Egal, ob vor Regen, Frost, Hagel oder starker Sonneneinstrahlung – Carports bieten das ganze Jahr über einen optimalen Schutz fürs Fahrzeug, egal ob Motorrad, Auto oder Fahrrad. Anders als in einer Garage kann die Luft frei zirkulieren. Feuchtigkeit trocknet schnell und Frost hat keine Chance. Wer einen Carport selber bauen will, sollte sich etwas Zeit für die Planung nehmen, denn es gilt im Vorfeld einige Entscheidungen zu treffen. Die toom Baumarkt Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dir, zu einem gelungenen Ergebnis zu kommen.
Welche Art von Carport soll es sein?
Zunächst musst du entscheiden, aus welchem Material du deinen Carport bauen willst: Holz oder Aluminium sind die gängigsten Optionen.
Viele Heimwerker finden die Holzoptik sehr ansprechend. Achte in dem Fall aber darauf, dass das Holz kesseldruckimprägniert wurde, damit der Carport witterungsbeständig ist. Außerdem musst du einen Holz-Carport regelmäßig lasieren und mit Holzschutz vor Schädlingen und Wettereinflüssen schützen. Ein Aluminium-Carport ist pflegeleichter.
Bei der Dachgestaltung stehen ebenfalls verschiedene Möglichkeiten zur Wahl: Am weitesten verbreitet sind Carports mit Flach- oder Satteldach, weil diese recht einfach zu montieren sind. Pultdächer und Walmdächer sind Alternativen, aber statisch anspruchsvoller. Hier solltest du Hilfe von einem Fachmann in Anspruch nehmen.
Den geeigneten Standort finden
Die Standortwahl hängt von verschiedenen Faktoren ab. Natürlich muss eine ausreichend große Fläche eingeplant werden. Die Größe sollte sich einerseits am Fahrzeug orientieren, das untergestellt werden soll, andererseits muss sie aber auch rechtliche Vorgaben einhalten. So ist ein Carport baurechtlich nur als Stellplatz anerkannt, wenn es eine je nach Bundesland unterschiedliche Mindestgröße erfüllt.
Ist ein Standort an einer Hauswand möglich? Einen Carport an einer Hauswand selber zu bauen, ist besonders simpel, wenn du dich für einen Anlehncarport entscheidest. Er bietet einen doppelten Vorteil: Witterungsschutz und zudem Stabilität durch das angrenzende Gebäude.
Heimwerker sollten darauf achten, dass an der Wetterseite der Überdachung für den nötigen Schutz gesorgt wird. Hier kann entweder ein Dach oder eine zusätzliche Wand strategisch angesetzt werden.
Sobald der Platz feststeht, solltest du klären, ob du eine Baugenehmigung für den Carportbau benötigst. Der örtliche Bebauungsplan oder die Regelung der Landesbauordnung geben darüber Auskunft. Anhand des Bebauungsplans ermittelt das zuständige Bauamt, wieviel Platz man zum Nachbargrundstück lassen muss und ob eventuell die schriftliche Genehmigung des Nachbarn nötig ist.
Carport selber planen vs. Bausatz verwenden
Damit das Projekt „Carport bauen“ mit wenig Aufwand und auch ohne große Vorerfahrung gelingt, kannst du auf Bausätze zurückgreifen. Hast du aber ganz individuelle Vorstellungen, musst du deinen Carport selber planen und dabei die Statik berücksichtigen.
Auch für Heimwerker ist es ein machbares Projekt, einen Carport aus Holz selber zu bauen. Dennoch lohnt es sich für die Planung des Carports einen Fachmann hinzuzuziehen. Er hat die passende Profi-Software, um sicherzustellen, dass die gewünschte Konstruktion stabil ist. Berechnungsfehler können hier gefährliche Folgen haben. Deswegen plane Budget für Experten-Unterstützung ein, wenn du deinen Carport von Grund auf selbst bauen willst, damit die Statik solide ist.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Carport selber bauen
Bevor du beginnst, mach dich mit den einzelnen Schritten des Projekts vertraut. Egal, ob du deinen Carport selbst geplant hast oder auf einen Bausatz zurückgreifst, die Vorgehensweise ist letztlich identisch. Hast du Material und Werkzeug bereitgelegt? Dann kann es losgehen.
Schritt 1: Fundament des Carports anlegen
Eine der wichtigsten Komponenten des Carports ist das Fundament. Es sorgt für die nötige Sturmsicherung und Stabilität und schützt die Pfosten eines Holzcarports davor, faulig und brüchig zu werden.
