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Ratgeber

Wände grundieren Schritt für Schritt

Farbrolle streicht über Wand
Lesezeit 6 Minuten
Inhalt:
Schwierigkeitsgrad: leicht
Dauer: Ein bis zwei Stunden, je nach Raumgröße
Werkzeuge: Grundierung (je nach Untergrund), Farbbürste, Quast, evtl. Farbwalze, Malerkrepp, Abdeckfolie

Du möchtest deine Wohnung streichen oder neu tapezieren? Vor allem bei porösen, stark saugfähigen Untergründen oder blankem Putz kann es sinnvoll sein, vorab die Wände zu grundieren. So gleichst du Risse aus und schaffst eine ebene Fläche. Im Ergebnis verteilt sich die Wandfarbe gleichmäßiger und bleibt länger schön. Hier erfährst du, wie genau du vorgehst und welche Grundierung für deine Wand am besten geeignet ist.

Weitere Tipps rund um das Thema Wände streichen und tapezieren findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.


Schritt 1: Abkleben und Möbel abdecken

Mann zieht Malerfolie über Möbel

Bevor du deine Wände grundieren kannst, bereitest du den Raum genauso vor wie auch zum Streichen oder Tapezieren:

Räume alle beweglichen Gegenstände aus dem Zimmer.

Größere Möbelstücke sowie den Boden bedeckst du mit Malerfolie. Klebe außerdem Steckdosen, Tür- und Fensterrahmen sowie Fußleisten mit Kreppband ab. Idealerweise trägst du geeignete Arbeitskleidung, die schmutzig werden darf.

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Schritt 2: Untergrund vorbereiten

Mann verspachtelt Wand

Am besten hält die Grundierung an einer Wand, die sauber und fettfrei ist. Aus diesem Grund solltest du alte Farbschichten oder Tapetenreste entfernen. Fettflecken kannst du zum Beispiel mit Löschpapier und Bügeleisen beseitigen.

Bei Wasserflecken oder Rost solltest du eine isolierende Grundierung wählen. Öl- oder Lackfarben musst du von der Wand schleifen.

Falls du Schimmel entdeckst, beseitigst du diesen natürlich erst. Auch alte Nägel oder Schrauben solltest du entfernen und die Bohrlöcher verschließen. Reinige die Wand mit Wasser und einer Bürste. Porösen Putz behandelst du vor dem Grundieren noch mit Tiefengrund.


Schritt 3: Wände grundieren

Nun kannst du die Grundierung auf die Wand auftragen. Das geht zwar auch mit Farbwalze und Pinsel, noch besser aber mit einer Bürste oder einem Quast.

Damit lässt sich die Grundierung leicht verteilen und dringt gut in saugfähige Untergründe ein. Wichtig ist, dass sich keine Nasen bilden.

Je nach Untergrund verwendest du die passende Grundierung so wie sie ist oder verdünnt. In den nächsten Abschnitten erhältst du weitere Tipps dazu. Hast du die Grundierung fertig auf die Wand gestrichen, lässt du sie trocknen.

Währenddessen kannst du schon einmal aufräumen. Anschließend bietet die leicht angeraute, ebene Fläche die ideale Grundlage zum Verputzen, Tapezieren oder Streichen.


Welche Grundierung für welche Wand?

Ob eine Grundierung vor dem Streichen, Tapezieren oder Verputzen überhaupt notwendig ist, hängt vom Untergrund ab. Sowohl der Zustand als auch das Material entscheiden darüber, ob das Grundieren der Wand vor dem Tapezieren oder Streichen notwendig ist und wie du die Wände richtig vorbereitest. Hier erhältst du Tipps für den richtigen Umgang mit verschiedenen Untergründen.

Holzwände grundieren

Person streicht Holzwand

Gut geeignet zum Schutz von Holz in Innenräumen sind Lasuren auf Wasserbasis. Diese geben im Gegensatz zu lösemittelhaltigen Varianten deutlich weniger Schadstoffe ab. Handelt es sich um eine besonders saugfähige Holzart, ist eine Grundierung der Wand auch innen notwendig. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass das Holz die Farbe aufsaugt und aufgrund des enthaltenen Wassers aufquillt. Falls du Zeit sparen willst, kannst du zu sogenannten 2-in-1-Anstrichen greifen, die bereits eine Grundierung enthalten.


Grundierung für Putz, Mauerwerk und Rigipsplatten

altes Mauerwerk uneben

Für Mauerwerk, Putz und Rigipsplatten kannst du Dispersionsfarben verwenden.

Sind die Untergründe sehr grobporig, ist eine Grundierung der Wände erforderlich.

