Wenn du zu den glücklichen Menschen zählst, die einen Garten ihr Eigen nennen können, fehlt eigentlich nur eine Sache zur perfekten Idylle: ein eigener Teich, in dem Fische und Seerosen leben und hin und wieder Vögel und Frösche zu Besuch kommen. Wir zeigen dir, wie du ganz einfach einen Folienteich anlegen kannst. Weitere Tipps rund um das Thema Teich findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
Vorüberlegungen: Folienteich richtig anlegen
Du möchtest einen Gartenteich anlegen? Dann suche dir am besten zuerst einen geeigneten Standort: Dieser sollte am besten im Halbschatten liegen und Platz für einen mindestens fünf Quadratmeter großen Folienteich bieten. Alles darunter ist für einen Gartenteich mit Teichfolie tendenziell zu klein – dann lohnt es sich eher, einen Fertigteich aus einem Teichbecken oder einen anderen Teich ohne Folie anzulegen. Grundsätzlich gilt: Je größer der Teich ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass das biologische Gleichgewicht erhalten bleibt. Übrigens kommt es beim Teichfolie verlegen auch auf die Temperatur an: Da bei Außentemperaturen ab circa 15 Grad die Teichfolie flexibler wird, eignen sich das späte Frühjahr, der Sommer oder der frühe Herbst am besten für die Anlage eines Gartenteichs mit Folie. Die Folie passt sich der Form des Teiches dann besser an und bildet weniger Falten.
Schritt 1: Maße und Umrisse des Folienteichs abstecken
Wenn du einen Gartenteich mit Teichfolie anlegen willst, besteht der erste konkrete Schritt darin, das zukünftige Gewässer abzustecken. Nutze einen Gartenschlauch, Holzpflöcke und eine Schnur oder Sand, um die Umrisse festzulegen. Denke beim Design deines Folienteiches auch an die verschiedenen Teichzonen, und markiere diese Zonen entsprechend: Die Uferzone wird als Sumpfzone bezeichnet und ist mit 10 bis 20 Zentimeter Wassertiefe eher flach zu halten. Die sogenannte Flachwasserzone mit 20 bis 60 Zentimeter Tiefe schließt sich direkt an. Diese Zone ist für die Bepflanzung wichtig, da hier besonders viele Teichpflanzen wachsen sollten, die das Algenwachstum verhindern können. Wie du Algen in deinem Teich entfernst und wie du nachhaltig Algen im Teich bekämpfen und vorbeugen kannst, verraten wir dir hier. Es folgt die Tiefwasserzone ab etwa 60 Zentimeter Tiefe. Alle Teichzonen sind wichtig, damit das Gleichgewicht des Gartenteichs erhalten bleibt und sich beispielsweise Fische, Frösche und verschiedene Wasserpflanzen hier wohlfühlen.
Übrigens: Möchtest du deinen Teich mit Fischen bestücken, sollte die Tiefe 100 bis 150 Zentimeter betragen, damit der Teich im Winter nicht bis zum Boden zufriert und im Sommer nicht so schnell aufheizt.
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Schritt 2: Maße und Stärke der Teichfolie berechnen
Für deinen Teich brauchst du eine spezielle Teichfolie. Baufolien sind absolut ungeeignet. Denn Gartenteich-Folien aus dauerelastischem, lichtbeständigem PVC oder Polyethylen (PE) oder Kautschuk (EPDM) sind unempfindlich gegen Hitze und Frost, halten starken Belastungen stand uns sondern keine pflanzenschädigenden Stoffe ab.
Wenn du weißt, wie dein Teich aussehen und wie tief er wo sein soll, kannst du deinen Bedarf an Folie für den Teich berechnen. Die benötigte Folienlänge ergibt sich aus der Länge des Teiches plus zwei Mal der Tiefe plus etwa 60 Zentimeter Rand. Die Randzugabe ist nötig, damit du die Folie für den Gartenteich später besser am Teichrand fixieren kannst. Die Breite kannst du genauso berechnen, nur, dass du als ersten Wert die Breite statt die Länge des Gartenteichs nimmst. Natürlich ist es schwierig, exakt zu rechnen – plane also im Zweifelsfall lieber etwas großzügiger.
