Der Eukalyptusbaum ist vor allem als Nahrungsquelle für niedliche Koalas in Australien bekannt. Doch du kannst den Baum mit dem betörenden Duft auch in dein Zuhause holen. Welche Arten dafür geeignet sind, ob du dir einen Eukalyptus besser als Zimmerpflanze oder für den Garten zulegst und wie du ihn am besten pflegst, erfährst du in diesem Text.
Kann man in Mitteleuropa überhaupt Eukalyptus pflanzen?
Ursprünglich war der Eukalyptus ausschließlich in Australien und auf den östlichen Inseln Indonesiens zu finden. Aufgrund seines hochwertigen Holzes wurde der Baum aber in vielen anderen Regionen, darunter auch Südeuropa, kultiviert. Dort finden die Bäume ausreichend Wärme und Sonne und wachsen zu stattlichen Wäldern heran.
Es gibt mehr als 600 verschiedene Eukalyptus-Arten, von denen allerdings nur der Eucalyptus gunnii (auch Mostgummi-Eukalyptus) winterhart ist und sich bei entsprechender Pflege auch in unseren Breitengraden gut entwickeln kann. Es gibt jedoch noch einige weitere Arten, die du sehr gut in einem sonnigen Wintergarten oder als Zimmerpflanze heranziehen kannst. So hast du immer einen zarten Eukalyptus-Duft um dich und kannst die Blätter deiner Pflanze für Bäder und Aufgüsse nutzen.
Eukalyptus als Garten- oder Topfpflanze?
Ein Eukalyptus braucht Platz. Wild wachsende Eukalyptusbäume können unter optimalen Bedingungen bis zu 30 m hoch werden. Beinahe im gleichen Ausmaß bohren sich die Wurzeln tief in die Erde, um den sehr hohen Wasserbedarf der Pflanze zu decken. Das sollte dir bewusst sein, wenn du einen Eukalyptus im Garten pflanzen willst. Im gemäßigten Klima wird der Baum zwar nicht ganz so hoch, kann es aber trotzdem auf stolze 5 m bringen. Aus diesem Grund sollte er nicht zu nah an anderen Bäumen und Sträuchern stehen, denen er sonst die Wasserversorgung entziehen könnte.
Falls du nicht genügend Platz im Garten hast, kannst du einen Eukalyptus auch im Topf pflanzen. In einem Pflanzgefäß kannst du Wachstum und Form wesentlich einfacher kontrollieren und deinen Eukalyptus zu einem dekorativen Busch heranziehen. Darüber hinaus hat es den Vorteil, dass er sich leicht bewegen lässt, wenn am Standort nicht die optimalen Bedingungen herrschen; z.B. zieht dein Eukalyptus zum Überwintern ohne großen Aufwand nach drinnen um, denn selbst winterharte Arten fühlen sich nur in Gegenden mit relativ milden Wintern wohl.
Das musst du beim Pflanzen von Eukalyptus beachten
Es gibt zwei Möglichkeiten, wenn du dir einen Eukalyptusbaum wünschst: Du kannst dir eine bereits vorgezogene Topfpflanze zulegen oder deinen Eukalyptus selbst pflanzen und heranziehen, indem du Saatgut (meistens aus Australien importiert) im Fachhandel kaufst. Unabhängig davon müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, damit die Pflanzen gesund und dicht heranwachsen:
- Standort: Ob drinnen oder draußen, Eukalyptus braucht einen hellen, möglichst vollsonnigen Standort. Auf Lichtmangel reagiert er äußerst empfindlich und wirft seine Blätter ab. Für Topfpflanzen sind Südbalkone oder Dachgärten optimal, im Freien solltest du außerdem einen windgeschützten Platz wählen.