Der Farbanstrich wird sonst schnell unregelmäßig, weil der Untergrund die Farbe unterschiedlich stark aufnimmt.


Passende Grundierung für eine Betonwand

Betonwand grundieren mit Farbrolle

Bevor du Betonflächen streichst, sollten diese unbedingt mit einer Wand- und Deckengrundierung versiegelt werden.

Sonst kann aus dem Beton austretende Feuchtigkeit die Farbe schädigen.

Sehr poröser Beton mit sichtlichen Löchern benötigt in jedem Fall eine glättende Grundierung, da sich die Wandfarbe so einfacher und sparsamer auftragen lässt.


Welche Grundierung für Tapeten?

Mann grundiert Tapete

Muss man vor jedem Tapezieren grundieren? Nicht unbedingt. Dispersionsfarbe ist auch zum Streichen alter Tapeten bestens geeignet. Der Vorteil: Die tapezierte Wand kannst du sofort damit streichen, eine Grundierung oder andere Vorbehandlungen sind nicht nötig. Vor dem Streichen solltest du lediglich an Kanten, Ecken und Nähten überprüfen, ob die Tapete noch fest genug an der Wand sitzt. Falls sie sich an einigen Stellen bereits löst, solltest du die Tapete entfernen. Damit die neue Tapete besser hält, ist es sinnvoll, die Wand mit einer Grundierung zu behandeln.

Frühere Farbaufträge sind hingegen kein Problem, sogar bunte Wände kannst du einfach überstreichen, wenn du gut deckende Farbe verwendest. Generell kann eine Raufasertapete bis zu sechsmal überstrichen werden.


Muss man Wände grundieren vor dem Tapezieren oder Streichen?

Der Zustand des Untergrunds ist entscheidend für einwandfreie Ergebnisse beim Streichen und Tapezieren. Je nach Beschaffenheit ist es notwendig, die Wände zu grundieren, damit Farbe oder Tapete dauerhaft gut halten. Die folgenden Tests helfen dir dabei, einen Untergrund zu bewerten und herauszufinden, ob eine Grundierung von Vorteil ist.

aufgeplatzte Farbreste an Wand

Sichttest

Sieh dir den betreffenden Untergrund sorgfältig an.

Sichtbare Schäden sind zum Beispiel Wasserflecken, Schmutzablagerungen, Verfärbungen durch Nikotin oder Ruß, Abplatzungen im Altanstrich und Rissbildungen.

Sie sprechen für eine Grundierung der Wand.

Hand Klopft an Wand

Klopftest

Klopfe die Wand an verschiedenen Stellen ab, um Hohlräume aufzuspüren. Diese musst du öffnen, reinigen und beiputzen.

Anschließend bereitest du die Wände mit einer Grundierung auf das Tapezieren oder Streichen vor.

Über die Wand kratzen

Kratztest

Kratze mit einem spitzen Gegenstand über den Putz bzw. Altanstrich. Ein nicht tragfähiger Altanstrich platzt weg und muss vor dem Streichen entfernt werden.

Trage mürben Putz mehrere Millimeter bis auf festen Untergrund ab und behandle ihn mit Tiefengrund, bevor du streichst oder tapezierst.

Hand streicht über Wand

Wischtest

Wische mit der Hand an verschiedenen Stellen über den Wanduntergrund.

Bröckelt Putz ab oder bleibt ein weißer Abrieb auf der Hand zurück, wasche die Wand gründlich ab und behandle sie mit Wand- und Deckengrundierung vor.

Klebeband wird um Steckdose geklebt

Abriebtest

Drücke ein Klebeband auf den Altanstrich und ziehe es ruckartig vom Untergrund ab.

Bleibt ein Stück hängen, muss die ganze Fläche auf losen Anstrich untersucht werden.

Entferne diesen und grundiere die Wände anschließend vor.

Saugfähigkeitstest mit Schwamm

Saugfähigkeitstest

Befeuchte die Wand an einer Stelle mit einem Schwamm.

Wird das Wasser sehr schnell aufgenommen, ist die Wand zu saugfähig und benötigt eine Grundierung.

Anderenfalls brauchst du viel zu viel Farbe für den Anstrich.

Eventuell kann sich sogar Feuchtigkeit in der Wand sammeln.

Frau schleift Wand ab

Tipp: Unebenheiten im Untergrund stechen bei weißen Wänden besonders ins Auge.

Achte deshalb bei einem neuen Anstrich auf ebene Oberflächen.

Auf Nummer sicher gehst du, wenn du den Untergrund vor dem Streichen abschleifst.

Dazu eignet sich Schleifpapier oder auch eine Schleifmaschine.


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