Beerensträucher sind winterhart, pflegeleicht und stellen in den meisten Fällen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Mit ihren leckeren Früchten liefern sie gesunde Naschereien und leckere Zutaten für Kuchen und Desserts – es lohnt sich also, ein Beerenbeet im eigenen Naschgarten anzulegen. Was du beachten musst, wenn du in deinem Garten Beerensträucher pflanzen willst, und wie sie am besten gedeihen, erfährst du in diesem Ratgeber.
Anleitung: Beerensträucher richtig pflanzen
Ob du ein extra Beet für Beerensträucher anlegen, einzelne Beerenpflanzen in den Garten setzen oder Beerenobst im Kübel pflanzen willst – im hauseigenen Obstgarten ist das Superfood Beere sehr beliebt. Damit die Beerensträucher gut einwurzeln, gesund wachsen und reichlich Früchte ausbilden, pflanze sie mithilfe der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Schritt 1: Beerenstrauch zurückschneiden
Falls du den Beerenstrauch noch nicht pflanzfertig – also zurückgeschnitten – gekauft hast, ist ein Rückschnitt zu empfehlen. Er fördert das Anwachsen, ist aber eher bei wurzelnackten Sträuchern notwendig. Bei Containerware mit bereits ausgebildetem Wurzelballen kannst du darauf verzichten.
Beim Pflanzschnitt musst du alle Triebe zurückschneiden, damit sich der Strauch auf das Ausbilden der Wurzeln statt neuer Triebe konzentriert. Kürze die Triebe um etwa ein Drittel ein und schneide sie direkt über einer Knospe im 45-Grad-Winkel ab.
Schritt 2: Beerenstrauch und Boden vorbereiten
Pflanze einen wurzelnackten Beerenstrauch am besten direkt nach dem Kauf ein. Falls das nicht möglich ist, bewahre den Strauch an einem trockenen, geschützten Platz auf und stelle ihn mehrere Stunden vor dem Einpflanzen in einen Eimer Wasser, um die Wurzeln auf die feuchte Erde vorzubereiten. Containerware kannst du vor dem Einpflanzen ebenfalls gut wässern – da sie bereits an feuchte Erde gewöhnt ist, ist das aber nicht zwingend erforderlich.
Hebe für jeden Beerenstrauch ein Pflanzloch aus, das etwa 1,5- bis 2-mal so groß ist wie der Wurzelballen. Setzt du mehrere Beerensträucher, solltest du einen Pflanzabstand von jeweils 1 bis 1,5 m einhalten – je nach Beerensorte. Lockere den Boden des Pflanzloches mit einer Grabegabel auf, um den Wurzeln das Ausbreiten zu erleichtern. Den Aushub solltest du nun mit etwas reifem Kompost oder Rinderdung anreichern, um den Beeren ausreichend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen.
Schritt 3: Beerenstrauch einpflanzen
Stelle den Beerenstrauch in das Pflanzloch, und zwar nicht tiefer, als er zuvor im Topf gestanden hat. Bei wurzelnackter Ware darf die Veredelungsstelle nicht unterhalb der Erdkante liegen, sonst besteht die Gefahr, dass sich die Wurzeln zu tief im Boden befinden und aufgrund von Sauerstoffmangel absterben. Du erkennst an einer Verdunklung am Stamm, wie tief der Beerenstrauch zuvor gepflanzt war.
Fülle nun das Pflanzloch mit dem angereicherten Aushub wieder auf und rüttle den Strauch leicht, um Hohlräume im Wurzelbereich zu vermeiden. Jetzt die Erde vorsichtig festtreten und einen Gießrand um den Stamm formen, damit das Wasser zu den Wurzeln fließt und nicht seitlich abläuft.
Schritt 4: Beerenstrauch angießen und mulchen
Gieße den Beerenstrauch kräftig an – schlämme die Erde richtig ein. Damit das Wasser möglichst lange im Boden bleibt und nicht sofort verdunstet, bringe nach dem Pflanzen noch eine Mulchschicht um den Beerenstrauch aus.
Das Mulchen hält nicht nur die Feuchtigkeit in der Erde, sondern wirkt auch Unkräutern entgegen und fördert das Wurzelwachstum.