Je nach tiefstem Punkt in deinem Teich solltest du auch die Folienstärke auswählen:
- Folie bis 0,5 mm für Teiche bis 75 cm Tiefe
- Folie mit 1 mm Stärke für Teiche bis 1,5 m Tiefe
- für tiefere Teiche Profil-Folie aus Kautschuk verwenden
Teichfolien-Berechnung: Rechenbeispiel
Teichlänge = 7 Meter
Teichbreite = 4 Meter
Teichtiefe = 1,20 Meter
Folienlänge berechnen:
7 m + 2 x 1,20 m + 60 cm = 10 Meter Folienlänge
Folienbreite berechnen:
4 m + 2 x 1,20 m + 50 cm = 7 Meter Folienbreite
Die Folienlänge beträgt 10 Meter und die Folienbreite 7 Meter. Die Teichfolie hat somit eine Gesamtgröße von 70 Quadratmeter. Die Teichfolie wird meistens nach Quadratmeter berechnet.
Schritt 3: Grube für den Gartenteich ausheben
Nun beginnst du mit dem Teichbau: Entferne zuerst die Grasnarbe in dem Bereich, in dem du deinen Gartenteich planst, und hebe diese oder zumindest einen Teil davon auf. Sie kann später nützlich sein, wenn du rund um deinen Folienteich einen Rand bauen möchtest. Danach beginnt das eigentliche Ausheben der Teichgrube mithilfe einer Schaufel. Bei sehr großen Teichen lohnt es sich eventuell auch, einen kleinen Bagger anzumieten.
Hebe die Fläche am besten von außen nach innen terrassenförmig aus – du beginnst also mit der Sumpfzone, dann hebst du die Flachwasserzone aus und zum Schluss die Tiefwasserzone. Das Gefälle zwischen den einzelnen Zonen sollte 30 Grad nicht überschreiten, damit Pflanzkörbe und Steine nicht ins tiefere Wasser rutschen können. Die Grube solltest du 20 bis 25 Zentimeter tiefer ausheben, als für den späteren Wasserstand vorgesehen ist.
Achtung: Stelle sicher, dass am Standort deiner Wahl keine Leitungen im Erdreich verlaufen, die du bei den Arbeiten beschädigen könntest.
Schritt 4: Teichgrube für die Teichfolie vorbereiten
Wenn du mit dem Ausheben der Grube fertig bist, prüfe zum einen die Teichränder und stelle zum anderen sicher, dass sie auf einer Höhe liegen. Nutze dafür zum Beispiel ein langes Stück Holz, eine Schnur oder eine Wasserwage. Ungleichheiten kannst du am Rand durch einen Erdwall mit der ausgehobenen Erde ausgleichen. Dabei sollte der Wall aber nicht zu hoch werden, da dein Teich sonst schnell den Anschein eines Bombenkraters bekommen kann.
Außerdem solltest du sicht- und spürbare Wurzeln, Steine und andere spitze Gegenstände aus der Grube entfernen. Um die Teichfolie vor Beschädigungen zu schützen, solltest du ein Gartenteichvlies einlegen. Es besteht aus einem dünnen synthetischen Stoff, der die Teichfolie vor Steinen und Wurzeln schützt. Das ist wichtig, da durch den Wasserdruck die Folie stark gegen den Erdboden gedrückt wird. Das Schutzvlies wirkt somit als Polster für die Teichfolie.
Ist die Grube vollständig mit dem Teichvlies bedeckt, kannst du die einzelnen Flächen und den Teichgrund gleichmäßig mit einer etwa fünf bis zehn Zentimeter dicken, erdfeuchten Sandschicht bekleiden. Das ist eine zusätzliche Schutzmaßnahme beim Teich anlegen. Alternativ kannst du die Sandschicht auch unter dem Vlies einbauen.
