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Außentreppe selbst bauen: Anforderungen, Typen & Materialien

 ausladende Außentreppe aus Pflastersteinen
Lesezeit 8 Minuten
Inhalt:
Wo finden sich Außentreppen?
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Auf deinem Grundstück gibt es kleine oder größere Höhenunterschiede, die es zu überwinden gilt? Dann brauchst du eine Treppe. Egal, ob es sich um Eingangsstufen oder den Zugang zur Terrasse handelt: Wenn du bereits Erfahrungen im Heimwerken gesammelt hast, kannst du eine neue Außentreppe selbst planen und bauen. Was du dabei beachten musst, erfährst du in diesem Beitrag.


Wo finden sich Außentreppen?

Zu Außentreppen zählen alle Treppen, die rund um das Haus und im Garten verlaufen, darunter Eingangstreppen, Kellerabgänge, Terrassen- und Balkontreppen sowie Zugänge zu höher oder tiefer gelegenen Gartenbereichen. Meist umfassen sie nur wenige Stufen, bei einem Hanggrundstück können sie auch länger ausfallen. Treppen, die außen am Haus in das erste Stockwerk führen, können zudem als Rettungsweg dienen. Für sie gelten spezielle Regelungen.

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Welche gesetzlichen Vorgaben sind beim Bau einer Außentreppe zu beachten?

helle Außentreppe in Kiesbeet

Die erste und wichtigste Frage, die du vor dem Bauen deiner Außentreppe beantworten solltest, ist die nach der Baugenehmigung. Außentreppen mit nur drei oder vier Stufen sind oft genehmigungsfrei. Willst du also beispielsweise eine kurze Eingangstreppe selber bauen, musst du sehr wahrscheinlich keine Genehmigung einholen. Anders sieht es bei längeren Treppen aus, vor allem, wenn sie ein ganzes Geschoss überbrücken sollen. Auch, wenn du von der Treppe aus Einsicht in die Fenster des Nachbarhauses bekommst, kann eine Baugenehmigung erforderlich sein.

Unabhängig von der Höhe der Treppe sind die Vorgaben der jeweiligen Landesbauordnung zu beachten. Im Normalfall gelten bestimmte Mindestabstände zu den Grundstücksgrenzen. Bei längeren Treppen ist zudem ein Geländer vorgeschrieben. Am besten informierst du dich bereits vor Planungsbeginn bei deinem zuständigen Bauamt über die gesetzlichen Bestimmungen.


Welche Maße sollte eine Außentreppe besitzen?

Wichtige Regelungen zu den Maßen einer Treppe findest du in der DIN 18065. Die Norm unterscheidet zunächst zwischen notwendigen und nicht notwendigen Treppen. Eine notwendige Treppe verbindet zwei Geschosse und ist Bestandteil eines Rettungswegs. Sie muss über eine Mindestlaufbreite von 80 cm verfügen. Bei den meisten Außentreppen handelt es sich um nicht notwendige Treppen. Hier gilt eine geringere Breite von mindestens 50 cm.

Auch, wenn du keine gesetzlichen Vorgaben beachten musst, solltest du dich an der Norm orientieren. Die Werte sind auf den normalen Körperbau eines Erwachsenen ausgerichtet und ermöglichen eine bequeme und sichere Nutzung.

Die richtige Stufenhöhe und -tiefe (Auftritt) lässt sich mithilfe der Treppenformel berechnen. Die DIN 18065 legt fest, dass die durchschnittliche Schrittlänge eines Menschen bei 63 cm liegt – gemessen über zwei Steigungen und einen Anstieg. Das heißt:

(Stufenhöhe x 2) + Auftritt = 63

Als besonders angenehm werden Treppen mit einer Stufenhöhe von 18 cm und einem Auftritt von 27 cm empfunden.


Wie lassen sich Treppen für außen selber bauen?

Außentreppe wird gebaut

Außentreppen kannst du auf unterschiedliche Art und Weise bauen. Ein massives Betonfundament ist nicht immer notwendig. Je nach Höhenunterschied, Bodenbeschaffenheit und Gegebenheiten vor Ort kommen auch Treppen infrage, die trocken aufgebaut werden.