Mögliche Mulchschichten:
Rasen- oder gehäckselter Strauchschnitt | besonders bei Himbeeren beliebt, enthält viel Stickstoff, nicht zu dick auftragen, da Rasenschnitt sehr dicht wird, regelmäßig dünn erneuern, darauf achten, dass kein Unkraut dabei ist, Tipp: nach dem Mähen leicht antrocknen lassen | |||
Rindenmulch | wirkt gut gegen Verdunstung und Unkrautwuchs, entzieht dem Boden Stickstoff, deshalb unter der Mulchschicht Hornspäne ausbringen |
Beeren anpflanzen
Beerengarten anlegen mit verschiedenen Wuchsarten
Beere ist nicht gleich Beere. Es gibt unterschiedliche Wuchsarten, deren Unterscheidung für die Planung deines Beerengartens und das Pflanzen der Beerensträucher wichtig ist.
- freistehender Strauch – der Klassiker
- platzsparender Stamm oder Hochstamm – gut für Topfkultur
- Strauch am Spalier – praktisch als Sichtschutz
- Beerensträucher als Hecke pflanzen
Möchtest du Beeren im Topf oder Kübel pflanzen, solltest du kleinwüchsige und platzsparende Sorten verwenden, die es oft auch als Hochstämme gibt. Ideal für den Topf und damit die Bepflanzung von Balkon und Terrasse sind zum Beispiel Johannis-, Stachel- und Himbeeren. Vorteil für Heidelbeere und Cranberry: Sie benötigen sauren Boden, der sich einfacher im Topf bereitstellen lässt als in einem ganzen Beerengarten.
Rankhilfen für Beerensträucher im Garten
Einige Beerenarten benötigen eine Rankhilfe, da sie sehr lange Triebe ausbilden. Vor allem Himbeeren, Brombeeren und Kiwibeeren solltest du an einem Rankgitter oder Spalier befestigen. Wenn du Spalierobst ziehst, kann dieses gleichzeitig als Sichtschutz für Garten, Balkon und Terrasse dienen – so bekommen Beerensträucher einen praktischen Zweitnutzen.
Vorteile eines Spaliers für Beerensträucher im Garten:
- Triebe liegen nicht auf dem Boden, somit verringert sich die Schimmelbildung.
- Triebe bekommen mehr Licht, sodass die Reife gefördert wird und sich die Fruchtsüße erhöht.
- Der Rückschnitt von langen Trieben ist am Spalier wesentlich einfacher.
- Spalier kann als Sichtschutz dienen.
Beeren als Hecke pflanzen
Anstatt Beerensträucher einzeln zu setzen, kannst du sie auch als Hecke pflanzen. Achte darauf, Sorten mit ähnlichen Bodenansprüchen nebeneinander zu pflanzen und halte die nötigen Pflanzabstände ein, damit die Beerensträucher gut wachsen und gedeihen können. Eine essbare Beerenhecke ist toll, nicht zuletzt, wenn du deinen Garten für Kinder attraktiv machen willst!
Welche Arten von Beerensträuchern gibt es?
Wer einen Beerengarten anlegen will, kann auf eine Vielzahl an heimischen und exotischen Sorten zurückgreifen. Besonders beliebte Beerenobstsorten sind Himbeeren, Brombeeren und natürlich Erdbeeren. Im Gegensatz zu vielen Baumobstarten, die Befruchter brauchen, ist Beerenobst in der Regel selbstfruchtend. Wenn du verschiedene Arten von Beerensträuchern pflanzt, erhöht das allerdings den Fruchtansatz und ergibt dickere Früchte. Die Blüten werden durch Insekten und Wind befruchtet.
Auch Stachelbeeren, von denen es inzwischen stachelarme Sorten gibt, und Johannisbeeren sind als Sträucher, Halb- oder Hochstämmchen einfach anzubauen. Dabei sind Hochstämmchen einfacher abzuernten, aber windempfindlich und brauchen daher eine stabile Halterung (Baumpfahl) für die Krone.
Es gibt auch noch etliche Kreuzungen zwischen verschiedenen Beerenarten (z. B. die Taybeere bzw. Him-Brombeere) sowie wiederentdeckte Arten wie die vitaminreichen Wolfs- oder Apfelbeeren. Während viele dieser Beerensträucher pflegeleicht sind, brauchen z. B. Kulturheidelbeeren und Cranberrys einen speziellen, sauren Boden, viel Wasser und ausreichend Nährstoffe.