Bei Bausätzen sind häufig detaillierte Anleitungen beigefügt. Hast du deinen Carport selbst geplant, empfiehlt es sich, die Pfosten auf eine Trägerkonstruktion oder ein Betonfundament zu setzen. Welches Fundament sich für deinen Carport am besten eignet, kommt ganz auf die Bodenbeschaffenheit an.
Meistens wird ein Streifen- oder Punktfundament verwendet. Für Letzteres hebe Löcher von 30 x 30 x 70 cm aus. Dann schraubst du einen Pfostenträger auf die betonierten Flächen oder betonierst einen sogenannten H-Träger ins Fundament des Carports. Auf deren obersten Träger werden dann die Pfosten befestigt. Der Beton muss aushärten und sollte frühstens nach 7 Tagen belastet werden.
Schritt 2: Holzteile imprägnieren
Während der Beton aushärtet, kannst du das Holz für den Carportbau vorbereiten. Wenn die Bausätze bereits vorimprägniertes Holz beinhalten, ist dieser Schritt überflüssig. Ansonsten streiche alle Elemente mit Holzschutz ein.
Nach der Grundierung kannst du die Bauteile deines zukünftigen Carports lasieren oder lackieren, um den Schutz zu erhöhen und die Optik nach deinem Geschmack zu gestalten.
Schritt 3: Pfosten aufstellen
Im nächsten Schritt montierst du die Pfosten auf die Träger und bringst die Quer- bzw. Sattelbalken an. Je nach Konstruktion des Carports ist es einfacher, wenn du die Querbalken bereits liegend mit den Pfosten verschraubst und die Elemente dann als Ganzes aufrichtest und verankerst.
Schritt 4: Seitenteile montieren
Bei Bausätzen sind Seitenteile oft nicht im Paket enthalten. Wenn du deinen Holz-Carport selbst geplant hast, hast du ohnehin die freie Gestaltungswahl. Seitenteile können entweder reiner Sichtschutz sein, je nach Ausrichtung des Stellplatzes schützen sie allerdings auch vor Wettereinwirkungen.
Als Material bieten sich Holzbretter an, die senkrecht verschraubt und von Querlatten stabilisiert werden. Noch einfacher ist es, wenn du fertige Sichtschutzelemente aus Holz oder Lamellenzäune verwendest.
Schritt 5: Dach montieren
Im letzten Schritt musst du das Carport-Dach bauen. Damit Regenwasser besser abfließt, empfiehlt es sich, mit Gefällekeilen zu arbeiten, die du auf einer Seite auf die Quer- bzw. Sattelbalken aufsetzt. Dadurch entsteht eine leichte Dachneigung. Bei Bausätzen sind die Keile oft bereits enthalten.
Für die Dachabdeckung stehen verschiedene Materialien zur Verfügung:
- Trapezblech
- PVC-Wellblechplatten
- Kunststoffplatten
- Acrylglasplatten
- Bitumen auf Grobspanplatten
Wer den Carportbau nachhaltig und umweltbewusst gestalten will, kann das Dach mit einer Photovoltaikanlage für Solarstrom bestücken oder eine Dachbegrünung einrichten.
Tipp: Damit bei Regen nicht das Nachbargrundstück überflutet wird oder der eigene Garten zum Sumpf wird, denke daran, eine Entwässerung für den Carport zu installieren. So kann das anfallende Wasser in einer Zisterne gesammelt werden. Auch der Untergrund des Carports sollte so beschaffen sein, dass das Wasser gut versickern kann. Hier helfen Rasengittersteine oder Kies.
Carport bauen: Welche Kosten musst du einplanen?
Einen Carport selbst zu bauen, ist kein ganz günstiges Projekt. Allerdings hängen die Kosten stark vom verwendeten Material und der Größe des Stellplatzes ab. Eine pauschale Antwort, welche Kosten der Carportbau verursacht, kann man daher nicht geben.
Willst du deinen Carport günstig selber bauen, bieten sich Bausätze aus Holz an. Bei toom gibt es einfache Modelle bereits ab rund 200 Euro. Premium-Modelle können allerdings auch bis zu 7000 Euro kosten. Individuelle Konstruktionen sind im Vergleich zu ähnlichen Fertigbausätzen etwas teurer, zumal in der Regel Kosten für einen Statiker hinzukommen. Einfache Carports aus Aluminium kosten in der Anschaffung zwar etwas mehr als vergleichbare Holz-Carports, sind in der späteren Pflege aber günstiger. Egal, ob Mountainbike, Holland- oder Tourenrad: Wie du dein Fahrrad richtig reinigen kannst und was du dabei beachten solltest, verraten wir dir hier.