  • Massive Betontreppe: Sie wird in einem Stück gegossen und ist äußerst robust. Wenn du eine Betontreppe selber bauen möchtest, musst du zunächst eine Schalung anfertigen. In das Treppengerüst füllst du den erdfeuchten Beton ein. Nach zwei bis drei Tagen wird die Schalung entfernt. Anschließend kannst du die Treppe fliesen oder mit Platten belegen. Soll die Treppe unverkleidet bleiben, empfiehlt sich eine Betonversiegelung.
  • Knüppeltreppe: Sie ist die einfachste Form einer Außentreppe und lässt sich leicht selber bauen, ist aber weniger haltbar als andere Varianten. Im ersten Schritt entfernst du die Erde an der vorgesehenen Stelle und legst dadurch eine leichte Schräge an. Danach schlägst du rechts und links Holzpfosten in den Boden. Gegen diese Pfosten legst du quer lange Bretter. Den Zwischenraum füllst du mit Erde, grobem Kies oder Splitt.
  • Treppe mit Blockstufen: Diese Variante ist sehr stabil. Die Blockstufen können entweder aus Beton oder Naturstein bestehen. Bei kleineren Treppen reicht eine gut verdichtete Schotterschicht als Untergrund aus. Möchtest du eine größere Treppe für außen selber bauen, musst du zunächst ein Betonfundament erstellen. Auf dieses setzt du ein rund 4 cm starkes Bett aus Splitt oder Mörtel, in das du anschließend die Blockstufen legst. Dabei solltest du ein leichtes Gefälle einbauen. Die massiven Quader sind sehr schwer. Am besten suchst du dir einen Bauhelfer für das Projekt.
  • Treppe mit Stellstufen: Sie erinnert in ihrem Aufbau an eine Knüppeltreppe, ist aber deutlich solider. Statt Holz werden zur Begrenzung der Trittfläche lange Beton- oder Natursteinplatten verwendet. Diese setzt du in einen Streifen aus Beton, der quer zur Gehrichtung in einem Kiesbett verläuft. Die Trittfläche kannst du beispielsweise pflastern, mit Platten belegen oder mit Kies auffüllen.
  • Treppe mit Legestufen: Diese Art wird aus flachen Beton- oder Steinplatten aufgebaut. Die Basis bildet ein massives Betonfundament. Als Kleber für die Platten dient eine Mörtelschicht. Eine Stufe besteht immer aus einer Tritt- und einer Setzstufe. Die Trittstufen sollten ein leichtes Gefälle nach vorn haben, sodass kein Wasser in das Fundament laufen kann.
  • Wangentreppe: Sie besitzt an einer oder an beiden Seiten eine Wange aus Stahl oder aus Holz. An den Wangen sind die Stufen und gegebenenfalls auch das Geländer befestigt. Wangentreppen liegen damit nicht vollflächig auf dem Boden auf. Wenn du dir das Ausmessen und Sägen der Wangen sparen möchtest, kannst du auf einen fertigen Treppen-Bausatz zurückgreifen.

Viele weitere tolle DIY-Projekte, Anleitungen und Tipps für Garten, Terrasse und Balkon findest du im Bereich Garten & Freizeit.


Aus welchen Materialien kann ich eine Außentreppe bauen?

weiße Holtreppe außen an rotem Haus

Für den Bau von Außentreppen bieten sich im Prinzip alle stabilen und wetterfesten Materialien an. Häufig werden verschiedene Baustoffe miteinander kombiniert.

  • Beton: ist günstig, stabil und lässt sich leicht verarbeiten. Unterschiedliche Farben, Strukturen und Beschichtungen sorgen für einen individuellen Look.
  • Holz: punktet mit seiner natürlichen, warmen Ausstrahlung. Jedoch ist der Pflegeaufwand höher als bei anderen Materialien. Die Treppe sollte zudem regelmäßig auf Schäden kontrolliert werden. Achte darauf, dass das Holz imprägniert und rutschfest ist. Im Außenbereich kommen meist Douglasie, Lärche, Eiche oder Bangkirai zum Einsatz. Deine Holztreppe hat die besten Jahre bereits hinter sich? Im Ratgeber Holztreppe renovieren erfährst du, wie du Verschönerungsarbeiten selbst durchführen kannst.
  • Stahl: ist haltbar, tragfähig und feuerfest. Das Material ist deshalb oft die erste Wahl, wenn die Treppe außen am Haus in den ersten oder zweiten Stock führt. Solche größeren Vorhaben solltest du jedoch einem Profi überlassen. Kleinere Stahltreppen kannst du dagegen in Eigenregie aufstellen. Stahl bietet sich auch als Rahmen für Stufen an, die später mit Kies befüllt werden.
  • Naturstein: sieht sehr edel aus, ist jedoch teurer als andere Materialien. Am häufigsten kommt Granit zum Einsatz. Du kannst für deine Außentreppe aber auch aus Sandstein, Kalkstein, Schiefer, Basalt, Porphyr oder Quarzit verwenden.