Beliebte Beerenarten:
heimische Beerenarten | exotische Beerenarten | |||
---|---|---|---|---|
Erdbeeren | exotische Beerenarten | Kiwibeeren | ||
Himbeeren | exotische Beerenarten | Andenbeeren/Physalis | ||
Johannisbeeren (rot, schwarz, weiß) | exotische Beerenarten | Gojibeeren | ||
Brombeeren | exotische Beerenarten | Cranberry | ||
Heidelbeeren (Blaubeeren) | exotische Beerenarten | |||
Josta- oder Jochelbeeren | exotische Beerenarten | |||
Stachelbeeren | exotische Beerenarten |
Das Beerenjahr im Naschgarten
Durch eine gute Planung beim Anlegen deines Nutzgartens und eine kluge Sortenauswahl kannst du vom Frühsommer bis zum ersten Frost die unterschiedlichsten Beeren ernten. Frühe Erdbeersorten ermöglichen bei entsprechender Witterung und durch den Einsatz von Verfrühungsvliesen schon eine Ernte ab Mai, gefolgt von frühen Himbeeren, die bereits im Juni geerntet werden können. Im Juli folgen dann die Johannisbeeren. Mit der Ernte der Brombeeren im November endet das Gartenjahr.
Die besten Pflanzbedingungen für Beerensträucher im Garten
Wo und wie du Beerensträucher pflanzen kannst, hängt zunächst einmal davon ab, welche es sein sollen. Du musst jeweils wissen, wie viel Platz du pro Strauch einplanen solltest, und welche Beerensträucher du gut nebeneinander pflanzen kannst.
Die wichtigsten Hinweise für gängige Sorten:
- Himbeer- und Brombeersträucher wachsen schnell und brauchen Rankhilfen, damit die Triebe Halt finden und die Zweige später die Früchte tragen können. Plane deshalb ausreichend Platz für ein Spalier oder ein selbstgebautes Drahtgerüst ein.
- Heidelbeeren und Preiselbeeren bevorzugen saure Böden und benötigen deshalb bestimmte Düngergaben und geeignete Erde, wie zum Beispiel Rhododendronerde.
- Von schwarzen Johannisbeeren und Heidelbeeren solltest du immer mindestens zwei Sträucher (verschiedener Sorten) nebeneinander pflanzen. Die gegenseitige Bestäubung der Pflanzen sorgt dafür, dass sie viele Früchte tragen.
Tipp: Hast du nicht viel Platz, willst aber trotzdem groß wachsende Beerensträucher pflanzen, kannst du mit einer Wurzelsperre (Rhizomsperre) verhindern, dass die einzelnen Wurzelstöcke zu stark wuchern. Den gleichen Effekt erzielst du, wenn du die Beerensträucher in Kübel setzt.
Wann pflanzt man Beerensträucher am besten?
Gepflanzt werden Beerensträucher je nach Sorte und Produktart im späten Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Du kannst Beerensträucher im Topf oder wurzelnackt kaufen. Als Containerware im Topf sind sie deutlich teurer, haben dafür aber bereits einen ausgebildeten Wurzelballen, was die Versorgung der Pflanze in den ersten Monaten sicherstellt. Die Bewurzelung beeinflusst, wann du deine Beerensträucher pflanzen solltest:
Die beste Pflanzzeit für wurzelnackte Beerensträucher ist der Herbst. In den Wintermonaten haben sie genügend Zeit zum Anwurzeln und überraschen dich – wenn alles gutgeht – schon im Folgejahr mit Blüten und Früchten. Im Topf vorgezogene Beerensträucher kannst du hingegen das ganze Jahr über ins Freie setzen, solange der Boden frostfrei ist.
Der Zeitpunkt für das Pflanzen deiner Beerensträucher hängt aber auch von der Sorte ab: Vor allem Himbeeren, Brombeeren und Jostabeeren sollte man nach dem Winter pflanzen, damit sie sich an den neuen Standort gewöhnen und anschließend ihre Winterhärte ausbilden können.