- Boden: Eukalyptus hat keine besonders hohen Ansprüche an die Bodenqualität. In nährstoffarmen, leicht sauren Böden mit einem pH-Wert von 5 bis 6 fühlt er sich wohl. Wichtig ist, dass der Boden nicht zu lehmhaltig bzw. verdichtet ist. Dort entsteht schnell Staunässe, was Eukalyptusbäume nicht gut vertragen. Ein lehmiger Boden muss deshalb mit Sand aufgelockert werden, bevor du deinen Eukalyptus pflanzen kannst und auch danach solltest du die Prozedur am besten jedes Frühjahr wiederholen.
- Pflanzgefäß: Eukalyptusbäume bilden tiefe Wurzeln, deren Länge etwa zwei Drittel der Baumhöhe beträgt. Das solltest du bedenken und einen ausreichend tiefen Topf wählen, wenn du deinen Eukalyptus als Zimmerpflanze nutzen willst. Um Staunässe zu vermeiden, verwendest du am besten ein durchlässiges Substrat und legst eine Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben an.
Gleichst du die Ansprüche an Standort und Boden mit den Bedingungen in deinem Garten ab, kannst du gut entscheiden, ob sich ein Eukalyptusbaum in deinem Garten wohlfühlen oder als Topfpflanze besser gedeihen würde.
Eukalyptus mit der richtigen Pflege versorgen
Entgegen vielen Vermutungen ist Eukalyptus eine Pflanze, die wenig Pflege braucht. Solange du sie großzügig mit Wasser versorgst, wächst sie sogar in nährstoffarmen Böden etwa 30 bis 50 cm im Jahr. Dennoch solltest du deinem Eukalyptus ab und zu etwas Dünger, einen Rückschnitt und ggf. einen größeren Topf gönnen, damit er sich zu einem dichten, starken Baum entwickelt.
Wasserversorgung
Wie bereits erwähnt, braucht Eukalyptus viel Wasser. Vor allem wenn er im Frühjahr einen Wachstumsschub hat, musst du ihn reichlich gießen und in den heißen Sommermonaten am besten zwei Mal täglich. Dazu nutzt du am besten Regenwasser, da es nur sehr wenig Kalk enthält. Steht dir nur Leitungswasser zur Verfügung, solltest du es zunächst mit einem entsprechenden Filtersystem entkalken.
Im Winter braucht der Baum weniger Wasser, dennoch sollte der Wurzelballen immer feucht bleiben.
Dünger
Eukalyptus braucht nicht viele Nährstoffe, ab und zu düngen solltest du ihn trotzdem. Im Garten reicht ein Langzeitdünger aus, den du im Frühling ausbringst. Topfpflanzen versorgst du etwa alle zwei Wochen mit Flüssigdünger (Blumendünger). Im Winter kannst du den Zeitraum auf vier Wochen ausdehnen.
Rückschnitt
Das Schneiden der Äste und Triebe gehört zur regelmäßigen Pflege des Eukalyptus, der ohne dein Eingreifen recht schnell und gerade in die Höhe wachsen würde. Regelmäßige Rückschnitte (je nach Bedarf etwa zwei bis drei Mal im Jahr) regen die Verzweigung an, sodass dein Eukalyptus eher buschförmig heranwächst und sich im Laufe der Zeit eine Baumkrone herausbildet.
Hat dein Eukalyptus aufgrund von Lichtmangel oder Staunässe seine Blätter abgeworfen, treibt er nach einem radikalen Rückschnitt schnell wieder aus.
Umtopfen
Sobald das Pflanzgefäß vollständig durchwurzelt ist, braucht dein Eukalyptus einen neuen Topf. Dieser sollte nur wenige Zentimeter größer sein, damit er gleichzeitig die Funktion einer Wurzelsperre erfüllt.
Überwintern
Der beste Ort, um einen Eukalyptus zu überwintern, sollte sehr hell sein. Die Temperatur spielt eine weniger große Rolle, denn auch kühle 10 Grad können einem Eukalyptus über längere Zeit nichts anhaben, solange er genug Licht hat.
Reduziere in dieser Zeit sowohl die Wasserversorgung als auch die Düngergaben.