Schritt 5: Teichfolie auslegen
Nun kannst du die Teichfolie anlegen. Breite sie dafür komplett aus, ziehe sie über die ausgehobene Grube und verlege sie möglichst faltenfrei. Wenn die Folie abgesunken ist und ihren fast finalen Platz erreicht hat, kannst du überstehende Folie abschneiden – etwa 60 Zentimeter sollten als Teichrand überstehen. Den Überstand kannst du dann mit Steinen und Erde beschweren und festtreten, damit er weder verrutscht noch direkte Sonnenstrahlung die Haltbarkeit des Materials beeinträchtigt. Bedecke dann die Teichfolie im Teich von unten nach oben mit Steinen und Kies und setze deine Pflanzkörbe in den Kies.
Schritt 6: Falten in der Teichfolie glätten
Lasse nun den Folienteich etwa 30 bis 50 Zentimeter hoch mit Wasser volllaufen. Leitungswasser solltest du dafür nur verwenden, wenn es nicht zu kalkhaltig ist. Eine gute Alternative beim Folienteich anlegen ist Regenwasser. Durch das Gewicht des Wassers wird die Folie gestrafft und eventuelle Falten in der Teichfolie werden vorsichtig geglättet. Lass dann die Folie sich am besten einen Tag setzen, so kann sie sich optimal an die Teichform anlegen.
Schritt 7: Teich mit Erde und Kies auffüllen
Bedecke die einzelnen Pflanzzonen zunächst mit einer fünf bis zehn Zentimeter dicken Schicht aus Teichkies oder spezieller Teicherde. Damit verkleidest du zum einen die Teichfolie und zum anderen lassen sich Teichpflanzen hier sehr gut einsetzen.
Tipp: Gewaschener Kies ist zwar teurer, reduziert aber die Schwebstoffe im Wasser in der ersten Zeit nach der Fertigstellung deutlich.
Schritt 8: Den Folienteich bepflanzen
Nun bist du fast fertig mit dem Projekt „Folienteich anlegen“! Pflanze zuerst passende Wasserpflanzen in die Tiefwasserzone und fülle anschließend den Teich komplett mit Wasser. Fülle den Teich nach und nach mit Wasser, denn es ist sehr viel leichter, die Teichpflanzen im Trockenen einzusetzen. Wenn du magst, kannst du zusätzlich noch Wasserspiele einbauen und anschließen.
Um die Teichpflege etwas leichter zu machen, setze Wasserpflanzen in frei bewegliche Pflanzkörbe. Die Körbe bestehen beispielsweise aus stabilem und langlebigem Kunststoff und verhindern ein unkontrolliertes Wuchern der Pflanzen. Was du beim Gartenteich bepflanzen beachten solltest und welche Pflanzen sich für welche Bereiche eignen, erfährst du hier
Sowohl für die Pflanzen als auch für die Fische gilt: Setze nur einheimische und/oder dem Standort angepasste Pflanzen und Tiere in deinen Teich. Besonders beliebt sind beispielsweise Seerosen. Wenn du dir nicht sicher bist, welche Tiere und Pflanzen passen, sprich vor dem Anlegen deines Folienteiches mit einem Berater in deinem toom Baumarkt. Bei Pflanzen steht oftmals auch auf den Pflanzkörben, wie mit ihnen umzugehen ist.
Schritt 9: Folienteich anlegen mit der richtigen Teichpumpe
Jetzt ist der Zeitpunkt, um gegebenenfalls benötigte Teichpumpen sowie Filter anzuschließen. Die Wahl der Pumpe hängt von der Größe des Teichs ab und davon, ob du auch Fische in den Teich setzen willst.