Standort und Boden für Beerensträucher
Beerensträucher kommen grundsätzlich auch mit weniger idealen Bedingungen zurecht. An einem schattigen Platz wachsen sie lediglich langsamer und die Früchte fallen kleiner und saurer aus. Wenn du dir also große, süße Früchte wünschst, wähle zum Pflanzen deiner Beerensträucher einen Standort, an dem es möglichst warm und sonnig ist. Ausnahmen bestätigen die Regel: Für Stachelbeeren ist ein halbschattiger Standort besser geeignet, weil diese Beerenfrüchte in der heißen Sommersonne verbrennen können.
Der optimale Boden für Beeren ist locker und durchlässig, humus- und nährstoffreich und hat einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6 (mit Ausnahme von Heidelbeeren, die einen Boden mit saurem pH-Wert von 4 bis 5 bevorzugen). Sind diese Bedingungen in deinem Garten nicht gegeben, kannst du die Beerensträucher entweder in Kübeln pflanzen oder die Erde aufbereiten. Dazu bieten sich folgende Maßnahmen an:
- Da Beerensträucher keine Staunässe vertragen, solltest du einen lehmhaltigen, verhärteten Boden zunächst gut auflockern und anschließend mit Kompost und Sand vermischen, damit die Erde durchlässiger wird.
- Einen sandigen Boden reicherst du durch Kompost mit wichtigen Nährstoffen an. Die Beigabe von Steinmehl verdichtet den Untergrund etwas und verhindert so, dass Nährstoffe zu schnell ausgewaschen werden.
- Ist der Boden zu sauer, kannst du den pH-Wert mit der Zugabe von Kalk erhöhen. Brauchst du beispielsweise für Heidelbeersträucher einen sauren Boden, kannst du Spezialerde und Spezialdünger verwenden, die sich auch für die Pflege von Rhododendren empfehlen.
Pflanzabstand und -nachbarn für Beerensträucher
Die meisten Beeren kann man gut nebeneinander pflanzen, da sie ähnliche Ansprüche an Standort und Boden stellen – vorausgesetzt, du hast je nach Wuchsform und -höhe ausreichend Platz und kannst die jeweiligen Abstände beim Pflanzen der Beerensträucher einhalten. Und welche Beerensträucher passen nun besonders gut zusammen? Him- und Brombeeren, Johannis- und Heidelbeeren sowie Stachel- und Johannisbeeren.
Tipp: Pflanze Beerensträucher und Hochstämme im Wechsel nebeneinander, um den Platz im Beet optimal zu nutzen. Niedrige Stauden wie Erd- oder Preiselbeeren kannst du zwischen größere Beerensträucher setzen. Für mehr Vielfalt im Beet nimm eine Unterpflanzung mit Sommer- oder Wildblumen vor.
Für reiche Ernte: Beerensträucher gut pflegen
Vorweg: Beerensträucher sind in der Regel Flachwurzler, daher solltest du keine tiefe Bodenbearbeitung im Wurzelbereich vornehmen. Eine Grasnarbe im Wurzelbereich der Sträucher bedeutet eine enorme Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe. Den Boden unter den Beerensträuchern solltest du daher unbedingt freihalten oder direkt nach dem Pflanzen mulchen.
Tipp: Um deine Beerensträucher vor hungrigen Vögeln zu schützen, kannst du Ernteschutznetze verwenden.
Beerensträucher gießen und düngen – wann und wie
Die meisten Beerensträucher sind recht pflegeleicht, wenn sie gut angewachsen sind. Zu den wenigen Pflegemaßnahmen gehört regelmäßiges Gießen, da die flachen Wurzeln tiefer liegende Wasservorräte nicht erreichen. Gleichzeitig vertragen die Wurzeln keine Staunässe. Versorge die Sträucher also lieber häufiger mit mäßig viel Wasser, damit die Erde feucht bleibt, anstatt sie nur selten, aber dafür mit großen Wassermengen zu gießen. Eine gleichmäßige Gartenbewässerung sorgt für eine gute Fruchtentwicklung. An sonnigen und heißen Tagen solltest du täglich und kräftig gießen.
