kleine Schüssel mit Wasser und Spülmittel

Treppen im Außenbereich benötigen einen guten Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit. Idealerweise bringst du bereits beim Bau der Außentreppe eine entsprechende Abdichtung an. Da das Dichtungsmaterial großen Belastungen ausgesetzt ist, muss es in regelmäßigen Abständen erneuert werden. In diesem Beitrag erfährst du, wie du die Fugen deiner Außentreppe mit Silikon selber abdichten kannst.


Schritt für Schritt: Außentreppe abdichten

Metallgeländer mit mellierten Treppenstufen

Am besten wählst du einen trockenen und mäßig warmen Tag zum Abdichten der Treppe. Droht Regen, solltest du eine wasserdichte Plane über die Außentreppe spannen, bis die Materialien vollständig ausgehärtet sind.

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Schritt 1: Alte Dichtstoffe entfernen

Zunächst musst du das alte Dichtmittel bzw. Silikon entfernen. Kratze mit einem Cuttermesser die Fugen gründlich aus. Rückstände lassen sich mit einem Silikonentferner oder Reinigungsbenzin ablösen. Achtung: Das Produkt muss für das Material der Treppe geeignet sein. Vor allem bei Naturstein ist Vorsicht geboten.

Schritt 2: Untergrund säubern und verspachteln

Staub und Verschmutzungen können dazu führen, dass das Dichtungsmittel später nicht richtig haftet und somit auch nicht richtig abdichtet. Reinige die Treppe deshalb gründlich mit einem Staubsauger oder Hochdruckreiniger. Prüfe Stufen und Fugen dabei auf Beschädigungen. Löcher, Ausbrüche und Risse müssen verspachtelt werden. So verhinderst du, dass Wasser in die Bausubstanz eindringen und zu Frostschäden führen kann.

Fülle die Schadstellen mit einer für den Außenbereich geeigneten Spachtelmasse auf und ziehe sie glatt. Lasse die Spachtelmasse nach Herstellerangaben aushärten. Verläuft die Außentreppe in einem dunklen, feuchten Bereich, kannst du die Trocknungszeit mit einem Heizstrahler verkürzen.

Schritt 3: Untergrund vorbehandeln

Besteht die Treppe aus saugfähigen Materialien wie Stein, offenporigem Beton oder Putz, dann musst du zusätzlich lösemittelfreien Tiefengrund auf die Fugen auftragen. Er verbessert die Haftung des Dichtstoffs und trägt zudem zum Abdichten der Fugen deiner Außentreppe bei.

Schritt 4: Ggf. Füllprofil in größere Fugen einlegen

Vorgefertigte Fugen-Füllprofile begrenzen größere Fugen und Spalten in ihrer Tiefe. Das spart Dichtungsmaterial und gibt der Fuge zusätzliche Stabilität.

Schritt 5: Ränder abkleben und Dichtungsmaterial einbringen

Silikon wird in Fugen verteilt

Ein optimales Fugenbild erzielst du, indem du die Ränder mit Malerkrepp oder einem breiten Klebeband abklebst. Lege die Silikonkartusche in die Auspresspistole ein und schneide die Spitze schräg ab. Spritze anschließend das Dichtmaterial gleichmäßig ein, indem du die Kartusche sanft an der Fuge entlanggleiten lässt. Glätte es anschließend mithilfe eines Fugenglätters oder eines Löffels. Damit das Silikon nicht verklebt, empfiehlt es sich, den Fugenglätter bzw. den Löffel zwischendurch immer wieder in ein Gemisch aus Wasser und Spülmittel zu tauchen.

Sobald die Fuge komplett gefüllt und geglättet ist, ziehst du das Klebeband im schrägen Winkel ab. Das Silikon sollte noch feucht sein, sonst besteht die Gefahr, dass es beim Abziehen einreißt. Achte aber darauf, dass du die frisch gezogene Silikonnaht nicht berührst.

Bis zum vollständigen Aushärten benötigt das Silikon etwa 48 Stunden. Meist ist es jedoch schon nach einem Tag regenfest.


Warum sollte ich eine Außentreppe abdichten?

Regen und Tauwasser können einer Außentreppe stark zusetzen. Ihr größter Feind ist der Frost: Ist Feuchtigkeit in die Fugen und Zwischenräume des Treppenbelags geraten, gefriert sie bei Minustemperaturen. Wenn es wieder wärmer wird, dehnt sie sich aus. Die Folge: Beläge lösen sich, Fliesen platzen ab, einzelne Stufen werden wackelig. Das ist nicht nur ein optisches Ärgernis, sondern kann – vor allem für Kinder oder für ältere Menschen – schnell zur Stolperfalle werden. Bei Hauseingangs- oder Kellertreppen besteht zudem die Gefahr, dass das Wasser in die Wand eindringt und die Bausubstanz tiefgehend schädigt.