Teichpumpen bringen das Wasser zum Sprudeln und halten es so in Bewegung. Dadurch gelangt beispielsweise wertvoller Sauerstoff zu den Pflanzen und Fischen in deinem Teich. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten, die unterschiedliche Vorbereitungen beim Anlegen des Folienteichs bedeuten:
Für eine Teichpumpe, die du direkt in das Becken setzt, solltest du einen Sockel, beispielsweise einen Ziegelstein, in den Folienteich setzen. Andernfalls wird Bodenschlamm die Pumpe schnell(er) in Beschlag nehmen. Die Alternative ist eine Teichpumpe in einem separaten Pumpenschacht. Diesen musst du bei der Planung deines Folienteichs bereits berücksichtigen und mit ausheben. Ein Vorteil dabei ist, dass eventuelle Reparaturen schneller durchgeführt werden können, da die Teichpumpe einfacher zu erreichen ist. Ein integrierter Schalter stellt die Pumpe automatisch ab, wenn zu wenig Wasser zum Umwälzen im Teich ist.
Schritt 10: Die Uferzone bepflanzen
Zuletzt kannst du noch die Uferzone bepflanzen. Die zuvor entfernten Grasnarben sind nützlich für einen nahtlosen Übergang zwischen Folienteich und übrigem Garten. Auch Kies und größere Steine sind dekorativ und vor allem pflegeleicht.
Schritt 11: Folienteich bewässern
Du bist fertig und hast einen Gartenteich mit Folie angelegt! Zum Schluss wird noch einmal alles kräftig bewässert und der Teich aufgefüllt. Das ist auch der Zeitpunkt, um ggfs. installierte Wasserspiele noch einmal zu testen. Wenn alles funktioniert: Genieße den Anblick und dein Werk!
Kapillarsperre: Folienteich-Rand bauen für Profis
Ein besonderes Phänomen beim Bauen eines Teichs mit Teichfolie ist der sogenannte Kapillareffekt. Dabei nutzen Pflanzen, die etwas außerhalb wachsen, den Teich als Wasserquelle. Nach und nach wachsen sie immer weiter an und ziehen so viel Wasser, dass sich der Wasserstand gerade im Sommer rapide verändern kann. Um das zu verhindern, kannst du eine Kapillarsperre schon beim Anlegen des Folienteichs einrichten. Ziehe dafür einen etwa 20 Zentimeter breiten und ebenso tiefen Graben rund um den Gartenteich und lege hier den überstehenden Rand der Teichfolie hinein. Fülle den ausgelegten Graben anschließend mit Kies oder decke den Bereich mit einem Holzsteg oder Steinplatten ab. Das Ziel ist, die Verbindung zwischen dem Folienteich und dem weiteren Garten dauerhaft zu unterbrechen und so „Wasserräuber“ abzuschirmen, ohne dass es einen sichtbaren Bruch gibt.
Übrigens: In heißen Sommern kann der Wasserstand in deinem Folienteich trotz Kapillarsperre innerhalb eines Tages um einige Zentimeter sinken, da die Verdunstung dann sehr hoch ist.
Weitere Tipps zum Folienteich anlegen
Helfer sind willkommen: Je nach Größe deines künftigen Gartenteichs sind beim Verlegen der Teichfolie zwei bis drei Helfer sehr willkommen. Die Folie kann nämlich sehr schwer werden.
Verwende hochwertige Teichfolie: Um unnötigen Ärger wie Risse oder andere Schäden und Kosten zu vermeiden, achte beim Kauf der Teichfolie unbedingt auf hochwertige Qualität. Sie sollte auf jeden Fall wurzelfest, UV- und kältebeständig sein.
Teich gesund halten: Beim Auf- und Nachfüllen deines Teichs mit Wasser achte darauf, dass der pH-Wert und die Wasserhärte nicht zu stark ansteigen oder absinken und die Stickstoff-Werte niedrig bleiben. Überprüfen lässt sich das mit einem Teststreifen, der einfach in das Wasser gehalten wird. Falls erforderlich, kannst du mit Pflegemittel entsprechend entgegensteuern. Die Experten bei toom beraten dich dazu gerne.