Blühende Sträucher als Sichtschutz und Blickfang
Möchtest du in deinem Garten eine schöne Farben- und Blütenpracht mit einem ganzjährigen Sichtschutz vereinen und Nützlingen wie Singvögeln, Insekten oder Igeln Nahrung und einen Unterschlupf bieten, ist eine Blühhecke die richtige Wahl für dich. Dabei handelt es sich um eine Mischhecke, die statt des einheitlichen Grüns der klassischen Formschnitthecke ein buntes Farbenmeer erzeugt und damit besonders reizvoll ist. Obendrein ziehen die fertilen Blüten mancher Heckenpflanzen auch viele Insekten an, während Vögel in den Sträuchern Nistplätze finden.
Weitere Tipps rund um das Thema findest du in unserem Selbermachen-Bereich sowie auch in unserem Respekt-Magazin, das du dir bei deinem nächsten Besuch im toom Baumarkt kostenlos mitnehmen kannst.
Standort: -
Gießen: Unmittelbar nach der Pflanzung und einige Wochen danach
Düngezeit: Frühjahr
Blütezeit: Je nach Auswahl der Gehölze ganzjährig
Eine blühende Hecke planen und anlegen

Worauf ist bei der Planung der Blühhecke zu achten?
- Grundidee: Die Blütenpracht einer Blühhecke bringt Abwechslung in deinen Garten und bietet Insekten, Vögeln und kleinen Tieren Nahrung und Unterschlupf. Am schönsten wird sie, wenn du viele unterschiedliche Sträucher einsetzt und für den unteren Bereich vor der Hecke niedrigere Pflanzen und Blumen als Heckensaum einplanst. Solch ein Heckensaum erleichtert den Tieren den Übergang vom Rasen in die Hecke. Beachte schon bei der Planung, die nötigen Abstände zwischen den Gehölzen einzuhalten. Manche Büsche können richtig breit werden.
- Funktion: In der Regel wirst du blühende Sträucher als Sichtschutz an der Grenze deines Gartens anlegen wollen – es sind aber nur wenige Heckenpflanzen immergrün. Legst du also großen Wert auf den Sichtschutz, beachte dies bei der Auswahl der Pflanzen. Mit niedrigwachsenden Blütengehölzen kannst du allerdings auch wunderbar Beete und Wege einfassen.
- Ästhetik: Du möchtest gewiss etwas Farbe ins Spiel bringen, sonst könntest du schließlich auch eine klassische grüne Hecke pflanzen. Beachte jedoch, dass du deine Blühsträucher farblich gut aufeinander abstimmst. Hierbei spielt natürlich auch die Blütezeit der einzelnen Arten eine Rolle. Wie du für jede Jahreszeit die passenden blühfreudigen Sträucher für deine Hecke findest, erfährst du im Abschnitt zur Pflanzenauswahl.
- Nützlingsfreundlichkeit: Bei der Wahl der Pflanzen solltest du beachten, dass manche Sträucher und Heckenpflanzen wie Forsythien sich weniger für Insekten eignen, manche mehr. Zu den beliebtesten Gehölzen bei Insekten gehören (Wuchshöhe, -breite, Blütezeit):
- Gewöhnliche Berberitze (H: 200–300 cm, B: 200–300 cm, Mai)
- Gemeiner Liguster (H: 200–400 cm, B: 200–500 cm, Juni–Juli, leicht giftig)
- Gemeiner Faulbaum (H: 200–700 cm, B: 300–500 cm, Mau–Juni, giftig)
- Cotoneaster (verschiedene Sorten, H: 5–50 cm, B: 70–200 cm, Mai–Juni, leicht giftig)
- Färberginster (H: 50–100 cm, B: 50–100 cm, Juni–August, giftig)
- Eingriffeliger Weißdorn (H: 300–700 cm, B: 200–500 cm, Mai–Juni)
- Kornelkirsche (H: 600–800 cm, B: 600–800 cm, März–April)
- Wuchshöhe: Bedenke auch, ob deine blühende Hecke gleichmäßig hoch werden soll. Oder ist dir das nicht so wichtig? Womöglich möchtest du die Hecke ja auch zweireihig anlegen – dann kommen die höheren Gewächse natürlich nach hinten und die niedrigen Arten nach vorne.

- Platz: Eine blühende Hecke benötigt mehr Platz als eine Formschnitthecke, da du sie viel weniger zurückschneiden wirst. Ganz im Gegenteil: Ihr üppiger und lockerer Wuchs macht diese Heckenpflanzen erst so besonders und in deinem Garten zum Blickfang. Beim Anlegen der Hecke solltest du also ausreichend Platz einplanen – eine Breite von mindestens 2 m für den Pflanzstreifen ist ein guter Anhaltspunkt.
- Lichtverhältnisse: Manche Arten kommen mit schattigen Orten besser zurecht als andere. Achte bei der Auswahl der Pflanzen darauf.
- Boden: Für jede Bodenbeschaffenheit gibt es das passende Blütengehölz. Eine volle Pracht erreicht eine Blühhecke dann, wenn du sie beim Kauf gut auf den Boden deines Gartens abstimmst.
- Heckenpflanzen setzen: Am besten stellst du alle Pflanzentröge zur Probe nebeneinander auf, um zu sehen, ob die Sträucher genügend Platz haben. Den Boden und die Pflanzlöcher (1,5-fache Größe der Pflanzenballen) solltest du nur minimal aufbereiten. Ein bisschen Universalerde und eine Handvoll Hornspäne reichen völlig. Einen mineralischen Dünger solltest du nicht verwenden. Nun setzt du die Heckenpflanzen in die Löcher ein und trittst die Ballen samt Erde gut fest. Anschließend ausgiebig wässern. Tipp: In den lichten bis halbschattigen Bereich kannst du unbehandelte und ungebeizte Zwiebelpflanzen setzen. Achte dabei auf deren Nützlingsfreundlichkeit.