Der beste Zeitpunkt zum Düngen von Beerensträuchern ist das Frühjahr, damit sie in ihrer Wachstumsphase mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt werden. Dafür eignet sich Beeren-Langzeitdünger oder organisches Düngen mit Kompost oder Hornspänen. Nach der Blütezeit solltest du keinen Dünger mehr ausbringen, da er sich negativ auf den Geschmack der Beeren auswirken kann. Nach der Ernte reicherst du den Boden im Herbst mit frischem Humus an.
Der richtige Rückschnitt
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Pflege ist der regelmäßige Rückschnitt der Beerensträucher. Einmal im Jahr, am besten im Herbst bzw. nach der Beerenernte, schneidest du alte und verholzte Triebe bis zum Boden zurück, um den einzelnen Strauch in Form zu halten und das Wachstum junger Triebe zu fördern. Mehr Informationen und eine detaillierte Anleitung findest du im separaten Ratgeber zum Thema „Beerensträucher schneiden“.
Krankheiten und Schädlinge bei Beerensträuchern
Beerensträucher ziehen je nach Art unterschiedliche Krankheiten und Schädlinge an:
Himbeeren
Verschiedene Pilzarten können Himbeerruten zum Absterben bringen. Sie werden anfangs gelb, dann braun – und sollten spätestens dann entfernt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Wichtigste Vorbeugemaßnahme: optimale Kulturbedingungen.
An tierischen Schädlingen ist besonders der Himbeerkäfer zu nennen, der ab Juni seine Eier in die Blüten des Beerenstrauchs legt. Dadurch entwickeln sich Larven (Maden), die dann in den Früchten sitzen. Wichtige Vorbeugemaßnahme: Schattige Lagen meiden. Zudem kann man ab Anfang Mai die Käfer frühmorgens von den Ruten in einen Eimer mit leichter Seifenlösung abklopfen. Da die Flugzeit des Käfers zur Blütezeit der Herbsthimbeeren schon vorbei ist, bleiben die Früchte dieser Arten madenfrei.
Brombeeren
Auffälligstes Problem bei Brombeeren ist das ungleiche Ausreifen der Früchte. Sie bleiben ganz oder teilweise rot. Die Schädigung kann so weit gehen, dass zur Erntezeit fast nur rötliche Früchte am Strauch hängen. Auch den reif aussehenden, schwarzen Beeren fehlt die Süße. Die Verursacher sind sehr kleine (0,1–0,17 mm große) Spinnentiere, die Brombeergallmilben, die die einzelnen Segmente der Früchte aussaugen.
Diese Tierchen überwintern unter Knospenschuppen, an Stängelteilen oder an vertrockneten, am Strauch hängengebliebenen Früchten, und wandern im Frühjahr in die Knospen. Wenn sich die Beeren entwickeln, sitzen die Milben versteckt an den Fruchtböden und saugen an den Teilfrüchten, wodurch Teilsegmente nicht ausreifen. Wichtig ist im Herbst der Rückschnitt alter Ruten. Alle befallenen Früchte müssen entfernt und entsorgt werden.
Da sich die Milben besonders bei Wärme stark vermehren, muss auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit im Sommer geachtet werden – hilfreich ist auch Mulch. Nur bei einem starken Befall empfiehlt sich eine Bekämpfung im kommenden Frühjahr, um den Befall der darauffolgenden Ernte zu reduzieren.
Erdbeeren
Bei Erdbeeren ist die Fruchtfäule, die durch den Grauschimmelpilz (Botrytis cinerea) verursacht wird, das größte Problem – vor allem bei feuchtwarmer Sommerwitterung. Wichtig sind ein ausreichend weiter Pflanzabstand, sodass die Pflanzen möglichst schnell abtrocknen können, sowie das Unterlegen von Stroh oder Holzwolle. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass die Pflanzen nur mäßig mit Stickstoff gedüngt werden und die Düngung nicht im Frühjahr, sondern im Spätsommer erfolgt – andernfalls wird das Laub sehr üppig und die Anfälligkeit für Fäulnis steigt.
Einige Wurzelfäulniskrankheiten können durch zu engen Fruchtwechsel entstehen, deshalb Erdbeeren am besten in der Gemüsefruchtfolge rotieren lassen und nicht häufiger als alle drei Jahre auf der gleichen Fläche anbauen.