Worauf kommt es beim Bauen einer Außentreppe an?

Granit Außentreppe in steilem Vorgarten

Jede Art von Außentreppe stellt ihre eigenen Ansprüche an Material, Bauweise und Gestaltung.

  • Eingangstreppen: Der Hauseingang ist oft das Erste, was Besuchern oder Passanten ins Auge fällt. Er fungiert sozusagen als „Visitenkarte“ des Hauses. Die Eingangstreppe sollte sich deshalb gut in das Gesamtbild einfügen. Zugleich muss sie natürlich sicher und bequem zu begehen sein. Oft werden die Stufen tiefer und breiter ausgeführt als im Innenbereich. Wenn du eine Eingangstreppe selber bauen möchtest, dann achte darauf, dass das Wasser gut abfließen kann. Ansonsten drohen Schäden an der Hauswand.
  • Kellertreppen: Außen liegende Treppen zum Keller werden meist aus Beton gebaut. Nach der Fertigstellung müssen sie sorgfältig abgedichtet werden, damit kein Wasser in das Untergeschoss eindringen kann. Bei wasserundurchlässigen Materialien wie WU-Beton reicht es, wenn du die Fugen mit Silikon versiegelst. Ist der Baustoff nicht dauerhaft wasserfest, dichtest du besser die gesamte Treppenfläche mit Kunstharz ab.
  • Terrassen- und Balkontreppen: Zugänge zu Terrasse und Balkon wirken besonders stimmig, wenn sie aus den gleichen oder zumindest ähnlichen Materialien bestehen wie der Freisitz. Bei Balkontreppen kommen häufig Holz oder Stahl zum Einsatz. Sie erlauben filigrane und leichte Konstruktionen mit geringem Platzbedarf. Terrassentreppen, die wenige Stufen hoch sind, lassen sich auch aus schweren Baustoffen wie Stein oder Beton herstellen.
  • Gartentreppen: Möchtest du eine Gartentreppe bauen, kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. In einem naturnahen Garten wirken Knüppeltreppen oder Treppen mit Blockstufen aus Naturstein besonders stimmig. Eine sehr moderne Optik erzielst du hingegen mit Beton.

Was ist beim Treppenbau in puncto Sicherheit zu beachten?

Wichtig ist, dass die Treppe fest im Boden verankert ist. Legst du die Stufen einfach in die Erde, besteht die Gefahr, dass sie sich absenken und dadurch in Schieflage geraten. Die meisten Außentreppen benötigen ein Betonfundament. Es gibt aber auch Treppenarten, für die eine Gründung aus Kies oder Schotter ausreicht.

Zudem muss eine Außentreppe ausreichend rutschfest und frei von Stolperfallen sein. Lasse diese Kriterien bereits bei der Materialauswahl einfließen und achte auf eine saubere Verarbeitung. Ein stabiles Geländer und eine Beleuchtung helfen ebenfalls dabei, Unfälle zu vermeiden. Überprüfe die Treppe außerdem regelmäßig auf Schäden. Wie du eine Außentreppe abdichten kannst, erfährst du in einem separaten Ratgeber.


Wie teuer ist der Bau einer Außentreppe?

Wie viel eine Außentreppe im Eigenbau kostet, hängt von ihrer Art und Form, der Länge, der Geländebeschaffenheit und von den gewünschten Materialien ab. Hier einige Preisbeispiele:

  • massive Betontreppe/Betonfundament mit bis zu fünf Stufen: unter 100 €
  • Blockstufen: ca. 30–180 € pro Stufe (seltene Natursteine können auch teurer sein)
  • Treppenbausatz aus Holz: ab 200 €
  • Treppenbausatz aus Stahl: ab 300 €

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