- Heckensaum pflanzen: Ein Heckensaum bietet Schutz und Unterschlupf für Kleintiere und erleichtert ihnen den Übergang vom Rasen in die Hecke. Er sollte deshalb direkt an eine Hecke anschließen. Ideal ist eine Breite von 1 Meter. Zudem sollte der Standort nicht zu dunkel sein. Als Pflanzen wählst du am besten mehrjährige, regionale und unterschiedlich hohe Arten.
Beim Ausheben des Saums solltest du den alten Rasen samt Sode entfernen. Den Boden besserst du nur minimal auf, am besten mit etwas Pflanzenerde, die du mit Hornspänen mischst.
Tipp: Du kannst deinen Heckensaum auch einfassen, dann geht das Mähen leichter. Verwende am besten Altholz wie alte Zaunpfähle, sie sind ein weiterer Lebensraum für Insekten.
Zum Schluss setzt du deine Blumen und Stauden in die Erde ein, drückst sie gut an und wässerst sie ausreichend. Wichtig: Bedenke, dass deine Stauden genügend Platz zum Wachsen benötigen. Den nötigen Pflanzabstand findest du auf toom.de bei jedem einzelnen Gewächs unter der Rubrik „Eigenschaften“.
Pflanzzeitpunkt und Pflanzabstand

Der beste Zeitpunkt zum Anpflanzen der blühenden Hecke ist das Frühjahr. Im Grunde kannst du das Ganze aber auch im Herbst erledigen. Auch im Frühling gepflanzte Blühsträucher entwickeln schließlich ihre volle Blütenpracht erst im Folgejahr. Je nach Wuchshöhe der Heckenpflanzen solltest du einen Abstand von 50 bis 100 cm zwischen den einzelnen Pflanzen einplanen, damit sich diese nicht gegenseitig im Wuchs behindern. Am besten wachsen die Blühsträucher, wenn sie ordentlich Platz haben – auch hierin unterscheiden sie sich deutlich von einer Formschnitthecke.
Zu guter Letzt kannst du entscheiden, ob du die einzelnen Sträucher in einer Reihe oder in einer Zickzacklinie anordnest. Letzteres erfordert aber einen breiteren Pflanzstreifen.
Blühende Heckenpflanzen: die richtige Auswahl für deine Blühhecke

Um eine ganzjährige Blütenpracht zu erhalten, berücksichtigst du bei der Auswahl der Pflanzen die jeweilige Blütezeit und suchst für jede Jahreszeit passende Gehölze heraus. Hier einige Kandidaten für deine Blühhecke:
Frühling
Zu den ersten Blühern gehört Ende Februar / Anfang März die Kornelkirsche. Forsythie, Kupfer-Felsenbirne und Blutpflaume sorgen anschließend für gelbe, weiße und rosa Farbtupfer. Spiere, Königsflieder oder Rhododendron sind weitere beliebte Frühlingsblüher.
Sommer
Hibiskus, Hortensie und Sommerflieder läuten die heiße Jahreszeit ein und begeistern im Sommer mit einem wahren Farbenmeer. Im Spätsommer ist dann der Garten-Eibisch dran, dessen Blütezeit bis in den Herbst hineingeht.
Herbst
In dieser Jahreszeit begeistern dich die Pflanzen deiner blühenden Hecke weniger mit ihren Blüten als vielmehr durch die Farbenpracht, die ihr Laub entwickeln kann. Kornelkirsche und Kupfer-Felsenbirne tragen auch hier zu einem tollen Farbenmeer bei. Der Fingerstrauch blüht dagegen bis in den Oktober hinein in Gelb, Orange und Rosa.
Winter
Hier sind vor allem das Wintergeißblatt, die Schneeforsythie, der Winterschneeball und die Winterblüte zu nennen, die auch bei grauem Frostwetter für farbige Lichtblicke in deinem Garten sorgen.
Als besonders winterharte Pflanzen erweisen sich dagegen Schwarzdorn, Wildrose und Liguster. Letzterer ist zudem immergrün und bietet dir daher mehr Sichtschutz im Winter. Weitere immergrüne Kandidaten für deine Blühhecke sind Berberitze, der immergrüne Schneeball und die Glanzmispel.
Pflege und Schnitt deiner blühenden Hecke

Im Gegensatz zur klassischen Formschnitthecke, die du mit der Heckenschere perfekt in Form bringst, solltest du deine Blühhecke ruhig ein wenig wachsen und gedeihen lassen. Sie ist somit auch pflegeleichter, da du sie nicht so oft zurückschneiden musst.
Als grobe Maßgabe fürs Heckenschneiden bei deiner blühenden Hecke gilt: Die Sommerblüher schneidest du jährlich zu, da sie dadurch mehr und größere Blüten entwickeln. Frühlingsblüher dagegen wollen nur alle zwei bis drei Jahre direkt nach der Blüte geschnitten werden. Die Heckenschere ist dabei tabu – für das Entfernen alter Triebe und das Auslichten der Hecke genügt die klassische Gartenschere.
Nach dem Schnitt kannst du die Pflanzen außerdem mit Kompost düngen, um den Neuaustrieb anzuregen.
Jeder Garten wird durch Obstbäume bereichert. Erfahre hier mehr über Obstbäume.