Wird die Abdichtung regelmäßig erneuert, bleibt die Treppe lange schön und funktionsfähig. Der Aufwand dafür ist überschaubar und um ein Vielfaches günstiger als eine Komplettsanierung nach einem Frostschaden.


Wann muss eine Treppe außen neu abgedichtet werden?

Betonwand neben Betontreppe

In welchen Abständen du die Abdichtung deiner Außentreppe erneuern musst, hängt von den Witterungseinflüssen ab:

  • Starke Sonneneinstrahlung lässt die Fugendichtungen brüchig und porös werden.
  • Hohe Temperaturunterschiede verursachen Spannungen in den Materialien, die früher oder später zu Rissen in der Abdichtung führen.

Bei einer überdachten Treppe hält die Abdichtung in der Regel länger als bei Stufen, die dauerhaft der Witterung ausgesetzt sind. Überprüfe deine Außentreppe regelmäßig auf Schäden – beispielsweise im Rahmen des Winterchecks. Hohlräume unter Fliesen oder Platten erkennst du am Klang.

Spätestens dann, wenn sich erste Risse oder Verfärbungen zeigen, solltest du die Fugendichtungen erneuern.


Welche Bereiche der Treppe sollte ich abdichten?

Generell solltest du alle Fugen und Spalten deiner Außentreppe abdichten. Das betrifft:

  • Fugen im Anschlussbereich zur Hauswand bzw. Treppenwange
  • Fugen im hinteren Bereich der Auftritte
  • Fugen unterhalb vorkragender Auftritte

Welcher Dichtstoff eignet sich zur Abdichtung der Außentreppe?

Dichtmaterial wird auf Beton verteilt

Der Dichtstoff muss flexibel, UV- und witterungsbeständig sowie pilzhemmend sein. In Frage kommen verschiedene Materialien:

  • Silikon: ist stark wasserabweisend. Es gibt spezielles Bausilikon für den Außenbereich, das frostsicher und hitzebeständig ist. Silikon eignet sich hauptsächlich für das Abdichten der Fugen einer Außentreppe.
  • Dichtschlämme: besteht in der Regel aus Zement, Sand und Zusätzen für mehr Haftung und Dichtigkeit. Sie ist atmungsaktiv und erhält die Diffusionsfähigkeit der Außentreppe. Möchtest du die Treppe fliesen, ist eine vorherige vollflächige Abdichtung sinnvoll. Dafür eignet sich Dichtschlämme sehr gut. Arbeite dich von oben nach unten vor und beachte die Neigung der Trittstufen zur Vorderkante. Sollen die Stufen im Originalzustand bleiben, kannst du Dichtschlämme aber auch wie eine Fugenmasse verarbeiten.
  • Flüssigkunststoff: dichtet ab und schützt die Treppenstufen zugleich vor Beschädigungen. Mit Flüssigkunststoff, z. B. Gießharz, kannst du zudem kleine Unebenheiten ausgleichen. Die Beschichtung ist komplett fugenlos. Bauteile wie die Hauswand oder Mauern, die an die Außentreppe anschließen, lassen sich ebenfalls abdichten. Gießharz eignet sich hauptsächlich für die vollflächige Abdichtung der Außentreppe.

Die Auswahl des geeigneten Dichtstoffs richtet sich zum einen nach dem Material der Treppe und zum anderen nach den örtlichen Gegebenheiten. Besteht die Außentreppe aus sehr festen, wasserdichten Materialien, reicht eine Abdichtung der Fugen meistens aus. Handelt es sich um poröse Baustoffe oder zeigen sich bereits Risse, empfiehlt sich eine vollflächige Beschichtung. Je nach Abdichtungssystem gibt es zusätzlich spezielle Einlagen für die Fugen. Bei einer vollflächigen Abdichtung wird es einige Tage dauern, bis du die Außentreppe wieder betreten kannst. Plane im Vorfeld unbedingt die längere Trocknungszeit ein.


Außentreppe abdichten trotz Fliesen oder Naturstein?

Naturstein- und Fliesenbeläge sind zwar sehr robust, aber nicht komplett wasserdicht. Eindringende Feuchtigkeit muss auf dem Untergrund gut ablaufen können, damit sich das Mörtelbett nicht ablöst oder durch Frosteinwirkung Schaden nimmt. Meist besteht der Unterbau einer Außentreppe aus Beton, der vollflächig abgedichtet werden sollte. Wenn du deine Betontreppe selber bauen möchtest, dann plane zudem ein leichtes Gefälle nach vorne ein. So kann das Wasser schnell abgeleitet werden.


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